Zwei Leipziger Oberligisten auf einen Streich
Leipzig. Drei Trainer, zwei Spiele und eine Meinung. Regionalligist Dynamo
Dresden hatte gestern im Rahmen seines Trainingslagers in der Sportschule
beide Leipziger Oberligisten zu Testspielen gebeten. Danach waren sich Christoph
Franke (Dresden), Hans-Jürgen Dörner (VfB) und Jürgen Raab
(FC Sachsen) einig: Die Partien haben ihren Zweck erfüllt, sie waren
nicht nur Bewegungstherapie. Franke ließ vormittags die Hälfte
seines 26-Mann-Kaders gegen den VfB ran. Auch wenn es in der Sportschule
auf dem mit Schnee bedeckten Kunstrasenplatz schwierig war, sich und den
Ball zu kontrollieren der 2:1-Sieg der Probstheidaer ging in Ordnung.
Mike Sadlo und Dirk Hannemann brachten den VfB in Führung, bevor Denis
Koslov verkürzte. Kanitz, Großmann (beide verletzt) und Blessin
und Jülich (beide erkältet) fehlten. Die Mannschaft hat bei
diesen Bedingungen ordentlich gespielt, lobte Dörner und ließ
sie danach in der Sachsen-Therme entspannen.
Völlig andere Bedingungen fand die zweite Hälfte der Dynamo-Truppe
nach der Mittagsruhe im Alfred-Kunze-Sportpark vor. Auf dem geräumten
Kunstrasenplatz war bis auf wenige feuchte Stellen ein normales Spielen
möglich. Da staunten die Dresdner nicht schlecht und blickten neidisch
auf das künstliche Grün. Das hätten wir auch gern. Im
Winter Fußball trainieren und spielen, wäre nicht schlecht,
sagte Steffen Heidrich, der noch über Probleme an der Achillessehne
klagte. Überraschend ging der FCSachsen 2:0 in Führung. Norman
Struck und Heiko Cramer trafen gegen die Dynamo-Elf um Oppitz, Paulus, Wagefeld,
Petrowsky und Neubert. Bei den Leutzschern sollten Felix Hesse, Christian
Pafel und Stefan Maruhn Spielpraxis sammeln, sie machten ihre Sache gut.
Dynamo-Angreifer Jovanovic war nach der Pause zweimal zur Stelle und erzielte
den Ausgleich, wobei Sachsen-Libero David Bergner mit einem Fehlabspiel beim
2:2 mithalf. Trainer Franke ließ noch den Rest
seiner Truppe seiner Mannschaft 45 Minuten lang auf der Dammkrone traben.
Da galten viele neidische Blicke aus der Dynamo-Laufgemeinschaft dem Geschehen
auf dem Rasen...
Das Testspiel des FCSachsen gegen den FC Eilenburg findet morgen wegen der
besseren Platzverhältnisse auf dem Kunstrasenplatz im Kunze-Sportpark
statt. Anstoß 18 Uhr.
Eberhard Schmiedel,
© Leipziger Volkszeitung
Sachsen 2:2 nach Klops
Leipziger Klubs im doppelten Dynamo-Test. Ein interessanter
Überkreuzvergleich unserer Leipziger Oberligisten.
VfB oder Sachsen wer ist besser? Drittligist Dynamo Dresden war gestern
für beide Klubs der Prüfstein. Dem Ergebnis nach hatten die
Männer aus Probstheida zwar die Nase vorn. Aber lesen Sie erst mal ...
10 Uhr: Der VfB auf Kunstrasen in der Sportschule Abtnaundorf gegen Dynamo.
Ohne Jülich und Blessin (beide Grippe). Weißenberger und Sadlo
durften deshalb ran. Aber was für miserable Platzverhältnisse:
Eis, Schneematsch, Pfützen! Ein einziges Gerutsche wars. Flache Pässe
blieben nach drei Metern einfach liegen. Die Leipziger trotz allem mit dem
besseren Spiel. Und der frühen Führung durch Sadlo, der nach einem
Embingou-Schuss aus 7m abstaubte (13.). Frech das 2:0 (22.)! Dresdens Keeper
Huster zu weit vorm Tor, der starke Hannemann hob den Ball über ihn
hinweg ins rechte Eck. Dynamo (allerdings nur mit Czik, Dabac, Däbritz
und Ratke aus dem Stamm) erst nach dem Wechsel besser. Doch mehr als ein
Pfostenschuss von Milde (67.) und der Anschluss durch Koslov (75. Abstauber)
waren nicht drin. Trainer Dixi Dörner zufrieden: Wir standen vor
allem sicher hinten drin. 2:1 für den VfB! Wirkliche Erkenntnisse
kann er aber bei diesen irregulären Bedingungen nicht gesammelt haben.
14.30 Uhr: Anpfiff auf dem Leutzscher Kunstrasen gegen Dynamo. Und der Gegner
mit einer komplett anderen, stärkeren Truppe (u.a. Paulus, Oppitz, Wagefeld,
Neubert, Ahanfouf). Und: Weil die Sachsen das Feld zuvor räumten, hatte
das schon mehr mit Fußball zu tun. Kurzpass-Spiel, da war Tempo drin.
Die verdiente Führung: Kopunovics Rechtsflanke rutschten Struck und
Dresdens Paulus gemeinsam ins Netz (31.). Dann diese schöne Kombination:
Einwurf Geißler, Kopunovic verlängert mit dem Kopf und Cramer
schob aus 10m ins rechte Eck (38.). Nach der Pause nagelte Jovanovic aus
20m erst den Anschluss rein (50.). Nach Bergner-Klops (vertändelte vorm
eigenen Strafraum) zudem der Ausgleich (64.). Der FC Sachsen 2:2! Trainer
Jürgen Raab: insgesamt gehts in Ordnung.
Doch die Frage, welcher Klub wirklich besser ist, konnte nun wahrlich nicht
beantwortet werden. Leider.
Adrian Wittwer,© Bild Leipzig
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