Wer gestern einen Familienspaziergang durch den Leipziger Auewald unternahm, hat sie womöglich getroffen - die frustierten Spieler des FC Sachsen. Denn denen wurde die sonntägliche Couch kurzerhand gestrichen. Frische Luft war stattdessen angesagt ...
Der Grund spielt in der Oberliga und ist da abgeschlagener Letzter: Bayern Hof seifte den Leutzschter Drittligisten beim 3:2 auf Schnee kräftig ein. Natürlich sollte man solche Testspiele (Falk fehlte wegen Rückenschmerzen) vier Wochen vorm Saisonstart nicht unbedingt überbewerten. Allerdings stimmt das WIE nachdenklich. Trainer Harry Pleß brachte es hinterher auf den Punkt: „So reißt uns jeder Gegner den Arsch auf.“ Dabei zielte er vor allem auf die ersten 45 Minuten, in denen die Sachsen wohl noch im Winterschlaf waren. Beispiel eins: Weil Schiri Bley (Sehma) die Schuhe von Denis Koslov monierte (Nägel in den Gummistollen), musste er noch mal in die Kabine. Als der Stürmer wieder auftauchte, lief das Spiel schon fünf Minuten - und der FC Sachsen zu Zehnt auf den Platz. Beispiel 2: Preuss (13,/45.) und Ascherl (27.) brachten Hof bis zur Pause schon mit 3:0 in Führung. Gegenwehr? Nahezu null. Pleß: „Ohne gewonnene Zweikämpfe kriegst du eben nix hin.“ Stimmt! Mit dieser Einstellung wird das auch nie was mit dem Klassenerhalt. Und für diesen Fall hat sich Manager Uwe Thomas auch schon was einfallen lassen: „Dann reiße ich jedem Spieler einzeln die Rübe runter.“
Kanitz (84./Kopfball) und Koslov (90./Foulelfer) sorgten in Hälfte zwei dann noch für Kosmetik. Und zumindest Almedin Civa und Markus Richter bekamen noch ein Extra-Lob des Trainers. Da vergnüten sich die paar Handvoll Fans bereits bei einer Schneeballschlacht. Um wenigstens bisschen Spaß zu haben...
Übriegens: Der Vertrag mit Ösi Johannes Grissmann wurde aufgelöst.