Bewegungstherapie in Eisenach bringt Geld, aber keinerlei Erkenntnisse
Leipzig. Man muss in diesen Tagen und Wochen intensiv suchen, um das Haar
in der Leutzscher Suppe zu finden. Hier ist eines:Am Sonnabend verlängerte
sich die Litanei völlig überflüssiger Vorbereitungsspiele
um eine weitere Position. Das 4:0 beim SV Wartburgstadt-Eisenach lieferte
ähnliche Erkenntnisse wie die Partien auf Usedom und die
Schneeballschlachten zu Beginn der Vorbereitung - nämlich gar keine!
Für den 360-Kilometer-Trip vom Sonnabend sprachen nur zwei Dinge: Mit
der Antrittsgage wurde das Trainingscamp an der Ostseee finanziert. Und:
Die einseitigen 90 Minuten erlaubten den Sachsen immer mal wieder einen
verträumten Blick Richtung Wartburg - wenn man nicht gerade bis in den
Waden im Schlamm steckte.
"Das war alles, nur kein Rasen", meinte der zweifache Torschütze Mark
Zimmermann. "Wir haben gewollt, aber auf diesem Platz nicht gekonnt." Dass
das Gros der Tests allenfalls bewegungstherapeutischen Sinn machte, streitet
der 29-jährigen Routinier (160 Zweitligaeinsätze) nicht ab. "Ich
hätte mir schon ein paar stärkere Gegner - gerne auch
höherklassig als wir - gewünscht", sagte der Bad Salzunger. "Ich
mir auch", pflichtete Manager Uwe Thomas bei. Problem: In der ersten, zweiten
und vierten Liga wird längst gespielt, Testbedarf haben die dort aktiven
Vereine keinen.
Und so beschränkten sich die Sachsen-Bemühungen auf die Regionalliga
Süd, wo sich mit dem FC Augsburg ein zweitligaambitionierter Klub erweichen
ließ. Kommenden Sonnabend, 14 Uhr, steigt im Kunzesportpark die
Generalprobe für den Ernstfall bei Schalke 04 (Lohrheidestadion/Freitag,
27. Februar). Morgen, 19 Uhr, treten die Sachsen in Markranstädt an.
Vor den Toren Leipzigs fühlt man sich nach der Insolvenz des VfB als
dritte Heldenstädter Kraft. Ob die ausreicht, um den Regionalliga-Profis
mehr als ein Lächeln zu entlocken?
Übrigens: Auch in der Sommervorbereitung wies das Leutzscher Testprogramm
ein erschreckend niedriges Niveau auf, wurden viele Tore gegen viele
Kirmestruppen geschossen. Wie stark bzw. schwach man wirklich auf der Brust
war, zeigte sich erst in der Punktrunde. Mark Zimmermann sieht diese Gefahr
heuer nicht: "Ich bin jetzt ein paar Jahre Profi und kann eines beurteilen:
Mit dieser Truppe steigt man nicht ab."
Diese elf Truppen-Mitglieder haben aktuell die Nase vorn: Michael Rechner,
David Bergner, Mario Neunaber, Tobias Friedrich, Ronny Thielemann, Almedin
Civa, Ronny Kujat, Mark Zimmermann, Patrick Falk, Pino Canale und Denis Koslov.
"Wir haben noch zwei Spiele und einige Trainingseinheiten", ließ sich
Chefcoach Harry Pleß nichts Griffiges entreißen.
Guido Schäfer
Leipziger Volkszeitung
Harry´s Experimente
Radojicic Libero, Kujat & Koslov im Sturm
Die Zeit wird knapp! Nur noch zwei Wochen bis zum Rückrundenstart des
FC Sachsen ( 27. Februar ) in Wattenscheid gegen Schalke. Und Coach Harry
Pleß ist noch auf der Suche nach der Stammelf.
Beim 4:0 in Eisenach experimentierte er. So spielte Radisa Radojicic
plötzlich Libero, David Bergner räumte im Mittelfeld ab. Almedin
Civa und Ronny Thielemann ließ Pleß sogar sechzig Minuten ganz
draußen. " Sah dennoch ganz gut aus, was der Rest abgeliefert hat ",
urteilte Manager Uwe Thomas. Auch das, was vorne passierte: da wirbelten
Denis Koslov und Ronny Kujat erstmals zusammen im Sturm! Die machten ordentlich
Betrieb, verstanden sich fast blind. Machten zudem jeder einen rein. Sind
die beiden Testspiel - Ballermänner ( Koslov/ 07 Tore, Kujat/ 05 Tore
) der neue Traumsturm des FC Sachsen? Kujat: " So schlecht hat es ja wohl
nicht ausgesehen. " Zudem traf Mark Zimmermann doppelt.
Stefan Krause
Bild-Leipzig
Beide Trainer mit dem Test zufrieden
EISENACH (ol). Im Testspiel gegen Regionalligist Sachsen Leipzig musste der
FC Wartburgstadt Eisenach eine standesgemäße 0:4 (0:1)-Niederlage
hinnehmen.Auf dem sehr tiefen Rasen des Wartburgstadions zeigte sich der
FC Sachsen von Beginn an deutlich überlegen. Mit spielerischer und
körperlicher Überlegenheit wurde das Angriffsspiel immer wieder
angekurbelt. Schnell wurde aber deutlich, dass sich die Wartburgstädter
Hintermannschaft nicht so leicht aushebeln ließ. Gut gestaffelt
ließen sie den Leipziger Angreifern in Tornähe nur wenig Räume.
Zudem hatten der Regionalligist auf dem tiefen Geläuf einige
Schwierigkeiten, das Leder kontrolliert laufen zu lassen. So dauerte es auch
eine knappe halbe Stunde ehe die Gäste in Führung gehen konnten.
Ein Heber von der rechten Seite und Ronny Kujat hatte keine Mühe das
Leder per Kopf über die Linie zu bugsieren. Bis zum Pausenpfiff hielt
die Überlegenheit der Gäste an, ohne dass sie daraus weiteres Kapital
schlagen konnten.Unmittelbar nach dem Pausenpfiff erhöhten die Gäste
auf 2:0. Den Elfmeter von Denis Koslov konnte Eisenachs Schlussmann Ivan
Dapic zwar parieren, gegen den Nachschuss war er allerdings machtlos. Im
zweiten Abschnitt beschränkten sich die Hausherren nun nicht mehr nur
mit Verteidigungsaufgaben, sondern überzeugten auch mit sehenswerten
Angriffsaktionen. So musste sich Sachsens Keeper Michael Rechner in der 48.
Minute mächtig strecken, um einen Schuss von George Balaceanu
unschädlich zu machen. Auch ein Schuss von Frank Mascher (60.) lag nicht
schlecht. Ein Treffer blieb den Eisenaschern allerdings verwehrt. Wer gedacht
hatte, dass mit zunehmender Spieldauer die körperliche Überlegenheit
des höherklassigen Gastes zunehmen würde sah sich getäuscht.
Eisenachs Trainer Steffen Kirchner registrierte zufrieden, dass seine Truppe
in den letzten Minuten konditionell nicht abbrach, sondern das Tempo der
Sachsen mithalten konnte. So musste sich Leipzig bis zum Schluss Mühen,
um den standesgemäßen 4:0-Sieg zu sichern.Über die Leistung
der Gäste gingen nach der Partie die Meinungen auseinander. Zahlreiche
Eisenacher Fans zeigten sich vom Auftritt des Regionalligisten etwas
enttäuscht. Man hatte sich von den Sachsen doch etwas mehr Engagement
und spielerische Klasse erhofft. Diese Meinung wollte Sachsen Trainer Harry
Pleß nicht gelten lassen: "Es ist nicht mehr so, dass man zu einem
unterklassigen Gegner fährt und diesen einfach so mal mit 10:0 wegputzt.
Zudem waren die Platzverhältnisse nicht einfach. Mit der Leistung meiner
Mannschaft bin ich zufrieden. Wichtig war für uns ohne Gegentor zu bleiben.
Außerdem spielte Eisenach stärker als man von einem Bezirksligisten
erwarten konnte."Auch Eisenachs Trainer Steffen Kirchner zeigte sich vom
Spiel seiner Mannschaft angetan. und das aus zweierlei Hinsicht. Zum einen,
weil sein Team bis zum Schlusspfiff konditionell mithielt. Zum anderen, da
sich die neuformierte Hintermannschaft immer besser zusammen findet. "Wir
haben in der letzten Woche auf das Training verzichtet und dafür mehrere
Testspiele absolviert. Das hat sich bereits ausgezahlt", so Eisenachs Coach,
der zuversichtlich auf den Rückrundenstart blickt.
Thüringer Allgemeine, Eisenach
Ein Spiel, zwei Gewinner
Eisenach. (ep) Ausgelaugt, pitschnass von Regen und Schweiß und die
Spielkleidung von oben bis unten mit Dreck verschmiert. Das Bild, das George
Balaceanu nach dem Eisenacher Testspielknüller am Samstag abgab, sprach
Bände: Alles hatte der FCW-Stürmer gegeben, der nicht nur vorn
Entlastung schaffte und Sachsen-Keeper Rechner zu einer Glanztat zwang (48.),
sondern auch oft am eigenen Strafraum klärend dazwischenfunkte.
Aber wie beim Rumänen stimmte am Samstag bei allen Eisenachern Leidenschaft
und Laufbereitschaft. Der Einsatz zahlte sich aus. Schon zur Pause, beim
knappen 0:1, sprach Spielorganisator und FCW-Sportdirektor Anton Topic von
"einem Wunschresultat". Die Bezeichnung galt auch fürs 0:4 zum Schluss,
das wohl die erfreulichste Eisenacher Heimpleite seit 1992 war. Damals verkaufte
sich der SV Wartburgstadt gegen Borussia Mönchengladbach ebenfalls teuer.
Trotz Niederlage durften sich die Eisenacher also als Gewinner fühlen.
"Die Jungs haben sich gut verkauft, nicht nur verteidigt, sondern auch nach
vorn einige gute Aktionen gehabt. Ich bin natürlich zufrieden", kommentierte
FCW-Trainer Steffen Kirchner, der sich zudem lobend über die Kondition
äußerte. "Obwohl Leipzig vom Trainingsniveau das dreifache Pensum
absolviert, haben wir läuferisch voll mitgehalten."
Kirchners Leipziger Kollege Harry Pleß war zwar froh "mal einen Test
auf Rasen absolviert und zu Null gewonnen zu haben", doch die "aufschlussreichen
Dinge", von denen Sachsens Hoffnungsträger sprach, dürften eher
Defiziten gelten. Irgendwie stimmte die Chemie beim Gast am Samstag nicht.
"Die erste Elf suche ich noch", gab Pleß zu, der in Eisenach die
Bestbesetzung parat hatte. Seine Worte über den FCW hörten die
Gastgeber gern. Diese Mannschaft stehe nicht von ungefähr auf Rang eins
und sei so stark wie Testgegner Waren, der 1:5 verlor. Zur Erläuterung:
Waren ist Dritter der Verbandsliga (Landesliga) Mecklenburg-Vorpommern.
Besonders positiv fielen Pleß Balaceanu, Ivan Dapic ("Der müsste
doch mindestens Oberliga spielen.") und Ivan Velic auf. Balaceanus Klasse
ist den FCW-Fans hinlänglich bekannt, die der Kroaten seit Samstag:
Fehlerfrei und schon als Wortführer bestand der Hüne im FCW-Tor
seinen Härtetest, während I. Velic gemeinsam mit Bruder Stipe der
Abwehr halt gab.
Am Ende lautete die Frage, war der David so stark oder der Goliath
(verhältnismäßig) schwach? Die Antwort liegt, wie so oft
in der Mitte. Zum einen schöpfte der FCW sein Potenzial aus, zum anderen
stimmte bei Sachsen das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Die meisten
der 500 Zuschauer, die trotz Nieselregen ins Stadion kamen, hatten sich vom
Gast mehr Spielkultur, mehr Druck und mehr Tempo erhofft. Doch man spielt
eben nur so gut wie es der Gegner zulässt...
Mike El Antaki
Thüringer Landeszeitung, Eisenach
Wartburgstadion erlebt Höhepunkt - Freundschaftsspiel gegen Sachsen
Leipzig
FC Wartburgstadt Eisenach- FC Sachsen Leipzig 0:4 (0:1) FCW: Dapic
(46.Sobiray,65.Dapic)- S.Velic- Siriscevic, I.Velic, Kiss, M.Hiller,
Müller, L.Bagrov, Balaceanu, Venter, Radloff, (eingewechselt: Adam,
Lukas, Mascher, Holick, Renic, D.Hiller) FC Sachsen: Rechner- Rudojicic-
Bach, Friedrich, Bergner, Schönberg, Baum, Neunaber, Falk, Koslov, Kujat
(eingewechselt: Thielemann, Zimmermann, Ferl, Civa, Canale) Tore: 0:1 Kujat
(28.) 0:2 Koslov (FE 46.) 0:3 Kujat (65.) 0:4 Zimmermann (81.)
Am Valentinstag bekamen alle Fußballfans der Gegend um Eisenach einen
Fußballleckerbissen im Wartburgstadion geboten. Es gastierte der FC
Sachsen Leipzig zu einem Freundschaftsspiel.
Gekommen waren trotz Nieselschauer ca.500 Zuschauer. Die Sachsen hatten wie
erwartet die meisten Spielanteile und der FC Wartburgstadt beschränkte
sich auf die Verteidigung und gelegentliche Konter.
Im Aufgebot des FCW kamen alle Spieler zu Einsatz. Es wurde wie in einem
Testspiel üblich oft durchgewechselt. Mit von der Partie waren auch
die Neuen Torwart Ivan Djepic und Stipe Velic.
Mit großem Einsatz versuchte der FCW den rückstand zu verhindern.
Die Abwehr wurde in diesem freundschaftsspiel auf Herz und Nieren getestet.
Bis zur 28.Minute hielt diese auch stand. Kujat erzielte per Kopf das 0:1
für die Gäste. Das war auch gleichzeitig der Pausenstand.
Nach der Pause erhöhte Sachsen durch einen Elfer von Koslov auf 0:2
(46.). Sobiray hielt den ersten Versuch, war jedoch machtlos beim
Nachschuß.
Noch zweimal schlug es im Kasten des FCW ein. So gab es ein Ergebnis von
0:4, mit dem der Gastgeber sehr gut leben kann. Die Chancen des FCW vergaben
Mascher und Venter.
Einen sehr guten Eindruck hinterließ die FCW-Abwehr. Auch der
Torhüter Djepic wußte mit seinen Paraden zu gefallen. Mit solchen
Leistung muß dem FC Wartburgstadt nicht bange sein, im Bezug auf die
nächste Woche beginnenden Bezirksligapunktspiele.
Als Gast wurde auch Vlado Stenzel, Trainer der
Weltmeister-Handballnationalmannschaft von 1978, im Stadion begrüßt.
Ebenso war RTL zu Gast. Gesendet werden soll der Beitrag wahrscheinlich am
Montag in RTL Punkt 12 und/oder 18.00 bei Guten Abend RTL.
© Homepage des FC Wartburgstadt Eisenach
|