Generalprobe missglückt
Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. In der ersten Halbzeit hatte
anfangs Augsburg leichte Vorteile, doch mit zunehmender Spieldauer übernahm
Chemie das Heft des Handelns. Nur mit den Chancenverwerten taten sich die
Grün-weißen wieder schwer. So scheiterten Zimmermann, Civa und
Falk. Letzter sollte aber doch Jubeln dürfen, als Falk in der letzten
Minute vor den Pausentee ein flanke von Civa annahm und dann mit einen Heber
den gegnerischen Torwart überlistete.
Nach den Pausentee waren die Gastgeber nicht mehr wiederzuerkennen. Nun bestimmte
Augsburg das Spiel und kam in der 48. Minute durch ein Eigentor von
Schönberg zum Ausgleich. Nun war der Spielfaden ganz gerissen und es
spielte nur noch eine Mannschaft. So war es nicht verwunderlich das nach
einer Stunde Sbordone das 1:2 erzielen konnte. Der Pfosten und Michael Rechner
verhinderten ein noch höheren Sieg der Bayern.
Mit dieser Niederlage ist die Generalprobe vor den Rückrundenstart
misslungen. Doch wie heißt ein Sprichwort: Nach einer misslungenen
Generalprobe folgt eine erfolgreiche Premiere. Hoffen wir das alles
so eintrifft.
rogo79
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Sachsen handeln wie gute Gastgeber
Leipzig. Elisa ist eigentlich schuld daran, dass der FC Sachsen seinen
Abschlusstest im Kunze-Sportpark vor dem Regionalliga-Start gegen den FC
Augsburg mit 1:2 (1:0) verlor. Sie wird heute vier Tage alt und erblickte
überraschend in Leipzig (Uni-Klinikum) das Licht der Welt. Geplant war
das nicht, doch als die Mama aus Belgien zu Besuch beim Papa weilte,
verspürte Elisa offensichtlich den dringenden Wunsch, Leipziger Luft
zu schnuppern. So berichtete es Guiseppe "Pino" Canale voller Stolz. Sein
"Preis"? "Zwei schlaflose Nächte", sagte er und strahlte.
Das Schlafdefizit merkte man allerdings seinen Aktionen auch an. Als Regisseur
soll er dem Spiel des Regionalligisten Flügel verleihen, am Sonnabend
gefiel sich aber nicht nur er viel zu oft im Klein-Klein. Was aber den Gastgebern
immer noch reichte, um die Augsburger in der ersten Spielhälfte des
Öfteren in deren Hälfte zu drängen. Was fehlte war der
erlösende Treffer. Bei den vielen Zweikämpfen im Mittelfeld blieb
die Offensivwirkung beiderseits fast eine halbe Stunde lang schwach. Doch
die schönste Kombination im Sachsen-Spiel ließ die 743 Fans jubeln.
Canale legte ab zu Almedin Civa, der den frei stehenden Patrick Falk bediente.
Mit einer Bogenlampe über den heraus eilenden Torwart Zdenko Miletic
schaffte der Sachsen-Stürmer die verdiente Führung kurz vor der
Pause.
In Halbzeit zwei spielte dann Augsburg auf. Plötzlich kamen die Gastgeber
in Bedrängnis, als der Gegner das Tempo anzog und sich die Erst- und
Zweitliga-Erfahrung der Schwaben bemerkbar machte. "Wir wollen schließlich
aufsteigen, da musste einfach mehr kommen", kritisierte Armin Veh den schlappen
Start seiner Elf. "Da hatten wir auch einige junge Väter im Team."
Dann konnte der FCA-Coach zufrieden sein, denn die Strehmel und Co. spielten
munter auf und kamen zu mehreren Chancen. Doch bei den Treffern halfen die
Leipziger kräftig mit. Piet Schönberg köpfte den Ball nach
Ecke von rechts ins eigene Tor, nach Ecke von links köpfte Nico Sbordone
Manndecker Tobias Friedrich an, von dessen Kopf der Ball wieder ins eigene
Gehäuse schlug. Beide Treffer zeigten, dass bei Standards die Zuordnung
nicht stimmte. "Unser altes Problem, das muss besser werden", meinte Trainer
Harry Pleß die Schwäche in der Abwehrarbeit der Leutzscher. "Jeder
hat gesehen, wie schwer es im Kampf gegen den Abstieg werden wird. Augsburg
mit seinen cleveren Spielern hatte uns einiges voraus", analysiert Pleß.
Und gestand, dass er mit einem 2:2 zufrieden gewesen wäre. Nico Kanitz
hatte den Ausgleich auf dem Fuß, er versiebte jedoch die beste
Sachsen-Chance, als er völlig frei stehend den Torwart aus 12 Metern
nicht überwand. Es war die einzige große FCS-Möglichkeit.
Canale war da bereits ausgewechselt und zu Frau und Kind geeilt.
Spiel-Beobachter waren die verletzten bzw. angeschlagenen Kevin Kittler,
Rene Stark und Richard Baum. "Ritchie" - wie ihn Sachsen-Trainer Pleß
nennt - kam mit "Gipsbein" nach Leutzsch. Das Ergebnis eines glatten
Knorpelbruches unter der Kniescheibe. "Glück gehabt, so bleibt mir
wenigstens eine Operation erspart", sagte der Sachsen-Kicker, der mindestens
sechs Wochen ausfällt. "Schade, den talentierten Linksfuß hätten
wir gut gebrauchen können", ärgert sich auch Coach Harry Pleß.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
Harry´s Kurzarbeiter
1:2 im Test gegen Augsburg - FC Sachsen nur 45 Minuten stark
90 Minuten hat in der Regel der Arbeitstag eines Fußballers. War beim
FC Sachsen an diesem Samstag anders. Die Mannschaft setzte sich selbst auf
Kurzarbeit...
1:2 verloren die Leutzscher die Regionalliga - Generalprobe gegen den FC
Augsburg. Weil man in der zweiten Halbzeit gedanklich schon gar nicht mehr
auf dem Platz schien. Wie bitte sonst ist es zu erklären, dass nach
dem Seitenwechsel fast nix mehr ging?
Dabei ließ man zuvor hinten nix zu. Und ging durch Patrick Falk´s
Heber ( 44. ) vor 743 Fans verdient in Führung. Trainer Harry Pleß:
" In Halbzeit eins haben wir hochkonzentriert gespielt. "
Doch nach der Pause plötzlich aus mit der Leutzscher Herrlichkeit. Dumm:
zwei Standards brachten die Sachsen total aus dem Konzept. Erst traf
Schönberg ( verteidigte mit Friedrich und Bergner in der Dreier - Kette
) per Kopf nach einer Ecke die eigene Kiste ( 47. ). Dann verlängerte
Friedrich eine Zani - Ecke ins eigene Netz ( 61. ). Harry: " Unklar, warum
danach bei uns fast nix mehr ging. Wir haben die Zweikämpfe nicht mehr
angenommen. Die ordnende Hand hat gefehlt. Von erfahrenen Leuten wie Civa
oder Thielemann kam da eindeutig zu wenig. " Plötzlich wurden die
Bälle nur noch blind nach vorne geschlagen. Almedin Civa: " Da hätten
wir den Kopf oben behalten müssen. Die erste Halbzeit war super, die
Zweite grottenschlecht. "
Harry´s Kurzarbeiter! Pleß: " Trotzdem sollte uns die Leistung
vor der Pause Mut machen. Am Rest müssen wir noch arbeiten. " Vier Tage
hat er dafür noch Zeit...
Stefan Krause
© Bild-Leipzig
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