FC Sachsen gewinnt Reservisten-Treffen
Leipzig. Sachsen-Trainer Harry Pleß und Manager Uwe Thomas nahmen Sebastian
Seifert gestern gleich nach dem Abpfiff zur Seite. Was sie genau mit dem
A-Jugendspieler nach dem 2:1-Sieg gegen Zweitligist FC Erzgebirge Aue besprachen,
bleibt ihr Geheimnis. Es können eigentlich nur positive Signale gewesen
sein. "Sebastian trainiert ab sofort mit der ersten Mannschaft", war das
Einzige, was Thomas verkündete.
Tatsächlich war der 18-jährige Angreifer einer der auffälligsten
Akteure. 300 Zuschauer verabschiedeten den jungen Burschen mit viel Beifall,
als ihn Coach Pleß nach einer Stunde vom Feld nahm. Sieben Minuten
zuvor war der Stürmer auf der linken Seite auf und davon gezogen und
hatte die Kugel eiskalt an Torwart Tomasz Bobel vorbei zur 1:0-Führung
ins Netz geschoben. Ähnlich die Situation beim 2:0 (76.) für die
Leutzscher. Diesmal war es der agile Manndecker Danny Bach, der dem Auer
Keeper keine Chance ließ. Für den einzigen Treffer der
höherklassigen Gäste sorgte René Trehkopf mit einem 25-m-Hammer
kurz vor dem Abpfiff.
Ansonsten war das "Reservisten-Treffen" durch viele Fehlpässe
gekennzeichnet. Auf Seiten der Leutzscher fiel allerdings ein ganz neues
Gesicht auf. "Eiche" nannten die Mitspieler den 1,96 m großen Steffen
Seering. Der Abwehr- und Mittelfeldmann, dessen Vater Jörg einst für
Hansa Rostock in der DDR-Oberliga verteidigte, spielte gestern vor. Er kickt
derzeit beim Nord-Oberligisten Brandenburg Süd. Klar, dass er gegen
die zweite Garnitur der Erzgebirgler vor allem seine Kopfballstärke
ausspielte. "Wir werden ihn weiter beobachten", so Trainer Pleß .
Der Fußball-Lehrer hatte viel Lob übrig für seine zweite
Garnitur. "Ganz wichtig, dass wir wieder mal gewonnen, viele Chancen
herausgespielt und noch dazu zwei Tore erzielt haben", so Pless, der sich
über Youngster Seifert freute: "Das Tor war die Krönung seiner
ordentlichen Leistung. Das könnte ein Nachfolger von Tom Geißler
werden. Schade nur, dass er sich unter dem Druck des Abstiegskampfes in der
Regionalliga entwickeln muss."
Der Coach ist froh, nun wieder personellen Konkurrenzdruck erzeugen zu
können, denn einige Kicker der gestrigen, nicht eingespielten Formation
hätten sich durchaus für den Sonntagstrip zu den Kölner Amateuren
empfohlen. "Es sind noch einige Plätze frei im Kader." Er geht davon
aus, dass die derzeit angeschlagenen Denis Koslov, Tobias Friedrich und Patrick
Falk den Kampf um die Plätze genauso bereichern werden wie Heiko Cramer
und Piet Schönberg, die in dieser Woche wieder ins Training eingreifen.
Norbert Töpfer
© Leipziger Volkszeitung
2:1! Ein junger Dachs schoss sich nach Köln
So kann es gehen: Da macht Sebastian Seifert (18) im Test gegen Aue (2:1
ein richtig gutes Spiel für den FC Sachsen. Und schon ist er drinn im
Regionalliga-Kader.
Sebastian gehört ab sofort dazu. Wird am Wochenende mit nach
Köln fahren,legte sich Trainer Harry Pleß nach dem Abpiff
kurzerhand fest. Was ihn imponierte: Der junge Dachs (spielt normalerweise
in der A-Jugend des Klubs) spielte vor den 300 Fans frech auf. War engagiert
im Zweikampf, laufstark und mutig. Zudem traf er nach einem Solo zur
Führung (54.) Gegen die Reserve des Zweitligisten. Basti fantasti!
Der macht den alten Hasen nun mächtig Dampf unterm Hintern.
Zumal Pleß auch das durchblicken lässt: Nur, wer sich voll
rein hängt, ist dabei. Namen allerdings spielen keine Rolle mehr.
Das Beispiel Markus Richter (der Landesliga-Stürmer spielte gegen
Münster von Anbeginn) machte es zuletzt bereits deutlich. Und auch die
vorläufige Ausmusterung von Zehn-Tore-Mann Denis Koslov.
Zum Spiel sei noch gesagt: Bach (76.) baute die Führung weiter aus.
Trekopf (78.) traf zum Anschluß. Und: Defensivmann Steffen Seering
(22) vom Nord-Oberligisten Brandenburg Süd spielte 90 Minuten lang vor.
Pleß: Kopfballstarker Mann. Den werde ich weiter im Auge
behalten.
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Aues zweiter Anzug sitzt nicht
Leipzig. Zweitligist Erzgebirge Aue verlor am Dienstag den Test beim
Drittligisten FC Sachsen Leipzig mit 1:2 (0:0). Die Kontrahenten traten mit
ihren Reserve-Teams an. Dementsprechend viele Missverständnisse gab
es auf beiden Seiten. Der Ärger darüber war Gäste-Trainer
Gerd Schädlich deutlich anzumerken. Oft schallte seine Stimme durch
das Kunze-Stadion. Richtig aufgedrängt dürfte sich keiner haben.
Lediglich Gregor Berger und Thorsten Görke fielen durch großes
Engagement aus. Aue hatte indes Pech im Abschluss. So erkannte der Referee
in der Anfangsphase ein Tor von Berger wegen abseits nicht an. Und Görkes
25-m-Knaller rasierte kurz vor Schluss die Lattenoberkante. Bei den Leipziger
Treffern sah die rechte FCE-Abwehrseite schlecht aus. Ich habe gesehen,
was ich sehen wollte. Jeder konnte sich zeigen, sagte Schädlich
nach dem Abpfiff.
© Freie Presse
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