Spielbericht:
Versöhnlicher Hinrunden-Ausklang
An die gleiche Spielstätte, auf der man sich letzte Woche gegen die
dritte Vertretung der Blau-Gelben mächtig blamiert hatte, reiste man
auch dieses Wochenende. Dieses Spiel war nicht nur ein echtes Derby, sondern
auch ein entscheidendes für die Leutzscher.
Die 11:0 Klatsche aus dem Hinspiel kratzte nicht nur nachhaltig am Sachsen
Ego, sondern war definitiv zu hoch ausgefallen. Obwohl die Chance auf einen
Sieg der Sachsen genauso unwahrscheinlich war, wie ein Sechser im Lotto,
sahen sie dem Schicksal erstaunlich locker entgegen – man konnte
schließlich nichts verlieren.
Nach längerer Zeit waren nahezu alle Akteure wieder mit dabei, auch
das Auswechslerkontingent konnte diesmal voll ausgeschöpft werden. Mit
dem taktischen System, nämlich einer Kette hinter der Kette, zeigte
Sachsen Coach Blumtritt seinen Schützlingen die Maßgabe des Spiels
auf – defensiv war diesmal fast die gesamte Mannschaft organisiert.
Dieses spielerische Konzept schien sich auszuzahlen, die Grün-Weissen
hielten das Spiel lange Zeit offen. Auch wenn man sich vorwiegend auf das
Zerstören beschränkte, konnte man damit Erfolg erzielen –
der Gegner kam erst spät in Tritt.
Durch ein unglückliches Foulspiel im Strafraum und den folgenden
Strafstoß erhielt der Gegner die Einladung zum 1:0, die er, trotz
Glanzreaktion von Sachsen Keeperin Claudia Hessel, natürlich nicht ablehnte.
Wie schon so oft führte dieser Treffer zum Verlust des roten Fadens
auf Seite der Sachsen. Sie schienen oft in der eigenen Hälfte festgeklebt
zu sein (was Dank der Bodenverhältnisse teilweise wirklich der Fall
war), läuferisches Bemühen der vier Offensivkräfte war nahezu
Null.
Nach zu vermeidenden Ballverlusten oder anderen Nachlässigkeiten fielen
weitere vier Treffer. Nach und nach kamen die Gäste besser ins Spiel,
erarbeiteten sich sogar einige Tormöglichkeiten. Als man begriffen hatte,
dass erhöhte Kampfbereitschaft Defizite wettmachen kann, zeigte sich
erstmals wieder die Sachsen Mannschaft auf dem Platz, die man solange vermisst
hatte. In der zweiten Halbzeit ließen die Leutzscher ihren
Gegenspielerinnen mehr Freiraum, zumindestens in der Hälfte des Gegners
– die taktische Maßgabe des Trainers, erst ab der Mittellinie
anzugreifen, wurde gut umgesetzt und provozierte den Gegner einige Mal zu
gewagten Pässen.
Dennoch kostete das schnelle Spiel viel Kraft, im Laufe der Zeit kam die
Loksche zu mehreren Großchancen, doch Sachsen Rückhalt Claudia
Hessel brachte mit dem Entschärfen von mindestens vier Hochkarätern
den Gegner fast zum verzweifeln.
Kurz vor Abpfiff erzielte die Heimelf den 6:0 Endstand und die Leutzscher
hatten ihre Maßgabe (nicht zweistellig verlieren) voll erfüllt
und eine mannschaftlich geschlossene Leistung abgeliefert.
FAZIT: Es war zwar eine Niederlage, die immer noch zu hoch ausgefallen ist,
aber zugleich auch ein versöhnlicher Hinrunden -Ausklang. Wir haben
uns nicht nur ein mannschaftliches „Daumen-Hoch“ verdient, sondern
uns und dem Trainer bewiesen, dass wir doch können, wenn wir nur wollen
und alle hundertprozentig bei der Sache sind. Dieser „Erfolg“ sollte
Anreiz genug sein, um endlich mit mehr Selbstbewusstsein aufzulaufen.
Zweifellos haben wir uns mit diesem neunten Platz auf keinen Fall mit Ruhm
bekleckert und sicher nicht nur dem Trainer die ein oder andere schlaflose
Nacht beschert. Doch diese Platzierung zeigt uns deutlich auf, dass noch
viel Arbeit vor uns liegt.
Mit Beginn der Rückrunde haben wir immer noch die Chance, „das
Feld von hinten aufzurollen“. Ein guter Mittelfeldplatz sollte am Ende
der Saison auf jeden Fall zu Buche stehen, denn wir sind ja sicher alle der
Meinung, dass ein neunter Tabellenplatz unseren eigentlichen Fähigkeiten
und Ansprüchen nicht gerecht wird!
© www.kuboni.com
|