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Wernesgrüner Sachsenliga - Spieljahr 2015/16
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Sonnabend, den 12. März 2016, 15:00 Uhr - 19. Spieltag:

SG Taucha 99

BSG Chemie Leipzig

Endergebnis

1 (0)

:

0 (0)

Torschützen

1:0 Benedict Pappelbaum (86.)

Spielstatistik

Schiedsrichter: Clemens Biastoch (Großröhrsdorf)
Zuschauer: 850
Spielstätte: Sport- und Freizeitzentrum Taucha

Aufstellungen

SG Taucha 99: Thomas Wedemann, Daniel Schneider (MK), Tom Baumgart, David Reich, Marcus von Durschefsky, Tom Schladitz, Tim Fischer, Maximilian Große, Salman Al-Abri (88. Vincent Müller), Martin Ulrich, Felix Petter (80. Benedict Pappelbaum); Trainer: Uwe Ferl
BSG Chemie Leipzig: Christian Kotzbau, Florian Felke, Manuel Wajer, Benjamin Schmidt, Marko Trogrlic, Nico Schönitz (87. Maximilian Heyse), Vincent Markus, Marvin Hahn (46. Nicolas Ludwig), Daniel Heinze, Tommy Kind (20. Andy Müller), Mirko Jentzsch; Trainer: Dietmar Demuth

Spielbericht

Rückschlag in Taucha - Chemie unterliegt 0:1


Ausgerechnet beim Träger der roten Laterne, der SG Taucha 99, hat es die BSG Chemie Leipzig verpasst, als großer Sieger aus dem 19. Spieltag der Landesliga hervorzugehen. Vor offiziell 850 Zuschauern im Sport- und Freizeitzentrum Taucha, darunter mehr als 700 Grün-Weiße, mussten die Leutzscher eine schmerzhafte 0:1-Niederlage einstecken.


Es gibt Flecke auf der sächsischen Landkarte, da will es für die Chemiker einfach nicht klappen. Als solcher hat sich nach Heidenau nun auch Taucha herausgestellt. Es ging irgendwie schon bescheiden los. Kapitän Stefan Karau stand wegen muskulärer Probleme von Beginn an nicht zur Verfügung und beim bis dato besten Angriff unserer Grün-Weißen erhielt Tommy Kind einen Schlag auf das Fußgelenk – kein wirklicher Strafstoß, aber eben doch das sehr frühzeitige Spielende für unseren Goalgetter, für ihn musste Andy Müller, letztlich der einzig verbleibende Stürmer auf der Reservebank, übernehmen (20.).

Was die Gastgeber im bisherigen Saisonverlauf so angestellt haben, um auf lediglich 6 Zähler zu kommen, bleibt unklar – diesmal jedenfalls stand eine äußerst gut eingestellte und motivierte, bisweilen vielleicht ein wenig übermotivierte Tauchaer Elf auf dem Feld. Aus einem weiteren, von Schiedsrichter Clemens Biastoch mit Gelb geahndeten Foulspiel von Marcus von Durschefsky entstand aus dem scharf hereingezogenen Freistoß von Daniel Heinze die beste der leider nur 70- bis 80%igen Torchancen der Leutzscher im ersten Durchgang. Thomas Wedemann im Tor der 99-er war jedoch auf der Hut (30.).

Die besseren Möglichkeiten hingegen hatten die Gelb-Blauen aus der Parthestadt, denn die chemische Verteidigung verlor ein ums andere Mal den Durchzugriff auf die Tauchaer Offensivspieler. So konnte Schlussmann Christian Kotzbau gegen den pfeilschnellen Salman Al-Abri, der schön von Felix Petter in Szene gesetzt wurde, gerade noch parieren (40.). Auch kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte die BSG Glück, als Ex-Leutzscher Tom Baumgart nach einer Ecke „nur“ an den Pfosten köpfte (45.).

Nach Wiederanpfiff übernahmen unsere Grün-Weißen wieder etwas mehr das Zepter, bissen sich aber an den stets präsenten Schützlingen von Uwe Ferl die Zähne aus. Erschwerend hinzu kamen eigene Unzulänglichkeiten. Zu ungenau das Passspiel auch in einfachen Situationen, zu schwach das Durchsetzungsvermögen in den entscheidenden Zweikämpfen. Nach einem der gefährlichen Freistöße zappelte der Ball sogar im Netz, doch Al-Abri stand bei der Ausführung im Abseits und griff entscheidend ein (50.).

Erst im letzten Spielabschnitt entwickelte Chemie wieder echte Torgefahr. Nach einem starken Lauf auf der rechten Außenbahn flankte Nicolas Ludwig präzise in den Strafraum, doch Müllers sehenswerte Volleyabnahme verfehlte den Kasten um Haaresbreite (71). Selbiger Müller hatte kurz darauf erneut den Führungstreffer auf dem Fuß, fand aber im glänzend reagierenden Wegemann seinen Meister (74.).

Müßig zu spekulieren, welchen Ausgang das Spiel gefunden hätten, wäre eine dieser Gelegenheiten erfolgreich verwertet worden. Ehrlicherweise muss man sich jedoch eingestehen, dass der Tabellenführer einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und in der Lage waren, das Schlusslicht Taucha häufiger entscheidend in Bedrängnis zu bringen.

Geradezu folgerichtig die Entstehung des einzigen Tores an jenem Tage. Bei einem der Tauchaer Verstöße die rechte Außenbahn entlang legte Kotzbau ziemlich unnötig einen Kamikazeauftritt hin und versäumte es dabei, die Kugel auf die angrenzende Kriekauer Straße zu jagen. Somit blieb diese im Feld, was der erst kurz zuvor eingewechselte Benedict Pappelbaum aus mehr als 35 Metern per Direktschuss eiskalt und gekonnt ausnutzte (86.).

Auch, wenn es sich freilich um einen Torwartfehler handelte, wäre die alleinige Fokussierung auf diesen Lapsus von „Kotze“ zu kurzsichtig. Die anderen Mannschaftsteile waren ebenfalls weit von ihrer Topform entfernt. Geradezu slapstickartig die Versuche, in der Nachspielzeit noch einmal mit langen Schlägen vor das gegnerische Tor zu gelangen. Stets landete der Ball unmittelbar beim Gegner – oder aber im Seitenaus. So hatte sich der Außenseiter den Sieg durchaus verdient. Kompliment und Gratulation daher nach Taucha.

Für (schwachen) Trost auf Leutzscher Seite sorgte das Abschneiden der unmittelbaren Konkurrenz. Stahl Riesa kam daheim gegen Rapid Chemnitz nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus, Verfolger Einheit Kamenz unterlag in Grimma gar mit 1:2. Die Muldestädter melden sich damit zurück ins Aufstiegsrennen, haben nur noch 2 Punkte weniger auf dem Konto als unsere BSG Chemie.

Quelle: BSG Chemie Leipzig