Spielberichte:
NOFV Oberliga Nordost, Staffel Süd - Spieljahr 2018/19
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Sonntag, den 2. Juni 2019, 14:00 Uhr - 29. Spieltag:

BSG Chemie Leipzig

FC Eilenburg

Endergebnis

2 (1)

:

  1 (0)

Torschützen

1:0 Florian Schmidt (13.), 2:0 Eric Berger (58.), 2:1 Henrik Jochmann (69., Strafstoß)

Spielstatistik

Schiedsrichter: Jacob Pawlowski (Berlin)
Zuschauer: 4.999
Spielstätte: Alfred-Kunze-Sportpark

Aufstellungen

BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque, Manuel Wajer, Stefan Karau, Florian Schmidt, Andy Wendschuch (89. Marko Trogrlic), Phillipp Wendt, Benjamin Schmidt, Alexander Bury, Max Keßler, Kai Druschky (88. Sascha Rode), Eric Berger (61. Ryutaro Omote); Trainer: Miroslav Jagatic
FC Eilenburg: Andreas Naumann, Toni Majetschak, Alexander Vogel, Stephan Hofmann, Henrik Jochmann, Sebastian Heidel (79. Sebastian Schmidt), Alexandros Dimespyra (69. Maximilian Röhrborn), Philipp Sauer, Jonas Vetterlein (54. Adam Fiedler), Tim Bunge, Benjamin Luis; Trainer: Nico Knaubel

Spielbericht

Es ist vollbracht! Nach dem traurigen Regionalliga-Abstieg in der abgelaufenen Saison ist die BSG Chemie Leipzig nun zurück in der vierthöchsten Spielklasse. Mit einem 2:1 (1:0)-Heimsieg über den Tabellendritten FC Eilenburg verwandelte die Mannschaft von Trainer Miroslav Jagatic bereits den ersten Matchball und steht schon vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger in die Regionalliga Nordost fest. Verdient hat sich die Mannschaft dies allemal, schließlich ist man in der Rückrunde nach wie vor als einziges Team ungeschlagen und hat damit für eine sensationelle Spielserie völlig zurecht den Lohn eingefahren. Insgesamt gilt der gesamten Truppe inclusive Trainer- und Betreuerteam großer Respekt und jede Menge Glückwünsche. Das, was man in der Saison geleistet hat, war so im Vorfeld nicht zu erwarten. Einen großen Dank gilt ebenfalls den nicht hoch genug zu bewertenden Verdiensten von Ex-Trainer Dietmar Demuth, der mit einem grandiosen Saisonstart den Grundstein für die bemerkenswerte Saison der BSG Chemie Leipzig in dieser Oberliga-Saison gelegt hat. Alle, wirklich alle im Verein haben ihren Anteil an der „sportlichen Wiederauferstehung“, nachdem im letzten Jahr bittere Tränen geflossen waren. Somit kann sich der Leutzscher Anhang in der kommenden Regionalliga-Spielzeit wieder auf solche Gegner wie den FC Energie Cottbus, den Rot-Weiß Erfurt oder den Berliner FC Dynamo freuen kann.
Die Ausgangslage vor den letzten zwei Begegnungen war klar. Mit einem Vier-Punkte-Vorsprung vor dem FSV Luckenwalde gingen die Leutzscher in das Spiel gegen den FC Eilenburg, so dass ein Heimsieg der BSG den vorzeitigen Aufstieg in die Regionalliga zur Folge gehabt hätte. Allerdings machten die Nordsachsen bereits frühzeitig deutlich, dass man nicht umsonst die aktuell zweitbeste Rückrunden-Mannschaft darstellt. So entwickelte sich von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe, beide Teams verlangten sich gegenseitig im ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark alles ab. So setzten die Gäste das erste Achtungszeichen, als sich der Ex-Leutzscher Tim Bunge von der Strafraumgrenze mit einem Schlenzer versuchte, BSG-Schlussmann Julien Latendresse-Levesque sich jedoch nicht überraschen ließ (4.). Auf der Gegenseite sorgte Kai Druschky mit einem gefährlich getretenen Freistoß für den ersten Torabschluss der Chemiker, doch zeigte FCE-Keeper Andreas Naumann, dass er nicht umsonst als einer der besten Oberliga-Torhüter gilt (11.). Allerdings war der Eilenburger Keeper bereits zwei Minuten später machtlos, was das Stadion frühzeitig zu einem Tollhaus verwandeln ließ. Nach einer Flanke von Druschky unterlief zunächst dem Eilenburger Innenverteidiger Stephan Hofmann ein folgenschwerer Stellungsfehler, anschließend profitierte Florian Schmidt von einem Missverständnis zwischen Philipp Sauer und Alexandros Dimespyra – Schmidt überwand Naumann anschließend mit einem Flachschuss zum 1:0 (13.).
Dieser Treffer passte so richtig gut ins Konzept der BSG, fortan agierten die Leutzscher noch selbstsicherer. Vier Minuten nach dem Führungstreffer hatte Druschky nach Zuspiel von Andy Wendschuch einen wahren Geistesblitz, als er Naumann aus beträchtlicher Distanz mit einem Heber überwinden wollte, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (17.). Defensiv erwiesen sich die Grün-Weißen – wie schon zuletzt bei Inter Leipzig – als extrem stabil, immer wieder gelang es, den Gegner vor dem eigenen Tor fernzuhalten. Im Spiel nach vorn erlangte die Jagatic-Elf des Weiteren immer mehr Kontrolle, ohne allerdings vor dem gegnerischen Gehäuse richtig zwingend werden zu können. Vor allem in läuferischer Hinsicht gingen alle Akteure bei nahezu tropischen Temperaturen weit über die Grenzen hinaus. Aufgrund einer konsequenten Leutzscher Zweikampf-Führung kamen so die spielerischen Fähigkeiten der Nordsachsen kaum zum Tragen, so dass die Gäste kaum gefährlich wurden. Quasi aus dem Nichts musste der frenetische BSG-Anhang kurz vor der Pause dann jedoch kurz den Atem anhalten. Nach Ablage von Bunge hielt Benjamin Luis aus gut 35 Metern einfach mal drauf, von der Lattenunterkante des Chemie-Gehäuses sprang das Streitobjekt ins Spielfeld zurück – Latendresse-Levesque wäre hier machtlos gewesen (41.). Nichtsdestotrotz war die Pausen-Führung der Fünfeck-Träger nicht unverdient, da sie insgesamt mehr investierten.
Auch im zweiten Durchgang setzte sich die intensive Partie fort. Erwartungsgemäß erwies sich Eilenburg weiterhin als äußerst hartnäckiger Kontrahent, doch hatte die BSG das Geschehen weiterhin sehr gut unter Kontrolle. Als dann Alexander Bury zu einem seiner unwiderstehlichen Sololäufe durch das Mittelfeld ansetzte, bahnte sich die nächste verheißungsvolle Torgelegenheit an. Anschließend perfekt von Bury in Szene gesetzt, konnte Max Keßler zwar zunächst nur durch ein Foulspiel von Gäste-Schlussmann Naumann gestoppt werden, doch nach einer glänzenden Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Pawlowski (Berlin) schaltete Eric Berger am schnellsten und brachte die Kugel zum 2:0 im verwaisten FCE-Tor unter (58.).
Nach dem zweiten Gegentor benötigten die Gäste etwas Zeit, um sich wieder zu sortieren. Dieses Momentum wollte die BSG sofort nutzen und die Partie endgültig entscheiden. Nach einem weiten Ball von Philipp Wendt gewann Druschky zwar zunächst das Laufduell gegen Toni Majetschak, doch reagierte Naumann hier glänzend mit dem Fuß (59.). Kurz darauf hätte der gerade zuvor eingewechselte Ryutaro Omote eine flache Eingabe von Benjamin Schmidt um ein Haar verwandelt, um Zentimeter verfehlte sein Versuch das Ziel (62.). Allerdings sollte die Begegnung einige Minuten später plötzlich wieder spannend werden. Nach einem Zweikampf im BSG-Strafraum zwischen Benjamin Schmidt und Tim Bunge entschied der Referee auf Strafstoß für die Gäste – Henrik Jochmann ließ sich vom Punkt nicht zweimal bitten und verkürzte auf 2:1 (67.).
Im Anschluss daran merkte man einigen Leutzscher Spielern an, dass nun der Kopf eine entscheidende Rolle spielen würde. Man wirkte nicht mehr so selbstsicher wie zuvor, im Gefühl etwas verlieren zu können reagierte die Elf fast nur noch. Zwar strich ein Distanzschuss von Kai Druschky nach Ablage von Florian Schmidt denkbar knapp über den Querbalken der Nordsachsen (71.), doch in Sachen Torgefahr sollte es das aus Sicht der BSG gewesen sein. In der Folgezeit ließen sich die Jagatic-Schützlinge zu weit in die Defensive drängen, sicherlich auch, weil das laufintensive Spiel deutliche Spuren hinterlassen hatte. Eilenburg setzte in der Endphase alles auf eine Karte, doch richtig zwingend wurde der Gast nicht. Einen Schuss des eingewechselten Maximilian Röhrborn stellte BSG-Keeper Julien Latendresse-Levesque vor keine großen Probleme (86.), ansonsten war vor dem Leutzscher Strafraum Endstadion. Sehnsüchtig warteten die Gastgeber auf den Schlusspfiff, die letzten Minuten gerieten für die Fangemeinde der Chemiker zur absoluten Ewigkeit. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit dann kollektive Erleichterung im Leutzscher Holz. Nach einem weiten Diagonalball von Jochmann profitierte Tim Bunge zwar zunächst von einem Stellungsfehler von Philipp Wendt, doch war der anschließende Querpass für die mitgelaufenen Toni Majetschak und Adam Fiedler glücklicherweise viel zu ungenau, so dass Benjamin Schmidt die Situation gerade noch bereinigen konnte (90.). So überstanden die Leutzscher diese letzte Aktion unbeschadet und als Schiedsrichter Pawlowski kurz darauf die Partie beendete, lagen sich Mannschaft und Fans glücklich in den Armen – der anschließende Jubel kannte keine Grenzen mehr. Es ist geschafft! Die BSG Chemie Leipzig spielt in der nächsten Saison wieder in der Regionalliga Nordost!!!
Nichtsdestotrotz haben die Grün-Weißen am kommenden Wochenende noch ein Oberliga-Spiel zu absolvieren. Dann tritt die Mannschaft am Sonntag um 14.00 Uhr bei der BSG Wismut Gera (Spielort: Stadion der Freundschaft) an. Ziel ist es in Ostthüringen, die Rückrunde ohne Niederlage zu beenden.

Quelle: Pressestelle BSG Chemie Leipzig