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Regionalliga Nordost - Spieljahr 2019/20
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Mittwoch, den 31. Juli 2019, 18:00 Uhr - 2. Spieltag:

BSG Chemie Leipzig

FC Viktoria Berlin

Endergebnis

0


0

Torschützen

-

Spielstatistik

Schiedsrichter: Patrick Kluge (Zeitz)
Zuschauer: 3.237
Spielstätte: Alfred-Kunze-Sportpark

Aufstellungen

BSG Chemie Leipzig: Benjamin Bellot, Manuel Wajer, Denny Krahl, Benjamin Schmidt, Stefan Karau, Florian Schmidt (37. Max Keßler), Philipp Wendt (80. Valentino Schubert), Alexander Bury, Benjamin Boltze, Björn Nikolajewski, Tomas Petrácek (72. Kai Druschky); Trainer: Miroslav Jagatic
FC Viktoria Berlin:  Stephan Flauder, Cimo Röcker, Marcus Hoffmann, Patrick Wolfgang Kapp, Mattis Daube (66. Rudolf Dovn Ndualu), Kwabenaboye Schulz, Rafael Brand, Mc Moordy Hüther, Yannis Becker, Tino Schmidt (57. Lucas Falcao), Pardis Fardjad Azad (38. Nick Amartey Scharkowski); Trainer: Benedetto Muzzicato

Spielbericht

Leutzscher ärgern nächsten Favoriten – 0:0 gegen Viktoria Berlin

Zweites Spiel, zweiter Punkt – Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie Leipzig hat nach dem torlosen Unentschieden beim Staffelfavoriten Wacker Nordhausen nun dem nächsten Top-Team der Liga einen Zähler abgetrotzt. Nach einer erneut sehr guten Mannschaftsleistung holten die Leutzscher gegen den äußerst ambitionierten FC Viktoria 1889 Berlin ebenfalls ein 0:0-Remis und können daher mit dem Ligastart gegen zwei Schwergewichte der Regionalliga durchaus zufrieden sein.

Vor einer am Mittwochabend sensationellen Kulisse von 3237 Zuschauern deutete der FC Viktoria frühzeitig an, dass die Mannschaft nicht umsonst als Geheimfavorit auf die Meisterschaft gehandelt wird. Die Elf von Trainer Benedetto Muzzicato erwies sich von Beginn an als äußerst ballsicher und legte in spielerischer Hinsicht einen sehr hohen Maßstab an. Die Leutzscher legten – wie bereits in Nordhausen – zunächst die eigenen Prioritäten auf eine kompakte Defensive und versuchten ihrerseits durch ein laufintensives Spiel sowie eine resolute Zweikampfführung den Spielfluss der Berliner zu unterbinden. So hatten die Gäste zwar die erste Abschlusshandlung zu verzeichnen, als Mc Moordy Hüther nach einem flachen Rückpass von Tino Schmidt knapp verzog (5.), doch dies war die einzige torgefährliche Aktion, welche die Gäste in den ersten 45 Minuten zustande brachten. Viktoria Berlin war zwar die feldüberlegene Mannschaft, aber die Chemiker agierten im Rückwärtsgang äußerst diszipliniert, wirkten kämpferisch voll auf der Höhe und ließen vor dem eigenen Gehäuse nichts zu. Im Spiel nach vorn gelang den Fünfeckträgern jedoch zunächst recht wenig, da sich die defensive Kompaktheit leider etwas zu Lasten des eigenen Offensivspiels auswirkte. Ansätze waren zwar durchaus vorhanden, doch zwingend wurde die Jagatic-Elf kaum, da man einfach zu reserviert in den eigenen Aktionen agierte. Dabei hätte der Mannschaft etwas mehr Mut mit Sicherheit gutgetan. Andererseits war es gegen diesen spielstarken Gegner zwingend notwendig, seine Stabilität in der Defensive nicht zu verlieren. Dass sich die Leutzscher jedoch auch torgefährlich zeigen können, unterstrich ein Schlenzer von Alexander Bury, welcher knapp das lange Eck verfehlte (23.).

So hatte Viktoria bis zum Pausenpfiff zwar auch weiterhin eine gewisse Feldüberlegenheit zu verzeichnen, doch spätestens vor dem Chemie-Strafraum war Endstation. Die Jagatic-Elf verengte immer wieder geschickt die Räume, verteidigte aufopferungsvoll als Kollektiv und brachte die Gäste damit zur Verzweiflung. Sinnbildlich für das Nervenkostüm der Landeshauptstädter war eine grobe Attacke von Pardis Fardjad-Azad an Florian Schmidt. Direkt vor der Berliner Trainerbank mähte der Viktoria-Angreifer seinen Leutzscher Gegenspieler mit Anlauf völlig rücksichtslos von der Seite um – statt Gelb von Schiedsrichter Patrick Kluge (Zeitz) hätten sich die Gäste hier auch über Rot nicht beschweren dürfen (25.).

Auch im zweiten Durchgang änderte sich am Spielgeschehen recht wenig. Viktoria Berlin blieb spielerisch das bessere Team, doch die Leutzscher glichen dies mit Leidenschaft und kollektiver Einsatzbereitschaft wieder aus. Weiterhin gelang es den Leutzschern teilweise nun auch im Spiel nach vorn etwas mutiger zu werden. So hatten die Fans nach einem Versuch von Tomáš Petráček bereits den Torschrei auf den Lippen, doch verhinderte nicht nur die Querlatte die Leutzscher Führung – Schiedsrichter-Assistent Michael Wilske (Bretleben) hatte im Vorfeld bereits eine Abseitsstellung des tschechischen Neuzugangs der BSG gesehen (47.). Wenig später deutete Petráček erneut seine Torgefährlichkeit an, als er nach einer Spielverlagerung von Max Keßler aus halblinker Position trocken abzog. Der gerade eingewechselte Lucas Bradley Falcao Cini konnte gerade noch mit dem Kopf den Einschlag verhindern (58.).

Ansonsten spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab, zwingende Tormöglichkeiten blieben auf beiden Seiten weiterhin eine Seltenheit. Dies änderte sich erst in der Schlussviertelstunde, in welcher die Gäste abermals Schwung holten. Allerdings blieben die Grün-Weißen im Defensivbereich stabil, aufopferungsvoll fightete man für den wertvollen Punkt. So mussten Distanzschüsse der Berliner herhalten, um ihrerseits für etwas Torgefahr zu sorgen. Zunächst strich ein Versuch von Patrick Wolfgang Kapp hauchzart über den Querbalken (79.), anschließend ließ sich Chemie-Schlussmann Benjamin Bellot bei einem Flachschuss von Cimo Patric Röcker nicht überraschen (86.). Die Gäste drückten zwar nun, allerdings gelang es den Leutzschern immer wieder, sich zu befreien. So hätte sich Alexander Bury nach einem Sololauf übers halbe Spielfeld selbst krönen können, schlussendlich verließen ihn beim Torabschluss aber etwas die Kräfte, sodass Stefan Flauder im Viktoria-Gehäuse nicht eingreifen musste (vorbei, 83.). Die Leutzscher bissen sich bis zum Spielende am Gegner regelrecht fest, nach dem Punktgewinn in Nordhausen wäre auch ein Zähler gegen den nächsten Staffel-Favoriten durchaus als wichtiges Signal zu werten gewesen. Auch eine dreiminütige Nachspielzeit überstand die Jagatic-Elf unbeschadet und konnte sich daher nach dem Abpfiff verdientermaßen über diesen einen Punkt freuen.

Fazit: Zwei Punkte aus zwei Spielen – den Auftakt gegen zwei Liga-Schwergewichte kann man aus Chemie-Sicht durchaus als erfolgreich betrachten. In beiden Begegnungen gelang es mit jeder Menge Leidenschaft und Mentalität sowie jeweils kompakten Defensivleistungen wichtige Teilerfolge zu erringen. Im Spiel nach vorn sind zwar noch einige Reserven vorhanden, doch war es aus Leutzscher Sicht erst einmal primär, in der neuen Liga anzukommen. Und dies hat die Elf von Trainer Miroslav Jagatic in den beiden ersten Partien mit Bravour gemeistert, sodass man vor dem kommenden Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 weiteres Selbstvertrauen getankt hat. Am Sonnabend gegen Babelsberg wird man im Alfred-Kunze-Sportpark neuen Anlauf nehmen und das Publikum abermals mit einer leidenschaftlichen Vorstellung begeistern. Der Anstoß erfolgt um 13:30 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark. Und vielleicht gelingt ja bereits gegen die Filmstädter, wie in der Regionalliga-Saison 2017/18, der erste Saisonsieg …



Quelle: Pressestelle BSG Chemie Leipzig