Fusion zwischen Tura 1932 Leipzig und Leipziger SV 1899

Kommt „Tura 1899“ ?


Die Vorverhandlungen in der Verschmelzungsfrage der Leipziger Vereine SV 99 und Tura sind nun soweit gediehen, daß wir glauben uns der bisher in dieser Angelegenheit aus guten Gründen gezeigten Zurückhaltung heruntertreten zu können.

Eine Zusammenkunft des Ältestensrates der SV 99er ergab eine eindeutige Mehrheit für den geplanten Großverein im Westen und auch die vom SV 99 für Sonnabend angesetzte Mitgliederversammlung dürfte kaum ein anderes Ergebnis zeigen. Als künftiger Name ist „Turn- und Rasenspiele 1899“ gedacht und dieser auch schon fast festgelegt worden.

Die Vereinsführung selbst soll in die Händer der bisherigen 99er gelegt werden, da dort zur Zeit die erfahreren Verwaltungsbeamten zur Verfügung stehen. Noch nicht entschieden ist die Frage der Platzanlagen, doch schwebt eine Großanlage an der Hinzunahme eines Teiles der Burgaue vor.

Wenn die Mitgliederversammlung des SV 99 am Sonnabend ihre Zustimmung zur Verschmelzung erteilt — woran, wie gesagt, nicht zu zweifeln sein dürfte — spricht das abschließende Wort am Montag eine gemeinsame Mitgliederversammlung beider Vereine in der Gaststätte „Adler“, an der auch Kreisführer Otto teilnimmt.

aus Leipziger neueste Nachrichten vom 10. November 1938



Leipzigs neuer Großverein: TuRa 1899

Bei ausgezeichneten Besuch beschlossen die Mitglieder der beiden Vereine SV 99 und Tura ohne jegliche Gegenstimme der sofortigen Verschmelzung in den

Turn- und Rasensportverein Leipzig von 1899

Kreisführer Sportdirektor Otto hatte, nach dem er zum neutralen Versammlungsleiter erwählt worden war, dank der ganzen vorzüglichen Vorarbeit bei der Vereinsführungen, leichtes arbeiten. Nach dem für Tura Kamerad Berger, für 99 Kamerad Wernicke zur Verschmelzung im zustimmenden Sinne gesprochen hatte, betonte Kreisführer Otto besonders, daß eine Vereinigungsfrage zwischen Vereinen selten so ganz und gar aus dem betroffnen Verhandlungspartnern selbst herauskomme, wie in diesem Falle. Es sei in des Wortes wahrhafter Bedeutung eine Vereinigung ohne jeden Zwang von dritter Seite im Entstehen begriffen. Sie auszuführen, dürfte um so leichter sein, als weder der eine noch der andere der beiden Vereine wirtschaftlich belastet sei. Die hierauf erfolgte Abstimmung ergab völlige Einmutigkeit, Kreisleiter Otto deutete dieses Ergebnis als ein gutes Omen für den neuen Großverein. Zum künftigen Vereinsführer wurde Kamerad Wernicke (bisher 99) gewählt, der seinen Mitarbeiterstab beriet und das Erstehen einer den neuen Großverein würdigen Platzanlage innerhalb dreier Jahre in Aussicht stellte. Kreisführer Otto ermahnte die bisherigen Mitglieder der beiden Vereine im Schlußwort zur Treue gegenüber der neuen Vereinigung.

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Wir begrüßen die junge Ehe auf das herzlichste in der Erwartung, daß der neue Leipziger Großverein dem Leipziger Sport nochmals eine gleichen Auftrieb bringen möge, wie wir ihn durch Tura bereits einmal erleben konnten.

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Vorrausgesetzt, daß alle Formalitäten bis dahin erfüllt sind, spielt die neue erste Elf kommenden Sonntag auf den bisherigen Turaplatz.

aus Leipziger neueste Nachrichten vom 15. November 1938