"Fußball-Gott" Ronny Kujat geht!
Leipzig. Sonntag, 16.18 Uhr, die Sekunden nach dem Abpfiff des Aufstiegsendspiels
in Leipzig-Leutzsch laufen, nein sprinten unter dem Motto: Rette sich, wer
kann! Tausende Chemie-Fans rennen aufs Spielfeld, wollen hautnah ran an ihre
Helden, sich bedanken für das 1:0 im Rückspiel gegen Schönberg
und das damit aktenkundige Ende der Leidenszeit in der Viertklassigkeit.
Die Sachsen-Fußballer, Trainer- und Betreuerstab entkommen der euphorischen
grün-weißen Wand nur mit Mühe;nach einem kurzen "Sektempfang"
in der Kabine erklimmen Kapitän Frank Rietschel und Co. die sichere
Ehrentribüne.
"Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr!" skandieren die Fans minutenlang,
Ronny Kujat wird ausdauernd als "Fußball-Gott" gefeiert, Wolfgang Tiefensee
drückt jeden einzelnen der schweißnassen Fußballer an seine
unkrawattierte OBM-Brust. "In der ersten Halbzeit konnte einem schon ab und
zu schwummrig werden", wird Tiefensee später eine messerscharfe Analyse
der längst nicht so einseitigen Partie wie im Hinspiel (2:0 für
Leipzig) liefern. "Aber nach dem Tor war alles klar. Ich bin einfach nur
begeistert vom FC Sachsen. Hoffentlich starten die in der Regionalliga jetzt
richtig durch."
Tobias Friedrich hatte unseren OBM und über 13 000 Sachsen-Anhänger
in der 56. Minute mit seinem Kopfballtor nach brillantem
Piet-Schönberg-Freistoß erlöst. "Das war das wichtigste Spiel
in meinem Leben, das wichtigste Tor in meinem Leben. Ich bin einfach nur
glücklich", krächzte der Abwehrmann in die Mikrofone. "Heute Abend
werden wir nochmal Gas geben - und zwar am Tresen und richtig." Kapitän
Frank Rietschel, der sein letztes Spiel für Chemie absolvierte, stieß
ins gleiche (Promille-)Horn, appellierte vorsorglich an die Arbeitgeber der
Chemie-Anhangs. "Bitte habt Verständnis, wenn unsere Fans am Montag
etwas später oder gar nicht auf Arbeit kommen. Wir haben was zum Feiern."
Und das könne im besonderen Fall durchaus zum (vorübergehenden)
Verlust der Muttersprache gehen.
Derartige Erscheinungen stehen bei Jürgen Raab nicht zu befürchten.
Der stets nüchterne Leutzscher Cheftrainer blickte auf eine "lange und
harte Saison", lobte den wehrhaften Gegner ("wir mussten 90 Minuten arbeiten")
und erlaubte sich bei der von Frau Raab auf Video gebannten Pressekonferenz
keinerlei Gefühlsausbrüche. Vielleicht lag die Zurückhaltung
des Ex-Nationalspielers auch an der Personalie Ronny Kujat.
Wie unsere Zeitung aus zuverlässiger Quelle erfuhr, wird der
28-Jährige den FC Sachsen definitiv in Richtung Eintracht Braunschweig
verlassen! Der potente Regionalligist hat mit einem langfristigen und
glänzend dotierten Vertrag gelockt. Der schriftlichen Vereinbarung auf
ein weiteres Jahr inLeutzsch (Sachsen haben Option gezogen) steht offenbar
eine anders geartete mündliche Abmachung entgegen. Inhalt: Wenn du uns
in die Regionalliga schießt, legen wir dir im Gegenzug bei einem
Vereinswechsel trotz Option keinen Stein in den Weg!
Kujat hat seinen Teil der Abmachung mit 28 Saisontoren übererfüllt
und pochte offensichtlich am Sonnabend auf Einhaltung des vereinsseitigen
Versprechens. Viel sagendes Statement von Sachsen-Manager Uwe Thomas: "Zum
Nulltarif lassen wir Ronny nicht gehen." Abwehrmann Radisa Radojicic, gestern
erneut eine Bank, wird dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben. "Da
sieht es sehr gut aus", so Thomas
Stadioninvestor Michael Kölmel will den FC Sachsen spätestens zur
Rückrunde in der neuen Arena begrüßen. "Wäre schön,
wenn die Topspiele gegen Essen, Dresden, Braunschweig oder St. Pauli erst
dann stattfinden würden." Eine ehrenvolle Aufgabe für die Terminplaner
beim NOFV.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Schönster Tag für Rocca und Thomas
Leipzig. Ein Lob aus berufenem Munde staubten Sachsen-Manager Uwe Thomas
und Präsident Christian Rocca ab. Beide hätten, so
Sport-Bürgermeister Holger Tschense, einen "transparenten und vorbildlichen"
Job gemacht und "den verdienten Lohn geerntet". Unmittelbar nach Spielende
erkämpften wir uns bedrängt von vielen glückseligen Fans dieses
Gespräch mit dem Duo.
Frage: Glückwunsch zum Aufstieg! Siegtorschütze Tobias Friedrich
spricht vom schönsten Tag in seinem Leben. Geht's Ihnen genauso?
Uwe Thomas: Na ja, als ich meine Frau kennengelernt habe ...
Christian Rocca: ... sportlich gesehen war es ganz sicher unser schönster
Tag!
Den Sie, Herr Rocca, schon zu Saisonbeginn vorhergesagt haben. Was hat Ihnen
die Sicherheit gegeben, dass sich der FC Sachsen gegen den VfB,Jena, Plauen
und jetzt auch Schönberg durchsetzt?
Rocca: Bei uns hat in diesem Jahr alles gestimmt: Trainer, Mannschaft und
das Umfeld.
Hat sich jemand um das Gesamtkunstwerk besondere Verdienste erworben?
Thomas: Es wäre unfair, an einem solchen Tag einzelne hervorzuheben.
Rocca: Unser Trainer hat trotzdem ein Sonderlob verdient. Er war und ist
ein Glücksgriff.
Vor den Augen von OBM Wolfgang Tiefensee, Stadioninvestor Michael Kölmel
und anderen Multiplikatoren hat sich Ihr Klub von seiner besten Seite gezeigt.
Da dürfte der 1,9-Millionen-Euro-Etat für die Regionalliga doch
mühelos nach oben korrigiert werden ...
Thomas: Dazu gibt's keine Veranlassung, wir gehen mit diesen seriös
gerechneten 1,9 Millionen in die Saison.
Für einen Spitzenplatz ist das etwas wenig, viele Chemiker träumen
schon in der Nacht von Sonntag auf Montag von der 2. Liga ...
Rocca: Von Durchmarsch spricht bei uns wirklich kein Mensch! Übrigens:
Erzgebirge Aue ist mit einem ähnlichen Etat in die 2. Liga aufgestiegen.
Die arbeiten seit Jahren kontinuierlich, mit demselben Trainer, Management,
Präsidium. Dort wird nur ausgegeben, was eingenommen wird. Vorbildlich.
Thomas: Dass wir bis spätestens 2006 in der 2. Liga spielen wollen,
ist ja kein Geheimnis. Die Regionalliga ist bei extrem hohen Ausgaben und
vergleichsweise geringen Einnahmen für alle Klubs finanziell problematisch.
Das kann und darf nur eine Durchgangsstation für uns sein.
Den Festivitäten im Stadion schließt sich ein intimer Umtrunk
im Lindner-Hotel an. Sind Gespräche mit potenziellen Sponsoren geplant?
Rocca: Heute Abend nicht, da wollen wir einfach nur feiern und nach dieser
langen und harten Saison auf diesen riesigen Erfolg anstoßen. Die
Gespräche werden wir aber nachholen. Wenn die Investoren nicht von alleine
auf die Idee kommen, sich bei uns und mit uns zu engagieren, werden wir sie
schon darauf bringen. Leipzig kommt - auch in Sachen Fußball!
Interview: Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Meine Meinung: Aufstieg macht Lust auf mehr
Es brachen alle Dämme, die Zuschauer waren nicht zu halten - Tausende
fußball-Fans ließen ihren Emotionen gestern im Alfred-Kunze-Sportpark
freien Lauf, feierten ihre Mannschaft und sich selbst. Sie bejubelten ausgelassen
den gelungenen Saison-Abschluß, der den Leipzigern den ersehnten Aufstieg
in die Regionalliga brachte.
Dass es nur die dritthöchste Klasse ist, soll ein Hinweis
darauf sein, dass noch allerhand Brocken vor den Leutzschern liegen, um das
angstrebte große Ziel zu erreichen. Im WM-Jahr 2006 will der FC Sachsen
den Sprung in den Profi-Fußball schaffen und in der 2. Bundesliga spielen.
Ein wirklich ehrgeiziges Vorhaben. Dass es zu schaffen sein könnte,
haben die Leutzscher in dieser Saison auf der Oberliga-Ebene bewiesen. Auf
den Trümmern der Insolvenz - nach der sich viele andere Vereine nicht
erholten - entwickelte sich aus bescheidenden finanziellen Möglichkeiten,
aber mit viel Kontinuität, Konsequenz und Optimismus eine Mannschaft,
die völlig verdient den Regionalliga-Aufstieg geschaft hat. Da müssen
auch die unsportlichen Seitenhiebe der Konkurrenz verstummen, die es selbst
in der Hand hatte, ganz oben anzukommen.
Die Leutzscher nehmen ab sofort die nächste Entwicklungserappe in Angriff.
Bei nun stärkerer Konkurenz wird es natürlich viel mehr auf die
viel zitierten Eigenschaften wie Einsatz, Kampfgeist und ein konstruktives
Umfeld ankommen. Mit dem Aufstieg ist Leipzig wieder eine Adresse im deutschen
Fußball, vorerst in der dritten Liga. Das Fußballfest gestern
im Alfred-Kunze-Sportpark machte jedenfalls schon mal Lust auf mehr.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
Hurra, jetzt sind wir wieder da!
Um 16.18 Uhr brachen in Leipzig-Leutzsch gestern alle Dämme...
Aufstieg! Zwei lange Jahre mussten wir nach Zwangsaufstieg und Insolvenz
drauf warten. Jetzt ist der FC Sachsen zurück in Liga drei. 13.100 Fans
(so die offizielle Angabe) feierten im proppevollen Kunze-Park ihre Helden:
1:0 im zweiten Relegationsspiel gegen Nordmeister Schönberg, nachdem
das Hinspiel mit 2:0 für sich entschieden hatte.
Schon während des Spieles schwappte die La-Ola-Welle immer wieder
über. Nach dem Abpfiff gabs dann endgültig kein Halten mehr, wurde
der Rasen gestürmt. Die Spieler nahmen die Beine in die Hand. Versuchten,
sich zunächst in der Kabine in Sicherheit zu bringen. Gelang nicht allen:
Torjäger Kujat erreichte den Trakt nur noch im Slip. Trikot, Hosen,
Stutzen - alles hate man ihm vom Leib gerissen.
In der Kabine spritzte der Sekt. Aber nur, weil Jürgen Raab flugs eine
Pulle aus dem Trainingszimmer holte. Im Stress hatte man doch tatsächlich
vergessen, für ausreichend Aufstiegstropfen zu sorgen.
Geschäftsführerin Elke Weiße stürmte rein: Kommt
schnell raus. Ich kann die Massen da draußen nicht mehr
bändigen. Die Fans forderten ihre Sieger. Doch fast hätte
man Torwart Marco Eckstein nicht mehr erkannt. Der stieg mit einer Vollglatze
auf die VIP-Tribüne. Einer Aufstiegswette wegen. Piet Schönberg
hatte ihm rassiert. Und hat jetzt quasi einen harrigen Kollegen.
Im Lindner-Hotel und später auch im Barfuss-Gässchen gings in die
Verlängerung. Dann machte sich ein Großteil der Mannschaft auf
zum Flughafen Tegel. Um sechs Uhr morgens gings von da nach Mallorca - zum
kollektiven Betrinken. Auch feiern können die Jungs!
Freuen wir uns jetzt auf Gegner wie St. Pauli, Essen und Dynamo Dresden.
Auf tolle Spiele ab Frühjahr 2004 im nagelneuen Zentralstadion.
Stefan Krause und Johannes Proft
© Bild-Leipzig
Schönberg verkaufte sich teuer
Schreier-Elf verpasste Regionalliga-Aufstieg durch 0:1 bei Sachsen
Leipzig
Leipzig (OZ) Das erhoffte Wunder von Leipzig blieb aus. Der FC Schönberg
95 zog gestern im Relegations-Rückspiel um den Aufstieg in die
Fußball-Regionalliga beim FC Sachsen mit 0:1 den Kürzeren und
wird damit auch in der kommenden Spielzeit in der NOFV-Oberliga Nord auf
Torejagd gehen. Ausschlaggebend für das Scheitern war aber nicht der
gestrige Auftritt vor 13 106 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark, sondern
das Hinspiel, das die Elf von Christian Schreier mit 0:2 verloren hatte.
Unser heutiger Auftritt verglichen mit dem vor einer Woche kommt einem
Unterschied von Tag und Nacht gleich, konstatierte Angreifer Enrico
Neitzel, der höchstwahrscheinlich vor einem Wechsel zu einem
höherklassigen Verein steht.
Meine Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert, aber wir haben
einfach kein Tor gemacht, brachte Trainer Christian Schreier das Geschehen
auf den Punkt. Möglichkeiten für die Gäste gab es genug. So
in der 17. Minute, als Koch einen Meter vor dem Leipziger Tor völlig
überraschend den Ball vor die Füße bekam. Auch Demiray (34.)
und Grudzinski (76.) hatten Torchancen, konnten diese aber nicht nutzen.
Das sollte sich rächen. Friedrich brachte den Hoffnungsfunken der
Mecklenburger endgültig zum Erlöschen, als er einen Freistoß
von Schönberg völlig unbedrängt zur Lepziger Führung
in die Maschen (56.) köpfte.
Von da an war ich davon überzeugt, das wir es schaffen,
bemerkte Sachsen-Trainer Jürgen Raab, der in der vergangenen Woche
unermüdlich vor den Schönbergern gewarnt hatte. Nach einer Sektdusche
und ausgelassener Aufstiegsfeier von begeisterten Sachsen-Fans hatte er aber
auch anerkennende Worte für den FC 95 übrig. Man hat gesehen,
warum diese Mannschaft Nord-Meister geworden ist und die Hertha Amateure
hinter sich gelassen hat. Schönberg hat uns alles wirklich
abverlangt.
Robert Schwarz
© Ostseezeitung
Regionalliga bleibt für den FC Schönberg nur ein Traum
Trotz 0:1-Niederlage verkaufte sich Schönberg in Leipzig
teuer
Leipzig "Das Wunder von Leipzig" blieb zwar aus, doch was die Schönberger
Oberliga-Spieler im Relegations-Rückspiel beim FC Sachsen Leipzig boten,
war mehr als aller Ehren wert. Besonders in der 1. Halbzeit kauften die
Maurine-Städter dem 2:0-Hinspielsieger im Alfred-Kunze-Sportpark den
Schneid ab. Schönberg war zwar spielerisch überlegen, doch der
Gastgeber hatte zunächst die besten Chancen. Struck (11.) per Freistoß
und Kujat per Kopfball hätten den FC Sachsen Leipzig bereits früh
in Führung bringen können. Doch während Schönberg-Keeper
Schmidtke gegen Struck parierte, klärte Warnick gegen den Top-Torjäger
der Oberliga Süd, Ronny Kujat.
Eine Minute später war sie dann da, die erste gute Torchance des FC
Schönberg, um hier tatsächlich noch einmal für Furore zu sorgen.
Doch Michael Koch verpasste nach einem Abpraller das Tor knapp.
Spektakulärer hingegen knallte ein Nemec-Schuss in der 24. Minute an
die Latte. Doch der FC 95 wurde nun immer stärker und hätte durch
Völzke per Freistoß (34.) sowie Grudzinski (35.) in Führung
gehen können. Doch wieder blieb den Grün-Weißen das Glück
verwehrt. "Hätten wir in dieser Situation getroffen, bin ich mir sicher,
dass das Spiel zu unseren Gunsten verlaufen wäre", erklärte FC-Trainer
Christian Schreier.
In Hälfte zwei machte dann Tobias Friedrich alle zurecht gehegten Hoffnungen
der Schönberger zunichte. In der 56. Minute versenkte der Leipziger
einen Freistoß von Pit Schönberg und versetzte den FC 95 damit
den Gnadenstoß. Zwar gaben sich die Mecklenburger in der
anschließenden Phase nie auf, doch wirkliche Zuversicht war in den
Gesichtern der Maurine-Kicker nicht mehr abzulesen. Während die Gastgeber
nun versuchten, dass 1:0 sogar noch auszubauen, aber wieder an Sven Schmidtke
oder an den eigenen Nerven scheiterten, versuchten die Gäste es mit
Cleverness. Doch sowohl der Hackenkick des eingewechselten Golovan als auch
ein Schlenzer von Grudzinski landeten nicht hinter der Torlinie. So hatte
Schiedsrichter Lupp nach 91 Minuten ein Einsehen mit den 13 106 frenetischen
Sachsenfans und beendete die Partie, ohne große Schwierigkeiten gehabt
zu haben. Sehr zum Leidwesen der Schönberger, denn die kämpften
mit den Tränen. "Wir hatten uns echte Chancen ausgerechnet. So war diese
Niederlage sehr bitter", ärgerte sich Chistian Urgast ebenso wie seine
Kollegen.
Maik Freitag
© Schweriner Volkszeitung
FC 95 schafft kein Wunder in Leipzig
Trotz toller Leistung auch Rückspiel verloren Schönberg Einen tollen
Kampf boten die Schönberger Oberliga-Kicker gestern Nachmittag beim
Relegationsrückspiel gegen den FC Sachsen Leipzig. Zwar reichte es am
Ende nur zu einer 0:1-Niederlage, doch verstecken brauchten sich die Spieler
nicht.
Schönbergs Trainer Christian Schreier, der auch gestern noch keine Angaben
über seine Zukunft machen wollte, hatte für die Leistung seiner
Schützlinge gestern nach der 0:1-Niederlage im Relegationsrückspiel
trotzdem nur lobende Worte: "Das einzige, was gefehlt hat, waren die Tore.
Wir hatten Möglichkeiten, die wir dieses Mal hätten nutzen
müssen. Doch das Glück hat gefehlt", so der 44-Jährige nach
dem Spiel. Ähnlich sah es auch Flügelflitzer Christian Urgast:
"Wir haben unsere Chancen im Hinspiel verbockt. Das heute war ein ganz anderes
Spiel", traf Urgast den Nagel auf den Kopf. Denn trotz des 1:0 durch Tobias
Friedrich in der 56. Minute kämpfte der FC 95 unermüdlich und
hätte auch einen Sieg holen können. Doch die beste Abwehr der
Oberliga-Süd ließ erneut keinen Treffer zu. "Ich bin stolz auf
die Mannschaft. Sie hat super gespielt. Was mich eigentlich ärgert,
ist, dass wir noch eine Relegation spielen mussten. Wir sind Meister und
hätten es verdient, aufzusteigen", war der Fußball-Lehrer über
die Regelung der Relegation sauer. Ähnlich sah das auch Stürmer
Enrico Neitzel, der ebenso wie Verteidiger Söhren Warnick und Trainer
Christian Schreier noch ein Geheimnis um seinen nächsten Verein machte:
"Wohin wir wechseln, können wir noch nicht sagen. In der kommenden Woche
werden wir uns dazu äußern", erklärte der 26-Jährige.
"Wir haben heute alles gegeben. Dass es am Ende nicht gereicht hat, macht
uns natürlich traurig, aber es bringt uns nicht um", ist Neitzel
zuversichtlich, dass der FC Schönberg 95 noch in den kommenden Jahren
ganz oben spielen wird. Mittelfeldroutinier Michael Koch war die
Verärgerung anzumerken: "Wir hatten das Spiel fest im Griff. Ich bin
enttäuscht, dass wir jetzt und auch schon zum zweiten Mal die Relegation
für die Regionalliga nicht geschafft haben", ärgerte sich "Kocher".
Für Verteidiger Söhren Warnick steht jetzt erstmal Urlaub auf dem
Programm: "Ich werde für vier Tage nach Mallorca fliegen. Erstmal
ausspannen. Der Rummel und die harte Saison müssen erstmal weg gesteckt
werden", so Warnick, der sich natürlich gerne mit einem Aufstieg in
seinen Akten für seinen kommenden Verein empfohlen hätte. Selbst
Sachsens Trainer Jürgen Raab zollte den Schönbergern Respekt: "Hier
hat man gesehen, warum Schönberg die Meisterschaft gewonnen hat", sprach
Raab die gute FC 95-Leistung an.
© Schweriner Volkszeitung
Trotz deutlicher Leistungssteigerung unterlegen
Leicht angeschlagen von den Feierlichkeiten des Vortags ging's um 5:00 (in
Worten: fünf) Uhr aus den Federn, um die Abfahrt des Fan-Busses nicht
zu verpassen. Dieser kam dann aber erst eine Stunde später und als
Schuldiger war sehr schnell Herr T. ausgemacht, der für die Bestellung
des Gefährts zuständig war. Egal - das gute Stück hatte eine
Toilette an Bord und damit verkürzte sich die Fahrtzeit nach Leipzig
um mindestens diese eine verlorene Stunde. ;-)
Im Stadion gab's den nächsten Schock: Die Versorgung für unseren
Block befand sich hinter einem Zaun und um an die bei tropischen Temperaturen
notwendigen Getränke zu kommen, musste man an einem Herrn in Rot vorbei,
der vor Spielbeginn merkwürdige und nur schwer verständliche Regeln
für den Zutritt entwickelt hatte. Dafür war die Choreo der
Sachsen-Fans, die sich kurz vor Spielbeginn über den gesamten
Sachsen-Fan-Block erstreckte, einfach nur genial.
Aber die zunächst wirklich gute Stimmung der Leipziger hielt nicht lange
an. Schönberg präsentierte sich ganz anders als im Hinspiel vor
einer Woche und war ein mindestens gleichwertiger Gegner. Da nichts mehr
zu verlieren war, spielte man munter mit und hatte in der 17. Minute die
erste dicke Gelegenheit. Sachsen-Torhüter Eckstein konnte einen
Völzke-Freistoß nicht festhalten, machte seinen Fehler gegen den
nachsetzenden Michael Koch jedoch wieder gut. Auch die Hausherren ließen
es krachen - Nemec hämmerte das Leder in der 24. Minute nach feinem
Doppelpass gegen die Lattenoberkante. Dann war wieder Hendrik Völzke
mit einem Freistoß an der Reihe. Diesmal segelte der Ball Richtung
rechte obere Torecke und auch diesmal bekam Eckstein die Finger dazwischen.
Den folgenden Eckball verlängerte Sören Warnick und Levent Demiray
scheiterte mit einem artistischen Fallrückzieher nur knapp. Und kurz
vor der Pause köpfte Ronny Kujat noch genau in die Arme von Sven Schmidtke.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zog Söhren Grudzinski eine Flanke
nach Ballverlust der Leipziger zu dicht an das gegnerische Tor, so dass Enrico
Neitzel in aussichtsreicher Position keine Chance hatte, den Ball zu erreichen.
Dann meinte Herr Lupp, ein Foul von Sven Wittfot gesehen zu haben und dies
mit einer gelben Karte und einem Freistoß ahnden zu müssen. Nach
kurzen Tumulten trat Piet Schönberg an, Schönbergs Abwehr hatte
Friedrich völlig aus den Augen verloren und dieser bedankte sich dafür
mit dem 1:0. Damit waren endgültig alle Messen gesungen und die Sachsen
spielten das Ding routiniert zu Ende. Michael Koch, Söhren Grudzinski
mit einem Freistoß und Oleg Golovan mit einem Hackentrick zeugten davon,
dass die Gäste sich trotzdem nicht aufgaben und wenigstens ein Tor erzielen
wollten. Sven Schmidtke rettet aber auch noch mit Super-Reflexen vor Nemec
und Kujat und als der Schiedsrichter pünktlich abpfiff brachen alle
Dämme. Verständlicher Jubel beim FC Sachsen Leipzig und auf
Schönberger Seite soll die ein oder andere Träne geflossen sein.
Nach dem Spiel gab's noch den ein oder anderen Schnack mit den Sachsen-Fans,
die natürlich komplett aus dem Häuschen waren. Ich bin schon wieder
einen Schönberg-Schal los und habe dafür einen Chemie/Union-Schal
mehr.
In Linum warteten wir inzwischen schon traditionsgemäß auf unsere
feucht-fröhliche Mannschaft, die auf der Rücktour die verdutzte
Polizei, die eigentlich den Bus kontrollieren wollte, mit einer Polonaise
begrüßte. Herr T., vom schlechten Gewissen geplagt, spendierte
eine Kiste Pils und so wurde es am Ende dann doch noch sehr spät.
© www.upahl.de
FC Sachsen - FC Schönberg 1:0
Der FC Schönberg 95 hat es nicht geschafft. Trotz einer Leistungssteigerung
im Vergleich zum letzten Sonntag und trotz eines aufopferungsvollen Kampfes
unterlag man dem FC Sachsen Leipzig im Relegations-Rückspiel mit 0:1.
Der FC 95 präsentierte sich im Vergleich zur Anfangsphase im Hinspiel
wesentlich besser. Es war deutlich zu spüren, dass man dem FC Sachsen
nicht kampflos den Aufstieg überlassen wollte. Man war sehr aggressiv
in den Zweikämpfen und suchte bei Ballgewinn entschlossen den Weg zum
Tor. Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatten allerdings die Gastgeber.
Ein Schuss von Nemec klatschte an die Latte (24.). Auf der anderen Seite
holte Eckstein einen 20-Meter-Freistoß von Völzke gerade noch
aus dem Winkel (34.). Bis zur Pause entwickelte sich danach ein
abwechslungsreiches Spiel, bei dem beide Mannschaften offensiv spielten,
ohne dass allerdings Zählbares dabei herauskam.
Der endgültige Knockout für den FC 95 kam in der 56. Minute. Nach
einem Freistoß von Schönberg war Friedrich mit dem Kopf zur Stelle
und sorgte für das 1:0. Trotzdem gab sich die Schreier-Elf noch nicht
geschlagen. Nur zwei Minuten nach dem Rückstand musste ein Wittfot-Kopfball
auf der Linie geklärt werden und auch in den letzten 30 Minuten versuchte
man alles, um das Unmögliche noch zu schaffen. Leider blieb den
Maurine-Kickern der verdiente Ausgleich verwährt. Der FC Sachsen hatte
noch einige Konterchancen, es blieb jedoch schließlich beim 1:0-Endstand.
Der FC Schönberg 95 gratuliert dem FC Sachsen Leipzig zum Aufstieg in
die Regionalliga, bedankt sich für die gute Zusammenarbeit in den letzten
zwei Wochen und wünscht seinem Gegner viel Erfolg in der Zukunft!
© www.fcschoenberg95.de
Offizielle Hompage FC Schönberg
1:0 im Rückspiel: FC Sachsen zurück in der Regionalliga
Leipzig (dpa). Der FC Sachsen Leipzig ist zurück in der
Fußball-Regionalliga. Mit dem 1:0 (0:0) gegen den FC Schönberg
feierte der Meister der Oberliga Süd den 14. Sieg in Folge und zwei
Jahre nach dem Zwangsabstieg die Rückkehr in die dritte Liga. Den Grundstein
für den Aufstieg hatte die frühere BSG Chemie im Relegations-Hinspiel
eine Woche zuvor mit dem 2:0 beim Nord-Titelträger aus Mecklenburg gelegt.
Vor 13106 Zuschauern im Alfred-Kunze-Sportpark schoss Tobias Friedrich in
der 57. Minute das Goldene Tor.
Um 16.18 Uhr brachen im Leutzscher Stadion alle Dämme. Unter den Augen
von Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee stürmten die Zuschauer
auf den Rasen und auf dem Stadion-Vorplatz wurden 500 Liter Freibier von
einem Sponsor ausgeschenkt.
Schon beim Einlaufen zum Aufwärmen wurden die Spieler mit Jubelstürmen
begrüßt, während Manager Uwe Thomas angespannt über
die Kamera-Tribüne tigerte. Nachdem die Fußball-Hymne "Football
is coming home" verklungen war, entwickelte sich ein Spiel auf
mäßigem Niveau mit verteilten Chancen. Die gegenüber dem
Hinspiel deutlich besseren Schönberger waren vor allem nach
Freistößen von Hendrik Völzke (15., 34.) gefährlich
und Levent Demiray schoss einen Fallrückzieher aus kurzer Distanz über
die Latte (34.). Auf der Gegenseite traf Petr Nemec in der 18. Minute die
Latte. Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten die Leipziger im zweiten
Durchgang mehr vom Spiel als die Gäste, denen die Kräfte schwanden.
In der 57. Minute nutzte der frei stehende Friedrich mit seinem Kopfballtor
nach einem Freistoß von Piet Schönberg die Unaufmerksamkeit der
Mecklenburger.
"Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer würdigen WM-Stadt
2006. Und es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in den bezahlten
Fußball. Als Stadt wollen wir dazu beitragen, dass spätestens
2006 der Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt gemacht wird. Besser schon
zur Saison 2005/2006", sagte Holger Tschense. Als Leipzigs
Sport-Bürgermeister hatte er entscheidenden Anteil daran, dass der FC
Sachsen die Regionalliga-Lizenz vom Deutschen Fußball-Bund für
die kommende Spielzeit bekam. "Mit Blick auf die Lizenz haben wir Sponsoren
vermittelt", berichtete er. Zudem flossen aus der Stadtkasse 100 000 Euro
für Nachwuchsarbeit und bauliche Maßnahmen in den Etat des Clubs.
"Wie übrigens auch zum VfB", ergänzte Tschense. Mit dem Aufstieg
verbindet der Sport-Bürgermeister zugleich "für einige Spiele"
die Nutzung des neuen Zentralstadions ab dem kommenden Jahr. "Das hängt
vom Gegner ab. Atmosphäre kommt erst ab 10 000 Zuschauern auf. Wenn
Braunschweig oder St. Pauli kommen, dann gibt es eine gute Quote", meinte
Tschense.
© Dresdner Neuste Nachrichten
Sachsen Leipzig obenauf
Als gestern im Alfred-Kunze-Sportpark der Schlusspfiff ertönte, kannte
der Jubel keine Grenzen. Über 13000 Fans des Nachfolgevereins von Chemie
Leipzig, DDR-Meister von 1951 und 1964, feierten die Rückkehr der
Grün-Weißen in die Regionalliga Nord. Nach dem 2:0-Erfolg im Hinspiel
wurde der FC Schönberg diesmal mit 1:0 geschlagen.
Rückblick: Vor fast genau zwei Jahren war daran nicht zu denken. Am
9. Juni 2001 sicherten sich die Leutzscher durch ein 3:3-Unentschieden gegen
den SC Wilhelmshaven eigentlich den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord.
Doch Sponsor Sportwelt wollte die erforderliche Bürgschaft in Höhe
von rund 2,5 Millionen Euro für das Lizenzierungsverfahren nicht aufbringen:
Zwangsabstieg, Insolvenzverfahren, Spieler-Massenflucht. Der schon damals
verantwortliche Trainer Jürgen Raab musste eine völlig neue Mannschaft
aufbauen. Nur Torhüter Marco Eckstein und Mittelfeldmann Frank Rietschel
sind vom Team 2001 übrig geblieben. Nach einer Konsolidierung in der
Serie 2001/02 (Platz 5) gelang »Chemie« in der abgelaufenen Saison
nach einem spannenden Zweikampf mit dem FC Carl Zeiss Jena der große
Wurf: Staffelsieg in der NOFV-Oberliga Süd und Teilnahme an den
Aufstiegsspielen gegen Schönberg.
Die Norddeutschen wirkten im ersten Durchgang optisch überlegen. Angetrieben
von Michael Koch und Hendrik Völzke machte man den schwachen Auftritt
vom Hinspiel vergessen. Koch (16.), Völzke (33.) und Demiray (34.) standen
dicht vor einem Torerfolg. Die Leipziger hielten sich bis auf einen Lattentreffer
von Peter Nemec (24.) in der ersten Halbzeit sehr zurück. Das änderte
sich mit dem Führungstor von Tobias Friedrich, der einen Freistoß
von Piet Schönberg einköpfte. Danach vergaben Nemec (63.) und der
ansonsten abgemeldete Torschützenkönig Ronny Kujat (68.) weitere
Chancen. Doch die Gäste besaßen auch noch Möglichkeiten zum
Ausgleich.
Dennoch geht beim Verlierer Schönberg die Welt nach dem verpassten Aufstieg
nicht unter. »Wir sind auch im nächsten Jahr auf jeden Fall oben
dabei. Und wenn in einigen Jahren ein Verjungungsprozess ansteht, können
wir uns auch mit einer Position zwischen den Rängen drei und sieben
zufrieden geben«, erklärte Manager Schorsch Müller. Die Leipziger
haben höhere Ziele: Coach Jürgen Raab will bis 2006 in die 2.
Bundesliga.
Matthias Koch
© Neues Deutschland
Tobias Friedrich köpft Leipzig in die Regionalliga
Wie gehabt. Auch im dritten Aufstiegsduell triumphierte der Süd- gegen
den Nordmeister. Nach dem 1. FC Magdeburg (gegen BFC Dynamo), Dynamo Dresden
(gegen die Amateure von Hertha BSC) ließ Sachsen Leipzig mit zwei Siegen
kein Zweifel aufkommen, dass die Regionalliga erneut aus der Südstaffel
bereichert wird.
Deutlich gewann die beste Defensive gegen die beste Offensive, Schönberg
gelang in zwei Duellen kein Treffer. "Die gesamte Mannschaft hat die ganze
Saison hervorragend gestanden", lobt Keeper Marco Eckstein seine Vorderleute.
"Bei uns rennt keiner blind nach vorn", nennt der scheidende Kapitän
Frank Rietschel das Erfolgsgeheimnis. Wenn dann mit Durchblick, so wie der
umjubelte Matchwinner, der eigentlich für das Verhindern von Tore
zuständig. "Der glücklichste Moment in meiner
Fußballer-Laufbahn", strahlte Tobias Friedrich nach dem Schlusspfiff.
"Wir sind für zwei Jahre harte Arbeit belohnt worden", bilanzierte
Jürgen Raab und blickte auch gleich in die Zukunft: "Wir suchen noch
einen Torwart, einen Mittelfeldspieler und einen Stürmer für die
Regionalliga." Dies ist unabhängig davon ob Ronny Kujat bleibt. "Noch
ist niemand an uns herangetreten", hofft der Trainer darauf , dass sein
Torjäger bleibt.
Ob Christian Schreier in Schönberg bleibt entscheidet sich am heutigen
Montag. Am Spiel seiner Mannschaft hatte der Trainer nichts auszusetzen:
"Wir haben das Duell im Hinspiel verloren."
© kicker
FC Sachsen macht Aufstieg perfekt
Der FC Sachsen spielt in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga.
Die Leipziger machten den Aufstieg am Sonntag mit einem 1:0-Erfolg gegen
den FC Schönberg perfekt. Schon das Hinspiel vor Wochenfrist in
Schönberg hatte der FC Sachsen 2:0 gewonnen.
Das Tor des Tages in einer ausgeglichenen und teilweise nervös
geführten Partie erzielte Friedrich mit einem schönen Kopfball
nach Schönberg-Freistoß (55.). Zuvor hatten die Gäste aus
Mecklenburg leichte Feldvorteile.
Gäste wie verwandelt - Nemec trifft die Latte
Der FC Schönberg präsentierte sich im Alfred-Kunze-Sportpark wie
verwandelt im Vergleich zur 0:2-Hinspielniederlage. Mit aggressivem Auftreten,
gefälligem Spiel im Mittelfeld und einem quirligen Stürmer Demiray
drängten die Schönberger von Beginn an auf die Führung. Die
körperlich robuste Leipziger Abwehr hatte die Gäste-Angreifer aber
meist im Griff. Gefährlich wurde es für Leipzig eher durch
Unsicherheiten von Sachsen-Keeper Eckstein: In der 17. Minute ließ
er einen Koch-Freistoß prallen, kurz vor der Pause flog er bei einem
langen Einwurf am Ball vorbei. Hier hatte der FC Sachsen Glück, dass
der Demiray-Rückzieher übers Tor ging.
Schönberg hatte in der insgesamt ausgeglichenen und umkämpften
ersten Hälfte mehr vom Spiel, der FC Sachsen kam dafür zur besten
Chance: Nemec traf nach schönem Zuspiel von Kujat nur die Lattenoberkante
(25.).
Schönberg bedient Friedrich zum Tor des Tages
Nach dem Wechsel wurden die Grün-Weißen aus Leipzig dann im
Offensivbereich mutiger, das Spiel insgesamt allerdings härter. Nach
einem von vielen kleinen Fouls im Spiel fiel dann der Treffer für die
Leipziger: Struck wurde im linken Mittelfeld von den Beinen geholt. Den
fälligen Freistoß zirkelte Schönberg auf den Kopf des Leipziger
Abwehrspielers Friedrich, der unbedrängt aus fünf Metern verwandelte.
Jetzt drehten die Hausherren auf und kamen fast im Minutentakt zu guten Chancen.
"Morgen geht kein Chemiker arbeiten"
Unbeschreiblicher Jubel nach dem Abpfiff: die 13.100 Fans stürmten das
Spielfeld, was Sachsen-Mittelfeldspieler Rietschel, der die Leipziger in
Richtung Bautzen verlassen wird, zur Einschätzung brachte: "Ich glaube,
morgen geht kein Chemiker arbeiten."
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0:1 im Rückspiel bei Sachsen Leipzig
Aus der Traum von der Regionalliga: Der FC Schönberg verlor das zweite
Relegationsspiel beim FC Sachsen Leipzig mit 0:1 und bleibt damit Oberligist.
Bereits vor einer Woche hatte das Team aus Mecklenburg-Vorpommern auf eigenem
Platz mit 0:2 den Kürzeren gezogen. Vor 13.106 Zuschauern im fast
ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark schoss Tobias Friedrich in der 57. Minute
das Tor für den Gastgeber.
Um 16.18 Uhr brachen im Leutzscher Stadion alle Dämme. Unter den Augen
von Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee stürmten die Zuschauer
auf den Rasen, und auf dem Stadion-Vorplatz wurden 500 Liter Freibier von
einem Sponsor ausgeschenkt. Schon beim Einlaufen zum Aufwärmen wurden
die Spieler mit Jubelstürmen begrüßt, während Manager
Uwe Thomas angespannt über die Kamera-Tribüne tigerte und keines
Kommentars fähig war.
Im zweiten Abschnitt schwanden die Kräfte
Die gegenüber dem Hinspiel deutlich besseren Schönberger waren
vor allem nach Freistößen von Hendrik Völzke (15., 34.)
gefährlich, und Levent Demiray schoss einen Fallrückzieher aus
kurzer Distanz über die Latte (34.). Auf der Gegenseite traf Petr Nemec
in der 18. Minute die Latte des Schönberger Tores. Bei hochsommerlichen
Temperaturen hatten die routinierter wirkenden Leipziger im zweiten Durchgang
mehr vom Spiel als die Gäste, denen die Kräfte schwanden.
In der 57. Minute nutzte der völlig freistehende Friedrich mit seinem
Kopfballtor nach einem Freistoß von Piet Schönberg die
Unaufmerksamkeit der Mecklenburger. Die große Chance zum 2:0 durch
Torjäger Ronny Kujat verhinderte Schönbergs Torwart Sven Schmidtke
mit einer tollen Parade.
Norddeutscher Rundfunk (www.ndr.de)
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