Erste Hälfte verpennt
Das Punktspiel in Neugersdorf begannen die Leutzscher stark: Anstoß
- Ecke - anderthalb Torchancen. Aber gleich danach stellte man das Fußball
spielen ein und man sah nur den Gastgeber spielen. Nahezu die gesamte erste
Halbzeit knallten die Chemiker die Bälle vor die, wie ein Bumerang,
zurück kamen. Der OFC spielte Chemie regelrecht an die Wand und die
rund 350 mitgereisten Chemiefans mussten mit ansehen wie Neugersdorf immer
wieder mit tollen Doppelpässen und Spielzügen Marco Eckstein in
Bedrängnis brachten. Einer dieser Spielzüge über 3, 4 Stationen
brachte auch den längst verdienten Führungstreffer für die
Hausherren - 0:1 (31.). Den Chancen des OFC (5., 13., 24., 26.) standen drei
klägliche Chancen für Chemie gegenüber (Kopu 38., Cramer 40.
und Bergner 43.). Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann und Chemie kämpfte sich von Minute zu
Minute mehr ins Spiel. Daraus ergab sich nun eine große Anzahl an Chancen
(Cramer 56., 59., Piet 63., 73. und Kopu 69.), die aber entweder vom starken
OFC-Torhüter Barta vereitelt oder von Abwehrspielern, die sich wirklich
heldenhaft in die Bälle schmissen. In der 73.Minute jedoch schaffte
Verteidiger Friedrich nach einer Kopfballverlängerung von Kopunovic
den erhofften Ausgleich und die Wende des Spiels war nah. Zum Schrecken aller
grün-weißen zeigten sich die Leutzscher nach dem gelungenen Ausgleich
wieder sehr unkonzentriert und fingen nur fünf Minuten später den
erneuten Rückstand (1:2, 78.). Auch ein Anrennen der nahezu kompletten
Mannschaft und zahlreiche Chancen (83., 88., 89. und 90.) reichten nicht
um den Oberlausitzern den Sieg noch zu entreißen. Also jubelte das
gesamte Dorf und die 350 Fans fuhren nach Hause, aus ihren Träumen gerissen.
Ich denke jetzt müssen die "Wackeren" aus Gotha dran glauben, denn im
nächsten Heimspiel sollten unsere Mannen genug Wut im Bauch haben.
Fachi
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Erste Halbzeit verschlafen, dann mit Chancen gesündigt
Neugersdorf. Mit einer 1:2-Niederlage beim OFC Neugersdorf hat gestern der
FC Sachsen Leipzig die Chance vertan, die Tabellenführung in der Oberliga
Süd zu übernehmen. "Das war ein Rückfall in alte Zeiten, wir
waren zu nervös und zu unruhig im Spielaufbau", ärgerte sich Trainer
Jürgen Raab. "Wir haben einfach zu viel geschlagen, statt klug nach
vorn zu spielen." Auch, dass seine Elf zwei Tore kassierte, "von einer Mannschaft
dieser Güte!"
Dabei hätten die Leutzscher aus dem Vorjahr gewarnt sein müssen,
als man in der Oberlausitz nach einem 1:1 bereits Punkte ließ. Diesmal
entwickelte sich eine kampfbetonte Partie mit zwei verschiedenen
Spielhälften. Überraschend fanden die Gastgeber zum glatten Schneeboden
die bessere Einstellung und dominierten anfangs.
Während Miltzow (5., 13.) und Hecht (24.) das Leipziger Gehäuse
knapp verfehlten, scheiterte Efe am aufmerksamen Marco Eckstein (26.). Auf
dem falschen Fuß musste der dann aber doch das 0:1 hinnehmen, als sich
Kästner und Thomas im Doppelpass durch die sonst so sichere Leutzscher
Abwehr gespielt hatten.
Das war dann das Signal zum Aufwachen, doch mehr als ein Abseitstor von Velibor
Kopunovic (38.) sowie einen Cramer-Freistoß (40.) und einen Distanzschuss
von David Bergner (43.), den OFC-Keeper Barta hielt, brachten die Leutzscher
im ersten Durchgang nicht zu Wege. "Das ist viel zu wenig", musste Trainer
Raab in der Pause deutlich werden, was sich seine Mannen auch zu Herzen nahmen.
Mit gut 350 Fans im Rücken gestaltete die Mannschaft die zweite Halbzeit
zu einem einzigen Sturmlauf auf das Tor der Oberlausitzer. Doch der agile
Heiko Cramer besaß an diesem Tage kein Glück im Abschluss (56.,
59.) und mehrmals warfen sich die Neugersdorfer Abwehrspieler in Schüsse
von Piet Schönberg (63., 73.) und Kopunovic (69.).
Eine Flanke von Schönberg, von Kopunovic per Kopf verlängert,
verwertete schließlich Abwehrspieler Friedrich zum 1:1-Ausgleich. Statt
die Offensive fortzusetzen, gestattete man den Einheimischen im ersten Konter
nach der Pause durch Miltzow den erneuten Führungstreffer, der einigen
wie ein Donnerschlag in die Glieder fuhr. In der Schlussphase avancierte
Torwart Barta mit Glanzparaden zum Helden des Tages, rettete im Herauslaufen
gegen Cramer (83.), parierte Sven Geißlers Schuss (88.) und war auch
zweimal gegen Kopunovic (89., 90.) auf dem Posten. So endete für den
FC Sachsen eine Erfolgsserie nach zehn Spielen ohne Niederlage.
Karl-Heinz Köcher
© Leipziger Volkszeitung
Nix mit Sprung an die Spitze!
Sie hätten die Spitze stürmen können.
Statt dessen ist der FC Sachsen nur noch Oberliga Vierter. Weil man
es wieder einmal verpaßte, einen Big Point zu machen: in Neugersdorf
vergeigte man 1:2. Einfach nur dumm ...
Trainer Jürgen Raab war nach dem Abpfiff stinkesauer: Wir haben
mit eigenen Fehlern den Gegner stark gemacht, zum Tore schießen
eingeladen. Der erste führte nach einer halben Stunde zum 1:0:
Thomas entwischte David Bergner und Tobias Friedrich, stand nach doppeltem
Doppelpaß plötzlich vor Marco Eckstein und schob aus 10 m zum
1:0 ein (30. Minute). Peinlich: bis dahin hatten die Leipziger nicht ein
Mal aufs Tor geschossen! Die Gastgeber auf Schnee aggressiver, besser.
Glück, daß Miltzow (4. Minute) und Hecht (24. Minute) vorbei zielten,
Marco Eckstein den Schuß von Efe im Nachfassen griff (26. Minute).
Erst ein Donnerwetter von Jürgen Raab in der Kabine machte die müden
Leutzscher munter. Plötzlich machten die Sachsen Druck. Doch an Neugersdorf
Keeper Barta kam man nicht vorbei. Hatte zudem Pech, als Hecht einen
Cramer Knaller aus 20 m auf der Linie wegköpfte (58. Minute).
Dann doch der Ausgleich: nach Kopfball Ablage von Velibor Kopunovic
meißelte ihn Tobias Friedrich aus 8 m mit rechts rein 1:1 (72.
Minute). Regisseur Heiko Cramer: Keine Ahnung, warum wir den Gegner
dann zum Kontern eingeladen haben, Fehler gemacht haben. Den machte
ausgerechnet Neuzugang Uwe Kramer (DSC): seinen Fehlpaß legte Kästner
quer zu Miltzow, der aus 14 m nur noch einschieben mußte (77. Minute).
Jürgen Raab: Für eine Mannschaft mit unserem Anspruch war
das heute amateurhaft, dilettantisch.
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Neugersdorf überrascht den FC Sachsen
Der OFC Neugersdorf hat dem FC Sachsen im Kampf um die Spitzenposition der
Oberliga einen Dämpfer verpasst. Die Oberlausitzer siegten nicht unverdient
mit 2:1.
OFC-Führung durch Thomas
Auf gut bespielbarem Geläuf versuchten es beide Teams zunächst
mit weiten Pässen. Miltzow hatte bereits in der fünften Minute
die erste Gelegenheit für den OFC. Sein Kopfball ging neben das Tor.
Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber gefährlicher. Nach einer
halben Stunde lag der Ball im Leutzscher Tor: Nach schönem Doppelpass
mit Mitzow traf Thomas aus Nahdistanz. Kurz zuvor hatte Hecht das Sachsen-Tor
noch knapp verfehlt. Jetzt zog die Partie deutlich an. Die größte
Ausgleichschance der Leutzscher, Friedrich hatte ins leere Tor eingeschoben,
wurde vom Schiedsrichter wegen abseits zurückgepfiffen. Die Gastgeberhatten
in der Folgezeit durch Haasler und Kästner zwei Großchancen, die
Keeper Eckstein parierte. Für die nun stürmischen Leutzscher vergab
Bergner per Freistoß.
Turbulente Schlussphase mit starkem Keeper Barta
Nach dem Wechsel überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst gelang
Friedrich nach einer Kopfball-Verlängerung der verdiente Ausgleich.
Dann schlugen die Gastgeber wieder zu. Nach einem Querpass ließ Miltzow
mit einem Flachschuss Keeper Eckstein keine Chance. In den letzten zehn Minuten
gab es Chancen im Minutentakt. Zunächst verstolperte Miltzow freistehend,
dann lief der Leutzscher Heiko Cramer auf Keeper Barta zu und scheiterte.
Der OFC-Keeper hielt auch dem folgenden Dauerbeschuss stand und sicherte
den Sieg.
Trainerstimmen
Raab (Sachsen): "Ich bin sehr enttäuscht. Besonders in der erste Halbzeit
haben wir uns nicht als Spitzenteam präsentiert. Nach der Pause hatten
wir viel Pech. Besonders ärgerlich war der zweiten Gegentreffer: Nach
unserem Ausgleich spielten wir taktisch unklug und wollte zu viel."
Schmidt (Neugersdorf): "Ich möchte mich bei meinem Keeper Barta bedanken,
der den Sieg festhielt. Aber auch insgesamt zeigte meine Mannschaft eine
großartige kämpferische Leistung."
© www.mdr.de
Schulz badet im Fan-Jubel
Gleich in seinem ersten Heimspiel als OFC-Trainer durfte Matthias Schulz
im Jubel der Neugersdorfer Anhänger "baden". Mit 2:1 besiegte der OFC
gestern vor 687 Zuschauern den Aufstiegsfavoriten FC Sachsen Leipzig. Die
Leutzscher verpassten damit den Sprung an die Tabellenspitze. Die Neugersdorfer
spielten eine starke erste Halbzeit. Bereits nach fünf Minuten setzte
Miltzow mit einem Kopfball das erste Achtungszeichen. Nach einer Viertelstunde
verfehlte Hecht nach Vorarbeit von Thomas knapp das Leipziger Tor. Thomas
war es dann nach 31 Minuten, der nach schönen Doppelpass mit Miltzow
die Oberlausitzer verdient in Führung brachte. Vom FC Sachsen war vor
der Pause so gut wie nichts zu sehen. Das Bild änderte sich in den zweiten
45 Minuten grundlegend. Die Leutzscher drückten unaufhörlich auf
den Ausgleich. Geißlers Schuss wehrte Hecht noch mit letztem
Kopfball-Einsatz auf der Torlinie ab (61.). Nach 73 Minuten war der starke
Barta im OFC-Gehäuse aber geschlagen. Friedrich glich zum 1:1 aus. Die
Leipziger blieben am Drücker, wurden aber von einem Konter der Gastgeber
überrascht. Kästner spielte Miltzow frei, der den Ball zum 2:1
(77.) in die Maschen jagte. Danach musste die OFC-Abwehr um Libero Maglica
Schwerstarbeit leisten. "Teufelskerl" Barta, erst in der Winterpause gekommen,
bot dabei eine erstklassige Torhüter-Partie.
© Dresdner Neuste Nachrichten
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