Glücklicher Sieg gegen das Schlusslicht
Es war ein schwaches Spiel vom FC Sachsen Leipzig. Am Ende sprang aber ein
2:0-Sieg herraus auf einen schwer bespielbaren Boden. Das Spielfeld glich
nach den Schlusspfiff einen Kartoffelacker. Aber nun zum Spiel: Die Leutzscher
hatten in der Anfangsphase keine nenneswerte Chance, im gegenteil der Gast
aus Gotha spielte sich Chancen herraus so in der 7. Minute Nowacki zum
Glück rettete Bergner. Kurz darauf verliert Schönberg (der nicht
seinen besten Tag hatte) an der Mittelline den Ball und der Gothaer Förster
stürmt auf Eckstein zu wird aber von Bergber abgeblockt. Die erste
nenneswerte Chance für Chemie brachte auch die Führung, Schönberg
flankt in den fünf Meter-Raum, Kujat legt auf Kopunovic ab und der erzielt
aus 10 Metern das 1:0. Jetzt lief es etwas besser bei Chemie, aber bis auf
eine Kopunovic-Chance (Weigel parriert) passierte nicht mehr viel.
Nach den Wechsel drückte Gotha auf den Ausgleich, der Gastgeber zeigte
sich sehr verhalten. Erst nach einer Stunde flankte Geißler in den
Strafraum, doch Kopunovic scheitert am Gothaer Schlussmann Weigel. Kurz darauf
hatte köpfte Müller über das Gothaer Tor. In der 70. Minute
stockte der Atem der Leutzscher Fans als bei einer Gothaer Flanke in den
Leutzscher Strafraum ein Gothaer Stürmer den Ball nicht richtig traf,
das wäre fast der Ausgleich gewesen. In der Schlussphase drückte
Gotha auf den Ausgleich und Chemie versuchte über Konter zu Erfolg zu
gelangen. Einer brachte dann auch den 2:0-Siegtreffer. Müller umkurvte
an der Strafraumgrenze einen Gothaer und lief auf das Tor zu und erzielte
das 2:0. Ein am Ende glücklicher Sieg gegen das Schlusslicht aus Gotha.
rogo79
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Sachsen wühlen sich auf Platz 1 zurück
Leipzig. Das tut weh: Der schreibenden Zunft bleibt das Hautnah-Erlebnis
am Leutzscher Seitenrand künftig versagt! Sicherheitsbeauftrage Elke
Weiße verwies auf Anweisungen des NOFV und instruierte die klubeigene,
stets besonderen Charme versprühende Security entsprechend. Dass der
Verband die Berichterstatter der beiden Leipziger Tageszeitungen zum Kreis
potenzieller Krawallmacher zählt, ist neu. Auch für Christian Rocca.
Der Sachsen-Präsident setzte die tumbe Umsetzung der Direktive außer
Kraft und öffnete höchstselbst das Tor ins Glück - nach dem
Abpfiff.
Vielleicht hatten die betagten NOFV-Funktionäre geahnt, wie
unvergnüglich das Spiel des Aufstiegsaspiranten gegen Gotha sein würde
und deshalb Sicherheitsabstand verfügt. Schön war das Wetter,
schön waren die drei Punkte und die Tore zum 2:0 (1:0)-Sieg durch Velibor
Kopunovic (25.) und Roman Müller (89.). Ansonsten wurde den 1804 Zuschauern
ein nicht enden wollendes Gewürge geboten - auf einem Untergrund, der
rudimentär an einen Fußballplatz erinnerte und in etwa die Ebenheit
eines von Wildschweinen zerpflückten Vorgartens hatte. "Ob da nochmal
irgendwann ein Halm wächst?", fragte sich Vizepräsident Uwe Thomas.
Nun, eher wächst sich die spiegelglatte Glatze von Mittelfeldrenner
Piet Schönberg zu einer wilden Schapka aus ...
Klub-Boss Rocca sah von einer Bewertung der Partie eingedenk der
Platzverhältnisse gänzlich ab und warf lieber einen entrückten
Blick aufs Klassement: Platz eins! Auch dank zweier Absagen (Jena, VfB
pausierten) und Halles 2:1-Heldentat in Plauen. "Wir sind jetzt da, wo wir
hin wollen. Jetzt liegt es an der Mannschaft, dass wir oben bleiben." Regisseur
Heiko Cramer (litt besonders) nahm die Worte seines Chefs auf. "Die Mannschaft
hat sich total unserem Ziel verschrieben. Ich kann für alle sprechen,
wenn ich sage: Wir werden alles für den Aufstieg tun."
Dass alles gestern nach ziemlich wenig aussah, war auch Cheftrainer Jürgen
Raab nicht entgangen. "Wir haben uns sehr schwer getan, nicht gerade
geglänzt. Aber die Qualität einer Mannschaft zeigt sich auch darin,
dass sie solche Spiele gewinnt." Man habe sich die "schöne Position"
im wahrsten Sinne des Wortes erarbeitet und brenne nun auf Revanche für
die im Vorjahr imHallenser Kurt-Wabbel-Stadion erlittene 1:2-Niederlage.
"Wir haben etwas gutzumachen", so Raab. Laut Cramer wird "sich schon am Sonntag
beweisen, ob wir das Zeug zum Aufstieg haben".
Die Anhänger eines gepflegten Spielberichts müssen diesmal darben,
der Zettel mit gelungenen Kombinationen, prächtigen Dribblings und beherzten
Schüssen blieb fast weiß. Ausnahmen: In der 25. Minute nutzte
Kopunovic eine gefühlvolle Ronny-Kujat-Vorlage zum 1:0, kurz vor dem
Ende stieß Müller in die entblößte Wacker-Deckung und
versenkte zum 2:0. Verdient war der Sieg allemal. Marco Eckstein hätte
genauso gut daheim seinen väterlichen Pflichten nachkommen können,
statt sich im Alfred-Kunze-Sportpark die Torhüter-Füße platt
zu stehen.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
FCS gurkt sich an die Spitze
2:0 gegen Gotha- Kopunovic und Müller treffen
So schnell kann es gehen: Der FC Sachsen stürmt durch das 2:0 gegen
Gotha plötzlich doch an die Tabellenspitze! Profitierte dabei freilich
von Plauens Ausrutscher und den ausfällen von Jena und dem VfB.
Aber was war das gestern für ein schlimmes Gegurke, mit dem sich die
Leutzscher nach oben schoben! Pfiffe deshalb zurecht von den 1804 Fans.
Keine Ausrede: Der Platz - eine Zumutung. Schmierig, schlammig, kein Grashalm
zu sehen. Also nix für Techniker. Entsprechend war auch das Spiel: Der
Ball versprang permanent, die Kicker rutschten ohne Ende. Kombinieren
unmöglich!
Die Leutzscher gegen harmlose Gothaer am Drücker. Aber ohne Ideen, hilflos.
Immerhin hatte Kopunovic Übersicht, haute nach Schönberg-Flanke
aus 17 m trocken zur Führung rein (25.). Sein drittes Saisontor.
Doch viel mehr war in Hälfte eins nicht los. Und auch nach dem Wechsel
nur Leerlauf. Chancen? Rietschel (volley aus 8m) und Cramer (frei vorm Tor)
scheiterten an Keeper Weigel (85.). Dann marschierte Müller durch, schob
sicher aus 12m links unten ein (():). Trainer Raab war letzlich zufrieden:
Wir haben die Ruhe bewahrt uns den Sieg erkämpft.
Roman Müller entschuldigt sich: Für die Zuschauer wars
katastrophal, unansehnlich. Tut uns auch irgendwo leid. Aber bei den Boden
geht´s allein darum, die Punkte einzusacken.
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Sachsen mit Pflichtsieg an die Spitze
Tabellenführer der Oberliga-Süd: Sachsen Leipzig
Sachsen Leipzig ist neuer Tabellenführer der Oberliga-Süd. Das
2:0 der Leutzscher gegen Gotha war allerdings wenig meisterlich.
Die ersten Minuten gehörten den couragiert aufspielenden Gästen.
Die Sachsen wirkten nervös. Ein Schönberg-Fehlpass brachte den
Gothaern die erste Chance, aber Förster konnte geblockt werden. (12.)
Dann straffte sich die Raab-Elf und erarbeitete mehrere Möglichkeiten.
Eine solche nutzte Kopunovic zum 1:0: Nach Schönberg-Flanke schob der
Sachsen-Stürmer flach zur Sachsen-Führung ein. (25.)
Müller sichert den Sieg
Nach dem Wechsel hielt die gute Gothaer Abwehr dem Leipziger Druck stand.
Sachsen Leipzig gewann zwar die meisten Zweikämpfe, blieb aber in der
Offensive blass. Die starken Thüringer Manndecker eroberten immer wieder
die Bälle und leiteten Angriffe ein. Ein Sachsen-Konter erlöste
die Leutzscher Fan-Gemeinschaft. Müller schnappte sich an der Mittellinie
den Ball, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und schloss auch acht Metern
ab.
Die Meinung der Trainer
Jürgen Raab (Sachsen Leipzig): "Wir haben uns heute sehr schwer getan.
Aber die Qualität einer Mannschaft zeigt sich darin, auch schlechte
Spiele zu gewinnen. Das haben wir heute getan. Wir haben uns die
Tabellenführung im wahrsten Sinne des Wortes erkämpft. Nun gilt
es, die Spitze zu verteidigen. Ich denke, dass die Mannschaft nach der Niederlage
in Neugersdorf trotzdem etwas Selbstvertrauen tanken konnte."
Olaf Kalkuhl (Gotha): "Wir hatten uns vorgenommen in Leipzig für eine
Überraschung zu sorgen. Das ist uns nicht gelungen. Schon von den
Spielanteilen her, war es eine klare Niederlage. Sie wird uns aber nicht
umwerfen. Wir haben uns noch lange nicht aufgegeben und ich bin überzeugt,
daß man mit uns in den nächsten Wochen bestimmt noch rechnen kann."
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