Mittwoch, den 4. Mai 2005, 19:30 Uhr - Finale: |
FC Sachsen Leipzig |
|
Chemnitzer FC |
|
|
|
Endergebnis |
2 (0,1) |
: |
1 (0,1) n. V. |
Torschützen |
1:0 Schmidt (59. Eigent.), 1:1 Stark (65.), 2:1 Schwesinger
(119.) |
Spielstatistik |
Schiedsrichter: Mario Wehnert (Haselbachtal) |
Zuschauer: 8.592 |
Spielstätte: Zentralstadion Leipzig |
|
Aufstellungen |
FC Sachsen Leipzig : Burmeister, Kittler, Gerster, Jack,
Baum (97. Boltze), Toku (62. Wejsfelt), Niestroj,
Ferl (33. Noll), Seifert,
Schwesinger, Kujat; Trainer:
Wolfgang Frank
Chemnitzer FC: Süßner, Kanitz, Schmidt (77. Arzt), Schindler,
Stark, Okeke, Mehlhorn,
Göhlert, Meyer (46. Pinto), Becker,
Baumann (84. Calicchio); Trainer:
Dietmar Demuth |
Spielbericht |
Ja wir haben den Pokal
Chemie gegen Karl-Marx-Stadt hiess das diesjährige Sachsen-Pokalfinale.
In Punktspielen konnten die Leutzscher in den letzten Jahren kaum was reissen.
Dafür war man in Pokalspielen schon erfolgreicher. So konnte 1997 mit
5:1 n.V. gewonnen werden. Und auch im letzten Jahr gab es ein 2:1-Pokalerfolg
in Eilenburg. So hofften die Leutzscher Fans das auch das diesjährige
Pokalspiel erfolgreich verläuft.
Und es begann gut für die diesesmal in Schwarz-Weiß spielenden
Leutzscher. Doch wie schon in den Spielen davor konnten die Möglichkeiten
nicht genutzt werden. Nach 20 Minuten kamen die Leutzscher zu einer Chance
nach einer Ecke von Niestroj, Süßner lenkt den Ball aber über
das Tor. Im Gegenzug kam Chemnitz zu einer Chance als ein Freistoß
von Mehlhorn über das Tor ging. Nach einer halben Stunde musste Daniel
Ferl verletzt den Platz verlassen. Für ihn kam der Jenaer Erik Noll.
Kurz vor der Halbzeit kam noch Jack zu einer Möglichkeit nach einer
Ecke von Gerster, aber sein Schuss verfehlte knapp das Tor.
Die zweite Hälfte sah einen agilieren Regionalligisten. Jetzt machte
sich das fehlen von Ferl bemerkbar. Aber die Leutzscher Abwehr stand. Dann
die überraschende Führung für Chemie. Ein Freistoß von
Niestroj verpasst Jack und der Chemnitzer Schmidt lenkt die Kugel in die
eigenen Maschen. Freude bei den über 7.000 Leutzscher Fans unter den
8.600 Zuschauern. Kurz nach der Führung mussten die Chemie-Fans einen
durch den Strafraum irrenden Burmeister erleben. Hier hatte Chemie Glück
nicht den ausgleich zu kassieren. Zudem musste Farat Toku verletzt ausgewechselt
(Oberschenkelfraktur) werden. Ein schwerer verlust. Dann war es auch
soweit, Chemnitz kam durch den Ex-Chemiker Stark mit einen Sonntagsschuss
zum Ausgleich. In der folgezeit hätte der Siegtreffer für Chemnitz
fallen könen, Schmidt überlupfte Burmeister, aber Noll rettete
zum Glück auf der Linie. Auf der Gegenseite hatte nur Schwesinger eine
Möglichkeit, er trat aber über en Ball. In den letzten Minuten
taten sich beide Mannschaften nicht mehr weh, es ging in die Verlängerung.
Die erste Verlängerungshälfte sah einen aktiveren Chemnitzer FC,
der aber an der gut stehenden Leutzscher Abwehr scheiterte. Aber auch Chemie
hatte durch Seifert und Schwesinger zwei Chancen. In der letzten Viertelstunde
versuchten beide Mannschaften über die Zeit zu kommen und im
Elfmeterschiessen den Erfolg zu suchen. Doch dazu kam es nicht. Die 119.
Minute: Ein Freistoß von Niestroj fliegt in den Strafraum wo Schwesinger
aus 5 Metern die Kugel in die Maschen haute. Tooooooor und Sieg für
Chemie. Der Jubel unter den Chemie-Fans kannte keine Grenzen. Der FC Sachsen
beendet eine verkorkste Oberliga-Saison mit den Sachsen-Pokalsieg. In der
1. Runde Ende August wartet hoffentlich ein atraktiver Gegner auf die Leutzscher.
Für Chemnitz wünschen wir noch alles Gute im Kampf gegen
Regionalliga-Abstieg.
rogo79
|
weitere Spielberichte |
Irrer Pokalfight mit Happyend
Leipzig. Mittwoch Abend, Zentralstadion, die letzte Minute der
Verlängerung, es steht 1:1. Die Fußballspieler sind am Ende ihrer
Kräfte, helfen sich beim Rausdrücken von Krämpfen, auf den
Trainerbänken werden Zettel mit Elfmeterschützen bekritzelt.
Der Logik einer beschi ... Leutzscher Saison folgend, wird der Chemnitzer
FC das sächsische Pokalfinale gewinnen. In letzter Sekunde. Durch einen
abgefälschten Schuss. Im Elfmeterschießen. Irgendwie eben. Weil
der Fußballgott seit Monaten kein Chemiker mehr ist, hat sich kurz
vor 22 Uhr auch Präsident Rolf Heller vorauseilend gefügt. "Klasse
gefightet, nach Verlängerung oder Elferschießen verloren: Damit
hätte ich leben können." Heller muss damit nicht leben. Frank Gerster
schindet einen letzten Freistoß, Pico Niestroj haut das Ding parallel
zur Torlinie knallhart in den Fünfmeterraum, Andreas Schwesinger hält
den blonden Schädel hin.
Das Netz beult sich, 2:1!, der ekstatische TOOORschrei von über 8000
Sachsen-Fans schallt bis zum Bayrischen Bahnhof, wenige Sekunden später
ist die Sensation perfekt: Sachsen Leipzig hat den klassenhöheren und
permanent feldüberlegenen CFC geschlagen, zieht in die DFB-Pokal-Hauptrunde.
Dort werden Träume wahr, warten Bayern München, Schalke oder auch
Dynamo Dresden. BERLIN, BERLIN, WIR FAHRENNACHBERLIN!!! Für den
grün-weißen Anhang ist klar: So stoppt unsere Lieblinge keiner,
so kommen wir bis ins Endspiel nach Berlin, so kehren wir auf die große
Fußball-Bühne zurück. Während Heller am Seitenrand
glückselig von "Balsam für die geschundene Leipziger
Fußballseele" spricht, wehrt sich Wolfgang Frank mit Händen und
Füßen gegen die Zudringlichkeiten seiner Kicker. Vergebens, die
von Mathias Jack angestifteten Helden schnappen ihren Trainer, tragen ihn
auf Schultern in die Fankurve, spritzen Rotkäppchen-Sekt aufs Franksche
Haupthaar. "Peinlich, peinlich" war ihm das, wird er später sagen, dem
Anlass nicht entsprechend, zu dick aufgetragen. "Auf Schultern tragen lasse
ich mich eigentlich nur bei einem Aufstieg." Kann noch kommen. Irgendwann.
Es wird an diesem Abend nicht überall gefeiert. Jena zieht bei den Amateuren
von RW Erfurt nach Elferschießen den Kürzeren, der Hallesche FC
fliegt inSangershausen aus dem Pokalgeschäft. Auch ein
Sachsen-Fußballer leidet. Farat Toku liegt mit gebrochenem Knöchel
in der Kabine, Klubarzt Frank Striegler leistet erste Hilfe, legt eine Fusion
an. Noch in der Nacht wird Toku operiert, der Bruch verplättet und
verschraubt. Pause: Mindestens drei Monate.Die gute Nachricht für den
Unglücklichen: Der Klub verlängert quasi am OP-Bett den Vertrag
mit dem Techniker. Große Geste. Auch Jack, Turm in der Cup-Schlacht
und von Frank ausdrücklich belobigt, bleibt Leutzscher. Pico Niestroj
ist schon weg. Der Regisseur, mit zwei Assists ein lendenstarker Vater des
Pokalsieges, jettet am Dienstag nach Island, kickt künftig für
Gringavik. Im Gepäck die Pokalprämie. 500 Euro sollen es sein.
Kapitän Ronny Kujat und Co. laufen Mittwoch Nacht im Szeneclub "Markt
1" feuchtfröhlich aus. Beim gestrigen Alk-Verdunstungslauf im Leutzscher
Auenwald sollen einige Spatzen vom Ast gekippt sein ...
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
FC Sachsen gewinnt Landespokal
Der FC Sachsen Leipzig hat den sächsischen Landespokal gewonnen. Das
Team von Trainer Frank besiegte den Regionalligisten Chemnitzer FC verdient
mit 2:1 n.V.
Schwesinger köpft zum Sieg - kein Klassenunterschied
Mann des Abends war Leipzigs Andreas Schwesinger. Der Sachsen-Stürmer
köpfte eine Minute vor Abpfiff nach Flanke von Niestroj den Ball aus
fünf Metern ins Chemnitzer Tor. Zuvor war der Oberligist in einer Partie,
die keine Klassenunterschiede erkennen ließ, durch Jacks Treffer nach
erneuter Flanke von Niestroj in Führung gegangen. Kurz darauf hatte
Stark per 20-m-Volleyschuss für die Chemnitzer ausgeglichen.
Elfmeterschießen noch abgewendet
Die 8592 Zuschauer im Zentralstadion sahen in der ersten Hälfte ein
munteres Spiel der Kontrahenten. Allerdings blieben Hochkaräter Mangelware.
So dauerte es fast bis zum Pausenpfiff, als Jack nach Freistoß von
Gerster nur knapp links am Tor vorbeischoss. Nach den Toren in der zweiten
Halbzeit passierte nicht mehr allzu viel. Beide Abwehrreihen bestimmten die
Szenerie und ließen nur wenige Möglichkeiten zu. Als es schien,
beide Teams hätten sich kurz vor Ende Verlängerung auf das
Elfmeterschießen geeinigt, machte Schwesinger den dann doch
überraschenden FCS-Triumph perfekt.
Trainer Frank (FC Sachsen)
"Es war ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir haben verdient gewonnen. Der
Kampfgeist war großartig. Die Verletzungen haben uns zugesetzt, aber
wir haben Moral bewiesen und an uns geglaubt. Endlich haben wir den Fans
gezeigt, dass wir auch erfolgreich spielen können."
© www.mdr.de
|
|