Grimma mit 3:1 geschlagen
Die Leutzscher begannen das Spiel von Beginn an druckvoll zu spielen. Man
wollte mit einen frühen Tor schon zeitig für die Entscheidung sorgen.
Doch immerwieder scheiterte man an der dicht gestaffelten Grimmaer Abwehr.
Die Hausherren verlegten sichs aufs Konter-Spiel und hatte fast Glück,
doch ein Schuß landete am Pfosten vom Eckstein-Gehäuse. Die
größte Chance in der ersten Hälfte für Chemie hatte
Tom Geißler, doch dessen Schuß wurde noch von der Linie gekratzt.
Die Grimmaer Spieler versuchten das Tempo aus den Spiel zunehmen, was ihnen
auch gelang. In der 44. Minute wurde Liebich von Radojicic im Strafraum
umgerissen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Wohllebe, wobei
Eckstein noch am Ball war, zur Grimmaer Führung.
Nach den Seitenwechsel drückten die Grün-Weißen auf den
Ausgleich. Dieser fiel dann in der 53. Minute als Heiko Cramer einen
Freistoß mit Hilfe des Grimmaer Torwartes, der den Ball nicht festhalten
konnte, im Netz versenkte. Als eine Stunde gespielt waren trat Heiko Cramer
wiederholt zu einen Freistoß an. Aus fast 25. Metern versenkte er den
Ball halbhoch rechts im Tor. Nun wachten auf einmal die Grimmaer Balljungs
auf, die vorher fast eingeschlafen waren. Jetzt drückte Grimma ihrerseits
auf den Ausgleich und Chemie verlegte sichs aufs Kontern. Grimma kam nun
zu mehreren Chancen, die aber nicht genutzt werden konnten, denn die Leutzscher
Abwehr hielt stand. In der Nachspielzeit konnte Piet Schönberg einen
Konter erfolgreich zum 3:1 abschliessen. Der Ball rollte ins leere Grimmaer
Tor, den ihr Torwart war mit nach vorne gelaufen. Nach den Schlußpfiff
feierten die fast 1.500 Leipziger Fans unter den 3.385 Zuschauern ihre
Mannschaft.
rogo79
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Regisseur und Dampfmacher drehen Partie für die Sachsen
Grimma. Den linken Huf setzt Sachsen-Profi Piet Schönberg nur ein, wenn
es gar nicht anders geht. Gestern Nachmittag, beim Leutzscher Gastspiel im
Grimmaer Stadion der Freundschaft, geht es in der 90. Minute nicht anders.
Schönberg erkämpft sich hinter der Mittellinie den Ball, visiert
das verwaiste Tor der mit Mann und Maus stürmenden Gastgeber an und
packt die linke Klebe aus. Die Rarität fliegt einige Meter, springt
ein paar Mal auf, rollt schließlich aufreizend gemächlich hinter
die Linie - das 3:1, drei Punkte, kurioser Abschluss eines jederzeit
unterhaltsamen Fußballspiels.
"Dass es das Ding bis ins Tor schafft, hätte ich auch nicht gedacht",
gibt der Torschütze später den Eindruck der 2385 Zuschauer wieder.
"Mein Linker ist halt doch unglaublich stark." Sprach's, und wurde von Uwe
Thomas niedergeknutscht. "Der Piet hat wieder alle mitgerissen", schwelgte
der Vizepräsident und erinnerte ans 1:4 der Vorsaison. "In der zweiten
Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir jetzt eine ganz andere Mannschaft haben."
Die einen 0:1-Pausenrückstand wegstecken muss. Radisa Radojicic senst
den schnellen Grimmaer Stürmer Mirko Liebich (Radi: "Der macht nur Theater")
um, Schiri Bley gibt Elfmeter. Daniel Wohllebe wählt den Vollspann und
die goldene Mitte, Keeper Marko Eckstein lenkt den Ball an die Unterkante
der Latte, von wo der Ball ins Tor spritzt (45.).
Die Szenerie der zweiten Halbzeit fasst Sachsen-Coach Jürgen Raab so
zusammen: "Die Reaktion aufs 0:1 war beeindruckend, wir sind gereift." Mit
Wiederbeginn schnüren die Gereiften den ohne Libero Steffen Ziffert
(Adduktoren-Verhärtung) spielenden SV Grimma ein, der
Einbahnstraßen-Fußball mündet schnell ins 1:1 (53.) und
2:1 (60.) für die Sachsen. Dass die Freistoßtreffer von Spielmacher
Heiko Cramer haltbar schienen - SVG-Keeper Ronny Winkler wirkte über
90 Minuten indisponiert - war Coach Raab egal. "Beide waren von Heiko
glänzend geschossen. Das sollte man in den Vordergrund schieben." Über
den verdienten Sieg müsse man sowieso nicht debattieren, so Raab.
Über die Leutzscher Titelambitionen schon, merkte Steffen Ziffert spitz
an. "Ich bin von den Sachsen vor allem spielerisch enttäuscht. So steigen
die nicht auf. Da ist Plauen wesentlich stärker."
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
3:1! Sachsen siegt im kleinen Derby
Ein Elfer für Grimma / Cramer trifft doppelt / da war Musike drin!
Das kleine Derby zwischen dem SV Grimma und dem FC Sachsen da war
Musike drin! Am Ende feierten die Leutzscher ihr 3:1. Bleiben weiter am
Ortsrivalen und Spitzenreiter VfB als Zweiter (zwei Punkte zurück) dran.
Vorweg: Sachsen Trainer Jürgen Raab läßt Sebastian
Hänsel zunächst auf der Bank, Petr Nemec dafür ran. SV
Kollege Rainer Lisiewicz mußte nun doch auf Abwehrchef Steffen Ziffert
(Adduktoren) verzichten.
Doch auch ohne den steht Grimma vor 2.385 Fans sicher hinten drin. Muß
einzig bei einem Schober Patzer die Luft anhalten: der vertändelt
am Strafraum gegen Ronny Kujat. Doch sein Geheimnis, warum er nicht abzieht
eine Hundertprozentige (11, Minute) Grimma´s Antwort: Wohllebes
18 m Freistoß klatscht an den linken Pfosten (14. Minute).
Was bis dahin auffällt: Sachsen nach vorne verspielt, hinten zudem
anfällig: Radisa Radojicic legt Liebich im Strafraum Schiri
Bley(Sehmatal) pfeift Elfer. Den knallt Wohllebe mit voller Wucht in die
Mitte 1:0, die Führung für den Außenseiter kurz vor
der Pause (44. Minute).
Jürgen Raab stinksauer: Ich habe in der Kabine an den Charakter
appelliert. Eine entsprechende Reaktion gefordert. Die kommt prompt
durch Zauberfuß Heiko Cramer! Der kippt das Spiel mit zwei
Freistößen innerhalb von sieben Minuten. Erst zischt sein Flachmann
aus 22 m ins rechte Eck (53. Minute), dann klinkt er das Ding ins rechte
Dreiangel (60. Minute).
Die starken Grimmaer riskieren nun alles. Doch Zaulichs Kopfball zischt rechts
vorbei (89. Minute). Dann das Ding in der Nachspielzeit: letzte Ecke für
die Muldestädter, selbst Torwart Winkler vorne. Doch Marco Eckstein
fängt das Leder weg, haut es fix nach vorne. Glatze Piet Schönberg
hält aus 40 m einfach drauf drin! Der Abpfiff ging im Leutzscher
Jubel unter ...
Die Stimmen nach dem Abpfiff:
Sachsen Coach Jürgen Raab: Die Mannschaft hat in der zweiten
Hälfte Willen und Charakter ge-zeigt. Das war beeindruckend. Letztes
Jahr wären wir nach dem Rückstand zusammengebrochen.
SV Kollege Lisiewicz: Wir haben unseren Beitrag zu einem attraktiven
Spiel geleistet. Mit dieser Leistung holen wir sicher noch die Punkte, die
wir brauchen.
Doppel Torschütze Heiko Cramer: Zwei Freistöße
in einem Spiel habe ich noch nie versenkt. Und das, obwohl mir der Zeh die
ganze Zeit weh getan hat.
Mittelfeld Glatze Piet Schönberg: Ich habe gesehen, daß
das Tor leer war, es einfach riskiert. Wahn-sinn!
Grimmas Beyer: Die besseren Individualisten haben das Spiel entschieden.
Sachsen ist für mich der Favorit auf den Aufstieg.
SV Torwart Winkler: Ein rabenschwarzer Tag für mich.
Adrian Wittwer und J. Proft
© Bild-Leipzig
Grimma kann Favoritem kein Bein stellen
Der FC Sachsen hat mit einer spielerischen Steigerung in der zweiten Hälfte
beim SV Grimma 2:1 gewonnen und den Anschluss an die Spitze wieder hergestellt.
Die Leutzscher trennen jetzt wieder zwei Punkte vom Leipziger Lokalrivalen
VfB.
Grimmaer Abwehr steht in Hälfte eins
Zunächst hatte der Favorit aus Leipzig Probleme mit der gut gestaffelten
Grimmaer Abwehr, die in der ersten Hälfte nur zwei Chancen für
den FCS zuließ. Die beste konnte Geißler nach 33. Minuten nicht
nutzen: Seinen 16-Meter-Schlenzer köpfte Liebich für seinen
geschlagenen Keeper Winkler von der Linie. Liebich leitete zwölf Minuten
später sogar die Grimmaer Führung ein: Als Radojicic kurz vor der
Pause den SVG-Angreifer Liebich im Strafraum zu Fall brachte, ließ
sich Wohllebe die Chance zur Führung nicht nehmen und traf per Elfmeter
zum 1:0.
Standards bringen Leipzig in Führung
Zwei Cramer-Freistöße aus 20 und 22 Metern brachten Leipzig nach
dem Wechsel auf die Siegerstraße: Beim Ausgleich sah Winkler im SVG-Kasten
nicht gut aus, der Ball rutschte unter dem Tormann hindurch ins Tor (53.),
der zweite Treffer knallte von der Latte ins Tor (60.). Grimma kämpfte
bis zuletzt um den Ausgleich, den vierten Treffer des Tages erzielte aber
der FC Sachsen. Weil sich SVG-Keeper Winkler in den Schlussminuten in den
Angriff einschaltete, hatte Schönberg nach 90 Minuten keine Mühe,
bei einem Konter ins leere Tor zu vollenden.
Stimmen zum Spiel:
Grimma-Trainer Lisiewicz: "Meine Mannschaft hat heute großen Kampf
gezeigt. Schade, dass das nicht belohnt wurde. Ein Remis wäre verdient
gewesen. Meiner Meinung nach waren die beiden Freistöße vor den
Leipziger Toren nicht gerechtfertigt."
FCS-Trainer Raab: "Alle Achtung. Das Spiel hier in Grimma habe ich mir nicht
so schwer vorgestellt."
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