Sonntag, den 11. Mai 2003, 14:00 Uhr - 31.
Spieltag: |
FC Sachsen Leipzig |
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SV 1919 Grimma |
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Endergebnis |
2 (1) |
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0 (0) |
Torschützen |
1:0 Ronny Kujat (37.) |
2:0 Ronny Kujat (52.) |
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Spielstatistik |
Schiedsrichter: Thomas Gerber (Hohenstein-Ernstthal) |
Zuschauer: 3.598 |
Spielstätte: Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch |
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Aufstellungen |
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Trainer: Jürgen Raab |
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Marco Eckstein |
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David Bergner |
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Radisa Radojicic |
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Tobias Friedrich |
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Piet Schönberg |
bis 76. |
Kevin Kittler |
ab 76. |
Tom Geißler |
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Heiko Cramer |
bis 45. |
Roman Müller |
ab 46. |
Norman Struck |
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Frank Rietschel |
bis 76. |
Sebastian Hänsel |
ab 76. |
Velibor Kopunovic |
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Ronny Kujat |
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Trainer: Steffen Ziffert |
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Ronny Winkler |
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André Schober |
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Holm Beyer |
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Thomas Massner |
bis 19. |
Marcus Saalbach |
ab 19. |
Sven Braun |
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Andy Müller |
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Steffen Ziffert |
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Stephan Knoof |
bis 56. |
Sven Birnbaum |
ab 56. |
René Großmann |
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Heiko Pörschmann |
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Thomas Brumme |
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gelbe Karten |
Roman Müller |
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Thomas Massner |
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gelb-rote Karten |
keine |
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Thomas Massner
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rote Karten |
keine
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keine
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Spielbericht |
Spitzenposition souverän verteidigt
Nach dem spielerisch schwachen 1:0-Sieg beim VfB Chemnitz, bei dem man dank
Neugersdorf's Sieg in Jena die Tabellenspitze übernahm, wusste man nicht
ob die Leutzscher mit dem Druck eines Gejagten umgehen können. Denn
anfangs der Saison sah man eine Leutzscher Mannschaft, die als
Tabellenführer nie richtig überzeugen konnte. Gegen Grimma allerdings
zeigten die Grün-Weißen schon in der ersten Viertelstunde, dass
sie nicht gewillt waren, die drei Punkte und damit die "Pole Position" im
Kampf um den Aufstieg in die dritte Liga aus der Hand zu geben. Gerade in
dieser ersten Viertelstunde wurden die Gäste regelrecht überrannt
und kamen mit den Angriffswellen der Chemiker nur schwer bis überhaupt
nicht zurecht. Diesem Druck hielt mancher Grimmaer nicht stand, Ex-Klubschwein
Saalbach musste zum Beispiel nach 19 Minuten wegen einer Verletzung ausgewechselt
werden, hehe... . Danach schienen die Gäste sich des Drucks erwehrt
und fuhren nun selbst zaghafte Angriffe. Einer dieser Angriffe endete mit
einem Tor für Grimma, doch der sehr gute Schiedsrichter verweigerte
dem Treffer wegen Abseits die Anerkennung, Glück für Chemie. Danach
mussten die gut 4500 Chemiefans (offiziell 3598) noch einige Minuten zittern,
bevor, wie gewohnt, die Leutzscher Angriffsmaschinerie rollte. In der 37.Minute
bekam Ronny Kujat ca. 20 Meter vor dem Tor den Ball, kämpfte sich (mit
etwas Glück) durch zwei Mann und spitzelte den Ball im Fallen Richtung
linkes, unteres Eck. Davon schien der Grimmaer Keeper so überrascht,
dass er den Ball kurzerhand durch ließ und damit das 1:0 (37.) bescherte.
Bis zur Pause passierten keine Highlights, außer dass Roman Müller,
mal wieder, kurz vor dem Platzverweis stand. Deshalb nahm ihn Jürgen
Raab zur Pause heraus und brachte Norman Struck auf der linken Außenbahn.
Dieser brauchte erst zwei Fehlpässe ehe er zu einer sehr guten Leistung
fand. Nach sieben Minuten im zweiten Durchgang wurde (wer wohl) Ronny Kujat
kurz vor dem Strafraum frei gespielt und vollendete eiskalt zum 2:0 (52.).
Damit war das Spiel entschieden und die Grimmaer Spieler benahmen sich weniger
extrem wie Klubschweine, also wie immer. Eine Viertelstunde nach dem 24.
(!) Saisontreffer Kujat's holte der Grimmaer Verteidiger Massner unseren
Hänsel bei dessen Konter von den Beinen und kassierte deshalb die Gelb-Rote
Karte (67.). Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin, Chemie
kontrollierte Ball und Gegner und vergab, wie immer, einige Hochkaräter,
z.B. Bergner per Kopf oder Cramer Volley. Zum Abpfiff freute man sich auf
dem Rasen und den Rängen über den Sieg und die Tabellenführung.
Sollte Chemie in den letzten Spielen auch dermaßen souverän auftreten
wie gegen Grimma, sollte den Relegationsspielen nichts mehr im Wege stehen.
Doch was soll einer Mannschaft passieren, die Ronny Kujat (11 Tore in den
letzten 7 Punktspielen) in ihren Reihen weiß?
Fachi
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weitere Spielberichte |
Kujat-Treffer stellen Weichen auf Sieg
Leipzig. Wir sind wirklich froh, dass wir gewonnen haben", stellte Ronny
Kujat nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Grimmas Kicker fest. Die Erleichterung
ist verständlich, denn nur allzu schwierig fällt es derzeit den
Leutzschern, ihre spielerische Überlegenheit auch in entsprechender
Trefferzahl auszudrücken. "Das war schon beim VfB Chemnitz so und setzte
sich nun fort", bleibt er kritisch bei der Beurteilung der Leistung seiner
Elf. Die aber hat ja einen in ihren Reihen, dem seit Wochen alles gelingt,
der mit dem Ball vieles machen kann und der dem Begriff Torjäger alle
Ehren macht - eben dieser Ronny Kujat.
Auch gegen Grimma war er die Ausnahmeerscheinung auf dem Platz. Weder Manndecker
Marcus Saalbach noch Steffen Ziffert, der die Position nach dessen
verletzungsbedingtem Ausfall (Mittelfuß-Prellung) einnahm, konnten
ihn entscheidend stören. "Kompliment, Ronny macht aus keiner Chance
sogar noch ein Tor. Das hat Klasse", zollte Ziffert seinem Kontrahenten viel
Lob.
Er musste als Spielertrainer auf vier Stammkräfte wegen Verletzungen
oder "Gelbsucht" verzich-ten, wollte mit seiner kompakten Truppe ein schnelles
Gegentor vermeiden. Fast wäre das gelungen, denn in der halbstündigen
Totaloffensive der Gastgeber gab es zwar Chancen in Hülle und Fülle
(Piet Schönberg/3.,16., Kujat/12., 20., Tobias Friedrich/16.), aber
Torwart Ronny Winkler machte mit Können und Glück vieles zunichte.
Dann riss plötzlich der Spielfaden beim FCSachsen, es wurde beiderseits
mit harten Bandagen um jeden Ball gekämpft. Grimma konnte nun
Gleichwertigkeit erzielen, kam sogar zu einem Treffer, den der Schiri jedoch
wegen Abseitsstellung aberkannte. Proteste der Gäste (Zuspiel auf
Torschützen Thomas Brumme kam vom Gegner) halfen nichts. "Das war ein
Knackpunkt, der unsere Aktionen hemmte", beschrieb Ziffert die Minuten nach
der strittigen Entscheidung.
Kujat demonstrierte noch vor der Pause seine Klasse: Im Strafraum "tunnelte"
er Libero André Schober und zirkelt den Ball im Fallen in die entlegene
linke Ecke. "Das Tor vor der Pause war wichtig", sagte Sachsen-Trainer
Jürgen Raab. Es brachte wieder etwas mehr Ordnung ins Sachsen-Spiel,
in dem Schönberg und Heiko Cramer ein großes Pensum leisteten.
Kurz nach der Pause schnappte sich Kujat den Ball als alle Grimmaer Abseits
reklamierten (Ziffert: "Zwei Meter") und ließ Winkler aus 12 Meter
keine Chance. Was dann folgte, war ein Anrennen Richtung Strafraum, wo sich
die Gäste mächtig entgegen stemmten. Sie brachen auch nach Thomas
Massners Platzverweis (67./Gelb-Rot) nach Foul an Sebastian Hänsel nicht
zusammen.
Grimmas Elf hatte aber viel Glück, dass die Sachsen durch
Überheblichkeit (70./Heiko Cramer lupft frei stehend dem Keeper den
Ball in die Arme nach prima Doppelpass mit Hänsel) und Ungeschick (87./Tom
Geißler umdribbelte alle und lässt fünf Meter vor dem leeren
Tor den Ball verspringen) beim Treffen so geizig zeigten. Des
Gäste-Trainers Hinweis ("Eine Mannschaft solcher Klasse muss mehr Tore
machen") konterte Sachsen-Coach Raab freundlich: "Egal, wie viele Tore wir
auch schießen, wichtig ist doch, dass wir gewinnen." Da hat er
natürlich recht.
Nach Auskunft von Oberliga-Spielleiter Ralf Rose finden die Relegationsspiele
um den Aufstieg in die Regionalliga am 8. Juni (beim FC Schönberg) oder
9. Juni (Hertha BSC) und am 15. Juni beim Oberliga-Meister Süd statt.
Der MDR will diese Partie live übertragen.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
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