Durch Kujats Treffer hält der FC Sachsen Kontakt zur Spitze
Leipzig. Als der Magdeburger Kai Kühne mit Ball am Fuß in den
Strafraum eindringen wollte, streckte Radislav Radojicic sein Bein aus und
kassierte prompt das Kartendoppel Gelb/Rot. Da waren noch gut 20 Minuten
zu spielen und die Gäste drängten zum Ausgleich. Doch die
Defensivarbeit stimmte beim FCSachsen, die Leutzscher ließen nicht
zu, dass die Partie auf den Kopf gestellt worden wäre. So blieb es beim
knappen 1:0-Sieg nach dominanten Aktionen, ein höherer Erfolg hätte
keinen überrascht.
Ronny Kujat konnte als Schütze des einzigen Treffers jubeln. Wobei die
Vorbereitung typisch für das kraft- und laufaufwändige Spiel der
Gastgeber war. Roman Müller behauptete sich nach 20-m-Solo, passte im
Fallen zu Norman Struck, in dessen Flanke grätschte Kujat und drückte
den Ball über die Linie. Nach 65 Minuten die hoch verdiente Führung,
die trotz Radojicics Abgang hätte ausgebaut werden können. Doch
der Torschütze köpfte nach Piet Schönbergs Eckball (88.) knapp
vorbei.
Trainer Jürgen Raab fiel nach Abpfiff ein Stein vom Herzen: "Wir mussten
schon ans Limit gehen, um diese junge Truppe mit ihren schnellen Leuten zu
besiegen." Es war ein schwer erkämpfter Erfolg, denn trotz der
Überlegenheit taten sich die Gastgeber sehr schwer, um wenigstens eine
ihrer vielen Chancen zu verwerten. Mit Kujats Schuss aus Nahdistanz (2.)
begann es, und danach durften sich die viele Sachsen versuchen. Heiko Cramer
(15., 38., 60.), Struck (20., 30., 39.), David Bergner (26.) und auch Roman
Müller (61.), dessen gelungene Aktionen oft Szenenapplaus fanden. Doch
erst Kujat ließ die Fans jubeln. Dem standen zwei große
Möglichkeiten der Gäste gegenüber, jedoch Timm Kreibich (27.)
verzog und Kai Kühne fand in FCS-Keeper Marco Eckstein seinen Meister
(78.).
Raab wird übrigens keine Strafe gegen Radojicic verhängen. "Was
sollte er machen? Der Magdeburger wäre frei vor unserem Torwart
aufgetaucht", begründet er und erteilt dem "Sünder"
Fußball-Absolution. Natürlich waren ihm die Mängel seiner
Aktiven nicht entgangen. "Die Laufwege stimmen einfach noch nicht, wir machen
uns den Aufbau bei allem Eifer sehr schwer. Deshalb auch sind wir vor dem
gegnerischen Tor nicht gefährlich genug."
Die gute Nachricht: Zu null gespielt. Die schlechte: Wieder nur ein Tor erzielt.
Eine Steigerung gegenüber der schwachen zweiten Hälfte im Zwickau-Spiel
wars allemal.
Der FCSachsen tritt am Dienstag in Großbothen (gegen Eintracht Sermuth)
und am Donnerstag gegen Gastgeber Oschatz zu Benefizspielen an. Die Erlöse
erhalten die Vereine Sermuth und Lok Döbeln, deren Sportstätten
durch die Hochwasserfluten zerstört wurden. Anpfiff jeweils 17.30 Uhr.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
FC Sachsen hält nach dem 1:0 über Magdeburg den Kontakt zur
Tabellenspitze
Der "Sachsenkurier", das Leutzscher Stadionheft, bewies prophetische Gaben:
Schon vor dem Anpfiff prangten die beiden wichtigsten Männer des Tages
auf dem Titel. Der eine, Ronny Kujat, schoss seine Truppe in Führung
und zum knappen, aber verdienten Sieg. Der andere, Radisa Radojicic, brachte
nach seinem Platzverweis eben diesen Sieg noch mal in Gefahr. Zur Vorbereitung
auf die Partie gegen den 1. FC Magdeburg müsste eigentlich ein Blick
auf die Tabelle genügt haben: Der Neunte reiste mit einer Bilanz von
5:2 Toren aus fünf Spielen an. Eine Mannschaft, die sich vorzüglich
aufs Verteidigen versteht, aber mit dem Toreschießen so ihre Probleme
hat. Manchmal lügen Statistiken nicht - haargenau so präsentierte
sich der 1. FCM in Leutzsch.
Die Abwehr um den einstigen FC Sachsen-Kicker Heiko Bengs stand durchaus
geordnet. Und sie bekam überdies auch noch genügend
"Schützenhilfe" durch die grün-weißen Angreifer, die sich
vor allem in der ersten Hälfte im Auslassen hervorragender Torchancen
überboten. Vor allem Norman Struck trampelte in dieser Hinsicht massiv
auf den Nerven von Jürgen Raab und der FCS-Fans herum:In der 19. Minute
stand er beispielsweise mausallein vor dem Magdeburger Keeper Sven Stauch,
sah sich aber außerstande, den Ball im Netz unterzubringen.
Mit der Zahl der ausgelassenen Chancen wuchs bei den Leutzschern offenbar
auch die Nervosität - denn nach ordentlichem Beginn wurde die Partie
zunehmend unansehnlich. Die Gäste waren schlicht nicht in der Lage,
die Leutzscher in Gefahr zu bringen. Und die Hausherren hatten ihre liebe
Not, so etwas Ähnliches wie einen geordneten Spielaufbau in Szene zu
setzen. Ein torloses Unentschieden nach 45 Minuten war die logische Konsequenz.
In Hälfte 2 gingen die Sachsen engagierter zu Werke und folgerichtig
kamen die Magdeburger ordentlich ins Schwimmen. Letztlich nutzte aller
Kampfesgeist nichts: Ronny Kujat rutscht in eine Struck-Eingabe, Tor, Freude
- Spiel entschieden? Pustekuchen! Drei Minuten später senst Radojicic
den FCM-Kicker Kühne auf die ganz grobe Tour um und muss sich den roten
Karton von Schiri Krupp anschauen. Hinein in 20 Minuten Zittern und Bangen?
Auch Pustekuchen! Es hat schon seine Richtigkeit, dass die Magdeburger nur
fünf Tore auf dem Konto haben - da ging nichts, aber auch wirklich gar
nichts. Fazit? "Wir brauchen einfach viel zu viele Chancen, dies hat man
schon gegen Halle gesehen", grübelt Ronny Kujat. Jürgen Raab
ergänzt: Wenns dann nur 1:0 steht, ist es immer eine enge Kiste." Jetzt
stehen Torschüsse auf dem Trainingsprogramm - wetten?
JW,
© Sachsen-Sonntag
Der Leipziger Fußball ganz oben
Auch Sachsen siegt Kujat mit dem goldenen Tor
Wann hat es das zuletzt gegeben? Der Leipziger Fußball zumindest in
Liga vier mal ganz oben! VfB und die Cottbusser Amateure Punkt- und torgleich
an der Spitze. Der FC Sachsen nach dem 1:0 gegen Magdeburg nur wegen des
schlechteren Torverhältnisses dahinter.
Ein schwer erkämpfter Sieg, analysierte Trainer Jürgen
Raab. Wir mußten ans Limit gehen. So hatte Stürmer
Ronny Kujat nach dem Abpfiff nicht mal mehr die Kraft zum jubeln, schmiß
sich völlig ausgepumpt auf den Rasen.
Ronny Kujat, der Schütze des goldenen Tores!
65. Minute: Mit letztem Einsatz spitzelt Müller den Ball im Fallen auf
die linke Seite. Norman Struck passt scharf nach innen, Ronny Kujat hält
aus 6 m die Stiefelspitze hin 1:0. Damit hatte Jürgen Raab, der
sich vorn für ihn (statt Sebastian Hänsel) entschieden hatte, mal
wieder alles richtig gemacht.
Dennoch wurden die Nerven der 2.559 Fans mal wieder gehörig strapaziert.
Zumal die jungen Magdeburger frech dagegen hielten. Ronny Kujat staunte deshalb:
So stark hätte ich die nicht eingeschätzt. Regisseur
Heiko Cramer pflichtet ihm bei: Die haben uns alles abverlangt. Insofern
bin ich froh, daß wir überhaupt gewonnen haben. Zumal die
Leutzscher die letzten 21 Minuten mit nur noch zehn Mann (Gelb Rot
für Radisa Radojicic) überstehen mußten. Wirklich brenzlig
wurde es jedoch nicht mehr. FCM Coach Martin Hoffmann: Da
hätte ich mir von meiner Mannschaft schon etwas mehr Torgefahr
gewünscht.
Allerdings hätte das Spiel bis dahin auch längst entschieden sein
müssen: Ronny Kujat (2. Minute), Norman Struck (19./ 30. Minute) und
Kevin Kittler (54. Minute) vergaben jedoch größte Chancen.
Jürgen Raab: Ich bin froh, daß wir deshalb nicht nervös
geworden sind, weiter Druck gemacht haben. Und Ronny Kujat doch noch
traf.
André Schmidt
© Bild-Leipzig
Magdeburg 0:1! Oldies gingen auf Bubis los...
Torlos, harmlos, erfolglos = 1.FC Magdeburg!
0:1-Pleite beim FC Sachsen Leipzig. Jetzt sind die Blau-Weißen schon
308 Minuten ohne Tor. Und: Der Druck wird größer... Fakt: In der
Offensive passiert zu wenig. Man traut sich nix zu. "Wir überstürzen
den Abschluß", schimpfte FCM-Trainer Martin Hoffmann. Nach planlosen
hohen Bällen stand die Abwehr in Leutzsch unter Dauerdruck. Glück
für FCM, dass Struck (19., 30., 39., 60.) nicht traf. Auch Sturm-Kollege
Kujat verballerte dreimal, bis er aus 5 m zum 1:0 (65.) eindrückte.
Jetzt zündeln die FCM-Oldies gegen Ihre Bubis wie Kreibich, Woitha und
Kühne. "Ich denke, einige von denen ruhen sich auf den Lorbeeren aus.
Der tolle Strat und ein gutes Spiel gegen Dortmund zählen nicht mehr.
Da hauen wir dazwischen", kündigt Verteidiger Heiko Bengs (29) an. "Jeder
muß Gas geben, Bereitschaft zeigen, Verantwortung übernehmen."
Mittwoch (20 Uhr, Grube-Stadion) darf sich der 1.FCM im Nachholspiel gegen
Grimma nicht blamieren.
Olaf Scholz
© Bild-Magdeburg
Erst Kujat erlöst überlegene Sachsen
Sachsen Leipzig siegt gegen Magdeburg
Sachsen Leipzig hat sein Heimspiel gegen den FC Magdeburg mit 1:0 gewonnen
und hält damit Kontakt zur Spitze.
Schon nach zwei Minuten hatte Kujat die Sachsen-Führung auf dem Fuß.
Der Stürmer zog nach einer Höche-Flanke direkt ab, aber sein Schuss
strich knapp über das Magdeburger Gehäuse. Die Hausherren steigerten
ihre Bemühungen weiter. Kurz vor dem Pausenpfiff platzierte Struck einen
Fallrückzieher knapp neben dem Tor.
Auch in der Folgezeit waren die Leipziger spielbestimmend, im Angriff fehlten
aber Überraschungsmomente. Erst Kujat erlöste die Sachsen nach
einer Struck-Eingabe. Er schoss aus sieben Metern das Siegtor. Auch nach
einer Ampelkarte gegen Radojicic war die Heimelf nicht zu beeindrucken und
spielte die Partie sicher zu Ende.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jürgen Raab (Sachsen Leipzig): "Auf Grund unserer Chancen war
es ein verdienter Sieg. Ich bin froh, dass wir nach dem Feldverweis nicht
nervös geworden sind und Ruhe bewahrt haben. Magdeburg hat versucht
mit hohen Bällen zum Torerfolg zu kommen, doch damit war unsere Abwehr
nicht zu überwinden."
Martin Hoffmann (1.FC Magdeburg): "Der Sieg der Leipziger geht in
Ordnung. Ich hoffte, dass meine Mannschaft nach der personellen Schwächung
der Gastgeber mehr Durchschlagskraft erreichen würde. das war leider
nicht der Fall. Meiner jungen Mannschaft fehlt einfach die Erfahrung. Nun
sind wir schon seit vier Spielen ohne Torerfolg."
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