Schwache Leistung von Chemie
Die Grün-Weißen Leipziger wollten mit einen Sieg sich für
das Ortsderby schönmal einschießen. Doch es kam ganz anders. Zu
Beginn des Spiels tasteten sich beide Mannschaften erstmal ab. Die erste
nennenswerte Chance im Spiel hatte Struck, nach Flanke von Kujat in der 18.
Minute. Dies war auch die einzige Chance von Chemie in Hälfte eins.
Kurz vor dem Wechsel sorgte ein Dresdner nochmal für Gefahr vor dem
Dresdner Tor. Eine Rückgabe wurde vom Torhüter verpasst aber der
Ball rollte am Tor knapp vorbei.
Heiko Cramer ließ dann in der 50. Minute die zahlreichen Fans jubeln
als er eine Flanke per Kopf verwandelte. Nach den Führungstreffer hatten
noch zweimal Cramer sowie Struck (an den Pfosten) Chancen auf 2:0 zu
erhöhen. Als Streiber der gerade eingewchselt wurde Mutterseelenallein
vor Eckstein stand und eine Flanke erhielt vollendete er volley zum Ausgleich.
Nun lief bei den Leutzschern rein garnichts mehr zusammen. Als dann Frank
Gaunitz unbedrängt in den Leutzscher Strafraum eindrang konnte Eckstein
einen Treffer nur per Foul verhindern. Den fälligen Elfmeter lenkte
Eckstein an den Pfosten, von da sprang er zu Soltau der zum 2:1 einschoß.
Damit war die Niederlage für Chemie besiegelt, die Leutzscher konnten
das Spiel nicht mehr kippen. diese Niederlage kam vollgerichtig, Denn nach
dem 1:0 hätte man unbedingt den zweiten treffer erzielen
müssen. So kam Dresden Nord nochmal ins Spiel. Heute spielte Chemie
wie das Wetter, nähmlich Saumäßig.
rogo79
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Sachsen-Trainer trauert verpassten Chancen nach
Dresden. Vor dem Anpfiff wurde Nord-Trainer Thomas Baron von
Stadtverbandspräsident Jürgen Gläser mit der Goldenen Ehrennadel
ausgezeichnet und entschwand unmittelbar nach dem Schlussgong wegen
Migräne. Dabei hatte der Chef keinerlei Grund zu Kopfschmerzen. Seine
Jungs hatten mit einer tadelsfreien kämpferischen Leistung dem als Favoriten
und mit mehreren hundert braven Fans angereisten FC Sachsen Leipzig ein Bein
gestellt.
In der 49. Minute nutzte der bis dato eher unauffällig agierende Ronny
Kujat eine Unsicherheit in der Dresdner Abwehr zum Führungstor. Den
alten römischen Spruch: "Er kam, sah und siegte" realisierte dann Martin
Streiber. Gerade mal 20 Sekunden auf dem Rasen, markierte der Joker mit einem
Geschoss an die Lattenunterkante nach Musterpass von Tino Gaunitz den Ausgleich
(66.).
Zehn Minuten später hetzte er einer Rennfahrer-Vorlage von Regisseur
Frank Gaunitz hinterher, wurde völlig unnötig von Keeper Marco
Eckstein umgesenst: Strafstoß! Tino Gaunitz trat zur Exekution an,
scheiterte zwar am hechtenden Eckstein, doch Kapitän Mirko Soltau roch
den Braten und wusch scharf nach - 2:1.
Verteiltes Spiel mit optisch leichter Überlegenheit der Gäste vor
580 Zuschauern - so konnte man Halbzeit eins kurz zusammenfassen. Mehrere
Minichancen ergaben sich für den fleißigen Norman Struck (19.,
33.) oder für den häufig aufrückenden Libero David Bergner
(29.), während für die Hausherren lediglich Elvir Jugo mit einem
35-m-Freistoß das Ziel um Zentimeter verfehlte.
Nach dem Wiederanpfiff wurde es spannender. Wiederum Struck, der nach einer
reichlichen Stunde nur den Pfosten traf, auch Roman Müller und Tom
Geißler erarbeiteten sich verheißungsvolle Möglichkeiten.
Andererseits musste Eckstein reflexartig gegen Jugo parieren (72.). Mitten
in der Leipziger Schlussoffensive konterte Frank Gaunitz mit einem Solo,
rutschte aber auf dem glitschigen Rasen aus.
Mit dem 1:2 haben die Grün-Weißen die Gelegenheit verpasst, auf
Grund der Niederlage vom Stadtrivale VfB zur Spitze aufzuschließen.
So fand Sachsen-Coach Jürgen Raab Anlass zu einer ausgiebigen
Schimpfkanonade: "Das ist eine Riesenenttäuschung. Es ist mir schleierhaft,
wie wir es geschafft haben, gegen eine Mannschaft, die wir klar beherrscht
haben, noch zu verlieren. Mit einem Vorsprung muss man doch hausieren, und
nicht den am Boden liegenden Gegner noch aufheben. Es ist regelrecht bescheuert,
wie wir nach der Führung nervös geworden sind. Dazu kam noch diese
idiotische Aktion, die zum Elfmeter führte."
Günther Frank
© Leipziger Volkszeitung
1:2 Sachsen schiebt Frust! Cramer, Pfosten und ein Elfer
Man hätte an die Spitze stürmen können ...
Vorm Derby wird die Woche über beim FC Sachsen wohl mächtig Frust
geschoben.
Mit Lokalrivale VfB hätte man gleichziehen, an die Spitze stürmen
können. Aber die Leutzscher einfach zu dumm 1:2 vor 580 Fans
bei Dresden Nord.
Der Reihe nach: Frank Rietschel und Kevin Kittler verteidigen diesmal für
Radisa Radojicic (gesperrt) und Chris Höche. Tom Geißler spielte
im Mittelfeld von Anbeginn. Schöne Spielzüge, sichere Kombinationen
sieht zunächst alles ganz gut aus. Auch wenn Chancen eher selten
sind. Gefahr nur bei Standards: nach einer Cramer Ecke zielt David
Bergner aus 17 m volley links vorbei (26. Minute). Zu wenig für ein
Spitzenteam ...
Nach der Pause das: Soltau taucht allein vor Marco Eckstein auf, der fischt
ihm den Ball vom Fuß. Im Gegenzug die Leutzscher Führung: Petr
Nemec flankt von rechts, Heiko Cramer meißelt die Kugel mit der Stirn
von halblinks aus 6 m ins lange Eck 1:0 (50. Minute). Norman Struck
trifft danach aus 11 m den rechten Pfosten (58. Minute). Mensch, das hätte
die Entscheidung sein können ...
Und wie das im Fußball oft so ist: Schreiber (gerade 30 Sekunden im
Spiel) nagelt das 1:1 unter die Latte (66. Minute). Die Leutzscher geschockt.
Nach vorn geht nix mehr. Und dann dieses saublöde Ding von Marco Eckstein.
Der Keeper greift Schreiber an der Grundlinie in die Beine, Schiri Kaiser
(Werben) pfeift sofort. Den Elfer lenkt Marco Eckstein zwar mit den Fingerspitzen
an den Pfosten, Soltau haut den Abpraller jedoch rein (78. Minute). Trainer
Jürgen Raab stinksauer: Der Gegner lag schon am Boden und wir
haben ihn wieder aufgehoben.
Stefan Krause
© Bild-Leipzig
Sachsen Leipzig verliert bei Dresden-Nord
Der FC Sachsen Leipzig ist überraschend beim FV Dresden-Nord gestolpert
und musste eine bittere 1:2-Niederlage hinnehmen. Damit verabschieden sich
die Leutzscher vorerst aus dem Spitzentrio. Dresden-Nord etablierte sich
dagegen im Mittefeld.
Müde 45 Minuten quälen die Fans
In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Teams. Die Abwehrreihen
ließen keine Chancen zu. Es entwickelte sich ein Spiel zwischen den
Strafräumen. Nach langweiligen ersten 45. Minuten ließ Kujat die
300 mitgereisten Sachsen-Fans jubeln. Er köpfte nach toller Vorarbeit
von Nemec ein. Bei Dresden erwies sich die Einwechslung von Streiber als
Glücksgriff. Erst nagelte er den Ball zum 1:1 ins Tor, dann holte er
einen Strafstoß heraus, den F. Gaunitz an den Pfosten setzte. Im Nachschuss
allerdings traf Soltau. In den Schlussminuten drückten die Sachsen noch
einmal, aber mehr als Eckbälle und Freistöße sprangen nicht
heraus.
mdr.de
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