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Spielberichte:

Oberliga Nordost, Staffel Süd - Spieljahr 2002/03

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Übersicht

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Sonnabend, den 12 . Oktober 2002, 14:00 Uhr - 9. Spieltag:

FC Sachsen Leipzig

VfB Leipzig

Endergebnis

1 (0)

:

0 (0)

Torschützen

1:0 Heiko Cramer (48.)
   

Spielstatistik

Schiedsrichter: Peter Weise (Könitz)
Zuschauer: 8.062
Spielstätte: Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig-Leutzsch

Aufstellungen

Trainer: Jürgen Raab
Marco Eckstein
Radisa Radojicic
David Bergner
Frank Rietschel
Ronny Kujat
Piet Schömberg
Kevin Kittler
Heiko Cramer
Roman Müller
bis 87. Petr Nemec
ab 87. Velibor Kopunovic
bis 79. Norman Struck
ab 79. Tom Geißler
 
Trainer: Hans-Jürgen Dörner
Gunnar Grundmann
Torsten Jülich
Jörn Lenz
Peter Freund
bis 79. Olaf Renn
ab 79. Frank Räbsch
bis 72. Matthias Großmann
ab 72. Alexander Blessin
Matthias Breitkreuz
Nico Kanitz
Rock Embingou
Mike Sadlo
Branko Marcetic

gelbe Karten

David Bergner, Heiko Cramer, Piet Schönberg
Jörn Lenz, Matthias Breitkreuz, Frank Räbsch

gelb-rote Karten

keine
 
keine

rote Karten

Roman Müller (75. grobes Foulspiel)  
keine

Spielbericht

VfB-Randale lassen CHEMIE kalt

WELCH EIN TAG...
Unsere BSG CHEMIE besiegte im lang erwarteten Derby gegen den Noch-Spitzenreiter Ell Oh Gah Traktor Dösen mit 1:0 und stürzte damit die Lokisten in die Saisonniederlage in Folge. Vor dem Spiel sprach Trainer Jürgen Raab davon, dass man die Zweikämpfe gewinnen müsse und schon nach zwei Minuten zeigte David Bergner dem Klub-Angreifer Marcetic, dass CHEMIE heute nicht gewillt ist, bei irgend welchen LOK-Angriffen zuzusehen - Gelb für ihn. Dass die Leutzscher aber auch Fußball spielen können, zeigten sie wenige Minuten später als ein toller Spielzug von Heiko Cramer nur knapp neben dem Gehäuse abgeschlossen wurde. Ansonsten verlief die erste Halbzeit sehr kampfbetont und mit leichten Vorteilen für CHEMIE.
Vor dem Spiel und in der Halbzeit zeigte eine Tanzgruppe aus Hohenmölsen ihr Bestes - naja sie gaben sich Mühe... Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: ein Dösen-Angriff wurde auf der linken Seite von Kittler abgefangen und der über Roman Müller laufende Konter landete bei Petr Nemec, welcher nach einem 50-Meter-Solo von links flankte - Struck und Gäste-Keeper Grundmann verpassten und Heiko Cramer, nicht Nemec oder Struck wie angenommen, verwandelte per Kopf zum 1:0 (48.).
Danach meldete sich der Probstheissaer Mob und begann den Leutzscher Block, den Platz und die eigene Trainerbank mit Raketen zu beschiessen. Des weiteren hielten die Lokisten einige Plakate hoch auf denen sie ihre politische Gesinnung zum Ausdruck brachten. Einige Beispiele sind: 1."Wir sind Lokisten - Mörder und Faschisten." 2."Rudolf Hess - bei LOK rechts außen."
Außerdem wollten einige unverbesserliche den Gästeblock um den Dammsitz erweitern wogegen sich die grün-weiße Masse heroisch wehrte und später Unterstützung von der Polizei bekam. Die Polizei war es auch, die das randalierende Gesindel im Gästeblock (es war der gesamte Gästeblock - nicht nur "autonome Gruppen", Herr Bauernschmidt) zur Ruhe brachte (unter Drohung von Wasserwerfereinsatz) und dafür sorgte, dass das Spiel nach ca. 25 Minuten weiter gehen konnte. Ein Grund dafür, dass die Polizei die blau-gelbe Brut nicht aus dem Block knüppelte, war sicherlich die städtische Angst vor negativen Auswirkungen auf die Olympia-Bewerbung und die Austragung von WM-Spielen 2006 in Leipzig. Denn wie will man bei solchen Großereignissen Sicherheit für alle Beteiligten garantiere, wenn man nicht einmal ein "schnödes Viertligaspiel" über die Bühne bringen kann ?! Nachdem der Wiederanpfiff erfolgte, wurde das Spiel unter Leitung des schwachen Schiris Weise fortgesetzt und ging relativ friedlich zu Ende. Naja, friedlich - Roman Müller bekam nach einer Blutgrätsche an Embingou ROT und wird jetzt sicherlich einige Spiele zusehen dürfen. Ansonsten waren alle glücklich, sicher auch die Vereinskasse, denn es sahen ca. 14000 Leute (offiziell 8062) dieses Spiel. DER REST IST JUBEL ...
cf

weitere Spielberichte

Ortsderby in Leutzsch: Sieg für FC Sachsen, Niederlage für den Leipziger Fußball

Leipzig. Schwarzer Tag für den Leipziger Fußball: Das 80. Ortsderby war von schweren Ausschreitungen überschattet. Die Oberliga-Partie vor über 8000 Zuschauern am Sonnabend im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark, die der FC Sachsen durch einen Kopfball-Treffer von Heiko Cramer (48. Minute) 1:0 gegen den VfB Leipzig gewann, stand mehrmals vor einem Abbruch.
Aus dem VfB-Fanblock auf das Spielfeld geschossene Leuchtraketen sorgten für mehrere Unterbrechungen. Unmittelbar nach Cramers Tor drohte die Eskalation, als zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet wurden und es auf dem Dammsitz zu einer Prügelei kam. Schiedsrichter Peter Weise (Könitz) schickte daraufhin die Akteure beider Mannschaften über 20 Minuten lang in die Kabine, bevor er sich entschloss, die Partie fortzusetzen. Neben den Leuchtraketen fielen im Lager der VfB-Anhänger auch viele Plakate mit rechtsradikalen Parolen auf. Die Verantwortlichen aus dem Leipziger Rathaus zeigten sich nach der Niederlage für den gesamten Leipziger Fußball entsetzt. "Ein weiteres Derby mit Zuschauern ist so nicht mehr möglich. Das werde ich dem Verband mitteilen", erklärte gestern der enttäuschte Bürgermeister Holger Tschense.
Beiden Vereinen drohen nach dem Skandalspiel durch den Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV) Sanktionen: Dem VfB als Verursacher, dem Gastgeber wegen der nicht gewährleisteten Sicherheit im Stadion. Insgesamt nahm die Polizei, die bei diesem Spiel mit rund 400 Beamten im Einsatz war, 36 "Fans" in Präventivgewahrsam. Eine Polizistin wurde leicht verletzt.
Durch die Niederlage und den gestrigen 1:0-Sieg des FC Carl Zeiss Jena in Plauen verlor der VfB die Tabellenführung an die Thüringer. Der FC Sachsen liegt nach dem 9. Spieltag punktgleich mit dem VfB auf dem dritten Platz.
© Leipziger Volkszeitung

„Eine Schande für Leipzig“ - Skandal-Derby im Kunzepark

Leipzig. Ein Ortsderby unter Ausschluss der Öffentlichkeit? Nach dem Skandalspiel vom Sonnabend, einem 22-minütigen Abbruch, brutalen Schlägereien und dem Einsatz hunderter Sicherheitskräfte ist nichts mehr unmöglich! "Diese Ansammlung von Kriminellen und Rechtsradikalen ist nicht mehr hinnehmbar", sagte Bürgermeister Holger Tschense, "ein weiteres Derby mit Zuschauern unmöglich. Das werde ich dem Verband mitteilen." Das aus dem VfB-Block angezettelte Chaos wird ein Fall fürs Sportgericht;Geldstrafen sind sicher, Platzsperren denkbar. Für beide Klubs, wie Staffelleiter Ralf Rose ankündigte. Dem VfB als Verursacher, dem gastgebenden FC Sachsen wegen der nicht gewährleisteten Sicherheit im Stadion.
Das Protokoll eines Nachmittags, der laut Tschense "eine Schande für Leipzig war" und mit einem nachvollziehbaren Leutzscher 1:0 (0:0) endete. 14.10 Uhr, handfester Beginn: Sachsen-Libero Bergner tritt Marcetic um, sieht Gelb statt Rot (1.). VfB-Profi Lenz kanns auch, Gelb nach einer Grätsche an Struck (13.). Sekunden später fliegt eine mit Kussmund ausgestattete Gummipuppe aufs Grün, ein Ordner reißt das gute Stück an sich. Schiri Peter Weise scheint beeindruckt, gleitet im Rückwärtslaufen zu Boden. Erheiterung, dann fliegen die ersten Leuchtraketen, werden Transparente ausgerollt. "Wir sind Lokisten, Mörder und Faschisten" heißt es, "Rudolf Heß - unser Rechtsaußen" und - ganz nah an der Wahrheit:"Euer Alptraum wird wahr - wir sind wieder da."
Während weiter Fußball gespielt wird, denkt VfB-Schatzmeister Michael Merkel an Rücktritt. "Mit solchen Leuten will ich nicht in Verbindung gebracht werden." Klub-Chef Reinhard Bauernschmidt beschwichtigt seinen Kollegen nächtens bei Pasta und Rotwein, distanziert sich "in aller Form" von Tätern und Parolen. "Das sind Rechtsradikale, die die Bühne des Derbys nutzen. Die haben nichts mit dem VfB zu tun." Sachsen-Vize Uwe Thomas sieht das anders. "Diese Probleme bestehen seit Jahren, und es sind immer dieselben Chaoten. Der VfB muss das Problem anpacken und die Wurzeln zerstören."
Mit ordentlichen Kontrollen wäre einiges zu verhindern gewesen, hält Bauernschmidt dagegen. "Was da alles ins Stadion geschmuggelt wurde, ist unglaublich. Und ich rede nicht von Kleinigkeiten, die man im Schuh verstecken kann." Im zweiten Durchgang landet eine schwere Holzlatte im Sachsen-Strafraum. So große Schuhe gibt es nicht. Tschense streut sich Asche aufs Haupt. "Ich war für Leibesvisitationen jedes einzelnen Besuchers. Mir wurde seitens der Einsatzleitung gesagt, dass dies nicht notwendig sei. Ein Fehler!"
Nach Heiko Cramers Kopfball zum 1:0 (48.) eskaliert die Situation, jetzt werden Leuchtraketen gezielt auf den Ehrengastbereich und Richtung Spieler gefeuert. Um 15.20 Uhr bricht der Referee die Partie ab. Während Kicker, Trainer und Betreuer in die Kabine eilen, bricht auf dem Dammsitz eine Prügelei zwischen Lokisten und Chemikern aus. Das "lageangepasste und besonnene Handeln der Beamten" (Polizeidirektion) bedeutet im speziellen Fall:minutenlanges Nichtstun.
Das Entstehen der Schlägerei liegt im Auge des Betrachters. Sachsen-Fan Roger R.:"Lokis haben ältere Chemie-Fans, Frauen und Kinder angepöbelt. Dann sind wir dazwischen gegangen." VfB-Augenzeuge Thomas F. hat diese Version parat: "Die Chemiker haben die Schlägerei provoziert." Dass die verfeindeten Lager weder von einem Zaun noch von Ordnungshütern getrennt waren, löst allgemeines Kopfschütteln aus. "Ein Ding der Unmöglichkeit." Allerdings.
15.42 Uhr, die eigentlichen Hauptdarsteller kehren zurück. "Wir wollen das Spiel durchziehen", so Staffelleiter Rose, der einen Zigarillo nach dem andern durchzieht. Andernfalls hätten die Chaoten ihr via Internet verbreitetes Ziel ("Sieg oder Spielabbruch!") erreicht. Kein Sieg, auch kein Abbruch, um 16.22 Uhr pfeift Peter Weise ab und wird von seiner Beinahe-Namensvetterin, Sachsen-Geschäftsstellenleiterin Elke Weiße, freudig erregt umarmt. "Keine leichte Aufgabe, die Spieler haben sich toll verhalten", meint der Unparteiische aus Könitz. Rot für Roman Müller (75.) hatte Weise da schon vergessen. Es gab Wichtigeres. Leider.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

Dank Heimsieg Anschluss zur Spitze

Leipzig. Der FC Sachsen ist wieder im Rennen: Mit dem 1:0-Erfolg im Ortsderby bleiben die Leutzscher in der Oberliga-Spitzengruppe, holten sich Selbstvertrauen, um am Freitag mit breiter Brust beim FC Carl Zeiss Jena anzutreten. "Wir waren kämpferisch und läuferisch besser, phasenweise auch spielerisch", kommentierte Sachsen-Trainer Jürgen Raab den Verlauf der heiß umkämpften Partie. "Und wir hatten auch mehr Chancen", legte er nach.
Dabei begann alles mit einer Schrecksekunde für die Leutzscher: Libero David Bergner attackierte Marcetic an der Grundlinie hart und erhielt nur Gelb. "Deshalb bin ich aber nicht hergekommen", so der Kommentar von Bergners Mutter Angela, die sich zweimal noch bei "Luftlöchern" ihres Sohnes aufregen musste. Doch das alles blieb ohne Folgen für die Sachsen. Im Gegenteil, sie bekamen die Triebkräfte des Gegners immer besser in den Griff.
Ob Ronny Kujat (gegen Kanitz), Radislav Radojicic (gegen Marcetic) oder Roman Müller (gegen Embingou) - sie alle ließen ihren Kontrahenten nur selten einen Stich. Allerdings brachte das "dumme Foul" (Raab) von Müller an seinem Gegenspieler (75. Minute im Mittelfeld) mit folgerichtigem Platzverweis noch einige Unruhe in die Partie.
Da hatte sich die Raab-Truppe bereits den knappen 1:0-Vorsprung erarbeitet. Der fleißige Petr Nemec war seinem Bewacher (Freund) links entwischt, flankte präzise nach innen, wo Norman Struck und VfB-Keeper Grundmann am Ball vorbei flogen und Heiko Cramer einköpfte - 1:0. "Ein verdienter Treffer, weil wir mehr Zweikämpfe gewannen, einfach mehr Druck machten und gefährlicher waren", begründete der Torschütze die umjubelte Führung der Leutzscher (48.).
Mit viel Einsatz wurde verhindert, dass in der Schlussphase noch etwas "anbrennen" konnte. Ja, Struck und Velibor Kopunovic hätten bei ihren Alleingängen für mehr Sachsen-Tore sorgen können. "Die taktische Vorgabe wurden gut umgesetzt", konnte sich Trainer Raab über den Erfolg freuen. "Wir ließen die starken VfB-Leute nicht ins Spiel kommen. Auch mein Trick hat sich bezahlt gemacht." Raab hatte nämlich Erinnerungen an den 25. September 1999 parat. Damals gab es einen 2:0-Heimsieg der Sachsen - und den erlebten seine Spieler nochmals per Video als geistige Trainingseinheit. Vielleicht brachte das jenes Quäntchen mehr an Vertrauen ins Leistungsvermögen. Auch Vizepräsident Uwe Thomas überraschte: Kurz vor Anpfiff überreichte er den Aktiven Trikots mit Siemens-Aufdruck. "Das war nur fürs Derby. Wir bleiben im Gespräch", kann er sich eine Fortsetzung vorstellen.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung

Selbst in Überzahl nichts erreicht

Leipzig. Erst die Heimpleite gegen Plauen, jetzt die Niederlage im Derby. Der hoch gerüstete VfB auf Talfahrt. Und doch taten sie alle, als wäre nichts passiert. "Das Engagement der Spieler und des Trainers waren in Ordnung", sagte Präsident Reinhard Bauernschmidt an seinem 51. Geburtstag, "wenn die Jungs immer so kämpfen, bin ich zufrieden." Damit keine Spekulationen aufkommen, fügte der VfB-Chef gleich hinzu: "Der Trainer steht nicht zur Disposition."
Hans-Jürgen Dörner sprach von einem "dramatischen Spiel zweier guter Mannschaften". Sein Team habe die Partie in der ersten Halbzeit kontrolliert und kaum Chancen zugelassen, hätte durch Mike Sadlo in Führung gehen können. Tatsächlich wurde der fleißige Stürmer durch zwei unglückliche Aktionen zur tragischen Figur. Nach Pass von Matthias Breitkreutz (23.) jagte Sadlo die Kugel volley am Kasten vorbei, kurz nach der Pause verlor er in der Sachsen-Hälfte den Ball, leitete die Entscheidung ein.
"Es kann nicht sein, dass wir auswärts ausgekontert werden", meinte Dörner. "Bei der Flanke von Nemec wurde ich umgerannt", ärgerte sich Torwart Gunnar Grundmann, gestand aber: "Wir haben gepennt und wurden bestraft. Unser Problem bleibt, dass wir gegen die Top-Teams Punkte abgeben. Wenn wir aufsteigen wollen, muss sich das ändern."
Ebenso die Offensivkraft. Im Vorwärtsgang gelang gegen die zweikampfstärkeren Leutzscher selbst in Überzahl fast nichts. "Aus dem Mittelfeld fehlten Impulse", bemängelte Dörner, der Rock Embingou auf die rechte Außenbahn gestellt hatte und ihm viel von seiner Wirkung nahm. Nico Kanitz auf links blieb so blass wie Geburtstagskind Olaf Renn (33).
Regisseur Breitkreutz ließ zu selten seine technische Klasse aufblitzen, hatte zudem Schmerzen in der lädierten Leiste. "Wir hätten mehr tun müssen", räumte er ein, "dennoch wäre ein Remis verdient gewesen." Die Mannschaft brauche jetzt ein Erfolgserlebnis. Breitkreutz: "Die Saison ist lang, unser Ziel verlieren wir nicht aus den Augen."
Kapitän Jörn Lenz, übrigens bei einer Rangelei am Rande der Gelb-Roten Karte ("die Emotionen schlugen so hoch, dass ich nicht überlegt habe"), erkannte im Derby gar einen Aufwärtstrend, eine VfB-Leistung, auf der man aufbauen könne. "Vom Ergebnis bin ich enttäuscht, vom Auftritt der Mannschaft nicht." Dass es in der Oberliga-Spitze jetzt eng zugehe, sei schön für die Fans, und es werde auch so bleiben. "Erst in der Rückrunde wird in dieser Phase die Meisterschaft entschieden." Also beim Derby in Probstheida. Zunächst aber hat der VfB ein anderes Problem. Lenz: "Die Niederlagen müssen jetzt aufhören."
Steffen Enigk
© Leipziger Volkszeitung

Meine Meinung: Nicht tolerierbar

Der „normale“ VfB-Fan kann einen leid tun. Das blau-weiße Bild seines Vereins in der Öffentlichkeit, das nun mal vor allem auch seine Anhänger prägen, wird immer brauner.
Mit Parolen weit unterhalb des Tolerierbaren zeigt sich, wer Geistes Kind die Krawallmacher sind. Das muss der VfB endlich erkennen. Seit Jahren weiß der Klub, welches rechtsradikale Gedankengut und welche Gewaltbereitschaft auf den Rängen herrschen. Die Verantwortlichen machen es sich mit einem „Das sind nicht unsere Fans“ zu einfach. Erstens sind sie es. Zweitens werden diese Chaoten von den anderen Anhängern nicht gehindert, ihr Unwesen zu treiben. Wer in Probstheida jetzt auf etwaige Unstimmigkeiten beim Kartenvorverkauf, das Verhalten einiger Sachsen-Fans oder mangelhafte Polizei-Maßnahmen verweist, lenkt ab vom eigentlichen Problem: Radikale haben die Oberhand gewonnen, da ihnen nicht der Nährboden entzogen wurde.
Sie haben es geschafft, dass im Leipziger Rathaus erwogen wird, Derbys künfzig unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen zu lassen. Sie haben es geschafft, das Ansehen des gesamten Leipziger Fußballs zu beschädigen. Zur Erinnerung: Die Stadt ist Gastgeber der Fußball-WM 2006 und will Olympia 2012. So, wie sich durch VfB-„Anhänger“ am Sonnabend präsentiert hat, kann sich im Moment darauf keine rechte Freude einstellen.
Winfried Wächter
© Leipziger Volkszeitung

1:0! FC Sachsen siegt im 80. Leipziger Derby

Cramer läßt ganz Leutzsch jubeln!

FC Sachsen gegen den VfB, das 80. Leipziger Stadtderby – ein Fußballfest war es. Mit Tempo, Kampf und Emotionen auf dem Rasen. Trotz der paar Chaoten unter den 8.062 Fans. Und dem Ergebnis: die Leutzscher stürzten den VfB von der Spitze, dürfen sich nach dem 1:0 als Nummer eins in der Messestadt fühlen!
Grün – weißer Jubel nach dem Abpfiff auf Rasen und Rängen. Und ein Kleiner ganz groß mittendrin: Mittelfeld – Regisseur Heiko Cramer wurde gefeiert, auf den Schultern aus dem Kunze – Sportpark getragen. Denn in der 48. Minute steht er gold-richtig: Petr Nemec stiefelt auf der linken Außenbahn bis zur Grundlinie, flankt. Der heranfliegende Norman Struck fälscht ab, VfB – Keeper Grundmann taucht drunter durch – und am langen Pfosten muß Heiko Cramer nur noch die Stirn hinhalten. Sein drittes Saisontor! Heiko Cramer happy: „Nicht mein schönstes, aber mein wichtigstes Tor. Es ist einfach ein geniales Gefühl. Ich wußte es schon vorm Anpfiff: das wird unser Tag.“
Stimmt. Die Leutzscher gleich aggressiv. Rrrums: Libero David Bergner rasiert nach 50 Sekunden VfB – Stürmer Marcetic an der Eckfahne, sieht dafür Gelb. Dann der Sachsen – Libero im VfB – Strafraum, zielt aber aus 6 m drüber (15. Minute). Erstes Lebenszeichen des VfB: Sadlo haut nach Breitkreutz – Paß volley aus 11 m rechts vorbei (22. Minute). Auf der anderen Seite steht Heiko Cramer nach toller Kombination über Norman Struck und Ronny Kujat plötzlich frei vor der Kiste, semmelt aber aus 13 m links vorbei (35. Minute). Halbzeit. Aber auch danach vom VfB nix zu sehen. „Da kam aus dem Mittelfeld und von den Stürmern nix“, mosert Trainer Dörner. Statt dessen die Führung der Leutzscher. Und die haben auch noch Chancen fürs zweite und dritte Tor, aber Norman Struck schiebt aus 11 m links vorbei (66. Minute), dann verstolpert Velibor Kopunovic kläglich (87. Minute). Dumm: Roman Müller haut Embingou im Mittelkreis von hinten die Beine weg, sieht dafür zurecht Rot (75.Minute). Doch auch in der Überzahl ist der VfB ideen – und chancenlos. Einfach harmlos ...
Stefan Krause
© Bild-Leipzig

... aber immer wieder diese Chaoten: 36 Festnahmen und 10.000 Euro Schaden

Die 49. Spielminute, kurz nach dem 1:0: Feuerwerkskörper fliegen aufs Spielfeld, Rauchbomben werden gezündet ...
Mal wieder provozieren ein paar Chaoten unter den VfB – Fans einen Spielabbruch. Schiri Peter Weise (Könitz) reagiert besonnen: er schickt die Teams in die Kabine, pfeift nach 27 Minuten Unterbrechung wieder an. Da ist die Polizei endlich in den Blöcken (warum wartet man so lange?), sorgt für Ruhe. Staffelleiter Ralf Rose deutlich: „Eine weitere Unterbrechung hätte Abbruch bedeutet.“ Er und Weise legen dem NOFV einen Sonderbericht vor.
Insgesamt 36 Personen wurden vorläufig festgenommen, eine Polizistin leicht verletzt. 10.000,00 Euro Schaden entstanden im Stadion.
Stefan Krause
© Bild-Leipzig

Randale aus dem VfB-Block schadet dem Leipziger Fußball

Auch bei diesem Leipziger Derby blieben Auswüchse nicht aus. Trotz bürgerkriegsähnlicher Zustände schon bei der Anreise (Polizei in Stärke mehrerer Hundertschaften, zwei Hubschrauber, Reitstaffel) kam es zu den bislang schwersten Zwischenfällen der letzten zehn Jahre. Nach dem 1:0 des FC Sachsen flogen wie auf Kommando Leuchtfackeln und dutzende Raketen aus dem VfB-Block auf den Rasen und gezielt in die dicht gefüllten Zuschauerränge. Auf dem Dammsitz unter der Tribüne, wo sich gut 300 VfB-Anhänger postiert hatten, begannen "Gäste-Fans" mit wüsten Schlägereien. Hinter dem Tor loderten Flammen mannshoch, Fahnen wurden angezündet. Schiedsrichter Weise verließ mit den Teams sofort das Spielfeld, Polizei und Ordnungskräfte brauchten geschlagene 27 Minuten, um die Ruhe wieder her zu stellen. Nachdem weitergespielt wurde, blieb es bis auf einige weitere Raketen dann ruhig.
Dennoch bleiben Fragen über Fragen. War die Polizei trotz großer Präsenz jederzeit im Bilde über die Lage? Wieso war kein einziger Polizist an der sensiblen Nahtstelle auf dem Dammsitz zu sehen, wo Fans beider Lager dicht an dicht standen und auch zu identifizieren waren? Warum konnten derartig viele Raketen und Transparente mit verfassungswidrigem Inhalt ins Stadion gelangen? Warum wurde nicht viel eher der Block mit den Chaoten geräumt? War die Tatsache nicht bekannt, dass gewaltbereite Störer aus Berlin und Dresden angereist waren?
Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, alles bei der Polizei oder angereisten Kriminellen abladen zu wollen. Die üblichen Verrückten auf VfB-Seite waren ebenfalls nicht untätig, standen ihren "Kollegen" kaum nach. Unter den Augen der Dezernenten der Stadt Leipzig, Holger Tschense und Burkhard Jung, zeigte sich der Unterschied der beiden Lager, wie es deutlicher nicht ginge. Während sich hüben hässliche und beängstigende Szenen abspielten, skandierte die (über 90 Minuten wohltuend friedliche und begeisterte) grün-weiße Welle auf dem Norddamm: "Wir wollen Fußball sehen!" Eine Meinung, der sich viele wirkliche Fans des VfB hinterher anschlossen. Ein Trost, dass es auch das noch gibt in Leipzig.
Christian Karl
© Sachsen-Sonntag

Zeit zum Handeln

Der Leipziger Fußball und seine Schattenseiten - wie bei jedem Derby schlugen die Fußball-Feinde auch dieses Mal zu. Unterteilen muss man Intensität und Ausmaß in zwei (unappetitliche) Kategorien. Da wäre als erstes die Kategorie Dumm- und Hohlköpfe. Diese weideten sich an wehrlosem Gras, begossen es mit Unkraut-Bekämpfungsmittel und weideten sich an den Qualen des wehrlosen Grünzeugs.
Die zweite, wesentlich gefährlichere Kategorie, gefiel sich in der Rolle schießwütiger Pistoleros, ballerte mit Feuerwerkskörpern und Raketen durch die Gegend. Und genau hier endet, was eine Glosse auf stumpfsinnige und hirnlose Fußballspiel-Besucher hätte werden können. Denn hier beginnt die ganz normale und zu bekämpfende Kriminalität, die sich in aller Offenheit und den anwesenden Heerscharen der Polizei zum Trotz zur Schau stellen durfte.
Gezielt abgeschossene Raketen auf harmlose Besucher, auf Spieler und die eigene (!) Trainerbank sind keine Kindereien mehr. Angezettelte Schlägereien wie auf dem Dammsitz, auf dem sich viele Familien mit Kindern und ältere Fans versammeln, sind auch keine Rangeleien unter Fußballfans mehr. Und Plakate, wie sie aus dem VfB-Block heraus gezeigt wurden, ziehen normalerweise Ermittlungen des Staatsschutzes nach sich. "Rudolf Heß - unser Rechtsaußen" oder "Wir sind Lokisten - Mörder und Faschisten" - solche Sprüche haben vor dem Richter schon lange keine Bewährung verdient.
Da kann die Führungsriege des VfB noch so oft beteuern, dass dies alles keine Fans ihres Vereins wären und dass man diese Umtriebe verurteilt - die Saat, aus dem das wuchert, blüht seit vielen Jahren in ihrem Verein. Da ist mehr zu tun, als pauschale Verurteilungen zu äußern. Denn der Schaden ist irreparabel: Für den VfB (und seine wirklichen Fans), für den Leipziger Fußball, für den gesamten Osten. Deshalb der dringende Appell: Schluß mit der Verharmlosung innerhalb des VfB, Schluß mit der Tatenlosigkeit, die Jahr für Jahr die gleichen Auswüchse erlaubt, Schluß mit diesen Zuständen. Zeit zum Handeln!
Dietrich Müller
© Sachsen-Sonntag

Sachsen feiern Derby-Sieg

"Ich glaube, wir haben hier ein wirklich dramatisches Derby gesehen", schätzte der Trainer des VfB Leipzig, Hans-Jürgen "Dixie" Dörner, nach dem Auftritt seiner Mannen im Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark ein. So richtig freuen konnte er sich darüber allerdings nicht - schließlich holten sich die Hausherren vom FC Sachsen Leipzig mit einem 1:0-Sieg erst einmal die "Vorherrschaft" im Fußball derMessestadt. 8062 Zuschauer hatten zuvor ein wirklich waschechtes Derby erlebt: Mit allem Drum und Dran einschließlich jeder Menge Kampf, dem ein oder anderen tollen Spielzug und Emotionen satt. Zum Helden des Tages wurde der Leipziger Spielmacher Heiko Cramer: Er stand nach 48 Minuten bei einer Flanke von Petr Nemec mit anschließender Kopfballverlängerung von Norman Struck goldrichtig am langen Pfosten.Nach dem Schlusspfiff wußten die Leutzscher gar nicht so richtig, wohin nun mit all diesen Emotionen: Die Spieler tanzten und jubelten nebst den Verantwortlichen auf dem Alfred-Kunze-Sportpark herum, der gesamte grün-weiße Anhang lag sich in den Armen. Die Kontrahenten aus Probstheida waren derweil längst mit hängenden Köpfen in Kabinen geschlichen. Erneut gab's ein 1:0 im Alfred-Kunze-Sportpark - diesmal aber eben für die Hausherren.
Und es war unterm Strich nicht einmal unverdient, dass die Schützlinge von Jürgen Raab letztlich als Sieger vom Platz gingen - mit einer beeindruckenden kämpferischen Leistung rangen sie im 80. Derby den VfB Leipzig regelrecht nieder. Was manchmal auch im wahrsten Sinne des Wortes verstanden werden kann :Bereits in Minute 1 senste Libero David Bergner den VfB-Stürmer Branko Marcetic in brettharter Manier um. Eine harte Gangart, die sich in der Folgezeit beinahe wie ein roter Faden durch die Partie zog - Höhepunkt in dieser Hinsicht war ein gewaltiges Gerangel im Mittelfeld, bei dem ganz eigentlich sowohl FCS-Verteidiger Radisa Radojicic als auch VfB-Libero Jörn Lenz wegen Tätlichkeit hätten vom Platz fliegen müssen...
Gehen musste aber letztlich nur einer: Der Leutzscher Roman Müller legte eine Viertelstunde vor Schluss im Mittelfeld ein ebenso brutales wie überflüssiges Tackling hin und wurde folgerichtig vom durchaus besonnenen Referee Peter Weise vorzeitig zum Duschen geschickt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten seine Mannen das Spiel eigentlich unter Kontrolle: Zwar erlaubte sich die Leutzscher Abwehr um Libero Bergner auch mal den ein oder anderen Aussetzer, doch die Gäste vermochten daraus kaum etwas zu machen.
Folgerichtig blieb es für den VfB Leipzig in Hälfte 1 bei gerade mal einer Torchance: Die hat Mike Sadlo nach 22 Minuten, doch der Volleyknaller geht deutlich am Gehäuse von Marco Eckstein vorbei. Auf der anderen Seite hat Kollege Gunnar Grundmann schon einen erheblich aufregenderen Nachmittag: Nach einer Viertelstunde streicht ein Bergner-Schuss knapp übers Tor, zudem hat Norman Struck nach toller Kopfballvorarbeit von Petr Nemec die Führung eigentlich schon auf dem Fuß.
Auffällig: Die Hausherren sind zweikampfstärker, einsatzfreudiger. Die VfB-Kicker verlieren nicht selten entscheidende Zweikämpfe - wie eben Mike Sadlo kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit kurz vor dem gegnerischen Strafraum. Und im Anschluss inszenieren die Sachsen einen Konter wie aus dem Bilderbuch, der Heiko Cramer - ohnehin einer der auffälligsten Spieler auf dem Platz - mit dem Tor des Tages krönt.
Auch nach der Dezimierung bleiben die Leutzscher durchaus spielbestimmend: Die wirklich klaren Chancen haben die Hausherren etwa mit dem eingewechselten Velibor Kopunovic, der aber lange verletzte Goalgetter verstolpert den Ball. Auf der anderen Seite mühen sich zwar der fleißige Branko Marcetic, Mike Sadlo und Rock Embingou redlich, doch meist ist bei Marco Eckstein Endstation.
Es blieb also beim ziemlich mißglückten Geburtstagsgeschenk für den VfB-Präsidenten Reinhard Bauernschmidt - da mochte keiner so richtig zufrieden sein mit der puren Tatsache, dass die Probstheidaer zwar als gleichwertige Mannschaft auftraten, in der Konsequenz allerdings ohne Punkte blieben. "Wen wir keine Tore schießen, kann ich auch nicht zufrieden sein", grummelte "Dixie" Dörner. Recht hat er. Immerhin: Nach dieser Partie ist die Saison wieder vollkommen offen.
Jens Wagner
© Sachsen-Sonntag

FC Sachsen verdienter Derbysieger in Leipzig

Der FC Sachsen hat das 80. Leipziger Stadtderby gegen den VfB Leipzig verdient mit 1:0 (0:0) gewonnen und ist mit dem Noch-Tabellenführer nach Punkten gleichgezogen.
Im Mittelpunkt der heiß umkämpften Partie stand allerdings Nichtsportliches: Wegen Leuchtkörpern aus dem VfB-Block musste die Partie zu Beginn der zweiten Hälfte für 22 Minuten unterbrochen werden. Die VfB-Elf zeigte sich in Leutzsch zu passiv. Vor allem die Stürmer Sadlo und Marcetic kamen gegen ihre Manndecker Radojicic und Rietschel nicht zur Entfaltung.
FC Sachsen besser eingestellt
Dagegen spielte der FC Sachsen diszipliniert und setzte gegen Ende der Partie zunehmend auch spielerische Akzente. Das Tor des Tages erzielte Nemec nach einem schönen Doppelpass mit Struck unhaltbar für den VfB-Keeper Grundmann. In der 75. Minute musste FCS-Mittelfeldakteur Müller nach einem groben Foul an Embingou vom Platz: Bezeichnend für die Partie war, dass der FC Sachsen danach die Überlegenheit ausbauen konnte.
© www.mdr.de

Leider! Rot, Raketen & Randale - Derby hielt, was es versprach

LEIPZIG - „Da wird es wieder heiß hergehen!“ So der Tenor vor dem immer wieder brisanten Leipziger Lokalderby zwischen dem FC Sachsen und dem VfB. Und es kam wie erwartet!
Dass die „Leutzscher“ Durch ein schönes Kopfballtor von Heiko Cramer (48.) nach einen schönen Konterangriff am Ende 1:0 gewannen, Roman Müller nach einen groben foul an Rock Embingou Rot sah (75.), David Bergner (14.), Cramer (30.), Norman Struck (43./67.) und Petr Nemec (78.) für den Gastgeber sowie mike Sadlo (20.) und Nico Kanitz (72.) für den VfB Chancen vergaben, ist zwar wichtig, aber bei den Geschehnissen im Stadion schon fast nebensächlich.
erneut war das Prestige-Duell von ausschreitungen begleitet. schon nach 15 Minuten die erste Unterbrechung durch den besonnenen und Schlimmeres verhindernden schiri Petr weise (Könitz), weil aus dem VfB-Fan-Block die ersten Feuerwerkskörper geflogen kamen.
Der Höhepunkt kurz nach dem Tor: Wieder war der VfB-Block der Brandherd. weise schickte beide Mannschaften in die Kabinen, ein polizeiaufgebot versuchte Ordnung zu schaffen. Im gemischten Fan-Block kam es zu Randalen zwischen den Rivalen. 25. Minuten dauerte es, bis die Partie fortgesetzt werden konnte.
SB
© Morgenpost am Sonntag

Schmeißt diese Chaoten endlich aus den Stadion!

Schlimme Randale in Leutzsch: Fünf Hools festgenommen

LEIPZIG - Diese Chaoten machten den Fußball kaputt! Beim Stadtderby zwischen dem FC Sachsen Leipzig und dem VfB Leipzig ist „erwartungsgemäß“ zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Wie die Polizei mitteilte, wurden am Rande des Oberligaspiels Fünf Personen wegen Straftatverdachts vorläufig festgenommen. Insgesamt nahm die Polizei, die mit rund 400 Beamten im Einsatz war, 36 „Fans“ in Präventivgewahrsam. Eine Polizistin wurde leicht verletzt.
Die Partie im Alfred-Kunze-Sportpark musste sogar für 30 Minuten unterbrchen werden, nachdem Feuerwerkskörper und andere Gegenstände auf das Spielfeld geworfen worden waren. Trotz sorgfältiger Personenkontrollen durch die Ordner des Veranstalters hätten nicht alle dieser zum Teil nur beistiftgroßen erzeugnisse sicher gestellt werden können, teilte die Polizei mit. Über verletzte Zuschauer lägen keine Angaben vor.
Sportlich war der 1:0-Sieg für den FC Sachsen überlebensnotwendig. Die Leutzscher zogen mit dem Stadtrivalen nach Punkten gleich. Heiko Cramer hatte das Goldene Tor (48.) per Kopfball erzielt.
© Dresdner Morgenpost

Spielbericht der VfB-Fanpage

Das 80. Leipziger Lokalderby wird man wohl auf beiden Seiten nicht so schnell vergessen - leider bleibt bei den VfB-Fans nur negatives in Erinnerung. Denn die grün-weiß (die mit "Siemens" als Trikotsponsor in fast kompletten grün aufliegen) gewannen gegen die blau-weißen (die wiederum sich in kompletten weiß präsentierten) vor der großen Kulisee von 8.062 Zuschauern (darunter mindestens 3.500 VfB-Fans) im Alfred-Kunze-Sportpark in Leutzsch mit 0:1 (0:0). Dazu kam es, wie vor dem Spiel schon befürchtet, leider wieder zu heftigen Randalen während des Spiels und führten zu einer Unterbrechung von 25 Minuten. Auslöser von Rauchbomben, bengalischen Feuer und jeder Menge gefährlichen Leuchtraketen war der 1:0 Führungstreffer des FC Sachsen durch Heiko Cramer (48.). Eine Menge Fans von anderen Vereinen hatten sich wieder im VfB-Block eingefunden und besonders die "Fans" des BFC fielen durch dumme und rechtsradikale Spruchbänder auf - und dazu mit jeder Menge Leuchtraketen. Dies dürfte nun zu heftigen Folgen vom NOFV führen, da die Leipziger aus Probstheida schon mehrfach verwarnt wurden. Allerdings muss man sich auch Fragen, ob es nicht ein großer Fehler war vom Gastgeber nur 1.600 Karten für den Gästeblock zu verkaufen - so war der Ärger auf dem Dammsitz vorprogrammiert. Über dieses Derby wird man noch lange sprechen müssen, denn diese Randale überschatteten das sportliche und die 2. Niederlage in Folge für den Spitzenreiter (auch nach dem Spieltag, falls Jena in Plauen nur zu einem Unentschieden kommt) in Folge. Zum Glück kommt der Abstiegskandidat FC Lausitz Hoyerswerda nächste Woche ins Plache-Stadion. Aber erst einmal zum Spielverlauf, auf den schwer beschädigten Rasen in Leutzsch bei gerade einmal drei Grad (bibbern war angesagt):
Schon vor dem Spiel wurden ca. 30 Personen vor dem Stadion verhaftet, die trotz ausverkauften Gästeblock Einlass wollten und wegen der großen Zuschauermassen verschob sich der Spielbeginn auch auf 14.10 Uhr. VfB-Trainer Hans-Jürgen Dörner ließ im Sturm heute wieder Torjäger Mike Sadlo neben Branko Marcetic von Anfang spielen. Die rechte Außenbahn besetzte zum ersten Mal Rock Embingou und in der Mitte führte der wieder fitte Matthias Breitkreutz Regie. Im defensiven Mittelfeld wurde Dirk Hannemann von "Allzweckwaffe" Matthias Großmann ersetzt! Beim Gastgeber aus Leutzsch waren alle Spieler wieder fit und so konnte der FC Sachsen in Bestbesetzung auflaufen. Schon nach nicht einmal zwei Spielminuten wurde es richtig hitzig auf dem Spielfeld als FCS-Libero David Bergner Branko Marcetic brutal zu Fall bringt - Schiedsrichter Weise aus Könitz zückte Gelb, die meisten VfB-Fans, Spieler und auch Trainer Dörner (unterstrich es in der Pressekonferenz) forderten die rote Karte! Spielerisch passierte nicht viel und so konnte man als nächstes "Highlight" nur die gelbe Karte für VfB-Libero Jörn Lenz in der 12. Minute notieren, als er einen Konter unterband (nachdem der Schiedsrichter Weise vorher viel zu viel laufen ließ). Knapp eine Minute später werden die ersten Rauchbomben im Gästeblock entzündet und die ersten Leuchtraketen fliegen Richtung Spielfeld - ein kleiner "Vorgeschmack", was in der zweiten Halbzeit passieren sollte. In der 15. Minute dann die erste Torchance im Spiel: David Bergner setzt sich auf halb rechts durch und trifft aus 10 Metern die Oberkante der Querlatte. Sieben Minuten später dann die beste Gäste-Kombination in der ersten Halbzeit und vielleicht auch im ganzen Spiel als Stürmer Mike Sadlo den mitgelaufnen Matthias Breitkreutz sieht, der ehemalige Bundesliga-Spieler hebt den Ball wiederum in den lauf von Mike Sadlo. Der Leipziger Stürmer trifft den Ball aber nicht hundertprozentig und befördert ihn aus 8 Metern von halb rechts noch knapp über das Tor von Marco Eckstein. Dann wieder die Leutzscher, doch Keeper Gunnar Grundmann fängt einen Freistoß von Norman Struck von der rechten Seite locker weg (28.). Nach einer halben Stunde hätte es eigentlich 1:0 stehen müssen für den FC Sachsen, doch eine Flanke von rechts setzt Heiko Cramer aus 10 Metern völlig freistehend noch neben das VfB-Tor - Grundmann wäre wohl chancenlos gewesen! Der Gastgeber war nun durchaus Feldüberlegen, ohne sich weitere richtig gute Chancen erspielen zu können. Erst in der 43. Minute musste im VfB-Lager wieder gezittert werden als Norman Struck von halb links aus 8 Metern abzieht, aber der Ball knapp über die Querlatte zischt.
Nach dem man sich in der Halbzeit endlich wieder aufheizen konnte, dann leider der Schock für alle VfB-Anhänger in der 48. Minute - das 0:1, aber der Reihe nach: Mike Sadlo versucht sich im "eins gegen eins" durchzusetzen verliert aber den Ball. Petr Nemec geht auf der linken Außenbahn durch und zieht den Ball in die Strafraummitte, am kurzen Pfosten lauert Norman Struck, der aber von Grundmann gehindert wird an den Ball zu kommen - aber da ist ja noch Heiko Cramer völlig freistehend am langen Pfosten, der ohne Probleme aus 4 Metern den Ball per Kopf in die Maschen befördert. Riesiger Jubel im Lager der Leutzscher - bengalische Feuer werden entzündet. Kurz darauf dann eine Rauchbombe auf der rechten Seite des VfB-Blocks und dann geht es von allen Seiten los - Leuchtraketen zischen durch die Luft, bengalische Feuer werden auf das Spielfeld geworfen. Die "Chaoten" beschießen auch die VfB-Ersatzbank und Schiedsrichter Weise bleibt nichts anderes übrig als beide Teams in die Kabine zu schicken - die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet. Die Polizei marschiert auf, bekommt die Lage aber nie unter Kontrolle - selbst ein in Bereitschaft gebrachter Wasserwerfer konnte weitere Tumulte nicht mehr verhindern. Nun ging es auch auf einmal auf dem Dammsitz hoch her - vom Norddamm strömten 20, 30 sogenannte Fans heran (die sich teilweise vorher in Halbzeit eins als Dynamo Dresden outeten) und nun eskalierte es auch bei den rund 700 VfB-Fans, die dort standen. Die Polizei griff nun endlich härter zu und verhafteten einen Chaot (an dieser Stelle darf erwähnt werden, dass es einer der "Fans" war, die vom Norddamm kamen). Auch im Block hinter dem Tor marschiert die Polizei nun ein und sorgte nach über 20 Minuten endlich für etwas Ruhe. Warum ging das nicht schon eher?! Fußball wurde nach einer Unterbrechung von knapp 25 Minuten (!) auch wieder gespielt, ohne dass der VfB die nötigen Chancen für das 1:1 erspielen konnte. In der 53. Minute eilt Marco Eckstein aus seinem Tor und Branko Marcetic taucht völlig frei vor ihm auf - aber der Stürmer versucht nicht ins leere Tor zu treffen, sondern legt den Ball zurück, dass hätte es eigentlich sein müssen. In der 65. Minute flankt Rock Embingou von rechts, aber ein Kopfball von Mike Sadlo ist leichte Beute für Eckstein. Zwei Minuten später haben die VfB-Kicker viel Glück, dass der Linienrichter die Fahne hebt, als Norman Struck allein durch ist. In der 70. Minute sorgte Ronny Kujat mit einer Flanke für Gefahr, doch der Ball zischt an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum. Drei Minuten später kann sich Nico Kanitz auf der linken Außenbahn mal wieder durchsetzen, doch sein abgefälschter Schuss aus knapp 18 Metern geht knapp links vorbei. Dann die 75. Minute: Roman Müller holt Rock Embingou brutal von den Beinen und Schiedsrichter Weise entscheidet richtigerweise sofort auf Rot! Die Chance für den VfB gegen nur noch zehn Sachsen-Spieler, aber die Abwehr der Gastgeber stand einfach zu gut. Statt dessen noch mal der FC Sachsen, aber die Flanke von Heiko Cramer von rechts köpft Petr Nemec über das Tor. Die letzte Chance in einem spielerisch sonst etwas enttäuschenden Derby besaß Branko Marcetic, der einen Freistoß aus 20 Metern in die Arme von Eckstein schießt. Das war's und der Jubel der Sachsen-Anhänger genauso groß wie die Enttäuschung auf VfB-Seite.
Fazit: Das 80. Leipziger Lokalderby wurde mit viel Kampf und Einsatz geführt - spielerisch fehlte es auf beiden Seiten etwas, trotzdem war immer für Unterhaltung bei kalten drei Grad gesorgt. Die Sachsen können nun ein halbes Jahr den Titel "Nummer eins in Leipzig" tragen - bis jetzt war es der VfB (1:0 Erfolg beim FC Sachsen in der letzten Saison). Leider wurde dieses Fußball vor einer imposanten Kulisee (wo in Deutschland findet sonst ein Spiel in der 4. Liga vor über 8.000 Zuschauern statt?) wieder durch heftige Randale überschattet - die dazu noch viel schlimmer waren, als in den letzten Jahren. Für beide Vereine dürfte es ein Nachspiel beim NOFV geben - leider kommen diese Aktionen von "Unbelehrbaren" und dazu mischen sich noch viele Anhänger von anderen Vereinen im Gästeblock unter. Wie sonst ist ein Spruchband zu erklären "Wir sind Lokisten - Mörder und *****" - jeglicher Kommentar erübrigt sich! Beim VfB enttäuschte die Offensivabteilung, auch von Matthias Breitkreutz ging zu wenig Gefahr aus - über beide Außenbahnen lief auch selten etwas. Nun heißt es für den VfB gegen andere Gegner fleißig Punkte sammeln - mit etwas Glück ist man auch nach diesem Spieltag noch Tabellenführer. Der FC Sachsen war besonders durch Heiko Cramer und Norman Struck gefährlich - Libero David Bergner enttäuschte (sicherlich auch aus Sicht der Sachsen-Fans) mit vielen technischen Fehlern. Auf ein neues Derby in der Rückrunde - mit einem besseren Ausgang für das VfB-Lager und vielleicht bleibt es dann einigermaßen friedlich. Aber warten wir die Konsequenzen aus dem 80. Derby erst einmal ab...
Ronny John
© www.vfb-leipzig.de

Ansetzungen 9. Spieltag:

Sa. 12.10.02 - 14:00 FC Sachsen Leipzig - VfB Leipzig 1:0 (0:0)
So. 12.10.02 - 14:00 FC Energie Cottbus Amateure - 1. FC Magdeburg 1:1 (0:0)
So. 12.10.02 - 14:00 FC Lausitz Hoyerswerda - FV Dresden Nord 1:0 (1:0)
Sa. 12.10.02 - 14:00 VfB Pößneck - VfB Chemnitz 3:1 (2:0)
So. 13.10.02 - 14:00 VFC Plauen - FC Carl Zeiss Jena 0:1 (0:1)
So. 13.10.02 - 14:00 FC Anhalt Dessau - BSV Eintracht Sondershausen 2:4 (1:4)
So. 13.10.02 - 14:00 SV Wacker 07 Gotha - Hallescher FC 0:3 (0:0)
So. 13.10.02 - 14:00 OFC Neugersdorf - FSV Zwickau 1:2 (0:1)
Mi.  20.11.02 - 13:30 SV 1919 Grimma - FV Dresden 06 Laubegast -:- (-:-)

Die Tabelle nach den 9. Spieltag:

Sp. s u n Tore ± Pkt.
1.  FC Carl Zeiss Jena 9 7 0 2 21 :   9 12 21
2.  VfB Leipzig 9 6 1 2 20 :   8 12 19
3.  FC Sachsen Leipzig 9 6 1 2 16 :   8 8 19
4.  FSV Zwickau 9 6 1 2 17 : 12 5 19
5.  Hallescher FC 9 5 3 1 15 :   6 9 18
6.  FC Energie Cottbus Amateure 9 5 2 2 20 :   7 13 17
7.  VFC Plauen 9 5 1 3 17 :   7 10 16
8.  1. FC Magdeburg 9 4 3 2 9 :   5 4 15
9.  BSV Eintracht Sondershausen 9 4 1 4 15 : 20 -   5 13
10.  FV Dresden Nord 9 3 3 3 15 : 13 2 12
11.  OFC Neugersdorf 9 2 4 3 13 : 13 0 10
12.  VfB 09 Pößneck 9 3 1 5 11 : 20 -   9 10
13.  FV Dresden 06 Laubegast 8 2 2 4 10 : 11 -   1 8
14.  FC Anhalt Dessau 9 2 2 5 10 : 23 - 13 8
15.  SV 1919 Grimma 8 1 3 4 7 : 10 -   3 6
16.  SV Wacker 07 Gotha 9 1 3 5 4 : 19 - 15 6
17.  FC Lausitz Hoyerswerda 9 1 1 7 6 : 21 - 15 4
18.  VfB Chemnitz 9 0 2 7 5 : 19 - 14 2

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