1:0 - Sachsen-Elf überrascht Aue
Leipzig. Lange versuchte Petr Nemec zum Erfolgserlebnis zu kommen: Gestern
nun gelang dem Tschechen einer der wertvollsten Treffer in seiner
Stürmer-Laufbahn. Mit seinem Goldenen Tor zwei Minuten vor Abpfiff bescherte
er der Sachsen-Elf den Einzug ins Viertelfinale des sächsischen Landespokals
- und das gegen FC Erzgebirge Aue. Eine Mannschaft, die als
Regionalliga-Spitzenreiter der Favorit dieser Partie war.
Doch davon war spätestens nach 40 Minuten wenig im Kunze-Sportpark zu
sehen. Die Gastgeber bekamen mehr und mehr Ordnung in die eigenen Reihen,
so dass sich Gäste-Trainer Gerd Schädlich veranlasst sah, den quirligen
Khvicha Shubitidze auszuwechseln und mit Mirko Ullmann einen weiteren Angreifer
zu probieren. Doch ganz gleich, wer vor das Tor vom aufmerksamen Roger
Schöne kam, er sah sich von einer kompakten Abwehr um den groß
aufspielenden Libero David Bergner gestoppt.
Weder bei den gefürchteten Standards (Eckbälle, Freistöße)
noch mit ihren Fernschüssen konnten die Gäste etwas ausrichten.
Mehr noch: Die größten Chancen waren auf Seiten der Leutzscher,
die jedoch die drei klarsten Möglichkeiten ausließen. Regisseur
Heiko Cramer passt zu Nemec, der völlig frei den Ball Richtung Torwart
schiebt, als wollte er eine Rückgabe machen (26.). Eine Minute vor dem
Seitenwechsel spielt der eingewechselte Tom Geißler zwischen zwei Auern
hindurch zum frei laufenden Cramer, der jedoch mit schwachem Schuss den Torwart
zur Reaktion einlädt. Radojicic und Cramer versuchen es nochmal - alles
Muntermacher für die gut 2200 Fans, aber das Tor will den Leutzschern
einfach nicht gelingen.
"Spätestens da war zu merken, dass einige nicht konzentriert genug waren,
mit den Gedanken vielleicht schon beim nächsten Regionalliga-Gegner
Wattenscheid weilten", kritisierte Aues Trainer die Minuten, da der FC Sachsen
begann, phasenweise das Spiel an sich zu reißen. Roman Müller
(48.) oder Norman Struck (53.) fehlte nicht viel bei ihren Versuchen, aber
vieles wurde Opfer überhasteter Aktionen. Zumal Aue immer noch gut genug
blieb, zu treffen. Torwart Schöne musste mit großer Parade einen
Freistoß von Matthias Heidrich parieren und konnte auch beim
25-Meter-Schuss von Marco Kurth glänzen.
Dann die Riesen-Chance für Struck: Kujat hatte sich wieder einmal rechts
durchgesetzt, den Pass auf den völlig frei stehenden Sachsen-Angreifer
jedoch verstolperte er zum Entsetzen der Fans. Die sahen drei Minuten vor
Ultimo eine sehenswerte Kombination zwischen Bergner, Müller und Struck,
der Ball kommt zu Cramer, der aber von Marcel Salomo in guter Schussposition
abgeblockt wird. Eine Minute darauf traf Cramer den Pfosten, Nemec schob
den Abpraller über die Linie.
"Ich glaube, wir haben verdient gewonnen, weil wir klare Chancen hatten.
Meine Mannschaft brauchte einige Zeit, um sich zu finden. Dann kamen wir
besser in die Zweikämpfe, übten mehr Druck aus", so Sachsen-Coach
Jürgen Raab. "Kompliment an die Leutzscher. Ihr Sieg geht heute in Ordnung",
lobte auch Schädlich.
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
Haue für Aue!
Landespokal - FC Sachsen siegt 1:0 - Last Minute Tor von Petr
Nemec
Trainer Jürgen Raab streckte nach Abpfiff die Fäuste in den Himmel,
die Spieler jubelten ausgelassen mit den 2.192 Fans: der FC Sachsen steht
im Viertelfinale des Landespokal! 1:0 schoß man Regionalliga
Spitzenreiter Erzgebirge Aue ab.
Mann des Tages war Stürmer Petr Nemec. Der kam nach 24 Minuten für
Piet Schönberg (mußte mit Platzwunde raus) ins Spiel. Und sorgte
dann noch für das Goldene: nach Cramer Schuß
an den linken Pfosten steht richtig, braucht nur noch die rechte Innenseite
hinhalten drin (90. Minute)! Ein Last Minute Tor, aber
hochverdient!
Denn Titelverteidiger Aue (holte den Pott zuletzt drei Mal in Folge) nur
in den ersten 30 Minuten besser. Keeper Roger Schöne (stand erstmals
für Marco Eckstein in der Kiste) gleich im Mittelpunkt: einen Knaller
von Broum kratzt er aus dem rechten Eck (11. Minute ). Mehr lassen die Sachsen
aber erstmal nicht zu. Aue zwar überlegen, aber einfallslos. Die Leutzscher
stehen hinten sicher. Allerdings: nach vorn geht nicht viel. Wird erst besser,
als Tom Geißler kommt (für Chris Höche/39. Minute): Heiko
Cramer scheitert nach Super Paß von Tom Geißler freistehend
an Petkov (44. Minute), danach zielt Radisa Radojicic (45. Minute) rechts
vorbei. Die Leipziger nach der Pause sogar besser. Und mit der Riesenchance,
in Führung zu gehen: doch Norman Struck versemmelt völlig frei
vorm Tor (70. Minute). Oje ... Als schon keiner mehr mit einer Entscheidung
rechnete, schlägt Petr Nemec zu. Jürgen Raab: Ich bin stolz
auf die Jungs, den Erfolg haben wir uns hart erarbeitet. In der ersten Halbzeit
haben wir noch zu riskant gespielt, nach der Pause immer mehr an Sicherheit
gewonnen.
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Sachsenpokal: Erzgebirge Aue fliegt raus
Im Achtelfinale des Sachsenpokals hat es eine große Überraschung
gegeben. Oberligist Sachsen Leipzig schlug den FC Erzgebirge Aue verdient
mit 1:0. Vor 2132 Zuschauern erzielte Nemec in der Schlussminute den umjubelten
Siegtreffer. Nach einem Pfostenschuss Cramers verwandelte er den Abpraller.
Broum hatte vor der Pause die beste Chance für Aue. Seinen Schuss (12.)
kratzte Schöne aus dem Winkel. Ab der 35 Minute übernahmen die
Leutzscher die Szenerie und vergaben dabei drei Hundertprozentige. Auch nach
dem Wechsel waren die Gastgeber aktiver, während Aue zu zögerlich
agierte. Cramer vergab in der 87. Minute eine gute Gelegenheit, als er von
Nemec in Szene gesetzt wurde.
© www.mdr.de
Erzgebirger zu harmlos
Pokalverteidiger Aue verliert 0:1 bei Sachsen Leipzig
Leipzig. Riesenüberraschung im Achtelfinale des sächsischen
Landespokals: Favorit FC Erzgebirge Aue flog am Donnerstag nach einer 0:1
(0:0)-Niederlage beim Oberligisten FC Sachsen Leipzig raus. Gute vierzig
Minuten in der ersten Hälfte waren zu wenig, um den später konzentriert
zu Werke gehenden Gastgebern den Schneid abzukaufen. Einige meiner
Spieler waren vielleicht schon bei der nächsten Punktspiel-Aufgabe in
Wattenscheid, beklagte Trainer Gerd Schädlich die mitunter harmlosen
Aktionen des Regionalliga-Spitzenreiters.
Die Standards - ansonsten eine der Stärken des Pokalverteidigers - brachten
ebenso wenig ein, wie die Fernschuss-Versuche. Zweimal musste Sachsen-Keeper
Roger Schöne allerdings bei den Chancen von Broum (12.) und Kurth (66.)
auf der Hut sein. Dem standen jedoch drei hochkarätige Möglichkeiten
der Gastgeber gegenüber. Zwei Minuten vor dem Abpfiff gelang Petr Nemec
im Nachsetzen der goldene Treffer, zuvor hatte Heiko Cramer den Ball aus
16 Metern an den Pfosten geknallt.
Eberhard Schmiedel
© Freie Presse
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