Nicht schön, aber erfolgreich: Sachsen holen einen Punkt
Hamburg. Kein schönes, aber ein kerngesundes Kind setzte der FC Sachsen
Leipzig gestern Nachmittag in die triste Welt der Wolfgang-Meyer-Sportanlage
zu Hamburg. Als Hebamme fungierte Torschütze Denis Koslov, Vater des
Punktgewinns bei den Regionalliga-Amateuren des HSV war Keeper Michael Rechner.
Der hielt das 1:1 im Wortsinn fest und war nach der Niederkunft völlig
zurecht in aller Munde. "Michael hat einen super Tag erwischt", stellte
Cheftrainer Harry Pleß fest. "Wir müssen uns heute bei ihm bedanken",
setzte Libero David Bergner die Hymne fort. "Micha hat ein paar Riesen gefischt.
Er war wie in den letzten Wochen eine Bank", blickte Mittelfeldrenner Ronny
Thielemann über den Tellerrand des glücklichen Sonntag-Remis.
Rechner ließ die Ehrerbietungen sparsam lächelnd über sich
ergehen. "So spektakulär war das heute nun auch nicht. Wir haben klasse
gekämpft und ich hatte zwei- dreimal Glück." War natürlich
glatt untertrieben, wie die folgende, keinen Anspruch auf Vollkommenheit
stellende Litanei beweist: In der 11. Minute fischt Rechner einen Volley-Schuss
von Volker Schmidt aus dem Winkel; elf Minuten später klärt der
Keeper per Blitzreaktion gegen den frei im 16er auftauchenden Stephan Hanke;
im zweiten Durchgang glänzt Rechner gegen Schmidt (59.) und Ricardo
Baich (81.). Einmal war der 23-Jährige machtlos: In der 37. Minute kam
HSV-Ass Hanke nach einer Leutzscher Fehlerkette vom Strafraum aus zum Abschluss
- womit der Endstand auch schon aktenkundig war.
Für die Leutzscher Führung hatte Koslov mit einem seiner diesmal
raren lichten Momente gesorgt. Der Russe wuchtete das Leder mit rechts in
die obere linke Triangel (30.). Koslovs zehnter Treffer - ein heißer
Anwärter für das Tor des Monats November.
Die 90 Minuten im Hamburger Stadtteil Stellingen gerieten zur schweren Geburt.
Beide Teams pressten im Mittelfeld, ließen sich gegenseitig wenig Luft,
das Feld schien fast zu klein geraten für die vielen Fußballerbeine.
"Das war ein typischer Abstiegskrimi mit viel Kampf und Krampf", beschrieb
Ronny Thielemann die von 520 frierenden Menschen begutachtete Angelegenheit
treffend. "Da kommt dann kein schönes Spiel zustande. Spaß hat
das keinen gemacht." Der Ex-Cottbusser dankte ausdrücklich den mitgereisten
250 Sachsen-Fans. "Ohne die wär« heute völlig tote Hose gewesen."
Tatsächlich erinnerte die Atmosphäre stark an ein Trainingsspiel
auf Platz fünf im Leutzscher Auenwald. "Wir wollten punkten und haben
gepunktet", beendete Coach Pleß die Diskussionen ums Glück der
einen (FCS) und Unglück der anderen (HSV). Abstiegsplatz 15 ist für
den 45-jährigen Fußball-Lehrer "nur eine Momentaufnahme. Nach
dem letzten Spieltag müssen wir mindestens 14. sein." Wer dann als Vater
des Erfolges gefeiert wird, ist jetzt schon abzusehen: Harry P.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Rechner hält den Punkt fest
FC Sachsen 1:1 bei den HSV-Amateuren
Mit der Triumph-Fahrt in grün-weiß über die Reeperbahn wurde
es zwar nix. Dennoch durften der FC Sachsen gestern feiern: 1:1 bei den
HSV-Amateuren. Ein ganz wichtiger Punkt im Abstiegskampf!
Hatten die Leutzscher diesmal vor allem ihrem Keeper zuzuschreiben. Michael
Rechner ( 23 ) hielt mit Glanzparaden den Punkt fest. Trainer Harry Pleß:
" Michael hatte einen Super-Tag. Bei ihm müssen wir uns bedanken, daß
wir nicht mit leeren Händen heimgefahren sind. "
Bärenstark, was Rechner in den ersten Minuten wegfing: einen Volleyknaller
von Schmidt fischt er aus dem linken Winkel ( 11. ), boxt Hankes Flachmann
mit Riesenreflex raus ( 21. ). Von den Leutzschern ( Pleß ließ
die Wuppertal-Sieger ran ) nix zu sehen. Und doch plötzlich die
Führung: Zimmermann läßt einen Friedrich-Freistoß an
der Brust abtropfen, Koslov stürmt heran, knallt das Ding in den linken
Winkel ( 30. ). Aber die Freude währte nicht lange: Friedrich und
Geißler eskortieren Hanke in den Strafraum, stören ihn aber nicht.
Der zieht aus 12 m ab. Rechner ohne Chance - drin links unten ( 37. ). Pech:
mit dem Pausenpfiff trifft Bergner aus 06 m nur den Außenpfosten (
45. ).
In Halbzeit zwei nur noch der HSV am Drücker. Aber die Thielemann &
Co. kämpfen, werfen sich dazwischen. Nur nicht verlieren! Was trotzdem
durchkommt, fischt Teufelskerl Rechner. Seine größte Tat: kurz
vor Schluß wirft er sich in einen Baich-Schuß, füßelt
den Riesen mit beiden Beiden weg ( 81. ). Rechner: " Heute war auch viel
Glück dabei. " Und das hatte diesmal der Tüchtige...
Adrian Wittwer
© Bild-Leipzig
Keeper Rechner hält den Punkt fest
Der FC Sachsen Leipzig hat bei den Amateuren des Hamburger SV einen Punkt
gewonnen. Die Pleß-Elf mühte sich zu einem 1:1-Unentschieden.
Der HSV wirkte von Beginn an spritziger als die Sachsen. Das Tor der Leipziger
fiel wie aus heiterem Himmel: Zimmermann legte einen Steilpass per Brust
zu Koslov auf. Der Russe schoss aus 15 Metern in den linken Winkel. Aber
ein 18-Meter-Knaller Hankes brachte den Ausgleich. Kurz vor dem Pausenpfiff
hatten die Gäste ihre zweite Torchance. Nach einer kurzen Ecke flankte
Geißler auf Bergner. Der Schuss des Liberos klatschte an den rechten
Pfosten des HSV-Tores.
Sachsen nach dem Wechsel chancenlos
Die Möglichkeit Bergners sollte die letzte des Spiels bleiben. Die Heimelf
bestimmte das Geschehen und erspielte sich mehrere Großchancen, die
allerdings allesamt ein Schicksal teilten: Sie landeten letztlich in Rechners
Torwarthandschuhen. Der Sachsen-Keeper rettete gegen Mamoum (58.) und Weich
(82.). Die Leipziger Abwehr machte nicht immer einen sattelfesten Eindruck,
aber der starke Bergner konnte die Fehler seiner Manndecker oft ausmerzen.
Friedrich und Kittler hatten über die gesamte Spielzeit Probleme mit
ihren wendigen Gegenspielern.
Die Meinung der Trainer
Pleß (Sachsen): "Wir wollten einen Punkt holen, das haben wir erreicht.
Rechner hatte einen super Tag. Aber es hätte auch anders herum ausgehen
können. Wie auch in den letzten Spielen hatten wir in der Schlussphase
die Chance zum Sieg, aber man kann nicht immer das Glück haben. Wir
haben mit Leidenschaft gekämpft und unsere Möglichkeiten
ausgeschöpft."
Doll (HSV): "Wir hatten zehn Minuten Probleme ins Spiel zu finden und dann
prompt das 0:1 bekommen. Danach haben wir ordentlichen Fußball gespielt.
Uns fehlte jedoch die Kaltschnäuzigkeit und der letzte Biss Treffer
zu erzielen."
© www.mdr.de
HSV (A) nur 1:1 im Abstiegsduell
Hamburg - Mit den Schiedsrichtern hatte es Thomas Doll in dieser Saison nicht
so dolle. Mehrfach war der Trainer der Regionalliga-Amateure des HSV auf
die Tribüne verwiesen worden. Doch das 1:1 gegen Sachsen Leipzig erlebte
Doll am Sonntag bis zum Ende auf der Bank - und war auf Referee Manuel
Gräfe letztlich überhaupt nicht böse.
Der Berliner hatte vor dem Ausgleichstreffer durch Stephan Hanke ein Foul
des Ex-St. Paulianers gegen Denis Koslov übersehen. Während sich
Koslov am Boden wälzte, lief Hanke durchs Mittelfeld, zog aus 17 Metern
flach ab und ließ Ex-HSV-Torwart Michael Rechner keine Chance. Und
auch bei der zweiten entscheidenden Situation blieb die Pfeife stumm:
Profi-Leihgabe Stephan Kling hatte den einschussbereiten Mark Zimmermann
im Strafraum fest im Griff (80.).
Doch eine Niederlage für den HSV wäre auch nicht verdient gewesen.
Das Team ließ einen Aufwärtstrend erkennen, war die bessere
Mannschaft. Volker Schmidt bei seiner Saisonpremiere (11.) sowie Fabian
Bröcker (19.) und Kling (21.) hatten die Führung auf dem Fuß,
ehe Koslov mit dem ersten Schuss zum 0:1 traf. Am Ende hätte der HSV
durch Blaise Mamoum (59.) und Riccardo Baich (82.) gar zum Sieg kommen
können. (habo)
habo
© Hamburger Abendblatt
Doll-Truppe setzt sich im Keller fest
Chance verpasst, HSV! Gegen den FC Sachsen Leipzig reichte es für die
Regionalliga-Amateure nur zu einem 1:1 (1:1)-Unentschieden. Zwar glich Stephan
Hanke die Gästeführung von Denis Donkow (30.) schon sieben Minuten
später wieder aus, insgesamt aber blieben die Hanseaten ohne
Durchschlagskraft. "Wir kommen da unten nicht weg", stellte Trainer Thomas
Doll ernüchtert fest. Richtig, denn durch die Siege von Kiel und
Wattenscheid wurde der Abstand zum rettenden Ufer sogar noch größer.
DS
© Hamburger Morgenpost
Hamburger SV Amt. - Sachsen Leipzig 1:1
Ein dem Spielverlauf angemessenes Ergebnis: 1:1 gegen Sachsen Leipzig, wenn
Trainer Thomas Doll auch eigentlich drei Punkte hatte holen wollen.
In der elften Spielminute versucht sich Volker Schmidt mit einem Fernschuß,
der aber vom Ex-HSVer Michael Rechner gehalten wurde. Fabian Bröckers
direkter Freistoß aus 25 Metern streicht knapp übers gegnerische
Tor.
Zwar hatte Stephan Kling die nächste weitere gute Möglichkeit in
der 21. Minute, aber Denis Koslov traf nach einer halben Stunde Spielzeit
aus kurzer Distanz, nachdem die HSV-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone
hatte bringen können.
Aber nur wenig später traf Stephan Hanke mit seinem ersten Saisontreffer
zum Ausgleich noch vor der Pause.
Die 520 Zuschauer sahen in der 2. Hälfte anähernd gleich verteilte
Chancen, aber bis auf einen Pfostentreffer für Leipzig und eine gute
Chance des eingewechselten Riccardo Baich gab es nichts mehr. Am Ende hieß
es verdient 1:1.
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