Spielberichte:

Regionalliga Nord - Spieljahr 2003/04

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Freitag, den 21. November 2003, 19:30 Uhr - 17. Spieltag:

SC Rot-Weiß Essen

FC Sachsen Leipzig

Endergebnis

3 (0)

:

0 (0)

Torschützen

1:0 Benjamin Köhler (56.)
2:0 Benjamin Köhler (58.)
3:0 Benjamin Köhler (60.)
-

Spielstatistik

Schiedsrichter: Torsten Jauch (Benshausen)
Zuschauer: 10.612
Spielstätte: Georg-Melches-Stadion, Essen

Aufstellungen

Trainer: Jürgen Gelsdorf
Sascha Kirschstein
Heiko Bonan
Ronny Ernst
Marco Kück
Benjamin Weigelt
Ramazan Vildirim (85. Torben Tutas)
Bjarne Goldbaek
Marcus Wedau
Erwin Koen (77. Ali Bilgin)
Sven Lintjens (85. Dirk van der Ven)
Benjamin Köhler
 
Trainer: Harry Pleß
Michael Rechner
David Bergner
Kevin Kittler
Tobias Friedrich
Piet Schönberg
Danny Bach
Ronny Thielemann
Tom Geißler (84. Daniel Ferl)
Nico Kanitz (57. Denis Koslov)
Ronny Kujat (73. Heiko Cramer)
Mark Zimmermann

Spielbericht

Köhler schoss Chemie in fünf Minuten ab

In den ersten Minuten bestimmte Chemie das Spiel in Essen. Nico Kanitz hatte schon in der sechsten Minute die erste Chance, doch der Essener Torwart Kirschstein konnte per Faustabwehr klären. Und Chemie blieb weiter an Drücker. Drei Minuten später flankt Mark Zimmermann in den Strafraum und ein Essener erzielte fast mit einen Eigentor. David Bergner scheiterte dann bei der folgenden Ecke. Von den Gastgebern war bis hierher noch nicht viel zu sehen. Doch das sollte sich ändern, allerdings erzielten sie keine ernsthafte Gefahr für das Tor von Michael Rechner. Tom Geißler hatte nach gut 25 Minuten zwei gute Gelegenheiten. Bei der ersten versuchte er den Ball zu Kujat zu köpfen, bei der zweiten schoß er knapp über das Tor. Geißler leitete dann auch die nächste Chance ein, einen Konter legte er auf Zimmermann ab, der am essener Torwart scheiterte. Der FC Sachsen bestimmte das Spiel in Essen, nur mit der Chancenverwertung haperte es. Dann pfiff Schiri Jauch fünf Minuten zu früh ab, als er aber seinen Irrtum bemerkte ging das Spiel weiter. Doch nun schien der Spielfaden bei den Grün-Weißen gerissen zu sein. Essen kam noch zu zwei Chancen vor den wirklichen Pausenpfiff.
Nach den Wechsel bestimmte erst mal Chemie wieder das Spiel. Kanitz tauche auf einmal vor den Essener Tor auf doch sein Schuß konnte Kirschstein klären. Chemie weiter im Vorwärtsgang, doch diesmal wurde der Ball vor den Essener Strafraum verloren. Den Konter schloss Köhler zum 1:0 ab. Vor den zweiten Treffer von Köhler schien der Torschütze im Abseits gestanden haben, aber der Schiri liess weiterspielen. Doch trotz des Rückstandes spielte Chemie weiter offensiv und gerät erneut in einen Konter. Diesmal war vor den Tor von Köhler ein Foul an Schönberg vorrausgegangen. Unglaublich Köhler erszielte einen Hattrick innehalb vob fünf Minuten und besiegelte damit die Niederlage für Chemie. Nach diesen 3:0 liessen es die Gastgeber ruhiger angehen. Die Leutzscher kamen wieder ins Spiel ohne aber nun für Gefahr zu sorgen. In der 88. Minute brach Köhler wieder durch die Abwehr wird diesmal aber von rechner gefoult. Den fälligen Strafstoß von Ernst geschossen hielt aber Michael Rechner. Kurz vor Spielende tauchte der eingewechselte Daniel Ferl vor den Kirschstein-Tor auf traute sich aber nicht zu schiessen, er wollte den Ball zu Koslov schieben, dieser wurde aber abgewehrt. Danach war Schluß und Chemie verlor ein Spiel innerhalb fünf Minuten obwohl gleichwertig wie der Gegner waren. 
rogo79

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0:3 in Essen - Köhlers Hattrick stoppt starken FC Sachsen

Essen. Die Sachsen im Ruhrpott - ein verrückter Kick! Innerhalb von vier Minuten und 27 Sekunden war es mit der Leutzscher Herrlichkeit vorbei, entschied RWE-Hattrick-Held Benjamin Köhler mit dem 1:0 (56.), 2:0 (58.) und 3:0 (60.) die Partie. Diesen Abend wird der 23-Jährige, der für Hertha BSC einmal in der Bundesliga spielte, nicht vergessen. Der Sachsen-Delegation, die auf einem Abstiegsplatz heimreiste, geht es wohl ähnlich.
Begonnen hatte der Leutzscher Ausflug mit einem klitzekleinen Ost-West-Konflikt: Statt den Leipziger Mannschaftsbus durchzuwinken und in Kabinennähe parken zu lassen, wurde das Gefährt gestoppt und auf gefährliche Insassen bzw. Mitbringsel gefilzt. "Die dachten, wir wären ein Fanbus", meinte Klub-Manager Uwe Thomas vor dem Anpfiff kopfschüttelnd.
Die Fußballer von Rot-Weiß Essen sollten die "Mannschaft der Namenlosen" (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) kennen lernen - leider nur in der ersten Halbzeit. Das Team von Harry Pleß übernahm im prall gefüllten Georg-Melches-Stadion die Regie, stand hinten sicher und kam der zentralen Forderung des Chefcoachs nach: Es wurde Fußball gekämpft und gespielt. Ein Rechtsschuss von Nico Kanitz (6.) eröffnete den selbstbewussten Gäste-Part, nur drei Minuten später senkte sich eine von RWE-Profi Bejamin Weigelt verlängerte Mark-Zimmermann-Flanke fast ins Essener Tor. In den Minuten 23 und 25 vergab Tom Geißler aus glänzender Position. Zimmermann hatte jeweils assistiert.
Nach einer halben Stunde hatten die Sachsen ein Eckenverhältnis von 7:3 herausgespielt, die Unzufriedenheit auf Haupt- und Gegentribüne wuchs. Die hinterm Leutzscher Gehäuse stehenden rund 800 grün-weißen Schlachtenbummler mussten erst in den letzten Zügen der ersten Halbzeit um ihre Lieblinge bangen. Der Ex-Dresdner Ronny Ernst setzte sich auf rechts durchs und flankte punktgenau auf Köhlers Schädel: knapp drüber. Eindruck der ersten 45 Minuten: Nassforsche Sachsen, beeindruckte Gastgeber. "Wenn die Leipziger immer so spielen wie vor der Pause, steigen sie auch nicht ab", zollte Essens Trainer Jürgen Gelsdorf Respekt.
Die Umstellungen seines Kollegen Harry Pleß waren bis dahin aufgegangen. Stürmer Denis Koslov, bekanntermaßen kein Nurmi und zudem leicht angeschlagen, blieb draußen. Renner Piet Schönberg rückte ins defensive Mittelfeld, das Team harmonierte gut. Bis zur 56. Minute. Dann atmete der Aufstiegsfavorit dreimal kräftig durch, und es hieß 3:0. Alles Kontertore gegen die weit aufgerückte Sachsen-Deckung. Auswärts. Ein Unding. "Das darf nicht passieren", ärgerte sich Mark Zimmermann.
Der unspektakuläre Rest des Spiels ging im Jubel der 10F612 minus 800 Menschen unter. Kurz vor dem Ende wehrte FCS-Keeper Michael Rechner noch einen Ernst-Elfmeter ab. Wirklich eine merkwürdige Partie. "Wir haben gegen eine reifere und stärkere Mannschaft verloren, wenn auch zu hoch", bemühte sich Harry Pleß um Sachlichkeit, "hoffentlich haben meine Jungs jetzt keinen Knacks weg." .
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

In 267 Sekunden alles verspielt

FC Sachsen 0:3 gegen Rot-Weiß Essen

"Harry, Harry", feierten die Fans den Sachsen-Coach bereits beim Einlaufen. Die Essener hatten Harry Pleß (war da noch bis August Trainer) halt nicht vergessen. Und nach dem Abpfiff erst so richtig lieb ...
Der FC Sachsen verlor vor 10.612 Fans (unter ihnen Otto Rehhagel mit Frau Beate) 0:3 in Essen. Rutschte damit (weil Wattenscheid 1:1 gegen Münster spielte) wieder auf einen Abstiegsplatz. Sicher: bei Rot-Weiß kann man verlieren. Aber Leute, doch nicht so: in nur vier Minuten und 27 Sekunden verspielte man alles. Der Held des Abends: Benjamin Köhler. Der Bursche (kam zu Saisonbeginn von Hertha BSC) ist erst 23 Jahre jung und machte das Spiel seines Lebens. 56. Minute: mit einem 6m-Kopfball erzielte er die Essener Führung. Zwei Minuten später legte er nach einem Konter das 2:0 nach. Und kurz darauf sogar das 3:0, als er wiederum allein auf Keeper Rechner zusteuerte (60.). Wo war sein Gegenspieler Kittler? Wo das Gegenhalten der Leutzscher, daß Pleß so vehement gefordert hatte? Bei Rechner kann man sich bedanken, daß es zum Schluß nicht noch schlimmer wurde. Der hielt einen Foulelfer von Ernst (88.). Zuvor hatte er selbst allerdings einen Essener von den Beinen geholt. Wen? Natürlich - Köhler. Pleß nach Abpfiff: "Ich bin schwer enttäuscht. Jetzt dürfen wir die Köpfe aber nicht hängen lassen."
Stimmt. Denn in Erinnerung sollten durchaus gute 45 Minuten der Leutzscher in Hälfte eins bleiben. Da hatte Kanitz schon nach sechs Minuten die Führung auf dem Schuh. Doch Keeper Kirschstein fingerte seinen 16m-Schuß noch über die Querlatte. Und Geißler köpfte nach einer Zimmermann-Flanke nur knapp rechts vorbei (22.).
Witzig am Rande: Schiri Jauch (Benshausen) pfiff schon sechs Minuten (!) früher zur Pause. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten bemerkte er jedoch den Irrtum. Holte beide Mannschaften zurück aufs Feld.
Stefan Krause
© Bild-Leipzig

FC Sachsen bei Rot-Weiß Essen: Via Hattrick "abgeschossen"

Den Namen Benjamin Köhler hört man beim FC Sachsen Leipzig derzeit gar nicht gerne: Mit einem astreinen Hattrick, der sogar den höchst gestrengen deutschen Maßstäben mit drei aufeinanderfolgenden Toren in einer Halbzeit gerecht wird, schoss der Essener Offensivmann den Leutzscher Verein zum Ende der Hinrunde zurück in die Abstiegszone. Dabei waren die Sachsen beim Spiel am Freitagabend in Essen alles andere als chancenlos - vor allem in den ersten 45 Minuten waren sie eigentlich die bessere Mannschaft. Doch mangelnde Cleverness sowohl im Sturm als auch in der Abwehr brachte das Team von Harry Pleß um den verdienten Lohn in Form von Punkten.Die Rückkehr zum Ex-Verein nach Essen hätte sich der FCS-Coach sicher ein wenig anders vorgestellt.
Zwar hatte Harry Pleß im Vorfeld alle Spekulationen zurück gewiesen und den Rot-Weißen die Favoritenkarte zugespielt, aber unter der Hand durchaus wenigstens mit einem Remis geliebäugelt. Und schaut man sich einmal den Spielverlauf an, waren diese Hoffnungen nicht mal unberechtigt. "Wenn man das Ergebnis hört, denkt man an eine klare Sache. Danach hat es aber vor allem in der ersten Halbzeit aber nicht ausgesehen", zollte selbst Pleß-Nachfolger Jürgen Gehlsdorf Respekt.
Doch es bleiben die inzwischen wohlbekannten Probleme, die die Sachsen ein ums andere Male wertvolle Punkte kosten: Wie schon in der Partie gegen Kiel starteten die Leutzscher wie die Feuerwehr und hatten durch Nico Kanitz und David Bergner bereits in den ersten zehn Minuten beste Gelegenheiten zum Führungstreffer. Beweis der Dominanz: Nach eben diesen zehn Minuten führten die Leipziger nach Ecken mit 3:0! Nur mit dem Toreschießen hapert es wieder - auch Tom Geißler und Mark Zimmermann kriegen das Runde nicht ins Eckige.
Die bittere Erfahrung, dass sich derlei im Fußball gegen gleichwertige Mannschaften zu rächen pflegt, hat der FCSachsen in der Regionalliga Nord schon im Dutzend machen müssen. Ohne entscheidend dazu zu lernen: Nach dem Pausentee darf Nico Kanitz noch eine Chance vermasseln, dann geht der Vorhang auf für Benjamin Köhler. Ab der 56. Minute nimmt der 23-Jährige die sächsischen Gäste gewissermaßen im Alleingang auseinander. Innerhalb von 4 Minuten und 27 Sekunden macht er drei blitzsaubere Kontertore; zehn Minuten vor dem Schlusspfiff hat er gar das vierte auf dem Fuß, doch Keeper Michael Rechner klärt mit einer Glanztat.
Aber zu diesem Zeitpunkt war auch den 800 mitgereisten Schlachtenbummlern aus Leipzig klar - für die Leutzscher Truppe ist eh nichts mehr zu holen. Schlimmer noch: Mit dieser Niederlage steckt man zum Abschluss der Hinrunde wieder so richtig mitten drin im Abstiegsschlamassel. Nur gut, dass wenigstens Wattenscheid zu Hause zwei Punkte verschenkte und die HSV-Amateure patzten -so bleibt das rettende Ufer in Form von Platz 14 in Sichtweite.
Nun ist die Hinrunde zwar rum, aber die Mannen um David Bergner haben 2003 noch zwei Chancen, die Trainervorgabe von "mindestens 20 Punkten" zu erfüllen. Am kommenden Samstag muss man zum Lokalderby beim Chemnitzer FC (Anstoß 14 Uhr im Stadion an der Gellertstraße) - angesichts der Tabellensituation und der Tatsache, dass die Truppe von Frank Rohde immer mehr zum Kontrahenten in Sachen Klassenerhalt wird, ist da ein Sieg eigentlich Pflicht. Und dies kann durchaus funktionieren, dies haben gestern zumindest die Dortmunder Amateure gezeigt.
JW
© SachsenSonntag

Harry Pleß feiert trotz der 0:3-Schlappe mit Rot-Weiß

Von dem Drum und Dran beim 3:0 der Rot-Weißen gegen Sachsen Leipzig hätte man auch einen Fußball-Familien-Film drehen können. Im Mittelpunkt Harry Pleß. Und schöner hätte es für RWE nicht ausgehen können.
Harry lieferte mit dem 0:3 seiner Sachsen pflichtgemäß die Punkte an der Hafenstraße ab. Dafür gab es als Gegenleistung einen vor dem Spiel freundlichen Empfang und nach der Partie ein hundertfaches Schulterklopfen der RWE-Verantwortlichen, Fans und vielen Freunden, die er in über zwei Jahren in Essen kennengelernt hat.
Da gab es herzliche Umarmungen mit etlichen Spielern (Benny Weigelt an erster Stelle), mit Präsident Rolf Hempelmann und seiner Frau Renate, mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern und natürlich mit den Fans, die ihn in der Vereinsgaststätte mit Harry-Harry-Rufen feierten, als dort die Pressekonferenz übertragen wurde und Pleß viel Gutes über RWE sagte. Vergessen war die Entlassung vor drei Monaten.
Als Harry Pleß später im VIP-Raum mit den Rot-Weißen den RWE-Sieg "feierte", bekam er feuchte Augen. Selten ist ein "gefeuerter" Trainer so euphorisch an alter Wirkungsstätte aufgenommen worden. Und trotz aller Wehmut stellten Hempelmann und Pleß gemeinsam fest: "Im Interesse von Rot-Weiß war die Trennung das Beste."
Anschließend traf er sich mit Freunden "auf ein Glas Bier" und übernachtete in seiner Wohnung in Borbeck, die er noch nicht aufgelöst hat, und fuhr am Samstag als "Spion" zum Spiel des SC Paderborn gegen die Schalker Amateure, ehe er am Sonntag nach Leipzig zurückkehrte.
In seiner Analyse des Spiels stellt Harry Pleß fest: "Mit RWE hat die reifere Mannschaft verdient gewonnen, wenn auch zu hoch. Ratzfatz haben wir durch individuelle Fehler nach der Pause die drei Tore bekommen und konnten uns noch bei unserem Torwart bedanken, dass er den Elfmeter von Ernst gehalten und eine höhere Niederlage verhindert hat." Und er erinnerte an seine Worte, die er zum Saisonbeginn als damaliger RWE-Trainer gesagt hat: "20 Siege reichen zum Aufstieg. Zehn hat Essen schon geholt. Ich drücke die Daumen." Und ohne Mikrofon im trauten Kreis ergänzte er: "Denn das wäre auch ein wenig mein Erfolg."
RWE-Trainer Jürgen Gelsdorf, der Ältere und Erfahrenere, überließ gerne seinem Kollegen und Vorgänger das Feld am alten Arbeitsplatz: "Es ist doch schön, dass ein ehemaliger Trainer noch so ein gutes Verhältnis zu seinem Ex-Verein hat."
Auch Gelsdorf machte Pleß - wie umgekehrt ("Jürgen, wann kann ich endlich gegen Dich gewinnen") - Komplimente: "Wenn man das Ergebnis hört, scheint das eine klare Sache gewesen zu sein. Aber die Leipziger waren in der ersten Halbzeit unheimlich stark und haben uns das Leben schwer gemacht."
Klaus Fleiß
© Westdeutsche Allgemeine Zeitung

3:0! Köhler mit Rekord-Hattrick

Eine knappe Stunde lang stand das Fußball-Regionalligaduell zwischen Rot-Weiß Essen und Sachsen Leipzig auf des Messers Schneide. Doch dann kam der große Auftritt des kleinen Benjamin Köhler. Innerhalb von vier Minuten und 27 Sekunden markierte der RWE-Stürmer einen lupenreinen Hattrick, der gleichbedeutend mit dem 3:0 (0:0)-Endstand war. Vor 10 612 Zuschauern im Georg-Melches-Stadion verpasste Ronny Ernst in der 88. Minute den vierten Treffer, als er mit einem Strafstoß - Torwart Michael Rechner hatte Köhler gefoult - am Leipzi-ger Schlussmann scheiterte.
Doch das tat der Freude im rot-weißen Lager keinen Abbruch. Der siebte Heimsieg in Folge, Torwart Sascha Kirschstein nun schon seit 548 Minuten vor eigenem Publikum ohne Gegentor und Platz zwei nach der Hinrunde - rot-weißes Herz, was willst du mehr?
Die treuen RWE-Fans waren sich schon vor dem Anpfiff sicher, dass Trainer Harry Pleß bei seiner Rückkehr an die Hafenstraße nichts ernten würde. "Danke Harry, aber die Punkte blei-ben hier", lautete es auf einem großen Spruchband.
Bis es soweit war, hatten die Essener jedoch ein hartes Stück Arbeit zu verrichten. Denn der Aufsteiger machte deutlich, warum es seit dem Amtsantritt von Pleß aufwärts gegangen war. Wie von ihrem Trainer angekündigt, versteckten sich die Leipziger keineswegs und wären um ein Haar frühzeitig in Führung gegangen. Glück für RWE, dass Torwart Kirschstein bei einem Kanitz-Schuss (7.) glänzend reagierte und 120 Sekunden danach der missglückte Abwehr-schlag von Weigelt nach einer Zimmermann-Flanke nicht im eigenen Netz landete. Auch die nächste gute Möglichkeit besaßen die Gäste, als Geißler (23.) frei zum Kopfball kam, aber das Leder nicht richtig traf.
Die Rot-Weißen taten sich gegen die klug eingestellten Gäste schwer, gefährlich vors gegne-rische Tor zu kommen. Erst in der 36. Minute hatte Yildirim das 1:0 auf dem Fuß, schoss aber überhastet über das Tor.
In der 40. Minute rückte Schiedsrichter Torsten Jauch in den Blickpunkt, als er fünf Minuten zu früh zum Gang in die Pause bat. Sein Assistent und ein Pfeifkonzert der Zuschauer machten ihn auf seinen Irrtum aufmerksam. Es ging weiter, und nun endlich kamen die Rot-Weißen zu klaren Chancen, doch Lintjens und Köhler scheiterten.
Nach dem Wechsel besaßen erneut die Gäste durch Kanitz (52.) die erste Möglichkeit, ehe in der 57. Minute der glanzvolle Auftritt von Köhler begann. Nach einer Ernst-Flanke köpfte der ehemalige Berliner zum 1:0 ein. Eine Minute später staubte er nach mustergültiger Vorarbeit von Koen zum 2:0 ab, bevor er wiederum auf Vorlage von Koen (60.) zum dritten Mal zuschlug. Damit war die überaus faire Partie entschieden, es durfte gefeiert werden.
Thomas Schröer
© Neue Ruhr Zeitung

Rot-Weiss Essen 3 : 0 FC Sachsen Leipzig

"In der ersten Hälfte hatten wir schon zwei gute Chancen. Mit einer Sahneviertelstunde haben wir dann alles klar gemacht. Leipzig stand sehr kompakt und war sehr laufstark. Da braucht man viel Geduld“, resümierte Essens sportlicher Leiter Frank Kontny nach dem Heimspiel gegen Sachsen Leipzig. Und diese Geduld bewiesen die Spieler von Jürgen Gelsdorf, denn mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von vier Minuten und 21 Sekunden machte Benjamin Köhler den siebten Heimsieg - davon sechs zu Null - in Folge klar.
Dabei hatten zunächst die Sachsen die besseren Chancen. Und beinahe war es Benjamin Weigelt, der ins Tor traf - allerdings ins eigene. Nach einer Flanke von Kujat klärte er etwas unglücklich zur Ecke. Kurz danach kam Tom Geißler nach einer Flanke frei zum Kopfball, doch verfehlte er zum Glück das Essener das Tor um Zentimeter. Rot-Weiss wurde nun stärker und so war die Partie ausgeglichener. Nach einem Durcheinander im Strafraum der Leipziger kam Wedau zu einer Chance für Rot-Weiss, doch sein Schuss ging weit über das leere Tor. Essen wurde nun überlegen und suchte den ersten Treffer, doch plötzlich pfiff Schiedsrichter Torsten Jauch zur Halbzeit - nach allerdings erst 39 gespielten Minuten. Ein lautes Pfeifkonzert von beiden Fanlagern brachte ihn dann aber dazu, die verbleibenden sechs Minuten doch noch spielen zu lassen. Allerdings musste er schon einige paar Spieler aus dem Kabinengang holen - kuriose Szenen an der Hafenstraße. Zwei weitere gute Möglichkeiten wurden von Essener Seite noch vergeben, bis es dann - zum zweiten Mal - zur Halbzeit ging.
Nach der Pause waren zunächst die Sachsen wieder am Drücker, doch Kirschstein konnte einen strammen Schuss gerade noch abwehren und Benjamin Weigelt den Ball anschließend klären. Die Fans spürten, dass die Mannschaft nun Unterstützung brauchte und peitschten das Team mit Dauergesängen nach vorne. Und wie so oft, zeigte dieser Motivationsschub Wirkung, denn nun kam es erneut zu kuriosen Momenten im Georg-Melches-Stadion. Goldbaek leitete einen Konter über Ronny Ernst ein. Der gebürtige Sachse lief blitzschnell auf der rechten Seite Richtung Außenlinie, flankte mustergültig zu Benjamin Köhler, der per Kopf die 1:0-Führung markierte. Der Torjubel war noch nicht ganz verhallt, da schickte Lintjens Erwin Koen auf die Reise. Der Niederländer war nach dem Traumpass an der Mittellinie schon durch, lief auf Sachsen-Keeper Rechner zu und passte kurz vor dem Tor uneigennützig quer auf Köhler und schon stand es in der 58. Minute 2:0.
Die Hafenstraße bebte. Wer auf der Tribüne stand, der brauchte sich gar nicht hinzusetzten, denn kurz darauf rappelte es schon wieder im Leipziger Tor. Koen setzte sich gegen einen Leipziger Abwehrspieler durch, legte den Ball am Torwart vorbei auf Köhler und diese Chance ließ sich der junge Stürmer natürlich nicht nehmen. In weniger als fünf Minuten schoss Köhler die Sachsen im Alleingang ab. "Die Zuschauer haben die Geduld nicht verloren. Dies hat der Mannschaft Kraft gegeben. Ich freue mich, dass wir die Fans heute wieder zufrieden stellen konnten“, zeigte sich Gelsdorf zufrieden. "Wir wollten unbedingt zu Null spielen“, zeigte sich Leipzigs aktueller und Essens ehemaliger Trainer Harry Pleß enttäuscht. "Essen war die reifere Mannschaft. Für uns ist es noch ein weiter Weg“.
Beinahe wäre Köhler sogar noch an einem vierten Treffer beteiligt gewesen, als er vollkommen frei auf Michael Rechner zulief, vom Schlussmann aber rüde von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß verschoss allerdings Ronny Ernst. Essen und die Elfmeter - eine unendliche Geschichte.
© www.rot-weiss-essen.de

Sachsen Leipzig geht durch Dreierpack k.o.

Der FC Sachsen ist bei Rot-Weiß Essen mit 0:3 unter die Räder gekommen. Ein Hattrick des RWE-Stürmers Köhler besiegelte die Leipziger Niederlage.

Vier-Minuten-Hattrick führt zur Entscheidung

In nur 4:27 Minuten machte der 23-jährige Köhler alles klar. Nachdem die Leipziger über 50 Minuten gut mitgespielt hatten und in Hälfte eins sogar das bessere Team waren, reichten Essen drei schön herausgespielte Konter zum Sieg. Köhler, der erst in dieser Saison von Zweitligist Duisburg ins Ruhrgebiet gewechselt war, traf zunächst mit Kopfball-Aufsetzer (56.). Freigespielt durch Koen konnte Köhler zwei Minuten später mühelos erhöhen, den Endstand besorgte er nach einem überlegten Sololauf (60.).

Rechner hält Foulelfmeter

Der FC Sachsen vergab dagegen seine besten Chancen: Noch in der ersten Halbzeit waren Zimmermann (8.) und Geißler mit einer Kopf-Fuß-Doppelchance (27.) nicht erfolgreich. Kurz vor der Essener Führung scheiterte Kanitz mit straffem Zehn-Meter-Schuss an RWE-Keeper Kirschstein (52.).
Am Ende hätte der Essener Sieg sogar noch höher ausfallen können, doch FCS-Keeper Rechner war wie in den letzten Spielen erneut eine Stütze eines Teams. Zunächst verhinderte er den vierten Köhler-Treffer mit einer Glanztat (81.), dann hielt er einen selbst verschuldeten Foulelfmeter gegen Ernst (88.).

Die Stimmen der Trainer

FC-Sachsen-Trainer Pleß, der auch in Essen schon zwei Jahre auf der Trainerbank saß, war enttäuscht: "Ich dachte, dass wir schon einige Schritte weiter sind und auswärts auch mal zu Null spielen können. Das ist uns durch individuelle Fehler, die in fünf Minuten passiert sind, nicht gelungen. Es ist bitter für uns, auch wenn das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist. Aber Essen war einfach die reifere Mannschaft. Sie haben in einer Phase, in der wir gedrückt haben das entscheidende Tor gemacht und uns dann ausgekontert."
Essens Trainer Gehlsdorf sagte: "Wenn man das Ergebnis hört, denkt man an eine klare Sache. Danach hat es aber vor allem in der ersten Halbzeit nicht ausgesehen. Die Sachsen waren auf uns sehr gut eingestellt. So mussten wir in der Halbzeit-Pause taktische Veränderungen vornehmen. Die Tore von Köhler bestätigen seine guten Leistungen der letzten Wochen. Wenn die Sachsen so weiterspielen, schaffen sie den Klassenerhalt."

© www.mdr.de

Ansetzungen 17. Spieltag:

Fr.  21.11.03 - 19:30 SC Rot-Weiß Essen - FC Sachsen Leipzig 3:0 (0:0)
Fr.  21.11.03 - 19:30 SG Wattenscheid 09 - SC Preußen Münster 1:1 (1:1)
Sa. 22.11.03 - 14:00 SC Paderborn 07 - FC Schalke 04 Amateure 3:1 (2:0)
Sa. 22.11.03 - 14:00 Chemnitzer FC - Borussia Dortmund Amateure 0:2 (0:1)
Sa. 22.11.03 - 14:00 KSV Holstein Kiel - 1. FC Köln Amateure 5:2 (2:0)
Sa. 22.11.03 - 14:00 Hamburger SV Amateure - SV Werder Bremen Amateure 1:2 (0:0)
So. 22.11.03 - 14:00 Wuppertaler SV - VfR Neumünster 1:1 (0:1)
So. 22.11.03 - 14:00 1. FC Dynamo Dresden - KFC Uerdingen 05 1:0 (0:0)
So. 22.11.03 - 14:00 FC St. Pauli Hamburg - TSV Eintracht Braunschweig 1:0 (1:0)

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