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		Kujat trifft, Rechner hält Punkt fest
	      
		Köln. Die Phrasenwutz wird herzhaft grunzen: Der FC Sachsen hätte
		bei den Kölner Amateuren gewinnen, aber auch verlieren können -
		oink! Am Ende stand ein 1:1 (1:1), das beiden herzlich wenig nützt.
		Köln verpasste mit jetzt 26 Punkten den Sprung ins gesicherte Mittelfeld,
		die grandios fightenden, allerdings nur sporadisch Fußball spielenden
		Gäste (21) sind unveränderte fünf Zähler vom rettenden
		Drittliga-Ufer entfernt. "Hätte, wenn und aber bringt uns nix", holte
		FCS-Libero David Bergner die nach der Partie umherschwirrenden Konjunktive
		auf den Boden der Tatsachen. "Wir haben die Chancen zum 2:1 nicht gemacht,
		dürfen uns nicht beschweren. Der Michael hat ein paar tolle Dinger
		rausgeholt." Im Südstadion ließ der überragende Michael Rechner nur einen
		- Unhaltbaren -rein: Jenen von Freund und Feind verdeckten 20-Meter-Schuss
		Tobias Nickenigs zum 1:0 (38.). Nach dem 1:1 - Ronny Kujat wuchtete eine
		Pino-Canale-Flanke per Kopf in die Maschen (42.) - raubte Rechner der
		Gegnerschaft mehrfach den Nerv. "Ich hab den Ball dreimal drin gesehen",
		stöhnte Kölns Trainer Christoph John. Drei Glanztaten stachen hervor:
		In der 51. Minute lenkte der 23-jährige Ex-Mannheimer einen Kopfball
		von Dennis Polak katzengewandt um den Pfosten; eine viertel Stunde vorm Abpfiff
		scheiterte Michael Niedrig aus acht Metern an einer Blitzreaktion des Zerberus;
		in der 83. Minute klärte der beste Mann auf dem von böigen Winden
		verwehten Platz weltklasse gegen Daniel Chitsulo.
 "Ich hätte lieber weniger gut gehalten und dafür gewonnen", wusste
		der verhinderte Mann des Tages. Man(n) kann sich aber lebhaft vorstellen,
		was im Keeper vorgegangen ist, als es vornehmlich Nico Kanitz und A-Junior
		Sebastian Seifert versäumten, seine Rettungsdienste mit Leben (drei
		Punkte) zu füllen. Der flinke Kanitz (kam vor der Halbzeit für
		den gezerrten Mark Zimmermann) ließ gleich drei Hochkaräter aus.
		"Einen davon muss ich machen", streute sich der Ex-VfB-Profi Asche zurecht
		aufs gefärbte Haupt. Einer starken Kanitz-Assistenz entsprang die Siegchance
		für Seifert, dessen Schuss ein Kölner Abwehrbein für den bereits
		geschlagenen Torhüter von der Torlinie wischte (82.). "Schade, wäre
		natürlich ein super Einstand gewesen", meinte der 18-Jährige nach
		seinem durchaus bemerkenswerten 45-minütigen Regionalliga-Erstlingswerk.
 Die Probleme des Leutzscher Coaches Harry Pleß ("leistungsgerechtes
		Unentschieden, Einstellung stimmte, Druck war riesengroß") sind nicht
		kleiner geworden. Zimmermann und Almedin Civa mussten mit augenscheinlich
		schwerwiegenden Muskel-Blessuren runter, Patrick Falk hatte sich im
		Abschlusstraining erneut am vermeintlich ausgeheilten Oberschenkel verletzt
		- dieses Trio wird bei der Freitag-Heimpartie gegen Bremens Amateure ausfallen.
		"Das Leben geht weiter", lieferte David Bergner Hilfe zur Selbsthilfe. Er
		hätte auch sagen können: Immer wenn du denkst, es geht nicht mehr,
		kommt von irgendwo ein (Flut-)Lichtlein her. Im am Freitag Abend hell
		erleuchteten Zentralstadion blickt - so Gott will - auch mal der Schiedsrichter
		vollends durch. In Köln wurde den Sachsen der dritte eigentlich unstrittige
		Elfmeter des Jahres 2004 verweigert. Nachdem zweimal Denis Koslov unsanktioniert
		Parterre gegangen war (gegen Dortmund und Münster), wurde diesmal Markus
		Richter im 16er zu Boden gestreckt. "Schweinerei!", fluchte Manager Uwe Thomas.
		Oink.
 
		Guido Schäfer© Leipziger Volkszeitung
 
		1:1! Das hilft dem FC Sachsen nix ...
	      
		Die Luft im Absteigskampf wird für den FC Sachsen immer dünner.
		1:1 beim Kellerduell in Köln. Zuwenig. Zumal alle Mitkonkurrenten punkteten.
		Der Abstand zum rettenden Ufer schon auf fünf Zähler angewachsen
		ist.
 " Chancen waren jedenfalls genug da ", ärgerte sich Trainer Harry
		Pleß. " Aber wenn wir so weiterspielen, kommt das Glück auch wieder
		zurück. " Das freilich hört man von ihm nicht zum ersten Mal...
 Was allerdings stimmt: die Leutzscher machten wiederum das Spiel. Das Tor
		jedoch zunächst der Gegner. Torwart Rechner faustet eine Ecke von Federico
		aus dem Strafraum, Nickenig zieht aus 20 m ab - drin im linken Eck ( 38.
		). Zum Glück postwendend die Antwort. Nach einer Flanke von Canale schraubt
		sich Kujat hoch und köpft den Ausgleich unter die Latte ( 42. )
 Zimmermann ( muskuläre Probleme ) musste verletzt raus. Kanitz kam.
		Und für den diesmal schwachen Richter Nachwuchsstürmer Seifert.
		Und der hat nach 64 Minuten die Führung auf dem Fuß. Herrje,
		Kölns Nessou schnippelt das Ding noch von der Linie. Zum Haare raufen...
 Ein offener Schlagabtausch vor den 600 Fans bis zum Schluss. Kanitz ( 76.
		) und Seifert ( 89. ) vergeben ihre Chancen, auf der anderen Seite rettet
		Rechner gegen Niedrig ( 74. ) und Kennedy ( 83. ). Schlusspfiff. Ein
		Unentschieden, was den Sachsen nix bringt.
 Diese Anmerkung sei deshalb erlaubt: für den verletzten Civa ( Schlag
		auf die Wade ) brachte Pleß 20 Minuten vor Schluss Defensivmann Kittler.
		Die Stürmer Nemec und Koslov sassen noch auf der Bank. Kein Mut zum
		Risiko???
 
		Adrian Wittwer© Bild Leipzig
 
		Punkt aus Köln nützt Sachsen nichts
	      
		Der FC Sachsen hat den nötigen Sieg im Abstiegskampf versäumt:
		Bei den Amateuren des 1.FC Köln kamen die Leipziger nur zu einem 1:1
		(1:1). Der Regionalliga-Aufsteiger bleibt damit auf dem drittletzten Platz
		der Nord-Staffel, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt weiterhin
		vier Zähler.  
		Neben dem erkämpften Punkt können sich die Leipziger nur über
		das erste Tor seit Ende November freuen. Spielerisch offenbarten die Sachsen
		dagegen viele Schwächen. Nur zu Beginn entwickelte die Pleß-Elf
		den nötigen Druck und kam zu Chancen: Die beste vergab Zimmermann, der
		eine Eingabe von Kujat im Kölner Strafraum nur um Zentimeter verpasste
		(29.). Dann ließen die Leipziger die Zügel locker und Köln
		ins Spiel kommen. Nickenig nahm die Einladung an und erzielte aus 18 Metern
		die Kölner Führung (38.).
		 
		  Kujat trifft per Kopf - Rechner rettet Zähler
		
		Wenig später konnte Kujat nach Canale-Flanke per Kopf zwar ausgleichen
		(43.), das Spiel überließen die Leipziger aber dem Gastgeber.
		So musste FCS-Keeper Rechner wiederholt Kopf und Kragen riskieren, um den
		Leipzigern zumindest einen Zähler zu retten. Chancen für die
		Grün-Weißen aus Leipzig, die nun schon acht Spiele währende
		Serie ohne Sieg zu durchbrechen, vergaben Seifert (66.) und Kanitz (78.)
		jeweils nach Kontern.
		 
		  Trainerstimmen
		
		Harry Pleß (Sachsen Leipzig): "Es war das erwartet schwere Spiel im
		Abstiegskampf. Beide Mannschaften haben in der zweiten Hälfte Chancen
		gehabt, zu gewinnen. Für die Zukunft hoffe ich, dass wir mal wieder
		zu Null spielen und mal mehr als ein Tor schießen." Christoph John (Köln): "Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft nicht
		zufrieden. Die Leipziger haben uns nicht ins Spiel kommen lassen. Wir
		müssen mit dem Unentschieden zufrieden sein."
		© www.mdr.de
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