Sachsen-Fans: "Wir sind Leutzscher - und ihr nicht"
Neumünster. "Katastrophe!" Ronny Kujat brachte das, was er und seine
Kollegen im verregneten Neumünster boten, treffend auf den Punkt.
Katastrophal gespielt - verdientes 1:2 beim de facto abgestiegenen VfR.
Katastrophal benommen - Ronny Thielemann sah Rot wegen Meckerns (60.), Kevin
Kittler flog mit Gelb-Rot vom Platz (89.), Patrick Falk und Pino Canale mussten
von Handgreiflichkeiten gegenüber Schiri Patrick Ittrich abgehalten
werden. Neumünsters Spielertrainer Antoine Hey streute genüßlich
Salz in die Wunde. "In der Niederlage muss man Größe zeigen. Das
hat unser Gegner nicht getan."
Stimmt - und gipfelte in diesen Gesängen der Leutzscher Fans. Beginnend
mit "Wir wolln' Euch kämpfen sehen!", fortgesetzt in der Feststellung
"Wir sind Leutzscher - und ihr nicht!", kulminiert im Fanal: "Ihr seid
Scheiße, wie der VfB!" Nur für den Fall, dass das Leutzscher Versagen
noch nicht in jedem Kleinhirn angekommen war, entblätterte Herr Hey
das entbehrungsreiche Leben seiner Feierabend-Kicker. "Meine Jungs müssen
jeden morgen raus zur Schicht und liefern dann solche Leistungen ab. Toll."
Die Sachsen-Profis liefen umher, als wenn sie in der Nacht zuvor einen Hochofen
in Eisenhüttenstadt wiederbelebt hätten. Ironie des Schicksals:
Ausgerechnet der von Sachsen-Coach Pleß umgarnte Christian Knappmann
köpfte den VfR vor 1255 Zuschauern in Führung (10.). Nach Dabovics
2:0 (37./Foulelfer) ging bis zu Canales 2:1 (78.) rein gar nichts. "Das war
viel zu wenig", sagte Rotsünder Thielemann, der wohl drei Spiele zugucken
muss. "Wollen Sie uns verarschen?", hatte sich der Kämpfer beim Referee
erkundigt, nachdem der ein astreines Koslov-Tor aberkannt hatte. Ittrichs
Antwort: Rot!Die Leistung des Schiris fügte sich nahtlos in Ronny Kujats
Expertise. Katastrophal!
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
1:2 in Neumünster - Das war Harry´s Ende
1:2 beim Schlusslicht Neumünster. Schlimmer geht es nimmer. Ein
oberpeinlicher Auftritt des FC Sachsen, der Trainer Harry Pleß letztlich
den Job kostete.
Die mitgereisten 300 Fans hatten schon während der 90 Minuten die Schnauze
voll: " Versager " und " Aufhören " waren noch die mildesten Worte.
Der grün - weisse Spielerhaufen ohne Mumm und Biss, mit anfängerhaften
Fehlern! Vorm 1:0 ( 08. ) segelte ein Freistoss durch den ganzen Strafraum,
alle Leutzscher schauten zu, Knappmann meisselte das Ding mit der Stirn rein.
Dann hebelte Neumünster - Keeper Borger mit einem langen Abschlag die
Abwehr aus, Schönberg riss total dusselig im Strafraum Reibe um, den
Elfer knallte Dabovic in die Mitte - 0:2 ( 37. ). Das Anschlusstor von Canale
( 79. ) war nur noch Kosmetik.
Zu allem Übel auch noch das: Schiri Patrick Ittrich ( 25/ Hamburg )
schickte Ronny Thielemann mit Rot ( der hatte den Linienrichter nach
Koslov´s Abseitstor mit " Du Blinder " beleidigt/ 62. ) und Kevin Kittler
( Foul ) mit Gelb - Rot ( 89. ) runter.
Stefan Krause
© Bild-Leipzig
Leutzscher wie ein Absteiger
Der FC Sachsen Leipzig kann wohl endgültig für die Oberliga planen.
Auch bei Schlusslicht Neumünster kassierten die Leutzscher eine
1:2-Niederlage.
Erbärmliche erste Halbzeit
Bereits nach neun Minuten lag der Ball erstmals im Netz: Nach einer weiten
Eingabe von Drewes und Ablage von Beck köpfte Knappmann aus Nahdistanz
ein. In der Folgezeit agierte der FC Sachsen harmlos und mutlos. Erst nach
32 Minuten wurde Neumünsters Keeper Borger mit einem Ferl-Kopfball
geprüft. Auch der Versuch von Koslov konnte nicht wirklich als Torchance
bezeichnet werden. Dann zeigte der Schiedsrichter bei einem Zweikampf von
Sachsens Schönberg und Reibe auf den Punkt. Dabovic verwandelte problemlos.
Wer nun aber einen bedingungslosen Fight der Leutzscher erwartete, sah sich
getäuscht.
Schlussoffensive blieb aus
Auch nach dem Wechsel ging kein Ruck durch das Team von FCS-Trainer Pleß.
Im Gegenteil, Petersen hatte in der 56. Minute den dritten Treffer auf dem
Fuß. Sein Schuss von der Strafraumgrenze landete am linken Pfosten.
Turbulenzen dann in der 61. Minute: Zunächst scheiterte Kujat per Kopf.
Den Abpraller stocherte dann Koslov in die Maschen, doch der Schiedsrichter
pfiff abseits. Bei der anschließenden Rangelei sah Thielemann wegen
Meckerns die Rote Karte. Die Leutzscher Fans rollten bereits ihre Transparente
ein, da traf Canale (79.) nach Hackenvorlage von Koslov. Eine Schlussoffensive
blieb allerdings aus.
Das sagten die Trainer
Pleß (FC Sachsen): "Die Mannschaft war übernervös und stand
ja unter Druck, gewinnen zu müssen. In der neunten Minute sind wir eiskalt
erwischt worden. Von diesem Schock haben wir uns nicht erholt. Erst mit einem
Mann weniger und nach den Einwechslungen haben wir etwas mehr Druck gemacht.
Neumünster hat völlig verdient gewonnen. Die Gründe für
die Niederlage liegen in der unterirdischen Leistung der Mannschaft."
Hey (Neumünster): "Wir haben in dieser Saison schon viel besser gespielt
und dann verloren. Diesmal wollten wir es anders machen. Wir wollten kontern
und sind schnell belohnt worden. Es freut mich für die Mannschaft, die
eine vorbildliche Moral gezeigt hat."
© www.mdr.de
VfR feiert ersten Heimsieg mit 2:1 gegen Leipzig
(mr) Nach dem 2:1 Erfolg in Dortmund letzten Samstag konnte der VfR
Neumünster heute seinen zweiten Saisonsieg verbuchen. In einem interessanten
und abwechslungsreichen Spiel waren die Gastgeber über weite Strecken
die bessere Mannschaft und war somit der verdiente Sieger.
Die Rasensportler starteten sehr konzentriert und diszipliniert und
kontrollierten von Beginn an das Spiel. Nach einem Westphal Freistoß
in der achten Minute verlängerte Beck gekonnt auf Knappmann, der problemlos
aus drei Metern den Ball per Kopf im leeren Tor unterbringen konnte. Knappmann
erzielte somit in seinem sechsten Spiel für den VfR sein drittes Tor
- eine tolle Quote! Den Gästen aus Leipzig war die Nervosität
anzumerken: sie fanden überhaupt nicht ins Spiel und wenn sie doch einmal
vor dem Strafraum des VfR auftauchten, dann konnte die Abwehr die Situation
meistens problemlos klären. Nach etwas über einer halben Stunde
leitete Torwart Borger dann mit einem sehr weiten Abschlag bis in den Leipziger
Strafraum die wohl spielentscheidende Szene ein: Thorben Reibe und sein
Gegenspieler Schönberg versuchten an den Ball zu kommen, Schönberg
zupfte an Reibes Trikot, so dass dieser im Strafraum zu Fall kam - der
Schiedsrichter entschied auf Strafstoß. Nachdem der VfR Neumünster
in dieser Saison beide zuvor geschossenen Elfmeter nicht verwandeln konnte,
hatte Neuzugang Andrija Dabovic mehr Erfolg und konnte sicher das 2:0 markieren.
Bis zum Halbzeitpfiff passierte dann nicht mehr viel.
Nach dem Wiederanpfiff war zu merken, dass sich die Leipziger viel für
die zweite Halbzeit vorgenommen hatten: sie spielten engagierter, jedoch
nach wie vor plan- und glücklos. Der VfR hingegen war nun defensiver
eingestellt und versuchte durch Konter das dritte Tor zu erzielen. Wenn der
letzte Pass in einigen Situationen präziser gespielt worden wäre,
hätte das durchaus gelingen können. Nach 60 Minuten dann eine
Schrecksekunde für die Lila-Weißen: Koslov schiebt den von
Torhüter Borger abprallenden Ball ins Tor, jedoch zeigt der Linienrichter
Abseits an. Der Leipziger Thielemann war mit dieser Entscheidung nicht
einverstanden, beleidigte den Schiedsrichter und sah prompt die rote Karte.
In der 79. standen sich die Neumünsteraner Borger und Drewes gegenseitig
im Weg und verpassten es, eine Flanke zu klären - Canale nutzte die
Chance und konnte auf 1:2 verkürzen. Bis zum Abpfiff gab es dann nur
noch eine nennenswerte Szene: den zweiten Platzverweis für die Gäste.
Nach einem Foul in der Schlussminute wurde Kittler mit Gelb-Rot vom Platz
gestellt.
Durch diesen Sieg konnte der VfR Neumünster den Rückstand auf den
Tabellenvorletzten auf sieben Punkte verkürzen.
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