Braunschweig schlagen Sachsen verdient
Schon nach nach sechs Minuten lagen die Grün-Weißen in
Braunschweig zurück. Erst tunnelt Rodrigues Schönberg flankt in
den Strafraum wo Mazingu ins Tor köpft. Eckstein sah hier wiedermal
nicht gut aus. Zehn Minuten später bewahrte aber eckstein seiner Mannschaft
vor einen noch höheren Rückstand. Chemie bemühte sich blieb
aber meistens harmlos. Schönberg hatte in der 23. Minute die erste Chance
für seine Mannschaft. Sein Hinterhaltsschuß konnte aber der
Braunschweiger Hüter zur Ecke klären. Kurz darauf Kanitz mit einer
weiteren Möglichkeit. Doch sein schuß aus 25 Metern boxt Stuckmann
aus den Winkel. Mehr passierte im ersten Spielabschnitt nicht.
Die zweite Halbzeit beginnt wie deie erste mit einer Chance für
Braunschweig. Mazingu köpft aber zum Glück den Ball nur an den
Pfosten. Auch danach waren die Gastgeber weiter am Drücker. So pariert
Eckstein einn Schuß von Mazingu. Chemie spielte zwar gut mit, aber
vor den Tor war meistens Endstation. So blieb es beim 1:0-Sieg für
Braunschweig, der aber verdient war.
rogo79
|
Wackeren Sachsen fehlt Klasse - 0:1
Braunschweig. Sie wollten, konnten aber nicht. "Die Einstellung war top",
lobte Ronny Thielemann seinen Kollegen beim 0:1 in Braunschweig. "Aber nur
mit Kämpfen hält man die Klasse nicht." Der Rote Ronny (noch ein
Spiel gesperrt) hatte einen Kennerblick auf ausgelichene 90 Minuten geworfen:
Die Primärtugenden stimmten, alles was darüber hinaus ging und
Regionalliga-Zugehörigkeit rechtfertigt, fehlte. Übrigens auf beiden
Seiten. Die Braunschweiger Löwen schnurrten sich als Stubentiger zu
einen schmeichelhaften Dreier - und dem Klassenerhalt. Was beim heren Anspruch
der Niedersachsen in etwa mit der in Leipzig herrschenden Niedergeschlagenheit
zu vergleichen ist.
Von einer weiteren Regionalliga-Saison ist der FC Sachsen sieben Spiele vor
Ultimo nach wie vor sieben Punkte entfernt. "Da ist noch was drin", glaubt
Cheftrainer Jürgen Raab und ging unverblümt zur Einzelkritik
über. "Einigen fehlt die Klasse, um sich in entscheidenden Situationen
durchzusetzen oder den finalen Pass an den Mann zu bringen. Es ist eben nicht
alles Pech." Entgegen sonstiger Gepflogenheiten nannte der 45-jährige
Fußball-Lehrer einige Rösser und Reiter. Vom erstmals seit Monaten
in der Anfangsformation stehenden Petr Nemec "kam viel zu wenig", bei Einwechsler
Danny Bach "ging gar nichts". Weitere Namen wollte Raab nicht diskutieren,
die ausgewechselten Nico Kanitz und René Stark dürfen zum
abgewatschten Personenkreis gehören.
Die Entstehungsgeschichte des 0:1 in Minute sechs passte zur immer hoffnungsloser
werdenden Situation. Eintracht-Profi Kosta Rodrigues legte Piet Schönberg
den Ball durch die Hosenträger (Raab: "Dilettantisch"), flankte Richtung
Fünfmeter-Raum, wo Michel Mazingu lässig einschob. Libero David
Bergner? Nicht zu sehen. Manndecker Mario Neunaber? Siehe Bergner. Keeper
Marco Eckstein? Hatte vorm Einschlag den Dienst quittiert, einen
Regelverstoß signalisiert. "Ich weiß auch nicht, was da in Ecki
gefahren ist", stöhnte der Coach. "Ein Scheiß-Tor hat uns das
Genick gebrochen." Der einzig in dieser Szene indisponierte Torhüter
schwang sich hinterher zum auffälligsten Gäste-Akteur auf, verhinderte
mehrfach das entscheidende Braunschweiger 2:0. Außerdem über dem
Schnitt: Der selbstbewusste Markus Kraiczy, das omnipräsente Mittelfeld-Duo
Daniel Ferl, Almedin Civa und David Bergner. Neunaber - bisher eine Bank
in der Abwehr - machte erstmals einen fahrigen Eindruck. Der gnadenlos
unterernährte Denis Koslov verhungerte im Sturmzentrum, darf aber ruhig
auch mal im Mittelfeld oder sonstwo ein Duell gewinnen. Jürgen Raab
sah trotz erwähnter Mängel "instgesamt ein klare Steigerung
gegenüber Uerdingen." Kann man so unterschreiben, war bei der
österlichen Vorleistungaber fast zwangsläufig.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
|