Spielberichte:

Regionalliga Nord - Spieljahr 2003/04

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Sonnabend, den 23. August 2003, 14:00 Uhr - 4. Spieltag:

BV Borussia 09 Dortmund Amateure

FC Sachsen Leipzig

Endergebnis

4 (1)

:

4 (2)

Torschützen

1:0 Stefan Hoffmann (9.)
2:2 David Odonkor (60.)
3:3 Salvatore Gambino (74.)
4:4 Mehmet-Ali Sirin (93.)
1:1 Roman Müller (10.)
1:2 Denis Koslov (39.)
2:3 Heiko Cramer (65.)
3:4 Tom Geißler (77.)

Spielstatistik

Schiedsrichter:  Stefan Schempershauwe (Hildesheim)
Zuschauer: 493
Spielstätte: Stadion Rote Erde, Dortmund

Aufstellungen

Trainer: Horst Klöppel
Stefan Demuth
Benjamin Knoche
Deniz Sahin
Oliver Risser
Markus Brzenska (68. David Solga)
Francis Bugri
Stefan Hoffmann
Salvatore Gambino (80. Issam Aledrissi)
Amos Sasy (87. Mehmet-Ali Sirin)
Sahr Senesie
David Odonkor
 
Trainer: Jürgen Raab
Michael Rechner
David Bergner
Danny Bach
Tobias Friedrich
Nico Kanitz
Piet Schönberg
Tom Geißler
Heiko Cramer
Roman Müller
Ronny Kujat (88. Petr Nemec)
Denis Koslov (81. Daniel Ferl)

Spielbericht

Sieg in letzter Sekunde verschenkt

Das Positive vorweg: Die Sturmflaute bei Chemie ist vorbei. Bei den Amateuren von Borussia Dortmund gab es für die Leutzscher ein 4:4-Remis.
Dabei sah es vor allem in der ersten Hälfte nach einer weiteren Niederlage aus. Die "jungen wilden" aus Matthias Sammers Reservetruppe wirbelten ein ums andere Mal die Leutzscher Abwehrkette (Bach, Bergner, Friedrich) durch einander und gingen folgerichtig mit 1:0 in Führung (10. Minute). Doch CHEMIE hatte Glück: gleich im Gegenzug knallte Roman Müller (ganz stark) einen 30-Meter-Freistoss ins kurze Eck (1:1, 11.). Danach drückte schwarz-gelb unsere Mannen ständig in die eigene Hälfte, erarbeitete Chancen, scheiterten aber am eigenen Unvermögen oder an Michael Rechner, der für Marco Eckstein ins Tor rückte. Die 2:1-Führung durch CHEMIE fiel wie aus heiterem Himmel: einer der wenigen Konter lief über Kanitz, der legte ab auf Müller, welcher mit einer schönen Flanke punktgenau Kujat bediente. Kujat konnte aber den Ball nicht im Tor unterbringen, sondern sein Schussversuch verunglückte und der Ball sprang zu Koslov, der frei stehend den Ball im Kasten unterbrachte (2:1, 41.). Der Jubel unter den Rund 170 CHEMIEfans fand kaum Grenzen und so ging CHEMIE erstmals in dieser Saison in Führung und mit selbiger auch in die Halbzeit.
Im zwoten Durchgang überschlugen sich die Ereignisse: Nachdem Donkor einen Kopfball zum 2:2 (60.) verwertete, brachte Cramer (schwaches Spiel) CHEMIE erneut in Führung, nachdem Koslovs "hohes Bein" nicht abgepfiffen wurde (3:2, 65.). Zehn Minuten später lief Gambino frei aufs Tor zu, umkurvte Rechner und schob ein (3:3, 74.). CHEMIE stand nur noch hinten drin und knallte die Bälle nach vorn, versuchte sich aber auch im gepflegten Spielaufbau. Zehn Minuten vor Schluss prüfte Kanitz (eher schwach) den BVB-Hüter per Aufsetzer aus 25 Metern, den Abpraller schoss Kujat (schwach) auf den Hüter, der den Ball zu Geißler springen ließ. Der machte dem Chaos ein Ende und verwandelte aus 16 Metern mit einem akrobatischen Volleyschuss (4:3, 79.). Jetzt machte CHEMIE dicht, wechselte Kujat und Koslov aus, es kamen Nemec und Ferl. Am Ende der 3minütigen Nachspielzeit bekamen die Dortmunder einen Freistoss, 35 Meter halblinks vor dem chemischen Gehäuse. Den hohen Flankenball wehrte Rechner zu kurz ab und DREI (!) "kleine" Dortmunder kamen nach einander frei zum Kopfball, sodass CHEMIE in der 93. Minute noch den Ausgleich schluckte - bitter für Mannschaft und Fans.
Trotzdem kann man stolz auf diese Mannschaft sein, die sich immer wieder von den Rückschlägen erholte und bis zum Ende kämpfte. So muss uns vor Preußen Münster nicht bange sein.
cf

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Vorne hui, hinten wieder pfui - Sachsen spielen 4:4 beim BVB

Dortmund/Leipzig. 500 Kilometer hin, 500 zurück und dazwischen Knast statt Fußball: Diesen 23. August werden einige Sachsen-Anhänger nicht vergessen. "Wegen Sachbeschädigungen mussten wir 40 Personen festnehmen", berichtete ein Sprecher des Dortmunder Polizeipräsidiums nach dem Leutzscher 4:4 (!!) bei den BVB-Amateuren. Bundesgrenzschützer waren in der U-Bahn nach der Maxime ,mitgegangen, mitgefangen' vorgegangen; und so mussten viele Lämmer für wenige Ochsen büßen. Nette Geste der Wachhabenden: Die Knackis wurden über die Geschehnisse im Stadion Rote Erde auf dem Laufenden gehalten - und sie trauten ihren Ohren bzw. Informanten nicht ...
"Ihr liegt 0:1 hinten", heißt es nach neun Minuten. Sekunden später: 1:1, Müller-Freistoß. Fünf Minuten vor der Halbzeit: 2:1, Koslov-Kopfball. Pause, im Knast wird Kaffee gereicht, der erste Sieg und die Freilassung rücken näher. Wenige hundert Meter entfernt zieht Sachsen-Manager Uwe Thomas diverse Fluppen durch. "Mann, wär' das wichtig heute, Dortmund ist bärenstark ..." Bärenstark geht's weiter. 2:2 Dortmund (62.), 2:3 Cramer (66.), 3:3 Dortmund (75.), 3:4 Geißler (78.). "Wie seriös sind die Infos eigentlich?", fragen sich die Inhaftierten. Dann sind 90 Minuten vorbei, 91, 92, fast 93. Thomas, Trainer Jürgen Raab und Co. fordern wild gestikulierend den Abpfiff. Schiri Schempershauwe pfeift. Freistoß für Dortmund nach taktischem Heiko-Cramer-Foul. "Musste ich machen." BVB-Jüngling Aledrissi schlägt das Leder hoch/weit Richtung Leutzsch. Sicherlich die letzte Aktion vorm sächsischen Jubel, vor den Punkten eins bis drei, vor einer wunderschönen Heimfahrt, ja einer Siegesserie. Keeper Michael Rechner fäustelt nach Außen, der Ball kommt zurück, wo sich BVB-Keeper Demuth gar nicht demütig verhält und mitstürmend Sirin das 4:4 ermöglicht. Unfassbar!
Für Anstoß- und Schlusspfiff braucht Schempershauwe nur einmal Luft holen, um 15.51 Uhr endet ein nach einhelliger Trainer-Meinung "verrücktes Fußballspiel". BVB-Coach Horst Köppel ("ein insgesamt verdientes Unentschieden") sah seinen Saisonbedarf an Adrenalinstößen weitgehend gedeckt. "Jede Woche so ein Spiel wäre nicht gesund." Raab sprach von einer "Riesenenttäuschung", Thomas von einer "Seuche am Hals". War das Glas nun halbvoll oder halbleer? Köppels beleibter Assistent Ingo Preuß wartete mit seiner Einschätzung, bis die Gäste den Bus bestiegen hatten. "Wir mussten doch 3:0 führen, ehe die einmal vor unser Tor kamen. Und so was Blindes wie die in der Abwehr hab' ich ja noch nie gesehen."
Vor allem im ersten Durchgang ließ der BVB Ball und überforderte Gegnerschaft laufen. "Bei jedem Steilpass hat es bei uns gebrannt", meinte Kapitän Heiko Cramer. "Das müssen wir vom Stellungsspiel her anders lösen." Die Leutzscher 2:1-Pausenführung war nicht nur Borussen-Chefscout Reinhard Saftig (akquirierte u.a. Tomàs Rosicky) "ein Witz". Und man wurde auch nach Tom Geißlers Volleyschuss zum 4:3 nie den Eindruck los, dass es nochmal hinten einschlagen könnte. Sachsen Leipzig in Dortmund: Vorne erstmal hui, hinten wieder pfui.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

FCS-Haudegen Müller wie in besten Tagen

Dortmund. Die Eingebungen des Leutzscher Trainers schlugen sich so nieder: Michael Rechner für Marco Eckstein, Tom Geißler für Daniel Ferl, Roman Müller im halblinken Mittelfeld. Schließlich: Zurück zu den Aufstiegswurzeln, zum 3:5:2-System mit Ausputzer David Bergner. Rechner? Strahlte Souveränität aus, hielt mehrfach brillant, ehe er kurz vorm Schlusspfiff erstmals und folgenschwer patzte. "Den muss ich weiter weg fausten", eierte der 23-Jährige nicht herum. "Ganz klar: Am 4:4 war ich beteiligt." Coach Raab: "Michael hat seine Sache gut gemacht. Ich habe keine Lust auf eine Torhüterdiskussion." Nachvollziehbar. Dennoch: Eckstein wäre wohl an Ort und Stelle geteert und gefedert worden.
Geißler? Brauchte beim ersten Saisoneinsatz von Beginn Zeit zur Orientierung, machte sich in der Folge aber nicht nur wegen seines prächtigen Tores (78.) unentbehrlich. Prädikat wertvoll durfte auch Müller für sich reklamieren. Der 34-jährige Haudegen brachte sein Team mit einem nicht ganz unhaltbaren Freistoß zurück ins Spiel (10.), glänzte bei Denis Koslovs 2:1 als Vorarbeiter (40./BVB-Keeper erneut indisponiert), war einer der wenigen, der in Duellen mit Dynamikern wie Francis Bugri und David Odonkor mithalten konnte. Raab: "Roman hat ein gutes Spiel gemacht."
Der in jüngerer Vergangenheit zurecht kritisierte Bergner kam in der Beurteilung des Vorgesetzten gut weg. "Hochkonzentrierte Leistung." Bergner war wohl nicht traurig darüber, dass ihm permanente Zweikämpfe mit den Dortmunder Sprintern Senesie, Gambino und Odonkor erspart blieben. Die Innenverteidiger Tobias Friedrich und Danny Bach konnten sich dieser Verantwortung nicht entziehen, liefen, grätschten, gaben alles. Und doch sahen sie regelmäßig uralt aus, beispielsweise vor Odonkors 2:2. "Bei uns macht momentan immer ein anderer die Fehler", meinte Raab, der in dieser Woche einen neuen Mann vorstellen wird. Jüngstes Gericht aus der Gerüchteküche: Der Ex-Herthaner René Tretschok soll vorgesprochen haben.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

FC Scheunentor

es lief bereits die 93. Spielminute: Ein Freistoß der Dortmunder Amateure segelte durch den Leutzscher Strafraum. Keeper Michael Rechner fliegt durch die Luft boxt den Ball aber nicht weit genug weg. der senkt sich letzlich auf den Kopf von Sirin. Gleich danach pfeift der Schiri ab... .
wie bitter für den FC Sachsen, der so kurz vorm ersten Drittliga-Sieg stand. Bitter? „Nee, das ist schon regelrecht tragisch“, jammerte Libero David Bergner. „Jeder Fehler wird bei uns erbarmungslos bestraft.“ Stürmer Ronny Kujat: „Ich bin totat enttäuscht. Diese Gefühlsschwankungen - unglaublich. wir gehen drei Mal in Führung...“
Der FC Scheunentor! Nicht mal vier Treffer reichen mehr für einen Sieg.
„Unsere Aussetzer im Abwehrverhalten sind einfach zu groß“, fauchte Trainer Jürgen Raab. so reklamierten gleich drei (!) Mann vorm ersten Tor (Hoffmann/9.) dass der Ball im aus wäre. Der Linienrichter sahs anders und die borussia war urplötzlich frei durch. dem 2:2 (Okondor/59.) ging sogar ein Befreiungsschlag der Dortmunder vorraus. Friedrich pennte da, ließ Gambin rechts laufen.
„Wir werden handeln“, hat sich manager Uwe Thomas deshalb festgelegt. „Diese Woche kommt ein neuer Mann für die Abwehr.“ Der ins Gespräch gebrachte rené Tretschock (zuletzt Hertha) ist´s nicht: „ Minimum ist Liga zwei.“ Aber vieleicht klappts ja mit Dejan Raickovic (35/Oberhausen). der besuchte Raab vorm anpfiff jedenfalls schon mal im wuppertaler Mannschaftshotel.
Vorm nächsten Auftritt in Mnster bleibt das allerdings positiv in erinnerung: „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie intakt ist. Den Ausgleich immer wieder weggesteckt“, so Raab. Müller (25m-Freistoß/10.), Koslov (39./Kopfball), Cramer (64.) und Geißler (77.) sorgten zudem dafür, dass mann sich zumindest um das Toreschießen nun keine Gedanken mehr machen muss.
Anfré Schmidt
© Bild-Leipzig

Endlich: Der erste Punkt

Vier Auswärtstore, kein Sieg, aber endlich der erste Saison-Zähler: Der FC Sachsen Leipzig wartet auch nach dem 4. Spieltag noch auf seinen ersten Saisonsieg. Beim Schützenfest in Dortmund mussten die Leutzscher erst in letzter Sekunde den 4:4-Ausgleich hinnehmen. "Wir haben endlich einen Punkt geholt, das ist endlich mal etwas Zählbares. Aber wenn man auswärts schon mal vier Tore schießt, muss man auch mal ein Spiel gewinnen. Deswegen bin ich enttäuscht," so FCS-Trainer Jürgen Raab nach der nervenaufreibenden Auswärtspartie.
Die Abwehrarbeit bleibt damit das Sorgenkind der Sachsen. Trainer Raab hatte Stammkeeper Marco Eckstein als Hauptschuldigen der ersten drei Saisonpleiten ausgemacht und diesen gegen Neuzugang Michael Rechner ausgetauscht. Bereits in der neunten Minute aber patzte Nico Kanitz in der Rückwärtsbewegung und ermöglichte Dortmunds Hoffmann das 1:0. Schon wieder ein Rückstand! Doch nach dem Motto "Mund abputzen und weitermachen!" jagte Roman Müller postwendend einen 25-Meter-Freistoß zum 1:1 in die Maschen. In einem hochklassigen Spiel sorgte Dennis Koslov in der 38. Minute nach einem verunglückten Kopfball von Kujat für lange vermisste Glücksgefühle in den FCS-Reihen. Er erzielte die erste Leutzscher Führung der zugegeben noch sehr jungen Regionalliga-Saison.
Nach der Pause ging das muntere Tore-Schießen am Fließband aber erst richtig los. Den Ausgleich durch Odonkor beantwortete Kapitän Heiko Cramer mit einem Schuss aus zehn Metern zum 3:2. Auch nach dem erneuten Ausgleich durch Gambino ließ die erneute Leipziger Führung durch Tom Geißler nicht lange auf sich warten. Als Kanitz wenig später völlig frei vor Dortmunds Keeper Demuth auftauchte, hatten die Sachsen schon den erlösenden fünften Torschrei des Tages auf den Lippen. Doch er scheiterte an seinen Nerven und verpasste damit die Wiedergutmachung für seinen Auftaktpatzer.
Sekunden vor dem Abpfiff patzte Keeper Rechner und ermöglichte somit Sirin den 4:4-Ausgleich. Damit wurde der lang erhoffte erste Saisonsieg doch leichtfertig verspielt. "Wir haben gezeigt, dass wir in der Regionalliga mithalten können Aber diese haarsträubenden Abwehrfehler müssen wir besprechen," so Raab.
Andreas Wendt
© SachsenSonntag

Chemie verpasst knapp ersten Sieg

Sekunden haben dem FC Sachsen Leipzig am ersten Saisonsieg gefehlt. In einer turbulenten Partie mit acht Toren hieß es in Dortmund am Ende 4:4.

Acht Tore in Dortmund

Die Leutzscher kamen nach dem frühen Rückstand schnell zurück. Müller per Freistoß und Koslov per Kopf sorgten für die Halbzeit-Führung. Nach dem Wechsel überschlugen sich die Ereignisse: Cramer schlenzte den Ball aus zehn Metern nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:2 ins linke Eck. Gambino konnte den erneuten Ausgleich für den BVB markieren, doch Geißler schloss einen Konter zum 3:4 ab. Dann traf Sirin in der 93. Minute zum Endstand.

Die Tore des Krimis im Überblick
1:0 (9.) - Kanitz verliert den Ball, und der Dortmunder Hoffmann kann freistehen einschieben.
1:1 (10.) - Müller hämmert einen Freistoß aus 25 Metern an der Mauer vorbei ins Tor.
1:2 (39.) - Nach einer Flanke von Müller trifft Kujat den Ball nicht richtig. Doch das Leder gelangt zu Koslov, der einköpft.
2:2 (60.) - Gambino überläuft Friedrich und flankt zu Odonkor, der einköpft.
2:3 (65.) - Cramer bekommt das Leder und schlenzt aus zehn Metern ins lange Eck.
3:3 (74.) - Gambino steht plötzlich frei. Er umspielt Rechner und vollendet.
3:4 (77.) - Nach einem 18-Meter-Schuss, den BVB-Keeper abprallen ließ, verfehlt zunächst Kujat. Doch Geißler trifft ins rechte untere Eck.
4:4 (93.) - Rechner fliegt an einer Flanke vorbei und Sirin trifft.

Stimmen der Trainer

Raab: "Ich bin in die Partie gegangen um zu gewinnen Ich bin enttäuscht, weil kurz vor Schluss das Ausgleichstor fiel. Wer auswärts vier Tore schießt, muss als Sieger vom Platz gehen. Ich bin dennoch froh, dass der erste Punkt eingefahren wurde."
Köppel: "Das Spiel hat einen gerechten Ausgang gefunden. Wir waren technisch besser, aber Leipzig hat kämpferisch und läuferisch stark dagegen gehalten. Eigentlich hätten beide Teams einen Sieg verdient."

© www.mdr.de

Amateure kommen dank Sirin mit tiefblauem Auge davon

Stefan Demuth schlich nach dem am Ende glücklichen 4:4 gegen Sachsen Leipzig als Letzter und mit hängendem Kopf vom Platz, ließ sich auf die Spielerbank fallen und wäre am liebsten im Boden versunken. Nichts und niemand konnte den Torhüter der Amateure nach diesem verrückten Spiel in der Roten Erde aufheitern. Auch Horst Köppel nicht, der den Jungen gleich zur Seite nahm und versuchte, ihm wieder neuen Mut einzuflößen.
"Er weiß selbst am besten, dass er nicht gut gespielt und in einigen entscheidenden Situationen unglücklich ausgesehen hat", ließ der Trainer jedoch keine allzu harte Kritik an seinem Torhüter zu, der erst am Vormittag erfahren hatte, dass er für den mit Fieber im Bett liegenden Matthias Kleinsteiber in die Bresche springen musste. "Er war total nervös, hatte sich schon vorher viel zu viele Gedanken gemacht", berichtete Köppel später - das konnte einfach nicht gut gehen.
Tatsächlich war Stefan Demuth zumindest eine nicht unerhebliche Mitschuld an zwei, vielleicht sogar drei Gegentreffern anzukreiden. Der Freistoß zum 1:1-Ausgleich, mit dem Borussias Traumstart mit der Führung durch Stefan Hoffmann postwendend zunichte gemacht wurde (10.), schien keineswegs unhaltbar, beim 1:2 kurz vor der Pause hatte er eine Flanke falsch berechnet und beim 3:4 den nach einem Regenguss nassen Ball nach vorne abprallen lassen (78.). Dass Borussia dennoch mit einem tiefblauen Auge davon gekommen ist, war Mehmet Sirin zu verdanken: der gerade eingewechselte "Joker" traf in der dritten Minute der Nachspielzeit und bescherte den Platzherren einen Punkt, mit dem wohl niemand mehr gerechnet hatte. Köppel aber hatte gleich zweimal ein glückliches Händchen bewiesen, denn auch Issam Aledrissi, der den vorbereitenden Freistoß schoss, war erst gut zehn Minuten vorher ins Spiel gekommen.

Gambino kurbelt erfolgreich an

Natürlich war er mit diesem Ergebnis hoch zufrieden. Der späte Ausgleich war für Köppel aber auch das Ergebnis von Moral und Einsatzwillen seiner Jungs, die gegen einen kompakt auftretenden und körperlich robusten Gast dreimal hinten lagen und sich immer wieder ins Spiel zurück kämpften - angetrieben von Salvatore Gambino, der neben Hoffmanns 1:0 auch das 2:2 durch David Odonkor vorbereitete (60.) und den 3:3-Ausgleich in der 74. Minute nach Pass von David Solga selbst erzielte. Unterstützung fand er vor allem in Stefan Hoffmann, während Francis Bugri die zuvor geweckten hohen Erwartungen diesmal nicht erfüllen konnte.
Sauer aufgestoßen waren dem Trainer dagegen die vielen Fehler in der Rückwärtsbewegung und die in dieser Form und Anzahl selten gesehenen Schnitzer im Strafraum. Stefan Demuth war keineswegs der einzig Schuldige an dieser Flut von Gegentoren. Beim 2:3 beispielsweise hatten gleich drei seiner Vorderleute nahezu tatenlos zugesehen, wie Cramer verwandelte.

Udo Stark
© Westfälische Rundschau

BVB-Amateure spielen unentschieden gegen Leipzig

4:4 (1:2) endete vor 493 Zuschauern im Stadion "Rote Erde" die spannende Regionalliga-Partie zwischen den Amateuren des BVB und dem Aufsteiger Sachsen Leipzig. Den Treffer zum Punktgewinn erzielte Mehmet Sirin in der letzten Spielminute.
BVB-Trainer Horst Köppel musste personell erneut einige Umstellungen vornehmen: Torhüter Matthias Kleinsteiber fiel krank aus, für ihn stand erstmals Stefan Demuth zwischen den Pfosten, für den verletzten Heiko Herrlich stand Sahr Senesie in der Anfangsformation, Leandro De Deus und Malte Metzelder gehörten zum Profikader beim Bundesligaspiel in Köln.
Die Gastgeber traten von Anfang an sehr engagiert auf und gingen bereits in der 9. Minute durch Stefan Hoffmann 1:0 in Führung. Nur eine Minute später gelang den Leipzigern jedoch durch einen Freistoß der Ausgleich und in der 40. Minute sogar der Führungstreffer.
Nach der Halbzeitpause erlebten 493 Zuschauer im Stadion "Rote Erde", wie die Borussen gegen den drohenden Punktverlust ankämpften: David Odonkor glich in der 61. Minute zum 2:2 aus, in der 66. Minute erhöhten die Gäste auf 3:2, Salvatore Gambino gelang durch eine sehenswerte Einzelleistung der Treffer zum 3:3, in der 78. Minute gerieten die Sachsen erneut in Führung. Doch die Gastgeber zeigten Moral: in der spannenden Schlußphase versammelten sich alle Borussen einschließlich Keeper Demuth im Leipziger Strafraum und dem erst drei Minuten zuvor eingewechselten Mehmet Sirin gelang praktisch mit dem Schlußpfiff das "Jokertor" zum 4:4-Endstand.
In der Tabelle der Regionalliga Nord belegen die BVB-Amateure den 5. Platz.
© Homepage von Borussia Dortmund

Ansetzungen 4. Spieltag:

Fr.  22.08.03 - 18:00 SC Paderborn 07 - SV Werder Bremen Amateure 1:1 (0:1)
Sa. 23.08.03 - 14:00 Chemnitzer FC - VfR Neumünster 3:1 (2:1)
Sa. 23.08.03 - 14:00 SC Rot-Weiß Essen - KFC Uerdingen 05 0:2 (0:0)
Sa. 23.08.03 - 14:00 KSV Holstein Kiel - TSV Eintracht Braunschweig 0:1 (0:1)
Sa. 23.08.03 - 14:00 Hamburger SV Amateure - SG Wattenscheid 09 2:3 (1:1)
Sa. 23.08.03 - 14:00 Wuppertaler SV - FC St. Pauli Hamburg 3:0 (2:0)
Sa. 23.08.03 - 14:00 1. FC Dynamo Dresden - SC Preußen Münster 0:0
Sa. 23.08.03 - 14:00 Borussia Dortmund Amateure - FC Sachsen Leipzig 4:4 (1:2)
So. 24.08.03 - 14:00 FC Schalke 04 Amateure - 1. FC Köln Amateure 5:2 (2:0)

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