Spielberichte:

Regionalliga Nord - Spieljahr 2003/04

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Sonnabend, den 30. August 2003, 14:00 Uhr - 5. Spieltag:

SC Preußen Münster 06

FC Sachsen Leipzig

Endergebnis

3 (3)

:

1 (1)

Torschützen

1:1 Stephan Küsters (17. Foulstrafstoß)
2:1 Tino Milde (19.)
3:1 Tino Milde (38.)
0:1 Denis Koslov (8.)

Spielstatistik

Schiedsrichter:  2.800
Zuschauer: Florian Meyer (Burgdorf)
Spielstätte: Preußenstadion, Münster

Aufstellungen

Trainer: Peter Vollmann
Frederic Gößling
Peter Schryba
Heiko Kuhn
Roy Nitschkowsky
Pellegrino Matarazzo
Jens Bäumer
Stephan Küsters (56. Wilken Harf)
Jörn Heineke
Thomas Piorunek
Marco Antwerpen (90. Christian Bienemann)
Tino Milde (68. Carsten Gockel)
 
Trainer: Jürgen Raab
Michael Rechner
Danny Bach (46. Radisa Radojicic)
David Bergner (67. René Stark)
Tobias Friedrich
Nico Kanitz (46. Petr Nemec)
Piet Schönberg
Tom Geißler
Heiko Cramer
Roman Müller
Ronny Kujat
Denis Koslov

Spielbericht

Desolate Leistung bei Preußen Münster

„So muss uns vor Preußen Münster nicht bange sein.“ - lautete der letzte Satz meines Spielberichts aus Dortmund. Und die ersten Minuten der Partie beim SC Preußen sahen auch ganz so aus:
Münster war äußerst verunsichert und CHEMIE konnte Akzente setzen. Nach acht Minuten nutzte Koslov einen Abwehrschnitzer, lief frei auf den Hüter zu und verwandelte sicher zum 1:0 (8.). Danach zog man sich etwas zurück und spielte auf Konter.
Doch die Leutzscher Verteidiger zeigten sich schon da sehr unsicher und verursachten einige unnötige Fouls. Nach einem dieser Fouls (ca. 30 Meter vor dem chemischen Gehäuse) brachte die Flanke einiges Chaos in den grün-weißen Strafraum und Torhüter Rechner ging einen Stürmer ungestüm an, worauf hin dieser sich geschickt fallen ließ. Den fälligen Elfmeter verwandelte Küsters sicher (1:1, 15.). Danach spielte nur noch Münster. Zwei Minuten nach dem Ausgleich nutzte der Ex-Verler Milde ein Missverständnis zwischen Kanitz und Bergner zur SCP-Führung (2:1, 17.). Nach weiteren Chancen (u.a. durch Antwerpen) machte erneut Milde nach einem Eckball den Halbzeitstand per Kopf perfekt (3:1, 39.).
Zur Halbzeit wechselte Raab Bach und Kanitz aus, brachte Radojicic und Nemec. Doch mehr als einige verzweifelte und nichts bringende Angriffe kam nicht heraus und bis zum Abpfiff war Münster näher am 4:1 als CHEMIE am 3:2. So fuhren die rund 300 Chemiefans mit der Erkenntnis nach Hause, dass CHEMIE auch die schlechten Spiele nicht gewinnen kann.
cf

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Sachsen-Coach Raab nach 1:3 in Münster: Schonzeit ist vorbei

Münster. Die Zeiten gepflegter Selbstbeweihräucherung sind vorbei, der Offenbarungseid in Münster provozierte Sachsen-Manager Uwe Thomas zu dieser galligen Erkenntnis: "So haben wir in der Regionalliga aber auch gar nichts zu suchen!" Die Suche nach Einäugigen unter Blinden, nach positiven Aspekten der 1:3-Pleite im Preußenstadion entfiel - erbärmliche 90 Fußballminuten förderten aufgestautes Frustpotenzial explosionsartig zutage. "Es kotzt mich an!", ätzte Trainer Jürgen Raab beim Gang zur Pressekonferenz. "So was Blindes!" Und, unmittelbar vorm offiziellen Akt: "Manche stellen sich an, als ob sie das erste Mal Fußball spielen!" Später flüchtete sich Raab in Sarkasmus, sprach von "freischaffenden Künstlern" und resümierte: "Wir nehmen die Abwehrarbeit offensichtlich nicht besonders ernst."
Seit Sonnabend persona non grata: David Bergner. Libero und Coach würdigten sich bei der einer Demontage gleichkommenden Auswechslung keines Blickes (66.); statt sich via Bank den gruseligen Rest des Spiels anzuschauen, ging Bergner duschen. "Darüber werden wir sprechen", zürnte Präsident Christian Rocca. "Ein Libero ist dazu da, die Abwehr zu organisieren. Dreizehn Gegentore in fünf Spielen: da muss man doch nix mehr sagen ..." Doch, muss man. Wer Stürmer vor sich hat, die selten bis nie für Entlastung sorgen; wer ein Mittelfeld vor sich hat, das alle wichtigen Zweikämpfe verliert; wer außerdem ein Innenverteidiger-Duo neben sich hat, das kein (!) Kopfball- und Sprintduell gewinnt, der kann nur schlecht aussehen. Selbst ein F. Beckenbauer in seinen Glanzzeiten als Barde (... wahre Freunde, kann ...) hätte dieser Deckung keine Stabilität verliehen.
Auch im Münsterland sprudeln sie wieder, die sächsischen Fehlerquellen. Wenige Minuten nach Denis Koslovs 1:0 (8.) segeln die baumlangen Kerls an einer Freistoßflanke vorbei, der Ball klatscht dem verdutzten Roman Müller an die Murmel und von da in den Fünfmeter-Raum. Keeper Michael Rechner grapscht, Piorunek fällt gerne - Elfer. Münsters Kapitän Küsters vollstreckt zum 1:1 (16.). "Danach griff die Verunsicherung um sich", so Neuzugang Ronny Thielemann, der auf dem Spielberichtsbogen stand, aber erst beim morgigen Pokalspiel in Markranstädt (19 Uhr) debütiert. 19. Minute: Missverständnis zwischen Nico Kanitz und Bergner, Nutznießer Tino Milde nagelt die Co-Produktion zum 2:1 unter die Latte. Nach mehreren Chancen zur Vorentscheidung überspringt Milde seinen überforderten Schatten Tobias Friedrich und köpfelt zum 3:1 ein (38.). Aufholjagd? Im Gegenteil. Manager Thomas:"Wir hätten noch zwei, drei kriegen können." Einige "scheinen vergessen zu haben", wie schwer es war, der Oberliga zu entkommen. "Ich habe keine Lust mehr, nach Neugersdorf oder Dessau zu fahren. Wenn es dem einen oder anderen anders geht, soll er zu mir kommen. Wir regeln das dann ganz schnell."
Ein Punkt von fünfzehn möglichen - die Trainerfrage ist in Leutzsch (noch) tabu. Thomas: "Kein Thema." Rocca: "Raab leistet gute, kontinuierliche Arbeit. Und er sieht ja nicht tatenlos zu." Der Coach ("die Schonzeit ist vorbei") wird in Markranstädt voraussichtlich Roman Müller auf die Liberoposition stellen, Radisa Rdojicic für Danny Bach bringen, Thielemann als zen-tralen Mann vor der Abwehr installieren. "Ich bin nicht der Messias", dämpfte Thielemann die Erwartungen. Ein kleiner Fußballgott würde genügen.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung

RAABenschwarz muss man sehen!

1:3 in Münster - das tut nur noch weh, FC Sachsen

Der FC Sachsen kriegt in der Regionalliga einfach nicht die Kurve - 1:3 beim kellerduell in Münster. Nach fünf Spielen nur ein mickriger Punkt auf dem Konto. vorletzter. Das tut nur noch weh. Zumal die leutzscher diesmal auch wie ein Absteiger spielten. Ohne Mumm und Biss. Hinten offen wie ein Scheunentor. Vorn ohne zündende Ideen. Trainer Raab prügelte erstmals auf die Mannschaft ein: „Die Einstellung zur Arbeit war bei einigen Spielern gar nicht vorhanden.“ RAABenschwarz muss man sehen...

Auf dem Platz fehlt ein Chef

Große Sprüche vorm Spiel. Ausreden nach dem Abpfiff. Dami geizten die Sachsen seither nicht. Dafür ist auf dem Rasen Ruhe...
Was auffällt: Keiner in der Truppe haut auf den Tisch, gibt die Marschroute vor!
Trainer Raab: „Ein großes Problem. Ich kann von außen nicht alles Steuern.“ Die Torhüter (Eckstein, Rechner) zu introvertiert, auch Kapitän Cramer ein Leisetreter. Allein der (in der Mannschaft allerdings nicht sehr beliebte) Libero Bergner versuchts: „Als einsamer Rufer in der Wildnis...“

Eingeschlagen hat nur Koslov

Sieben Neue hat der FC Sachsen im Sommer geholt. Die falschen Spieler?
Mit Rechner (im Tor) und Koslov (im Sturm/machte zumindest sein drittes Saisontor) standen in Münster nur zwei Neue über 90 Minuten auf den Platz. Bach und Kanitz (beide BILD-Note 6) mussten bereits zur Halbzeit raus, der eingewechselte Stark war nur ein Fremdkörper.
Fer drückte die Bank. Zimmermann ist schon seit Wochen verletzt. Das ist Pech. Ein glückliches Händchen sieht trotzdem anders aus. Bleibt zu hoffen, dass Blitzeinkauf Thielemann wenigstens einschlägt.

Geht´s schon um seinen Kopf? - Heute Leutzscher Kriesensitzung

Gestern Morgen leitete Nico Quade das Training. Die Leutzscher werden doch nicht etwa...?
Nee. Chef Raab war erst gar nicht mit zurück nach Leipzig gefahren, spionierte gestern bei den Kölnern Amateuren (nächster Heimgegner) gegen Dortmund (2:2). Aber schon heute steigt der Dreier-Kriesengipfel mit Präsident Rocca und Manager Thomas. Geht´s da schon um Raabs Kopf? Rocca deutlich: „ Diese Frage stellt sich uns nicht. Aber die Lage ist ernst, bedarf einer klaren Analyse.“ Allerdings: Gibt´s nicht bald Erfolge, wird auch für Raab die Luft immer dünner.

Torjäger Kujat trifft nicht mehr

Das lachen ist Stürmer Ronny Kujat 29 Oberliga-Tore in der letzten Saison) längst vergangen.
Statt mit frechem Grinsen trottet er nur moch mit versteinerten Gesicht herrum. In fünf Regionalliga-Spielen hat er nicht einmal getroffen. Und war Samstag in Münster sogar chancenlos. Zu seiner Ehrenrettung allerdings sei gesagt: er bekam auch kaum vernünftige Bälle, hing vorn meist mächtig in der Luft. Kujat wohl auch deshalb böse gereitzt: „Erwartet jeder von mir drei Tore in einem Spiel?“ Nein. Aber eins wäre zumindest schon mal ein Anfang...

Schwache Abwehr! Bergner und Bach fliegen raus

Kopfballschwach und promadig (Bach), taktisch unreif (Bergner), langsam (Friedrich) - die Sachsen-Abwehr alles andere als drittligareif!
Nachdem Küsters (Elfer/16.) zum Ausgleich traf, schlug Milde zwei Mal zu. Beim 2:1 (19.) rannten sich Kanitz und Bergner übern Haufen. Beim 3:1 (39.) konnte der (obwohl drei Mann bei ihm standen) unbedrängt einköpfen. Raab lederte deshalb nach dem Schlusspfiff drauf los: „Unser Zweikampfverhalten war wie im Kindergarten. Die Einstellung zum Job hat bei meinen Abwehrspielern nicht gestimmt. Das wird Konsquenzen haben.“ So gut wie sicher: Abwehrchef Bergner und Verteidiger Bach kriegen eine Denkpause, sitzen in den nächsten Spielen auf der Bank. Auch das Training wird umgestellt. Raab: „Ab sofort müssen alle die Schienbeinschoner wieder rauskramen...“

Stefan Krause
© Bild-Leipzig

Das Warten geht weiter

Dabei fing alles so gut an: Die Leutzscher spielten zu Beginn selbstbewusst auf und wurden gegen völlig verunsicherte Gastgeber auch schnell für ihr offensives Spiel belohnt. Bereits nach zehn Minuten nutzte Dennis Koslov einen groben Abwehrschnitzer aus zwölf Metern zu seinem dritten Saisontor - 1:0! Der anvisierte Sieg schien greifbar nahe, auch wenn noch 80 Minuten zu spielen waren. Doch die FCS-Kicker schienen Münsters Trainer Vollmann nicht richtig zugehört zu haben. Der hatte einige Tage vor dem Spiel gemutmaßt: "Wer das erste Tor schießt, gewinnt dieses Spiel!" Denn anstatt weiter selbstbewusst nach vorn zu spielen und weitere Treffer nachzulegen, ließen die Leutzscher den Gastgeber immer mehr in's Spiel kommen. Schon sieben Minuten nach der Führung war die tolle Ausgangsposition für den ersten Saisonsieg wieder dahin. Nach einem unglücklichen Foul von FCS-Keeper Michael Rechner, der wie schon gegen die Dortmunder Amateure den Vorzug vor dem "Aufstiegshelden" Marco Eckstein erhielt, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Und diese Ausgleichs-Chance ließ sich Küsters natürlich nicht entgehen. Von nun an zeigten die Sachsen wieder ihr bekanntes Regionalliga-Gesicht aus den ersten vier Spielen: zweikampfschwach in der Defensive, ideenlos in der Offensive. Nur 120 Sekunden nach dem Ausgleich gelang Milde nach einem Alleingang folgerichtig der 2:1-Führungstreffer für die Gastgeber.
Und die Leipziger Abwehr präsentierte sich auch in der Folgezeit desolat. Nachdem die Schützlinge von Trainer Jürgen Raab bei einem Schuss von Antwerpen, der knapp am Tor vorbeiging, noch viel Dusel hatten, fiel sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff die endgültige Vorentscheidung: Nach einem Eckball schauten gleich drei Leutzscher Abwehrspieler bewundernd zu, wie Milde zum zweiten Mal einnetzte.
Auch nach der Pause das gleiche Offensiv-Bild: Die Sachsen waren zwar bemüht, präsentierten sich aber weiter ideenlos. Die Münsteraner spielten dagegen ihren ersten Saisonsieg routiniert nach Hause und hätten sogar noch höher gewinnen können. Sieben Minuten vor dem Abpfiff kratzte Roman Müller einen Kopfball von Antwerpen von der Torlinie und verhinderte somit Schlimmeres.
"Dieses Spiel war wieder mal typisch für diese Saison. Wir führen 1:0 und bekommen dann drei völlig idiotische Tore, die wir fast selbst schießen. So ist natürlich der ganze Aufwand, den wir betreiben für die Katz", schimpfte Jürgen Raab nach dem Spiel. Viel Zeit zur Fehler-Analyse bleibt allerdings nicht. Bereits am Dienstag steht für den FC Sachsen im Landespokal die Erstrunden-Partie beim SSV Markranstädt an. Für Kapitän Heiko Cramer ist der Pokal nach den jüngsten Regionalliga-Enttäuschungen eine gute Chance den Kopf frei zu bekommen. "Das ist eine gute Abwechslung. Wir werden hochkonzentriert in dieses Spiel gehen und gewinnen." Dann hätten die Leutzscher endlich auch ihren ersten Pflichtspielsieg der Saison.
Andreas Wendt
© SachsenSonntag

Sachsen Leipzig bleibt weiter sieglos

Der FC Sachsen Leipzig läuft weiter seinem ersten Saisonsieg hinterher. Auch im Kellerduell gegen Preußen Münster setzte es eine 1:3 Niederlage.
Dabei sah es zunächst gut aus für die Leutzscher: Koslov nutzte schon nach acht Minuten einen Abwehrfehler zur Führung. Der Russe schob die Kugel aus zwölf Metern ein. Doch die Leipziger Freude währte nicht lang. Nach einem Rechner-Foul verwandelte Küsters den fälligen Strafstoß sicher. Dann war es Milde, der zunächst aus 17 Metern die Führung markierte und später per Kopf die Vorentscheidung besorgte. (38.)

Abwehr der Heimelf sicher

In der zweiten Halbzeit rührten die Münsteraner Abwehrbeton an. Die Gäste fanden keine Mittel und ließen Überraschungen vermissen. 330 enttäuschte mitgereiste Leipziger Fans machten ihrem Ärger lautstark Luft.

Die Meinung der Trainer

Raab (Sachsen Leipzig): "Wir haben einen guten Start gehabt. Mit dem Treffer hatten wir alle Trümpfe in der Hand. Danach haben wir den Kampf nicht angenommen und wollten weiter in Schönheit sterben. Die Tore fielen aus simplen Standardsituationen. Beim zweiten Tor legen wir den Ball noch selbst vor. Nach dem Wechsel haben wir es nicht verstanden, Münster auszuspielen. Münster war stehend K.o., doch wir brachten nichts zu Stande. Es wird personelle Konsequenzen geben."
Vollmann (Münster): "In der ersten Hälfte hat meine Mannschaft prima gefightet. Zur Halbzeit hätten wir gar 4:1 führen können. Nach dem Wechsel hat Sachsen das Spiel bestimmt. Zum Glück fiel nicht der Anschlusstreffer."

© www.mdr.de

Mildernde Umstände: Preußen nervös aber fleißig beim 3:1 über Leipzig

Münster (31. August 2003) - Mit Fleiß bekämpften die Fußball-Handwerker des Regionalligisten SC Preußen ihre große Nervosität. Und mit dem gefeierten Neuzugang Tino Milde als Doppeltorschützen besiegten sie den FC Sachsen Leipzig mit 3:1 (3:1). In der fünften Runde also gelang endlich der erste Dreier.
Dem Sieger können mildernde Umstände zugesprochen werden. Nach den zwei Heimpleiten nutzten die Preußen zweckmäßig und unansehnlich die 3:1-Führung zur bloßen Verteidigung des Erreichten bis zum Schlusspfiff des FIFA-Schiedsrichters Florian Meyer vom RSV Braunschweig. Die Frage ist müßig: Wer hätte getroffen, wenn Milde nicht einen so glänzenden und viel versprechenden Einstand gezeigt hätte?
Dabei spielten die im System neu formierten Preußen den quicken Messestädtern die Führung zu. Einen Geißler-Pass auf Dennis Koslow ließ Roy Nischkowsky vermittels eines Stockfehlers zur Chance werden, die der Ex-Dynamo-Akteur gegen Torwart Gößling nutzte (8.). Der FC Sachsen aber hatte seine Rechnung ohne Torwart und Abwehrleute gemacht. Der schwache Keeper Michael Rechner riss Thomas Piorunek die Beine weg (16.) und Stephan Küsters setzte den Elfmeter so sicher wie gehabt. Als hätte die Partie erst begonnen, legten die um Zweikampfgewinn bemühten Preußen um den starken Jörn Heineke sofort nach. Piorunek eroberte den Ball und legte für den 2:1-Torschützen Milde auf, der großen Freiraum in diese Szene ausnutzte.
Die Führung übertünchte Abwehrschwächen, die die gefällig kombinierenden Gäste um den Balleroberer Piet Schönberg aber nicht auszunutzen wussten. Milde und Antwerpen rackerten in der Spitze und boten sich ständig an. Die erste Ecke drehte Jens Bäumer gen ersten Pfosten, wo Matarazzo wie geübt verlängerte und Milde den Kopfballtreffer vorlegte (39.). Küsters traf noch per Freistoß aus 19 Metern an die Torlatte. Alles wird gut, so glaubte man. Der am rechten Knöchel lädierte Küsters ging nach 54 Minuten raus. Für ihn kam nicht etwa Martin Przondziono, sondern mit Wilken Harf ein nächster eifriger Defensivarbeiter.
Der Spielstand ließ Trainer Vollmann annehmen, Leipzig würde noch mehr Angreifer außer Petr Nemec einwechseln. Die unverzagt vorwärts operierenden Gäste opferten auch ihren Libero Bergner noch und nahmen das Spiel vollends in die Hand, aber es stockte am 16-Meterraum spätestens. Den Preußen blieb nur noch die Reaktion auf die gegnerischen Versuche. Lange Zeit lief kein einziger gescheiter Konter in den münsterschen Reihen. Auch Milde-Ersatz Carsten Gockel fand keine Sicherheit in den Entlastungsaktionen. Weil es ein bisschen viel war, was den Fans an Befreiungsschlägen zugemutet wurde, gab`s Pfiffe vom SCP-Anhang. Die Zuschauer mussten schlussendlich akzeptieren, dass der Zweck die Mittel heiligt. Zumindest an diesem Spieltag.
Thomas Austermann
© Münsteresche Zeitung

Ansetzungen 5. Spieltag:

Di.  26.08.03 - 19:30 FC St. Pauli Hamburg - Hamburger SV Amateure 3:0 (1:0)
Mi.  27.08.03 - 19:30 TSV Eintracht Braunschweig - SC Rot-Weiß Essen 1:0 (0:0)
Mi.  27.08.03 - 19:30 SG Wattenscheid 09 - KSV Holstein Kiel 4:2 (4:1)
Fr.  29.08.03 - 17:45 SV Werder Bremen Amateure - FC Schalke 04 Amateure 3:1 (1:1)
Sa. 30.08.03 - 14:00 SC Preußen Münster - FC Sachsen Leipzig 3:1 (3:1)
Sa. 30.08.03 - 14:00 KFC Uerdingen 05 - Chemnitzer FC 1:2 (1:0)
Sa. 30.08.03 - 14:00 VfR Neumünster - SC Paderborn 07 1:3 (1:1)
So. 31.08.03 - 14:00 1. FC Köln Amateure - Borussia Dortmund Amateure 2:2 (0:1)
Mi.  10.09.03 - 19:30 1. FC Dynamo Dresden - Wuppertaler SV 3:0 (0:0)

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