Derbysieg trotz schwachen Spiel
Mit einen 2:1-Erfolg gegen den VfB Leipzig zogen die Leutzscher in die
nächste Runde des Oddset-Pokals ein. Doch was war das für ein Spiel
der Grün-Weißen. Einfach Grottenschlecht. Dabei begann das Spiel
ganz nach den Geschmack der Fans aus Leutzsch. Bereits nach 17 Sekunden konnte
zum erstenmal Gejubelt werden. Ronny Kujat schoß aus 20 Metern auf
das Tor von Frank Schöne und traf zum 0:1. Zimmermann hatte kurz danach
das zweite Tor auf den Fuß aber sein Schuß ging knapp am Tor
vorbei. Auch ein Schuß von Geißler ging knapp am Tor vorbei.
Drei gute Cancen und ein Tor nach fünf Minuten, so hätte es weiter
gehen können. Ging es aber nicht, denn nun kamen die Gastgeber ins Spiel.
Chemie zog sich immer mehr in die eigene Hälfte zurück. Aber sowohl
Civa wie auch Schwesinger scheiterten an Rechner. Doch Chemie hatte auch
noch Chancen. Schöne im VfB -Tor verhinderte aber Tore von Kanitz und
Geißler. Die letzte Viertelstunde in Hälfte eins gehörte
dann den Oberligisten. Doch vorallen Schwesinger scheiterte immerwieder am
Klasse haltenden Rechner. In Minute 44 schritt dann der Mann mit der Fahne
ein. Bei einen Freistoß für den VfB will er ein Handspiel von
Friedrich gesehen haben. Den gab dann auch der Schiri Walter, denn Schwesinger
zum 1:1-Ausgleich verwandelte.
Wer nun dachte das Chemie in der zweiten Halbzeit das Spiel an sich reissen
würde sah sich getäuscht. Lok Leipzig wurde immer stärker,
doch konnte Michael Rechner einen Rückstand für seine Mannschaft
verhindern. Die größte Möglichkeit hatten die Gastgeber nach
über einer Stunde Spielzeit. Mittenzwei kam völlig frei zum
Schuß, doch Rechner zeigte einen Klasse Reflex. Weitere Chancen wurden
versiebt. Dann kam die 76. Minute: Chemie hatte einen Freistoß denn
Stark in den Strafraum brachte und Kujat aus 5 Metern zum 1:2 einköpfte.
Die erste und einzigste Chance für Chemie in der zweiten Halbzeit brachte
die Entscheidung. Als noch Renn Rot sah, als er Kanitz von hinten in die
Beine krätzschte dachten alle es wäre geschaft. Doch mit einen
Mann weniger drängte weiter Lok auf den Ausgleich. Erst traf Hartwig
den rechten Pfosten und in der Nachspielzeit wurde ein Tor von Breitkreuz
wegen Abseits nicht gegeben. Am Ende jubelten die Grün-Weißen
zogen ins Halbfinale ein und das mit einer sau schlechten Leistung. Zum
Glück gehts jetzt in die Winterpause und hoffentlich im Frühjahr
mit neuen Elan zum Ziel Klassenerhalt.
rogo79
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Abgezockter Kujat besiegt starken VfB
Leipzig. Herz-Schmerz-Feeling im Plache-Stadion! Den Tag der großen
Taten, Gesten und Reden rundete Germann Andreev mit einer melodramatischen
Ansprache via Stadion-Mikro ab. Der VfB-Coach dankte für die "einmalige
Unterstützung" während des Pokalfights gegen den FC Sachsen, lobte
den Charakter der Seinen ("wir sind der moralische Sieger") und schloss mit
dem Bekenntnis: "Ich bin heute sehr stolz darauf, Trainer das VfB zu sein."
Applaus, Applaus, Applaus. Nur damit's nicht in Vergessenheit gerät:
Die beste Saisonleistung genügte nicht, um die klassenhöheren
Leutzscher zu schlagen, Ronny Kujat schoss sein Team mit zwei prächtigen
Treffern (1./76.) ins Halbfinale. "Müssen wir uns für den Sieg
entschuldigen?", fragte Sachsen-Trainer Harry Pleß nach dem 2:1 (1:1)
und dem Einzug ins Halbfinale. So weit kommt's noch ...
Es war ein denkwürdiges Derby, das sich bei eisigen Winden und böigen
Schauern auf knöcheltiefem Geläuf vollzog. Während der VfB
"mehr Herzblut investierte" (Pleß), welkte der Gast minütlich
zum schmückenden Beiwerk. Fast hatte es den Anschein, dass sich die
Männer um Kapitän David Bergner bei der Beerdigung (?) des Meisters
von 1903 aus Pietätsgründen zurückhielten. Christian Rocca
hatte für derartige Anteilnahme kein Verständnis. "Wenn sich unsere
Spieler mental so gut vorbereitet hätten wie der Vorstand ...", brummte
der Präsident. "... dann hätte das heute anders ausgesehen." Halbzeit
eins sei "eine einzige Katastrophe" gewesen, danach "haben wir wenigstens
mitgekämpft".
Die 4772 Besucher hatten sich gerade auf ihren Plätzen eingefunden,
da klingelte es im VfB-Kasten. Kujat traf aus 20 Metern per Aufsetzer.
"Unhaltbar", so Keeper Frank Schöne, der in den nächsten Minuten
beinahe die Tore zwei und drei durch Tom Geißler und Mark Zimmermann
kassierte. Sachsen-Coach Pleß: "Die ersten 20 Minuten waren okay, da
hätten wir alles klar machen können."
Nach 20 Minuten spielte nur noch der VfB-Routinier Almedin Civa kurbelte
von hinten an, Jungfuchs Sven Hartwig wirbelte im Mittelfeld, Sprinter Andreas
Schwesinger war von den behäbigen Leutzschern nie zu halten. Das 1:1
durch Schwesingers Handelfmeter (44.) war logische Folge der Geschehnisse
und rückte erstmals Schiri Walther aus Zwickau in den Mittelpunkt. Nach
dessen Einschätzung war Tobias Friedrichs Hand zumBall gegangen - in
der Bewertung dieser Szene kamen die Menschen aus Probstheida und Leutzsch
überraschenderweise auf keinen gemeinsamen Nenner ...
Nach dem Wechsel ging es im selben Stil weiter: Der VfB berannte den
Sachsen-Kasten, scheiterte am Unvermögen oder am glänzend disponierten
Michael Rechner. Chemie beließ es bei wenigen Nadelstichen und ging
erneut in Führung, als Kujat eine René-Stark-Flanke zum 2:1
einköpfte (76.). Damit konnte/wollte sich VfB-Profi Olaf Renn offenbar
nicht anfreunden und senste frustbewältigend seinen Ex-Kollegen Nico
Kanitz von den Beinen - Platzverweis (77.).
Danach überschlugen sich die Ereignisse: Nico Breitkopfs Ausgleich wurde
abgepfiffen - Abseits. Unmittelbar vorm Abpfiff tankte sich Sven Hartwig
in den Strafraum, wurde für alle der 4772 Augenzeugen ersichtlich von
Libero David Bergner gefoult und schob das Leder im Fallen an den Pfosten.
Guter Mann, der Schiri, hätte man jetzt annehmen können. Wartet
klugerweise den Vorteil ab und deutet dann auf den Punkt. Denkste, kein Elfer,
Abpfiff. Und Anpfiff durch den sonst besonnenen Germann Andreev: "Dieser
Schiri kann nix und sieht nix!"
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Kujat schiesst VfB im Alleingang ab
FC Sachsen siegt 2:1 im Pokal-Derby vor 4.772 Fans
Jaaa, so machen Derbys Spaß! Kampf und tolle Kombinationen auf dem
Rasen, Stimmung auf den Rängen - im Pokal-Viertelfinale zwischen VfB
und FC Sachsen war alles drin. Und am Ende durften die Leutzscher beim 2:1
jubeln...
Der FC Sachsen im Halbfinale. Dank Ronny Kujat ( 29 ), der endlich wieder
die Kiste traf: mit zwei Toren schoss er den VfB vor 4.772 Fans quasi im
Alleingang ab. Nach nur 20 Sekunden sein erster Streich, ein 22 m - Strich
ins rechte Eck. Dann nagelte er per Kopf einen Stark-Freistoss zum
2:1-Siegtreffer ( 76. ) rein. " Endlich mal wieder ein Doppelpack von mir.
Und das gerade im Derby. Das ist riesig ", jubelte der Blondschopf. Ronny
Thielemann brachte es auf den Punkt: " Kujat war heute der entscheidende
Unterschied. "
Auch wenn die VfB-Spieler mit hängenden Köpfen vom Platz schlichen
- der Oberligist brauchte sich nicht zu verstecken. Da war phasenweise kein
Klassenunterschied zu sehen. Nach dem Ausgleich durch Schwesinger ( Handelfer/
44. ) hatten Breitkopf und Mittenzwei ( 65. ) die Führung auf dem Fuß.
Und auch nach dem erneuten Rückstand ließ man sich nicht hängen:
Hartwig ( nach Solo/ 86. ) und Breitkopf ( fragwürdiges Abseits/ 89.
) hätten die Verlängerung erzwingen können!
Einen tollen Kampf verloren - von den Fans wurden die Spieler nach dem Abpfiff
dennoch gefeiert. Was für Emotionen: die VfB-Spieler mit Tränen
in den Augen. Coach Andreev so ergriffen, dass er sich spontan das Stadionmikro
schnappte, sich bei den Anhängern bedankte: " Überragend, was Ihr
gebracht habt. "
Danach marschierte er in die Kabine, zog den Trainingsanzug aus, erschien
zur Pressekonferenz im feinsten Zwirn. " Weil heute für mich ein Festtag
ist und ich stolz bin, hier Trainer zu sein ", so Andreev. " Viele haben
uns bereits abgeschrieben. Aber wir sind noch lange nicht tot, kämpfen
weiter. " Wohl leider nicht mehr lange ...
Adrian Wittwer, Johannes Proft, Ronny John
© Bild-Leipzig
Grün-Weiß besiegt Blau-Weiß
Vor 4772 Zuschauern im Leipziger Bruno-Plache-Stadion erwischte der FC Sachsen
einen Blitzstart. Bereits nach 17 Sekunden traf Ronny Kujat per 20-m-Schuss
zur Führung der Leutzscher. Die Gastgeber kamen noch vor der Pause nach
einem verwandelten Handelfer durch Andreas Schwesinger (44.) zum Ausgleich.
Zuvor hatte der Schiri nach einer Flanke des Torschützen auf Handspiel
von Friedrich entschieden.
Nach dem Seitenwechsel drehte der VfB auf, doch es traf der FCS: Kujat sorgte
per Kopfball für die Entscheidung zu Gunsten des Drittligisten (76.).
Der Oberligist war im Anschluss ebenbürtig und setzte die Gäste
trotz Unterzahl (Rot für Olaf Renn nach Notbremse an Kanitz /79.) in
der Schlussphase unter Druck. Breitkopf traf in der 86. Minute noch den Pfosten.
Halbfinale im Februar
Bereits am vergangenen Donnerstag hatte Pokalverteidiger Dynamo Dresden durch
ein 2:0 (1:0) gegen Viertligist Dresdner SC die Vorschlussrunde erreicht.
Die Viertelfinalspiele BSC Freiberg gegen FV Dresden 06 Laubegast sowie VFC
Plauen gegen FC Oberlausitz Neugersdorf waren wegen Unbespielbarkeit der
Plätze abgesagt worden. Die Partien werden voraussichtlich im Januar
nachgeholt. Die Halbfinal-Begegnungen sollen am 28. Februar ausgetragen werden.
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