FC Sachsen Leipzig: Lippmann, Noll (75. Jack), Kittler,
Wejsfelt, Gerster, Watzka (87. Perdei),
Ferl, Niestroj, Toku (80. Baum), Kujat, Seifert;
Trainer: Wolfgang Frank
VfB Auerbach 1906: Fröhlich, Kramer, Gorschinek, Göschel,
Gerloff, Schmidt (70. Kenny), Troche (85. Eitz),
Kunze, Wieland, Pfoh, Korb (80. Zschiesche) ;
Trainer: Volkhardt Kramer |
Erst hui, dann pfui, aber drei
Leipzig. Wer soll aus diesen Sachsen schlau werden? Gegen Sondershausen folgte
einer bitteren ersten Halbzeit eine bärenstarke zweite, gestern lief's
andersrum:Stark angefangen, stark nachgelassen, die Gegnerschaft aus Auerbach
erst blamiert, dann hofiert. Wir lernen: Alle Geheimnisse wird sich der von
allen möglichen und unmöglichen Seiten untersuchte Fußball
nie entreißen lassen. Trotz brachialer Ausschläge positiv:In beiden
Fällen stand am Ende ein Sieg, Sonntag gab's ein 3:1, gestern ein 2:0.
24 Punkte sind gesammelt, mit 30 will Coach Wolfgang Frank Weihnachten feiern.
"Das muss unser Ziel sein", sagte der 53-Jährige vor den Partien (inZwickau,
beim FC Oberlausitz) -und verlängerte die seit einer Woche verhängte
Prohibition. Kein Tropfen Alk bis zum Abpfiff des Fußballjahres 2004.
Wer schön bzw. gut sein will, muss leiden.
Auf die gestrigen ersten 45 Minuten hätte man durchaus einen Klitzekleinen
nehmen können. Die Gastgeber zogen vor 2872 Zuschauern und einem
Schwachmaten (dazu später) eine große Show ab, nahmen die nur
reagierenden Gäste auseinander, reihten Großchancen aneinander.
Nach zehn Minuten hätte es 3:0 stehen müssen. Missetäter vor
der Auerbacher Hütte waren Sebastian Seifert, Ronny Kujat und Daniel
Ferl. In der 17. Minute sprangen die Fans mal nicht umsonst von ihren
Plaste-Sitzen: Farat Toku legte erstklassig Frank Gerster auf, der flankte
erstklassig auf Kujat, der erstklassig flog und köpfelte: 1:0! Verdient
hoch drei!
Bis zum Halbzeitpfiff des kleinlichen Herrn Hammer aus Ranis boten sich den
drangvollen Dynamikern vier weiter dicke Dinger, das dickste in Minute 40,
als der nimmermüde Maximilian Watzka passte und das Duo Kujat/Seifert
wie in einem Zweierbob sitzend am Glück vorbeirauschte. Wir wissen nicht,
was anschließend in der Kabine geschah. Schickte Frank seine Männer
zum Aufguss in die 150-Grad-Sauna? Kreiste Feuerzangenbowle? Jedenfalls knirschte
mit Wiederbeginn Sand imGetriebe, brachten die bis dato nicht wirklich existenten
Auerbacher ihre vogtländischen Beine auf den empfindsamen Rasen des
Zentralstadions, übernahmen den Taktstock. Frank war der Leistungsabfall
ein Rätsel. "Vielleicht hatten wir Angst vorm zweiten Tor." Diese Angst
muss derart ausgeprägt gewesen sein, dass sich Kujat und Co. nur noch
sporadisch vor der gegnerischen Bude blicken ließen.
Als es um die Sachsen-Führung immer ernster wurde, Routinier Mathias
Jack als Nothelfer rein kam, sorgte ein Hirni auf der Fantribüne für
unliebsame Ablenkung. Der "Fan" trat blindwütig eine ganze Reihe Sitze
aus der Verankerung, wurde dabei von den Video-Kameras gefilmt. Zig Polizisten
stürmten den Block (manchmal ist weniger mehr), nahmen den einen Vandalen
fest und lieferten sich handfeste Auseinandersetzungen mit diversen anderen
Anhängern. In die Scharmützel fiel das 2:0. Richard Baum traf in
der 82. Minute.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
FC Sachsen vs. VfB Auerbach 2:0
"Das Normal ist eingetreten", so analysierte VfB-Trainer Volkhardt Kramer
nach der 0:2-Niederlage beim FC Sachsen Leipzig die Partie. Gleich von Beginn
an besann sich der FC Sachsen Leipzig auf seinen Heimvorteil und spielte
offensiv nach vorn. Daraus ergaben sich bereits nach ein paar Minuten einige
hochkarätige Chancen. Bereits nach 7 Minuten geriet der VfB in Gefahr
in Rückstand zu geraten, als Kujat allein vor VfB-Keeper Daniel
Fröhlich auftauchte, aber das Leder nicht im Tor unterbringen konnte.
Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber aufgrund ihrer technischen
Fertigkeiten feldüberlegen. Die Vogtländer hatten jedoch deshalb
genügend Raum zum Kontern und versuchten darüber zum Erfolg zu
kommen. So wurde ein Schuss von Carsten Pfoh aus Kurzdistanz im letzten Moment
geblockt. Fast im Gegenzug musste der VfB den Rückstand hinnehmen. Durch
einen Ballverlust im Mittelfeld kam Gerster zum Flanken. Im Strafraum bedankte
sich Kujat und köpfte zum 1:0 ein. Danach ließ sich Auerbach immer
mehr in die Defensive drängen. Zu diesem Zeitpunkt dominierten die Sachsen
das Spielgeschehen nach Belieben und kamen wiederholt zu gute
Tormöglichkeiten, die aber sträflich vergeben wurden. Beim VfB
spürte man deutlich das Fehlen von Spielmacher Gunnar Stabenow. Nach
einer knappen halben Stunde kam der VfB wieder ins Spiel zurück, auch
weil Leipzig scheinbar einen Gang zurückschaltete. Dies wäre für
die Messestädter fast ins Auge gegangen, als Carsten Pfoh auf zentraler
Position freigespielt wurde, allein auf den Torhüter Lippmann zulief
und nur durch letzten Einsatz des Keepers gestoppt werden konnte. Vielleicht
hätte sich das Spiel im Falle des Ausgleichs anders entwickelt. Die
wohl größte Chance des Spieles vergaben die Leutzscher als Watzka
von der rechte Seite fast von der Torauslinie scharf nach innen spielte und
mit Toku und Seifert gleich zwei Leipziger am Ball vorbeirutschten. Auch
Kittler, Jank und Niestroy waren dem zweiten Leipziger Treffer näher
als die Auerbacher dem Ausgleich. So ging es für "Chemie" mehr als verdient
mit dem 1:0 in die Kabinen. In den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte
kam es zu einem scheinbaren Stillhalteabkommen beider Mannschaften. Die erste
wirklich richtige Möglichkeiten in den zweiten 45 Minuten hatte wiederum
die Elf von Trainer Wolfgang Frank, als ein straffer Schuss von Toku aus
zirka 18 Metern Daniel Fröhlich zur Ecke lenken konnte. Der VfB versuchte
nun den Ausgleich zu erzielen und übernahm die Dominanz im Mittelfeld.
Richtige Chancen resultierte jedoch nicht aus der optischen Überlegenheit.
Die 2.872 Zuschauer, darunter zirka 350 aus Auerbach, mussten bis zur 82.
Minute warten, bis Sachsen Leipzig in dieser Spielphase völlig unerwartet
den Sack zu machte und das 2:0 durch den gerade eingewechselten Baum erzielte.
Die Möglichkeit zur Ergebniskosmetik hatte der kurz darauf der gerade
eben eingewechselte Markus Eitz, als er aus 10 Metern mit der Pieke den Ball
knapp am rechten Torpfosten vorbeispitzelte. Alles in allem ging der 2:0-Endstand
in Ordnung und entsprach dem Spielverlauf. Für die Spieler und Auerbacher
Fans war es trotz der Kälte und der Niederlage ein unvergessliches Erlebnis,
das Leipziger WM-Stadion live erlebt zu haben.
© www.vfb-auerbach.de
FC Sachsen ohne Abschlussschwäche
Der FC Sachsen Leipzig hat gegen den VfB Auerbach klar dominiert und verdient
mit 2:0 gewonnen. In der Tabelle bleiben die Grün-Weißen aber
hinter dem VfB auf Rang sieben - haben allerdings auch noch zwei Spiele weniger
auf dem Konto. ch
Kujat legt vor, Baum nach
Die Platzherren machten vor 2872 Fans im Zentralstadion von Beginn an Druck.
Bereits in der vierten und siebten Minute tauchte Kujat vor dem Auerbacher
Tor auf - scheiterte jedoch knapp. In der 17. Minute machte er es besser
und belohnte den Sturmlauf: Nach starker Vorarbeit von Toku und Gerster sorgte
Kujat per Flugkopfball aus acht Metern für die Führung. Auch danach
gefielen die Sachsen mit Offensiv-Fußball, während Auerbach über
zwei gute Chancen durch Pfoh nicht hinaus kam (15./34.). Kurz vor der Pause
hätte Toku und Seifert allerdings erhöhen müssen, doch beide
rutschten ein Meter vor dem Kasten am Ball vorbei.
In der zweiten Hälfte bestimmte Grün-Weiß dank der herausragenden
Toku und Gerster weiter das Geschehen. So zwang Toku mit einer Direktabnahme
aus 18 Metern den VfB-Schlussmann Fröhlich zu einer Glanztat. Er lenkte
den gefährlich aufsetzenden Ball mit den Fingerspitzen ins Aus (59.)
In der 74. Minute versäumte es erneut Seifert, sich in die
Torschützenliste einzutragen. Nach Vorlage von Toku verfehlte er aus
Nahdistanz. Das Zittern hatte erst zwei Minuten nach der Einwechslung von
Baum ein Ende. Nach Konter von Seifert staubte er einen Abpraller von Keeper
Fröhlich ab und wurde zum berühmten Joker.
Trainerstimmen
Kramer (Auerbach): "Das ganz Normale und Erwartete ist passiert: Wir haben
in Leipzig verloren. Es war ein verdienter Sieg für die Gastgeber. Lediglich
Mitte der zweiten Halbzeit waren wir mal am Drücker. Ich hatte meinen
Jungs in der Pause gesagt, sie sollen so lange sicher in der Abwehr stehen,
bis die Leipziger nervös werden. Aber das ist uns nicht gelungen."
Frank (FC Sachsen): "Wir haben uns gut vorbereitet und haben Auerbach auch
genauso erwartet. In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, wozu wir in der
Lage sind. In der zweiten Hälfte waren wir aber zu nervös und haben
zu viele Fehler gemacht. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden."
© www.mdr.de
. |