FC Sachsen Leipzig: Burmeister, Kittler,
Jack, Wejsfelt (74. Noll),
Gerster, Seifert, Ferl, Werner (57. Kujat), Toku,
Niestroj, Boltze (80. Schwesinger); Trainer: Wolfgang
Frank
FV Dresden 06 Laubegast: Strambace, Benedict (70. Kreher), Glaubitz,
Heiße, Johne, Heera, Richter (79. Stiel), Bernhardt,
Kohlschütter, Scannewien (85. Sulze), Eißrich;
Trainer: Bernd Fröhlich |
Das Beste waren die Tore gegen schwache Dresdner
Das Positive vorweg: Auch im 13. Oberliga-Punktspiel in Folge bleibt der
FCSachsen Leipzig ungeschlagen. Der 3:0 (1:0)-Sieg über Dresden 06 Laubegast
kam erwartet. Unerwartet jedoch die Mühe, mit der diese drei Punkte
gewonnen wurden. Die Gäste hatten neben der verspäteten Bus-Ankunft
noch das Handicap zu tragen, dass Trainer Bernd Fröhlich auf 12 Spieler
aus unterschiedlichsten Gründen (Arbeit, Verletzung) verzichten musste.
So erklärt sich auch das schwache Auftreten im Zentralstadion.
Weshalb aber die Gastgeber lange Zeit so verunsichert wirkten, kaum
Zweikämpfe gewannen und auch erfahrene Akteure viele Fehlabspiele
produzierten, war nicht nachzuvollziehen. Gegen diese Mannschaft, die
auswärts noch keinen Punkt holte, hätte mehr passieren müssen.
Vor allem in der Offensivwirkung blieben die Leutzscher bis zum ersten Treffer
ziemlich blass. Einen Grund dafür nannte Sachsen-Trainer Wolfgang Frank:
"Wir trainieren die meiste Zeit auf einem Kunstrasenplatz, da gibt es andere
Abläufe, als wir sie dann hier auf dem Naturrasen vorfinden."
Er musste anfangs auf Routinier Ronny Kujat verzichten, der unter der Woche
wegen einer Magen-Darm-Erkrankung kaum trainieren konnte. Frank setzte Sven
Werner (19) ein, der seine Sache ebenso gut machte wie die anderen Talente
Sebastian Seifert (19) und Benjamin Boltze (18). Werner spielte den finalen
Pass, den der diesmal sehr offensiv ausgerichtete Robert Niestroj zur
Führung einschoss (41.).
Es war eine der wenigen Aktionen, wo schnell und direkt gespielt wurde, ansonsten
dominierten die Ablagen in die Breite oder die in die gegnerische Hälfte
geschlagenen Bälle über 30, 40 Meter. Deshalb konnten die
aufopferungsvoll verteidigenden Dresdner oft klären. Die Führung
gab offensichtlich Farat Toku viel Selbstvertrauen mal aus 25 Metern abzuziehen
- der Ball klatschte an die Latte (44.).
Nach der Pause kamen die Leipziger besser zurecht, ließen den Ball
schneller laufen, großen Glanz gab's trotzdem nicht. Dafür noch
zwei schön herausgespielte Treffer. Boltze flankte zu Daniel Ferl, der
den Ball am erstmals eingesetzten Torwart, den Deutsch-Italiener Gianmario
Strambace, ins Tor spitzelte (61.). Schöner Lohn auch für Boltzes
Laufpensum und den Überblick im Zweikampfverhalten. "Mit dem 2:0 war
die Sache gelaufen", musste Gäste-Trainer Fröhlich feststellen.
"Wir waren einfach zu ängstlich im Spiel nach vorn." Allerdings schreckte
der eingewechselte Ronny Kreher zwei mal Sachsen-Torwart Jan Burmeister.
Doch "Buri" blieb unbezwingbar, sowohl aus der Nähe als auch nach einem
20-Meter-Schuss.
Sachsen-Neuzugang Andreas Schwesinger durfte auch noch ran. Er zog aus 16
Metern ab, traf und jubelte mit Trainer Frank, der ihn erst Sekunden zuvor
einwechselte. "Schwese" war der glücklichste Mensch im Stadion - im
sechsten Einsatz schaffte der als Stürmer verpflichtete Ex-Jenaer endlich
das erste Tor (80.). Trainer Frank wollte trotz des Erfolges nichts schön
reden: "Ein ordentlicher Spielfluss kam kaum zu Stande, aus dem Mittelfeld
musste mehr Druck kommen. Auch bei den Standards waren wir nicht gefährlich
genug. Wir wollten den Fans etwas Besseres bieten."
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
Die Hoffnung bleibt
Auch im neunten Auswärtsspiel der Saison blieben die Laubegaster ohne
Punktgewinn. Das Ende der Auswärtsmisere hatten im Leipziger Zentralstadion
ohnehin nur die kühnsten Optimisten erwartet. Immerhin erwartete der
Tabellendritte den -15, dem zu allem Überfluss sage und schreibe zehn
Spieler fehlten. Sperren, Verletzungen, Erkrankungen sowie berufliche
und schulische Verpflichtungen, führte Trainer Bernd Fröhlich
als Gründe an. Die Situation ist nicht einfach, zumal wir derzeit
katastrophale Trainingsbedingungen in Laubegast haben, so der
45-Jährige.
Zumindest die Spielfläche in der Leipziger WM-Arena ließ
Fröhlichs Herz höher schlagen. Eine Messe, entfuhr
es dem Laubegaster Coach beim Anblick das Rasenteppichs. Seine
völlig neu formierte Mannschaft fühlte sich dann in der ersten
Halbzeit offensichtlich auch wohl. Nach vorn ging nicht viel, aber
unser Hauptaugenmerk lag zunächst auf der Defensive. Und die neuformierte
Abwehrreihe hat ihre Sache ordentlich gemacht, schätzte Fröhlich
ein.
Die Leipziger kamen bis kurz vor dem Pausenpfiff überhaupt nicht auf
Touren. Wir haben uns sehr schwer getan. Es kam einfach kein Spielfluss
zu Stande. Die Dresdner haben die Räume sehr eng gemacht und wir aus
dem Mittelfeld heraus keinen Druck erzeugt, schätzte Leipzigs
Coach Wolfgang Frank ein.
Frank, der 215 Bundesligaspiele für Eintracht Braunschweig, den VfB
Stuttgart, Borussia Dortmund und den 1. FC Nürnberg bestritt, hatte
den Gegner beim 0:5-Heimspiel gegen Jena beobachtet. Anfangen konnte
ich mit meinen Erkenntnissen allerdings nicht viel, weil viele fehlten und
einige auf anderen Positionen spielten, gab der 54-Jährige zu.
Ob er seine Spieler daher nicht optimal eingestellt hatte, sei dahin gestellt.
Kurz vor der Pause gelang den Messestädtern der Befreiungsschlag. Robert
Niestroj überwand Gianmario Strambace im Gäste-Tor (41.). Der
Deutsch-Italiener war einer von vier (!) Debütanten bei den Ostdresdnern.
Er hat seine Sache ordentlich gemacht, war bei den Gegentoren
machtlos, bescheinigte ihm der Trainer. Daniel Ferl erhöhte nach
61 Minuten auf 2:0, damit war alles gelaufen, wie Fröhlich
befand. Zwar agierte sein Team nach dem Wechsel mit etwas mehr (Offensiv-)Mut,
aber André Kohlschütter, Alexander Eißrich und Ronny Kreher
konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Statt dessen fiel kurz vor
dem Abpfiff noch das 3:0 durch Andreas Schwesinger für die Leutzscher
das 13. Spiel in Folge ohne Niederlage.
Zum Glück aus Laubegaster Sicht trennten sich Dessau und Eilenburg 2:2,
so dass sich der Rückstand des FV 06 auf einen Nichtabstiegsplatz in
Grenzen hält. Aber wir müssen nun endlich mal punkten,
weiß nicht nur Bernd Fröhlich.
Jürgen Schwarz
© Sächsische Zeitung
Serientäter FC Sachsen schlägt wieder zu
Der FC Sachsen Leipzig bleibt auch im 13. Spiel in Folge ohne Niederlage.
Die Frank-Elf siegte 3:0 gegen Dresden 06.
Zunächst wurde nur wenig Ansehnliches geboten: Die Sachsen prallten
immer wieder an der Abwehr der Gäste ab. Die Varianten, in denen man
sich dem gegnerischen Tor näherte, entbehrten allerdings auch jeglicher
Phantasie: Die Bälle wurden nahezu ausschließlich lang nach vorn
geschlagen. Zudem offenbarte der neu formierte Leipziger Sturm einige
Abstimmungsprobleme. Erst als Niestroj nach einem Werner-Zuspiel allein aufs
Tor zuging und einschob, nahm die Partie Fahrt auf. Bei einem Toku-Kracher
kurz vor dem Pausenpfiff war nur die Querlatte im Wege.
Sachsen baut Führung locker aus
Nach Wiederanpfiff drehte Dresden etwas auf, konnte das Tempo aber nicht
halten. Die Leipziger übernahmen wieder das Kommando, rissen jedoch
keine Bäume aus. Zum Ausbau der Führung genügte jedoch auch
gebremster Schaum: Nach einer Boltze-Eingabe war es zunächst Ferl, der
aus elf Metern volley ins Gästetor spitzelte. Der eingewechselte Andreas
Schwesinger setzte mit einem trockenen Schuss aus spitzem Winkel den
3:0-Schlusspunkt. Ferl hatte mit einem Doppelpass assistiert.
Die Meinung der Trainer
Fröhlich (Dresden 06): "Ein verdienter Sieg für den FC Sachsen.
Wir hatten erhebliche Aufstellungsprobleme. Meine Spieler waren viel zu
ängstlich und haben sich kaum Chancen herausgespielt. Beim 2:0 war es
dann für uns gegessen."
Frank (FC Sachsen): "Wir haben uns sehr schwer getan. Es kam einfach kein
Spielfluss zu Stande. Der Gegner hat die Räume sehr eng gemacht und
unser Problem war der fehlende Druck aus dem Mittelfeld. Ich hätte mir
gewünscht, dass wir noch ein paar Tore mehr gemacht hätten. Für
Schwesinger freue ich mich, nach dem Tor ist hoffentlich der Knoten geplatzt."
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