Sonntag, den 20. März 2005, 14:00 Uhr - 24.
Spieltag: |
SV Dessau 05 |
|
FC Sachsen Leipzig |
|
|
|
Endergebnis |
2 (1) |
: |
1 (1) |
Torschützen |
0:1 Watzka (3.), 1:1 Stefke (29.), 2:1 Hüller
(74.) |
Spielstatistik |
Schiedsrichter: Tino Wenkel (Mühlhausen) |
Zuschauer: 886 |
Spielstätte: Paul-Greifzu-Stadion, Dessau |
|
Aufstellungen |
SV Dessau 05: Spielau, Freund,
Arnoldi, Schwibbe, Koppeng, Westphal, Geidel, Stefke (91.Strokosch),
Sawetzki (82.Pfeiffer), Stutz (69.Hüller), Dreyer;
Trainer: Dieter Hausdörfer
FC Sachsen Leipzig: Burmeister, Kittler,
Jack, Wejsfelt, Gerster, Seifert (46.Toku), Ferl
(63.Werner), Niestroj, Watzka, Kujat, Boltze
(56.Schwesinger); Trainer: Wolfgang Frank |
Spielbericht |
Schwache Leistung in Dessau
Die ersten zwanzig Minuten gehörten den Leipzigern. Schon nach zwei
Minuten gelang Watzka nach Vorarbeit von Ferl das 0:1. Auch danach bestimmte
Chemie das Spiel und kam durch Kittler und Kujat zu Möglichkeiten. Doch
dann kam der Überraschende Ausgleich durch Steffke der alleine aufs
Leipziger Tor zulief und traf. Nun wurde Dessau aktiver und hatte weitere
Gelegenheiten.
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete. Dessau bestimmmte das
Spiel weiter. Doch auch Chemie kam zu Chancen, nur konnte diese nicht genutzt
werden. Gute Chancen hatten Niestroj und Gerster. Aber Dessau hatte mehr
vom Spiel und kam auch Verdient zum 2:1. Hüller setzte sich durch und
verwandelte sicher. Nun rannten die Leipziger den Rückstand hinterher.
Dessau konnte aber die knappe Führung über die Zeit retten und
verdient das Spiel gewinnen.
rogo79
|
weitere Spielberichte |
Sachsen blamieren sich bis auf die morschen Knochen
Dessau. Sie tanzten nur ein Viertelstündchen, die Herren Profis,
ließen sich dann - von Frühjahrsmüdigkeit oder Unlust
übermannt -vorführen. Vom SV Dessau. Jenem Team der Namenlosen,
das schon gar nicht mehr wusste, wie es ist, zu gewinnen, geschweige ein
(vermeintliches) Topteam zu schlagen. Das Schärfste am Tag im
sonnenüberfluteten Paul-Greifzu-Stadion: Dessaus 2:1-Sieg gegen Sachsen
Leipzig war für alle Beteiligten nachvollziehbar - und verdient.
Stefke (29.) und Hüller (73.) bogen die Partie nach Maximilian Watzkas
0:1 (2.) um. Bis zum gestrigen Sonntag hatte Coach Wolfgang Frank nix auf
seine Schützlinge kommen lassen, für alles und jeden Verständnis,
den Mantel des Schweigens über diverse Darbietungen gebreitet.
Nach der Blamage wurden Mantel gegen Kettenhemd und und Samthandschuhe gegen
Boxhandschuhe getauscht - Frank flippte förmlich aus, wurde zum
HB-Männchen! "Einige Spieler wollten die Konfrontation, die kriegen
sie jetzt! Das war heute null, für'n Arsch, vor allem die
Leistungsträger haben gar nichts gebracht. Wir werden auf verschiedenen
Positionen reagieren, uns nach Alternativen umschauen ..."
Namentlich ging es zunächst nur Mathias Jack ans Leder. Dessen ungalantes
Verhalten gegenüber Schiedsrichtern und Mitspielern sei untragbar, nicht
mit dem Anspruch eines Leaders und Vorbildes zu vereinen. "Das habe ich mir
lange genug angeschaut", ätzte Frank, der die routinierten Jack, Ronny
Kujat, Frank Gerster und Pico Niestroj noch unter der Woche auf ihre besonderen
Pflichten hingewiesen hatte. Die hatten wohl die Ohren auf Durchzug gestellt,
dilettierten in Gänze. "Wer nicht kann oder nicht will, kann sofort
gehen", legte Frank nach und bestieg mit einem megadicken Hals den Bus. Den
durften auch die Versager besteigen, wo doch der Rückweg per pedes die
angebrachtere Variante gewesen wäre.
In aller gebotenen Kürze zum Spiel zwischen Abstiegskandidat und
Anwärter auf die Vizemeisterschaft: Die rund 600 Leipziger unter den
886 Fans waren zunächst vom Part ihrer Lieblinge entzückt. Watzka
(nach dreiwöchiger schöpferischer Pause wieder im Team) vollendete
Daniel Ferls Superpass in die Tiefe zum 1:0, zweimal Jack und einmal Kujat
hatten das 2:0 und 3:0 auf Kopf und Fuß. Dessaus überragender
Keeper Spielau zum Kräfteverhältnis der Anfangsphase: "Wenn wir
da 0:3 hinten liegen, können wir uns nicht beschweren." Nach dem
beschwingten Viertelstündchen stellten die Leutzscher ihre Bemühungen
ein, kassierten folgerichtig das 1:1 (Wejsfelt pennte) und 1:2 (Jack sah
alt aus). Klar ist: Diese Pleite wird Konsequenzen haben.
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Hüller vollendet Sensation gegen konsternierte Sachsen
Dessau/MZ. Die letzten Minuten dehnten sich schier endlos. Und dann ertönte
er doch noch, der Schlusspfiff der Oberliga-Partie zwischen Dessau 05 und
dem FC Sachsen Leipzig. Während sich die Gastgeber nach ihrem sensationellen
2:1-Sieg jubelnd in die Arme fielen, gingen die Messestädter mit
versteinerten Mienen vom Feld.
Die Kicker vom Aufsteiger aus der Muldestadt schwebten im siebenten Himmel.
Nach sechs Unentschieden in Folge wäre jeder von ihnen froh gewesen,
gegen den Favoriten ein siebentes Remis erreicht zu haben. Doch dann wurde
es sogar ein Sieg. Dabei schien sich nach zwei Minuten ein langer Nachmittag
anzubahnen. Die Leipziger machten von Beginn an viel Druck und sahen ihre
Bemühungen schon nach zwei Minuten mit dem 0:1 durch Maximilian Watzka.
Vorausgegangen war ein Stellungsfehler von Thomas Sawetzki.
Erst nach einer viertel Stunde fanden die Gastgeber vor 886 Zuschauern im
Paul-Greifzu-Stadion ihren Rhythmus und wurden gleichwertiger. Leipzig hingegen
ließ gute Möglichkeiten von Kevin Kittler und Ronny Kujat ungenutzt.
Nach einer knappen halben Stunde dann machte Sawetzki seinen Fehler aus der
Anfangsphase wieder gut. Sein Pass auf Ladislav Stefke leitete einen 05-Konter
ein, den der Slowake zum 1:1 (29.) nutzte.
Im zweiten Durchgang merkten die Dessauer dann, dass gegen die im Angriff
immer wirkungsloser werdenden Gäste mehr als ein Remis möglich
war. Swen Dreyer (46.), Stefke (58.) und vor allem Martin Stutz (65.)
hätten schon für die Führung sorgen können. Auf der anderen
Seite vereitelte der zuletzt in die Kritik geratene 05-Schlussmann Stefan
Spielau mit sehenswerten Paraden einen Rückstand seiner Elf. Diese sah
sich für ihren Kampfgeist dann nach 73 Minuten belohnt. Christian
Hüller, kurz zuvor für Stutz eingewechselt, nahm einen Pass von
Dreyer auf und jagte das Leder mit voller Wucht zum 2:1 in die Maschen. Sachsen
versuchte es mit der Brechstange, brachte die 05-Abwehr vor allem bei in
den Fünf-Meter-Raum geschlagenen Eckbällen in Verlegenheit. Doch
Fortuna hatte am Sonntagnachmittag ein 05-Trikot an, das Team überstand
diese Druckphase und feierte einen verdienten Sieg.
"Warum gegen die und nicht gegen die anderen", fragte sich anschließend
Abwehrchef Jan Arnoldi und dachte dabei wohl an die verschenkten Punkte in
den Unentschieden gegen Erfurt-Nord oder Eilenburg. Enttäuschend war
nur, dass mehr Leipziger als Dessauer im Stadion waren.
Frank Harnack
© Mitteldeutsche Zeitung
Dessau kontert FC Sachsen aus
Der SV Dessau 05 hat ausgerechnet gegen den FC Sachsen Leipzig mit einem
2:1-Sieg eine Serie von sechs Unentschieden beendet. Allerdings nutzt der
dreifache Punktgewinn nicht viel, da auch die Konkurrenten im Abstiegskampf
siegreich waren.
Gäste gingen früh in Führung
Lange Zeit sah es so aus, als wenn der Aufsteiger auch im siebten Spiel in
Folge "nur" einen Punkt einfahren würde. Der frühen
Gästeführung durch Watzka (2.) nach Zuspiel von Ferl ließ
Stefke nach einer halben Stunde den Ausgleich folgen. Nach einem langen Pass
aus der eigenen Hälfte lief er auf und davon und verwandelte eiskalt.
Naturgemäß sorgte der Ausgleich bei den Platzherren für neuen
Schwung. Dessau fasste Mut und gewann mehr Spielanteile. Aber auch der FC
Sachsen blieb gefährlich. Bei Niestrojs Schuss war 05-Keeper Spielau
auf dem Posten. Auf der Gegenseite waren erneut Stefke und später Stutz
allein auf dem Weg zum Tor, aber Kittler und Burmeister waren zur Stelle.
Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Hüller (73.), der
sich energisch durchsetzte. In der Folge drängte Leipzig auf den Ausgleich,
aber fehlende Konzentration und Kondition ließen nur noch wenig Gefahr
aufkommen.
Die Trainer zum Spiel
Wolfgang Frank (Leipzig): "Es fehlt in unserer Mannschaft an
Führungsspielern. Die Spieler haben sich kontraproduktiv verhalten
so eine Leistung kann man den Fans auch in einem Auswärtsspiel nicht
anbieten. Die Mannschaft muss lernen, mit dem Druck umzugehen und die das
nicht können, müssen ausgetauscht werden. Dessau hat verdient
gewonnen."
Dieter Hausdörfer (Dessau): "Wir haben mit Herz und Kampf eine starke
Leistung gegen diese Spitzenmannschaft abgeliefert. Nur die ersten 15 Minuten
waren etwas schwach, da hat bei uns die Abstimmung gefehlt. In der zweiten
Halbzeit habe ich ein sehr gutes Spiel gesehen und ich bin sehr glücklich
über die Punkte."
© www.mdr.de
|
|