Zipsendorfer FC Meuselwitz: Eckstein, Rada, Müller,
Pinder, Kotowski, Großmann, Dimter, Miltzow
(85. Luft), Kwiatkowski, Weiß, Graf (90. Heim);
Trainer: Damian Halata
FC Sachsen Leipzig: Burmeister, Kittler, Jack, Wejsfelt, Baum, Seifert
(68. Boltze), Ferl, Niestroj, Toku, Kujat, Schwesinger
(78. Fraunholz); Trainer: Wolfgang Frank |
Zweimalige Sachsen-Führung zu wenig für den Sieg
Meuselwitz. Was nützte es den Leipzigern, wenn sie nach zehn Minuten
das Spielgeschehen an sich rissen, in der Folge jedoch "vergaßen",
die entscheidenden Treffer zu erzielen? Dabei hätten auch die beiden
Tore durch Kevin Kittler zum Erfolg reichen müssen. Bei der ersten
Führung wuchtete der Mann aus der Abwehr-Viererkette nach Eckstoß
von Robert Niestroj den Ball frei stehend per Kopf in die Maschen, um dann
in Hälfte zwei nach einem Freistoß von Farat Toku zum 2:1 aus
20 Metern erfolgreich zu sein.
Aber immer wieder brachten sich die Meuselwitzer zurück ins Spiel.
ZFC-Stürmer Mirko Graf konnte zuerst ausgleichen, als er die gesamte
Innenabwehr der Gäste übersprang und per Kopf traf. Matthias
Großmann blieb es dann vorbehalten, die Gastgeber erneut jubeln zu
lassen. Er zog einfach mal aus 20 Metern ab, überraschte so Sachsen-Keeper
Jan Burmeister mit dem Schuss ins linke obere Eck. Auch hier handelte die
innere Verteidigung der Leipziger nicht sonderlich gut.
Dass jedoch nicht mehr gelang, als einen Punkt zu gewinnen, war der
Sturmschwäche der Gäste anzulasten. ZFC-Trainer Damian Halata hatte
seine Defensivkräfte perfekt auf die beiden Angreifer (Andreas Schwesinger
und Ronny Kujat) eingestellt, außer Lauf-Eifer blieb ihnen da nur wenig.
Miroslav Rada verfolgte Kujat auf Schritt und Tritt, so dass der weite Wege
gehen musste und sich oft an der Abwehr festspielte. Schwesinger gelang es,
nach einem Lattenknaller nicht einzuköpfen, ansonsten blieb auch er
wirkungslos gegen eine aufopferungsvoll kämpfende ZFC-Elf.
So kam es ganz selten zu durchdachten Angriffskombinationen, die Sachsen-Chancen
blieben rar, und was durchkam, wurde eine sichere Beute des aufmerksamen
Keepers Marco Eckstein. Große Gefahr gab es eben nur bei den Standards,
nach denen auch die Treffer für die Leipziger fielen. Bei Kujats Schuss
(65.) und Mats Wejsfelts Freistoß (82.) war Eckstein Herr der Situation.
ZFC-Trainer Halata ("Der Punkt ist von uns redlich verdient") hatte danach
allen Grund, vor allem Frank Müller zu loben, dem ein erfolgreicher
Einstand in der Abwehr gelang. Der 18-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs
brauchte nur wenige Minuten für den Heimweg, da er unweit des Stadions
"Glaserkuppe" wohnt. Die Sachsen-Kicker werden auf der Bus-Heimfahrt noch
lange gegrübelt haben, weshalb es nur zu einem Punkt reichte. Aus dem
kämpferischen Dagegenhalten der ZFC-Elf allein lässt sich das nicht
erklären. Sachsen-Trainer Wolfgang Frank erläuterte es so: "Das
war doch ganz ordentlich, wir hatten die spielerischen Vorteile für
uns. Ich kann der Mannschaft deshalb keinen großen Vorwurf machen.
Bedenklich ist aber, dass nicht die Angreifer trafen, sondern ein Mann aus
der Abwehr unsere Tore machte."
Eberhard Schmiedel
© Leipziger Volkszeitung
Grün-weiße Lawine rollte an die Schnauder
Meuselwitz. Sie sind berühmt-berüchtigt für ihre stellenweise
fast schon an Fanatismus grenzende Verehrung ihres Klubs - die Fans vom FC
Sachsen Leipzig. Auch vor dem ersten Gastspiel der Profis aus der Messestadt
im Kleinstädtchen an der Schnauder rechneten die Verantwortlichen vom
ZFC erstmals mit einer vollen Hütte. Gut tausend "Chemiker" waren dabei
einkalkuliert. Auch die recht komplizierte Anreise mit öffentlichen
Verkehrsmitteln hatte der ZFC bedacht. "Als wir erfuhren, dass etwa 150 Leipziger
Fans mit dem Zug bis Altenburg fahren, haben wir kurzfristig drei Sonderbusse
bestellt", berichtete Wolfram Bauer, beim ZFC verantwortlich für die
Sicherheit.
Da bekannt war, dass unter den Anhängern der Grün-Weißen
auch einige der härteren Kategorie sind, wurden Anmarsch und Spiel von
zahlreichen Polizisten überwacht. Beim "größten
Fußballeinsatz im Altenburger Land" wirkten weit über hundert
Beamte mit, so Altenburgs Polizeichef Steffen Widmann. Amtlich
Grün-Weiß ging es auch am Altenburger Bahnhof zu: Über dem
Haltepunkt schwebte ein Polizeihubschrauber und eine ganze Reihe von
Polizeibussen erwartete die rund hundert "Chemiker", die hier ankamen.
Mit der sicher gut gemeinten Idee der Sonderbusse lag der ZFC dann ziemlich
daneben. Denn gerade 15 Leipziger waren bereit, den sehr kulanten Fahrpreis
von fünf Euro für die Tour Altenburg Bahnhof-Bluechip Arena und
zurück zu bezahlen. Um die 90 Grün-Weiße machten sich rund
90 Minuten vor Spielanpfiff per pedes auf den Weg ins 15 Kilometer entfernte
Meuselwitz und sorgten für einige Aufregung und Unverständnis bei
Ordnungsdienst und Polizei. Was sich aber übrigens recht rasch
auflöste: Spontan organisierten andere "Chemiker", die mit privaten
Pkws oder Kleinbussen nach Meuselwitz gefahren waren, einen Shuttleverkehr.
Pünktlich zum Anpfiff war die Aktion fast komplett abgeschlossen. Aber
die Hoffnungen der Gastgeber auf ein volles Haus wurden nicht erfüllt.
Die 2183 Zuschauer - darunter rund 600 Leipziger - blieben weit hinter den
Erwartungen zurück.
"Am Gegner kann es heute ja wohl nicht gelegen haben. Denn da sind wir Sachsen
ja viel interessanter, als die Jenaer", meinte Lutz Walter. Live moderierte
er professionell per Handy das Spiel für das Internet-Radio "Leutzscher
Welle". Womit auch klar ist, wem Walters Sympathien beim ersten Trip an die
Schnauder gehörten. Aber der Moderator, nie um einen Spruch oder Seitenhieb
auf den Gegner verlegen, hatte für den Oberliga-Aufsteiger auch lobende
Worte: "Ein schmuckes Stadion und nette Leute. Man hat mich hier sehr offen
empfangen. Ich komme gern wieder."
Die Meuselwitzer "Supporters", die wohl treuesten ZFC-Fans, hatten sich für
das besondere Spiel eine spezielle Choreographie einfallen lassen: Auf
großen Transparenten war eine Stadtansicht zu sehen und "Z-Village"
zu lesen. "Eine Anspielung darauf, dass viele Gegner und deren Anhang unseren
ZFC noch immer abschätzig als Dorftruppe ansehen, unsere Jungs aber
längst gezeigt haben, was sie draufhaben", meinte Tino Rudek.
Lautstärker, aber deutlich ideenloser waren die Sachsen-Fans. Einzig
eine Rauchbombe kurz nach der Halbzeitpause sorgte für Aufsehen. Aber
auch das verflog schnell, zog doch aufgrund des Windes der beißende
Qualm nicht wie geplant aufs Spielfeld, sondern in die eigenen Reihen.
"Alles in allem herrschte im Stadion Ruhe. Es gab nur eine Sachbeschädigung
und eine Beamtenbeleidigung", so Polizei-Einsatzleiter Widmann. Was sich
außerhalb des Stadions noch abspielte, als in Höhe der Sporthalle
einige Sachsenfans von der Polizei mit Handschellen abgeführt, sowie
Fahrzeuge durchsucht wurden, bleibt vorerst im Dunkeln. Weder die Polizei
in Altenburg noch die in Gera sahen sich gegenüber OVZ wegen fehlender
Unterlagen zu einer klaren Aussage imstande.
Jörg Wolf
© Osterländer Volkszeitung
FC Sachsen muss sich in Meuselwitz mit einem 2:2 begnügen
Selbst der doppelte Kittler reichte nicht - mehr als eine Punkteteilung sprang
für den FC Sachsen Leipzig gestern beim ZFC Meuselwitz nicht heraus.
2:2 hieß es nach 90 Minuten, eine Revanche für das 1:1-Remis im
Hinspiel wollte den Mannen von Trainer Wolfgang Frank nicht gelingen. Immerhin
bekamen die etwas mehr als 2100 Zuschauer ausgesprochen sehenswerten
Oberliga-Fußball geboten - was nicht zuletzt auch an den Hausherren
lag, die gegen den Favoriten aus Leipzig kämpferisch, aber auch spielerisch
dagegen hielten. Und gleich zweimal einen Rückstand egalisierten: Beide
Male war es Abwehrmann Kevin Kittler, der nach Standardsituationen
(zunächst per Kopf nach einer Ecke und dann nach einem Freistoß
im Nachschuss) für die Sachsen zur Stelle war.
Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass Ronny Kujat & Co.
durchaus reichlich Chancen zum Dreier hatten - doch Ex-Sachse Marco Eckstein
im ZFC-Kasten legte gerade in der Schlussphase ein paar tolle Paraden hin
und verdarb seinem Ex-Verein eine Erfolgswoche nach dem 4:1-Sieg über
Dresden-Nord. Die Saison dürfte damit für die Leutzscher
endgültig gelaufen sein: 16 beziehungsweise zwölf Punkte
Rückstand auf die Führenden Jena und Plauen sind in den ausstehenden
Spielen wohl beim besten Willen nicht mehr aufzuholen - wichtiger wird da
wohl das ODDSET Landespokalfinale werden, in dem es entweder gegen den Chemnitzer
FC oder den VfB Auerbach geht. Zudem beginnt schon jetzt das Basteln am neuen
Kader: Die einen wie Robert Niestroj gehen, andere wie Nico Breitkopf kommen.
Und Präsident Rolf Heller ist unterwegs, um Spieler unter die Lupe zu
nehmen ...
J. Wagner
© Sachsen-Sonntag
Meuselwitz schlägt Zwei Mal zurück
Der ZFC Meuselwitz hat in seinem Heimspiel gegen den FC Sachsen Leipzig einen
Punkt erkämpft. Bei dem 2:2 lief die Halata-Elf zwei Mal einem
Rückstand nach.
Nach 15 Minuten übernahmen die Gäste das Kommando: Zählbares
sprang jedoch zunächst nicht heraus. Erst ein Standard brachte die
Führung: Kittler köpfte nach einer Niestroj-Ecke locker ein. Der
ZFC schlug noch vor der Pause zurück. Graf wuchtete den Ball aus sieben
Metern mit dem Schädel in die Maschen.
Kittler zum Zweiten, Ausgleich zum Zweiten
Die Sachsen, deren Stürmer an diesem Tage wieder kaum zu sehen waren,
gingen nach der Pause jedoch erneut in Führung. Wiederum war es Kittler,
der sich in die Torschützenliste eintragen lassen konnte. Der Abwehrmann
der Leutzscher hämmerte einen 17-Meter-Freistoß im zweiten Nachschuss
in die Maschen. Die Heimelf steckte jedoch nie auf und kam wiederum zum
verdienten Ausgleich. Sehenswert, wie Großmann mot einer
Körpertäuschung zwei Leipziger aussteigen ließ und das Leder
aus 17 Metern volley ins Dreiangel platzierte.
Die Meinung der Trainer
Halata (ZFC): "Wir wollten unbedingt einen Punkt und der war auch verdient.
Unsere Chancenauswertung war optimal. Beide Tore super herausgespielt. Der
FC Sachsen hatte auch nicht die Möglichkeiten, um sich den Sieg zu
verdienen. Wir haben leidenschaftlich gekämpft. Ein Extra-Lob an unseren
Juniorenspieler Müller, der hinten super stand."
Frank (FC Sachsen): "Wir waren sehr dominant und bis zur Führung- und
nach der Führung sah es auch sehr gut aus. Doch Meuselwitz, die
gut gespielt haben, kam zurück. Auch nach der Pause setzte es wieder
einen Blattschuss. Wir haben gut gespielt, uns Chancen herausgearbeitet,
aber unsere Stürmer treffen einfach nicht. Symptomatisch, dass Kittler
die beiden Tore erzielte."
© www.mdr.de
|