Sonnabend, den 16. Oktober 2004, 14:00 Uhr - 9.
Spieltag: |
FC Sachsen Leipzig |
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Hallescher FC |
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Endergebnis |
0 (0) |
: |
3 (2) |
Torschützen |
0:1 Koslov (12.), 0:2 Gemazashvili (27.), 0:3 Breitkopf
(85.) |
Spielstatistik |
Schiedsrichter: Robert Hoyzer (Berlin) |
Zuschauer: 6.880 |
Spielstätte: Zentralstadion, Leipzig |
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Aufstellungen |
FC Sachsen Leipzig: Burmeister, Ratkowski (6. Wejsfelt/58.
Noll), Kittler, Jack,
Gerster, Ferl (60. Toku), Thielemann,
Niestroj, Seifert, Kujat,
Paeslack; Trainer: Wolfgang
Frank
Hallescher FC: Küfner, Miftari, Krauß,
Trehkopf, Petrick, Georg, Kindling (88. Kamalla), Koslov, Gemazashvili, Breitkopf
(87. Kövari), Gleis (71. Ofodile); Trainer: German
Andreev |
Spielbericht |
Halle nutzte seine Chancen
Die Leutzscher wollten diese Partie umbedingt gewinnen um Anschluss
an Jena zu halten. So begannen Sie das Spiel auch stark, ohne aber für
Torgefahr zu sorgen. Die erste nennenswerte Chance gab es in der 11. Minute
als Kujat einen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Dann die überraschende
Führung für den HFC als ein Schuss von Miftari von Gemazashvili
verlängert wurde und der Ex-Leutzscher Koslov den Ball ins Tor lenkte.
Nun rannten die Leutzscher den Ausgleich hinterher und hatten Chancen als
Ferl einen Freistoß von Gerstner neben das Tor setzte. Und weitere
Chancen nutzten die Leutzscher nicht. Statt des möglichen Ausgleich
fiel in der 27. Minute das 0:2. Koslov legt auf Gemazashvili der volley ins
Tor schoss. So ging es mit 0:2 in die Kabinen, auch weil die Gastgeber
ihre möglichkeiten nicht nutzen konnten.
Auch in der zweiten Halbzeit machte der FC Sachsen das Spiel, blieb
aber vor den Halle Tor viel zu ideenlos. Die größte Chance in
der zweiten Halbzeit ein Tor zu erzielen hatte Peaslack, doch sein Schuss
aus gut 11. Metern ging in die arme von halles Torwart Kufner. Nach
72. Minuten musste dann auch noch Kujat mit einer Platzwunde vom Platz.
Mit 10 Mann (Frank wechselte bereits dreimal aus) wurde es nun schwerer das
ergebnis zu korrigieren. Die Abwehr des HFC stand sicher und mit
Kontern war man immer gefährlich. Statt des Anschlußtreffers
fiel in der 85. Minute das 0:3. Breitkopf erzielte das Tor nach Vorarbeit
von Ofodile. Fast wäre sogar noch ein vierter Treffer gefallen, doch
Burmeister reagierte schnell und lenkte den Ball an den Pfosten von wo er
zur Ecke rollte. Halle siegte in diesen Spiel verdient weil Sie ihre Chancen
gegenüber den Leutzschen nutzen konnten und in der abwehr sicher
standen.
rogo79
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weitere Spielberichte |
Halle holt FC Sachsen zurück auf den Boden der Tatsachen
Leipzig. Die Wege des Herrn sind unergründlich, jene von Sachsen-Trainer
Wolfgang Frank auch. Letzterer überraschte nach dem 0:3 gegen den Halleschen
FC mit exklusiven Ansichten, hatte "viel Freude" am Kick, sah "Fortschritte
im Spiel nach vorne", wähnt sein Team trotz des "kleinen Rückschlages"
in der Spur - und gewährte einen "verdienten" freien Sonntag. HFC-Coach
Germann Andreev blickte während des Vortrages ab und an ungläubig
rüber zum Kollegen, dachte sich wohl seinen Teil.
Rollen wir die Franksche Analyse von hinten auf. Ein freier Sonntag ist den
Fußballern gegönnt, ein Zusammenhang mit tags zuvor abgelieferten
Heldentaten bei aller Liebe nicht herzustellen. Wenn das, was sich vor 6880
Zuschauern im Zentralstadion ereignete, als kleiner Rückschlag durchgeht,
möge uns der Fußball-Gott vor großen bewahren. Die Sachsen
haben mit dem Hintern eingerissen, was zuvor in wochenlanger Feinarbeit mit
Händen, Füßen und Hirnen aufgebaut worden war. Der
Rückstand zu Platz eins ist auf sieben Punkte gewachsen, das Stimmungshoch
Vergangenheit. "Man sollte uns nicht abschreiben", forderte Frank dennoch.
Fortschritte im Spiel nach vorne blieben dem geübten Auge nicht verborgen.
Die Sachsen sind weg vom Hoch-Weit-Gebolze, spielen einen gepflegten Ball,
kombinieren sich einen Wolf. Gegen den HFC war das brotlose Kunst, endeten
glänzend eingeleitete Aktionen im Nirwana oder bei den abgezockten
Hallensern Mentor Miftari und Holger Krauß. Der finale Pass, die finale
Flanke kam selten bis nie. Und wenn's mal flutschte, unterband Robert Hoyzer
mit einem seiner merkwürdigen Pfiffe die Aktion.
Wahre Freude am Spiel können eigentlich nur die Gäste empfunden
haben. Nach zwölf Minuten staubte der Ex-Leutzscher Denis Koslov zum
0:1 ab, vorangegangen war ein verlorenes Duell von Sachsen-Libero Mathias
Jack. In der 27. Minute nutzte Irakli Gemazashvili eine erneute Panne der
indisponierten FCS-Abwehr, rauschte ein Linksschuss in den rechten Winkel
- 0:2! Fünf Minuten vorm Ende machte Nico Breitkopf das 0:3. Frank:
"Der Spielverlauf war extrem gegen uns."
Dazu passt dies: Robert Ratkowski zog sich eine schwere Knieverletzung zu,
musste früh raus. Mats Wejsfelt wurde ein- und wieder ausgewechselt
- Höchststrafe! Robert Niestroj flog mit Gelb-Rot vomPlatz - in der
Form vom Sonnabend kein Verlust. Ronny Kujat wurde mit geplatzter Lippe vom
Feld geführt - sieht "richtig scheiße aus". Präsident Rolf
Heller bestieg seinen schweren Mercedes mit dem Wort zum trainingsfreien
Sonntag auf den Lippen: "Zum Fußball gehören Niederlagen dazu."
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Hallescher FC entführt drei Punkte
Der FC Sachsen Leipzig hat im Prestigeduell gegen den Halleschen FC eine
bittere 0:3-Heimpleite kassiert.
HFC kontert gegen kopflos stürmende Leutzscher
Die ersten 15 Minuten gehörten klar den Platzherren, die immer wieder
über die Außenpositionen zu Chancen kamen. Doch in der Verwertung
ließen die Stürmer die letzte Konsequenz vermissen. So vergaben
Ferl (16.) und Gerster (19.) nach Freistößen eher kläglich.
Zudem zeigten die Leutzscher in der Abwehr ungewohnte Unsicherheiten. Eine
nutzte Koslov in der zwölften Minute, der nach einer Gleis-Eingabe den
Schuss von Gemazashvili zum 0:1 verlängerte.
Beim zweiten Tor passte alles: Koslov legte auf Gemazashvili (27.) ab, der
von der linken Strafraumgrenze ins rechte obere Eck vollendete. Die Gastgeber
drängten weiter, Paeslack und Seifert fehlte aber erneut das nötige
Zielwasser.
FC Sachsen einfallslos - HFC legt nach
Nach dem Wechsel optisch das gleiche Bild: Der FC Sachsen hatte mehr vom
Spiel. Doch im Sturm wurde nur Paeslack gesucht, der nicht seinen treffsichersten
Tag hatte. So scheiterte der Stürmer in der 69. Minute freistehend am
gut reagierenden Küfner. Zwei Minuten später verfehlte Kujat das
Tor per Kopf und musste zudem mit blutender Wunde vom Feld.
Die Gäste nutzten dagegen ihre Chancen resolut. Nach Ofodile-Anspiel
lief Breitkopf (85.) auf Keeper Burmeister zu, umspielte ihn und schob zum
0:3 ein. Danach lenkte der Sachsen-Keeper einen Trehkopf-Fresitoß (88.)
an den Pfosten und verhinderte ein noch deutlicheres Ergebnis.
Trainerstimmen
Frank (FC Sachsen): "Wir haben heute einen Rückschlag erlitten. Dennoch
konnte ich im Spiel nach vorn Fortschritte erkennen. Der Spielverlauf mit
den beiden frühen Gegentreffern war natürlich extrem gegen uns.
Trotzdem bin ich nicht ganz unzufrieden uns hat nur das Tor gefehlt. Wäre
das gefallen, hätten wir die Partie noch gedreht, davon bin ich
überzeugt. Die Niederlage wirft uns nicht um, aber. natürlich ist
das Ergebnis bitter."
Andreev (Halle): "Es war ein wichtiges Spiel, zumal bei uns viele gefehlt
haben. Wir haben diszipliniert gespielt und die Druckphase überstanden.
Zwei Tore in der ersten Halbzeit helfen da natürlich. Es war ein
interessantes Spiel - Kompliment an meine Mannschaft."
© www.mdr.de
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