Sachsen Leipzig kassiert sechste Pleite im neunten Spiel
Uerdingen/Leipzig. Es ist ungeschriebenes Gesetz in der Trainer-Gilde, dass
man sich neutral oder positiv über die Arbeit des Amtsvorgängers
äußert. Gladbachs Neu-Coach Holger Fach hat diese Benimmschule
geschwänzt, misskreditierte Ewald Lienen und bekam von den Kollegen
einen schmerzhaften Einlauf. Hans Leitzke ist erst seit der Beförderung
von der Landes- in die Regionalliga im Fokus der Öffentlichkeit, Nachhilfe
in Sachen Anstand braucht's offenbar nicht. Angesprochen auf eventuelle Altlasten
aus der Ägide Jürgen Raab, beließ es Leitzke bei einer
einfühlsamen Bemerkung:"Wir haben vielleicht etwas zu viele gleichartige
Typen im Kader."
Ein Umstand, der am Sonnabend existenziell wichtige Punkte kostete. Beim
1:2 (1:1) in Uerdingen (Denis Koslov traf in der 45. Minute zum 1:1) sah
sich der Coach gezwungen, Ronny Thielemann als Wachhund gegen den
schnellkräftigen Thomas Reichenberger aufzubieten. Kämpfer Thielemann
ist im allzu feinsinnigen Mitteldfeld eigentlich unabkömmlich, fehlte
in der wichtigen Zone zwischen beiden Strafräumen. Dort, wo sich die
vielen kleinen Siege zum großen Ganzen summieren. Ja, er deckte
Reichen-berger komplett zu. Leider Gottes bekam er es auch zweimal mit Markus
Feldhoff zu tun. Im Ergebnis sah das dann so aus: In der 30. Minute machte
Uerdingens Stürmer das 1:0. In der 57. senkte sich ein Feldhoff-Schuss
abgefälscht vom grätschenden Sachsen zum 2:1-Sieg ins Leutzscher
Netz. Im kicker hätten diese Szenen aus einer guten "3" eine schwache
"5" gemacht.
Thielemann ließ keine Zweifel an der Kompetenz seines Vorgesetzten,
aber auch wenig Luft an eigene Vorlieben: "Ich spiele dort, wo mich der
Hans-Jörg hinstellt. Aber natürlich fühle ich mich imMittelfeld
besser aufgehoben." Dorthin wird er am Sonnabend gegen Braunschweig
zurückkehren. "Wir brauchen noch einen überdurchschnittlichen
Abwehrspieler", hat Hans Leitzke erkannt. "Ich habe darüber mit dem
Präsidium gesprochen." Und grünes Licht bekommen. Schnell muss
er sein, zweikampfstark , bezahlbar und aktuell auf der Straße sitzend.
Neuerdings dürfen die Profiklubs unabhängig von Wechselfristen
nachbessern. Einzige Voraussetzung:Der Neue muss arbeitslos sein.
Die Zusammenstellung des Kaders und andere Aspekte dürften weiter für
Gesprächsstoff sorgen. Warum wurde Ronny Thielemann so spät als
Nachfolger für Frank Rietschel geholt? Wieso wurde Danny Bach zu
Saisonbeginn als Manndecker vergewaltigt, obwohl er gar keiner ist? Wo ist
das Druckmittel für den bei Leitzke auf der Kippe stehenden Regisseur
Heiko Cramer? Und wenn schon kein Vertrauen in Keeper Marco Eckstein bestand:
Musst die Suche nach einer außerhalb jedweder Diskussion stehenden
Nummer 1 nicht viel intensiver betrieben werden? Und dass den Profis
regelmäßig nach 60, 70 Minuten die Luft ausgeht, kommentiert Hans
Leitzke so: "Die Laktatwerte sind eigentlich gut ..."
Guido Schäfer
© Leipziger Volkszeitung
Jetzt diskutieren die Bosse über einen neuen Trainer!
1:2 in Uerdingen - wieder diese schlimmen Abwehrfehler
Es passierte auf der Rückfahrt von Krefeld. Bei Tempo 220 flog Uwe Thomas
auf der A2 plötzlich ein Hinterreifen seines BMW weg. Zum Glück
konnte der Manager des FC Sachsen seinen Wagen unbeschadet auf dem Seitenstreifen
zum Stehen bringen.
Glück, das die Leutzscher beim 1:2 in Uerdingen wieder mal nicht hatten.
Da trösten auch die Worte von Gasttrainer " Pele " Wollitz kaum: " Macht
weiter so, da kommt ihr da unten auch raus. "
Und überhaupt: so dürfen die Leutzscher eben nicht weiter machen.
So reicht es nicht für den Klassenerhalt in Liga drei!
19 Gegentore in neun Spielen machen deutlich: im Abwehrverhalten klemmt es.
Diesmal patzte Thielemann gegen Ex-Bundesliga-Stürmer Feldhoff. Der
schob den Ball erst aus 14 m ein ( 30. ). Unglücklich allerdings der
zweite Gegentreffer: Thielemann grätscht in Feldhoff´s harmlosen
12 m-Schuß - die Bogenlampe segelte ins linke Eck ( 57. ). Der Ausgleich
( Koslov mit seinem sechsten Saisontreffer ) fast mit dem Pausenpfiff mal
wieder nur Makulatur. Interimscoach Hansi Leitzke: " Eine unverdiente Niederlage.
Wir haben das Spiel bestimmt. " Wie schon so oft in den letzten Wochen ...
Frage jetzt, ob ein neuer Trainer mehr aus der Mannschaft rauskitzeln kann.
Morgen wird im Vorstand darüber diskutiert.
Adrian Wittwer / André Schmidt
© BILD-Leipzig
Feldhoff macht den Unterschied
Gut gespielt, aber doch wieder mal verloren: Der FC Sachsen Leipzig hat beim
KFC Uerdingen trotz kämpferisch starker Leistung mit 1:2 verloren. Damit
mussten die Leutzscher nach der Auswärtspremiere des neuen Coaches
Hans-Jörg Leizke ohne den angestrebten Punkt die Heimreise antreten.
Dennoch konnten die FCS-Kicker mit erhobenen Häuptern die "Grotenburg"
in Uerdingen verlassen. Von Beginn an zeigten sich die grün-weiß
gekleideten Leipziger kämpferisch. Das Bemühen um den ersten
Auswärtssieg der Saison und vor allem das neue Selbstvertrauen nach
dem Sieg gegen Neumünster war ihnen deutlich anzumerken.
Allerdings fehlte wie schon in den bisherigen Saisonspielen der richtige
Zug zum gegnerischen Tor. Coach Leitzke setzte im Angriff wieder auf den
Matchwinner vom Neumünster-Spiel, Mark Zimmermann, und den
"Torschützen vom Dienst" Denis Koslov. Ronny Kujat, in der Aufstiegssaison
bester Torschütze der Sachsen, durfte wie zuletzt auf seiner laut Leitzke
"angestammten Position" im rechten Mittelfeld ran.
Die erste Torchance der Sachsen ließ aber bis zur 20. Minute auf sich
warten. Da aber hatten die Uerdinger richtig Dusel und die Sachsen einfach
nur großes Pech: Nach einem schönen Zuspiel von Koslov knallte
Ronny Thielemann den Ball aus 14 Metern an die Latte. Da hatten die
grün-weißen Gäste den Torschrei bereits auf den Lippen.
Zehn Minuten später kam die kalte Dusche durch den bundesligaerfahrenen
Markus Feldhoff. Der Schuss des ehemaligen Bundesliga-Profis aus Nahdistanz,
der in der vergangenen Saison noch für Energie Cottbus die
Fußballschuhe schnürte, sprang vom Innenpfosten am chancenlosen
Marko Eckstein vorbei ins Tor - Es war bereits Feldhoffs achter Treffer in
dieser Saison. Bis dahin hatten die Leipziger Verteidiger den "Uerdinger
Traumsturm" mit Feldhoff und Thomas Reichenberger , der ebenfalls zuletzt
in Cottbus nur noch Reservist war, gut im Griff gehabt. Diesmal allerdings
machte Ronny Thielemann eine unglückliche Figur.
Doch anders als in vielen bisherigen Saisonspielen fielen die Gäste
diesmal nach dem Rückstand nicht komplett auseinander, sondern hielten
wie schon nach dem frühen Rückstand gegen Neumünster dagegen.
Und das Team von "Hansi" Leitzke wurde für ihren nimmermüden Einsatz
auch bald belohnt: Erst hatte der FCS das Glück des Tüchtigen,
als der Uerdinger Ozkaya nur die Latte traf, dann traf Koslov Sekunden vor
der Halbzeitpause nach einer feinen Einzelleistung von Tom Geißler
völlig verdient zum Ausgleich. Es war bereits das sechste Saisontor
durch Koslov, der vor der Saison vom Regionalliga-Konkurrenten Dynamo Dresden
nach Leipzig gewechselt war.
Nach der Pause wollten die Sachsen unbedingt den Führungstreffer, ohne
sich jedoch echte Chancen erarbeiten zu können. Wieder einmal wurden
die Defizite im Kreativspiel des FC Sachsen mehr als deutlich. Es fehlte
wieder einmal am finalen Pass.
Und so kam, was kommen musste: Nach knapp einer Stunde war es auf der Gegenseite
wieder Feldhoff, der nach einem Fehler von Roman Müller den
überraschenden 2:1-Endstand erzielte. Dabei fälschte Feldhoffs
ehemaliger Mannschaftskollege aus Cottbuser Tagen, Thielemann, den Ball noch
unhaltbar für Keeper Marko Eckstein ab. Auch in der Folgezeit drängten
die optisch überlegenen Sachsen-Kicker auf den Ausgleich, der aufgrund
der kämpferischen Leistung und der Spielanteile durchaus verdient gewesen
wäre Am Ende der 90 Minuten hieß es aber wieder einmal: Außer
Spesen nichts gewesen!
"Wir haben hinten zwei individuelle Fehler gemacht und vorn unsere Chancen
nicht genutzt. Das war der Grund, warum wir heute nicht wengstens einen Punkt
mitgenommen haben" erklärte Trainer Leitzke nach dem Spiel.
Andreas Wendt
© SachsenSonntag
Zweiter Heimsieg für KFC: Sachsen Leipzig geschlagen
Blau-Rote nahmen sich Wollitz´ Mahnung zu Herzen
Mittelfeldplatz gesichert
Der KFC feierte gestern in der Grotenburg seinen zweiten Heimsieg. 2:1 gegen
Sachsen Leipzig.
Krefeld (CN). "Wenn wir im Spiel gegen SC Sachsen Leipzig nicht drei Punkte
einfahren, besteht die Gefahr, dass wir in die Abstiegsregion der Tabelle
abstürzen.", mahnte noch am Freitag Trainer Pele Wollitz. Sein Team
erhörte sein leidenschaftliches Mahnen und schlug die Gäste aus
Leipzig gestern in der Grotenburg verdient mit 2:1. In den ersten 20 Minuten
dominierten die Sachsen. Der KFC fand keine Mittel, dem simplen Spiel etwas
entgegenzusetzen. Zu viele Abspielfehler im Mittelfeld verhinderten ein
konstruktives Aufbauspiel nach vorne. Glück für Uerdingen, als
Ronny Thielemann den Ball nach Doppelpass mit Tom Geißler nur an die
Latte setzte. Die Blau-Roten bekamen aber das Spiel in den Griff; und der
Lohn war in der 30. Minute die 1:0-Führung durch Markus Feldhoff. Erdal
Eraslan hatte ihn perfekt im 16-Meter-Raum angespielt, von wo er den Ball
in die lange Ecke schlenzte. Als die Wollitz-Elf mit den Gedanken schon in
der Kabine war, schlugen die Gäste zu. Geißler tunnelte Andy Habl
an der Grundlienie, von wo er nach ein paar Metern Dennis Koslov in der Mitte
anspielte, der den Ball dann sicher verwandelte. Schiri Ronald Czech pfiff
das Spiel gar nicht mehr an und schickte die Spieler in die Pause.
Im zweiten Abschnitt ergriffen die Uerdinger die Initiative, erspielten sich
auch eine Überlegenheit, bis ihnen dann in der 57. Minute der Zufall
zuhilfe kam: Nach einer schon geklärten Situation angelte sich Feldhoff
an der rechten Seite den Ball, drang in den 16-Meter-Raum ein und schoss
auf das Tor. Ein Sachsen-Abwehrspieler fälschte den Ball aber so
unglücklich ab, dass er hoch über Torwart Marco Eckstein in die
lange Ecke tropfte. Mit dieser 2:1-Führung im Rücken kontrollierte
der KFC nun das Match. Leipzig beorderte nunThielemann nach vorne; doch die
Abwehr der Hausherren war nicht mehr zu erschüttern. Auch fehlten den
Leipzigern die spielerichen Mittel, um die Blau-Roten nochmal in Verlegenheit
zu bringen. Letzlich mussten sie froh sein, die Partie nicht noch höher
verloren zu haben. Zwei Minuten vor Schluss blieb es Orhan Özkaya versagt,
eine schöne Einzelleistung mit einem Tor abzuschließen. Nachdem
er drei Verteidiger ausgespielt hatte, landete sein Schuss nur am Pfosten.
Auch der eifrige Thomas Reichenberger hatte Pech mit einem Kopfball, der
in der 90. Minute knapp über das Tor strich. 1868 Zuschauer feierten
den zweiten Heimsieg.
© "Extra Tipp", Krefeld
Schock für Fans: Feldhoff verletzt
In der 74. Minute wurde der Kapitän vom Platz getragen. KFC gewinnt
2:1 über Leipzig
Krefeld. In der 74. Minute erhoben sich viele der 1868 Zuschauer in der
Grotenburg von ihren Plätzen, obwohl kein Torerfolg zu bejubeln war.
Kapitän Markus Feldhoff wurde mit Adduktorenbeschwerden ausgewechselt.
Wie wertvoll der Torjäger für den KFC Uerdingen ist, lässt
sich mit einer simplen Statistik belegen. Der 2:1 (1:1)-Heimsieg gegen den
FC Sachsen Leipzig war das neunte Saisonspiel - mit seinem Doppelpack schraubte
Feldhoff seine eindrucksvolle Bilanz auf neun Treffer. So konnte die Uerdinger
Notelf ohne die verletzten Stammkräfte Marc Spanier, Alexander Nouri,
Ze Luis und Jörg Scherbe auch mal einen glücklichen Sieg einfahren.
Wie wichtig der etwas schmeichelhafte zweite Heimerfolg für den KFC
war, verdeutlichte die Anspannung bei Trainer "Pele" Wollitz. Er hüpfte,
tanzte und schrie gleichzeitig in der Nachspielzeit an der Seitenlinie. Bis
der Schlusspfiff ihn endlich erlöste. Dass die Uerdinger weiter
Tuchfühlung zum oberen Tabellendrittel halten, lag vor allem an zwei
ehemaligen Cottbussern: Leipzigs Verteidiger Ronny Thieleman war vor einem
Jahr noch Mitspieler von Feldhoff bei den Lausitzern in der Bundesliga. Der
Ex-Kollege traf für seinen neuen Klub nur die Latte (21.), ließ
sich als Gegenspieler dann aber zweimal von Feldhoff düpieren. Beim
1:0 (30.) nach Zuspiel von Erdal Eraslan drehte sich der KFC-Kapitän
geschickt um Thielemann herum und traf dann ins lange Eck. Beim
spielentscheidenden Treffer zum 2:1 (57.) fälschte Thielemann Feldhoffs
Schuss aus spitzem Winkel unhaltbar für Keeper Eckstein ab. "Ronny war
immer schon ein sehr sympatischer Kollege", grinste der erfolgreichste
Schütze der Regionalliga Nord. Pech hatte der agile Orhan Özkaya,
der zweimal den Pfosten (42./89.) traf. So bleib es beim knappen Sieg, der
zwar nicht mehr ernsthaft gefährdet, aber eben glücklich war, wie
auch Sachsen-Trainer Hans-Jörg Leitzke befand: "Wir hätten mindestens
einen Punkt verdient gehabt", haderte der Coach, der in der Vorwoche mit
dem Aufsteiger den ersten Sieg mit 3:1 gegen VfR Neumünster eingefahren
hatte. Wollitz konnte sich mit Sicherheit gut in die Gemütslage seines
Kollegen versetzen. Letzte Woche war der KFC beim 0:1 in Dortmund als
unverdienter Verlierer vom Platz geschlichen.
Tobias Günther
© Westdeutschen Zeitung
Mit Glück, aber verdient
Der KFC Uerdingen holte sich mit einem 2:1-Sieg über den FC Sachsen
Leipzig drei weitere Punkte
Überragend eimal mehr Kapitän Markus Feldhoff, der beide Treffer
erzielte
Aufatmen beim KFC Uerdingen: Gegen die unbequemen, weil kompakten, im Mittelfeld
entschlossen zupackenden und oft nach vorn orientierten Sachsen aus Leipzig
die erhofften drei Punkte eingefahren, obwohl die Mannschaft nicht gerade
berauschend spielte! Vor 1868 Zuschauern war Markus Feldhoff mit seinen
Saisontoren acht und neun der Matchwinner beim 2:1 (1:1)-Sieg, den Sachsens
Trainer Hans-Jörg Leitzke interessanterweise als "unverdient" bezeichnete,
"denn meine Mannschaft war über weite Strecken spielbestimmend". KFC-Trainer
"Pele" Wollitz wollte dem nicht widersprechen und begnügte sich damit,
festzustellen, dass "alles gesagt" sei. Leipzig habe "ordentlich gespielt",
diesmal sei ein "glücklicher Sieg" gelungen. Und um seine Achtung
gegenüber dem Gegner zu untermauern, fügte Wollitz an die Adresse
der Sachsen an: "Macht weiter so, dann kommt ihr da unten auch raus!" Nun
- zur Aufarbeitung des Spiels gehört auch die Feststellung, dass der
KFC die besseren und klareren Torchancen hatte und insofern der Sieg als
in Ordnung bezeichnet werden kann. Die Krefelder trafen durch Özkaya
zweimal das Torgebälk (43. und 88. Minute) - Leipzig nur einmal. Allerdings:
Hätte Selke nicht gegen Thielemann das Leder noch so erwischt, dass
es an die Latte knallte (21.) - das Spiel wäre bei einem 1:0 für
Leipzig wohl in eine andere Richtung gelaufen. So war es Kapitän Markus
Feldhoff, bisher der erfolgreichste Torproduzent im KFC-Team, vorbehalten,
in Front zu ziehen. Nach schönem Pass von Erslan versetzte er Thielemann
und traf den Innenpfosten, von wo der Ball ins Netz sprang (30). Die Uerdinger
verstanden es jetzt nicht, in der folgenden guten Phase nachzulegen. Özkaya
setzte im Anschluss an eine Ecke den abgewehrten Ball ans Lattenkreuz. Kurz
vor der Pause - es gab danach keinen Anstoß mehr - ließ sich
der junge Andy Habl von Geißler mit einem "Beinschuss" düpieren,
Koslov erhielt den Ball und sandte zum Ausgleich ein. Nachdem sich Brenny
Evers kurz nach Wiederbeginn seine fünfte gelbe Karte abholte und (nach
einer neuen Regel) fürs nächst Spiel gesperrt ist, brachte abermals
Markus Feldhoff seine Farben in Front. Özkaya hatte ihn bedient, Feldhoff
hob das Leder über Torwart Eckstein hinweg ins lange Eck. Cebe (77.),
Özkaya (88.) und in der Schlussminute Thomas Reichenberger per Kopf
(über die Latte) - seine beste Tat im ganzen Spiel - hatten noch gute
Möglichkeiten, das Ergebnis höher zu schrauben. Doch ein 3:1 wäre
diesmal vielleicht des Guten etwas zu viel gewesen. "Pele" Wollitz war allein
mit den drei Punkten zufrieden. "Man hat heute gesehen, dass wir nicht jede
Woche unsere Ausfälle kompensieren können. Hinzu kommt, dass heute
der eine oder andere Spieler nicht in der Verfassung war, die ich mir
wünsche". - Nach der 1:0-Führung der Uerdingen gab es für
einige Minuten Randale von Leipziger Fans auf der Südtribüne. Polizei
und Ordner griffen entschlossen ein.
Dieter Spohn
© Rheinischen Post
Leitzke trauert - Remis war möglich
Nach dem erfolgreichen Einstand hat Sachsen-Neu-Trainer Hansi Leitzke vom
ersten Auswärtssieg geträumt. Diesen Traum zerstörte
Torjäger Markus Feldhoff. Der Ex-Bundesliga-Torjäger erzielte beide
Treffer zum 2:1-Sieg des KFC Uerdingen gegen den FC Sachsen Leipzig.
Die Leutzscher lieferten eine starke erste Halbzeit ab und hatten die erste
Möglichkeit. Thielemann, der eigentlich nur Feldhoff ausschalten sollte,
wagte sich mit nach vorn und hämmerte die Kugel aus 14 Metern an die
Latte. Thielemann sollte zum Pechvogel des Spiels werden. In
der 30. Minute wurde von Feldhoff düpiert, frei vor Eckstein schob der
Uerdingen zur 1:0 Führung (30.) ein. Sachsen ließ sich nicht
entmutigen und kämpfte verbissen. Das Bemühen wurde belohnt. Als
sich Geißler schön durchsetzte und mit Übersicht auf Koslov
passte, schob der Stürmer ein: 1:1 (45.).
Bach hatte das 2:1 auf dem Fuß...
Nach der Pause stand Bach nach einem Doppelpass mit Koslov plötzlich
allein vorm Tor anstatt zu schießen, versuchte er es mit einem
Lupfer und scheiterte gegen Selke im Uerdingen Tor. Die Entscheidung fiel
in der 57. Minute. Thielemann fälschte einen Schuss von Feldhoff unhaltbar
ab. Danach warf Sachsen alles nach. Leitzke wechselte noch zwei weitere
Stürmer ein. Uerdingen hatte Platz zum Kontern. Özkaya traf in
der 89. Minute nur den Pfosten, Reichenberger scheiterte in der Schlussminute
per Kopf.
Trainerstimmen nach dem Spiel
Dieter "Pele" Wollitz (Uerdingen): "Eigentlich ist alles gesagt. Wir haben
viele Ausfälle verkräften müssen. Junge Leute mussten aushelfen,
deshalb bin ich mit der kämpferischen und läuferischen Leistung
zufrieden. Wir sind froh, dass wir dieses Spiel glücklich gewonnen haben.
Ich kann mich in die Lage des Leipziger Trainers versetzen. Es wird eine
traurige Rückfahrt."
Hansi Leitzke (FC Sachsen): "Eigentlich ein unverdienter Sieg für Uerdingen.
Wir waren drauf und dran einen Punkt zu holen. Wir haben in der ersten Halbzeit
gut gespielt und zu einem wichtigen Zeitpunkt das 1:1 gemacht. Wie so oft
in der Saison sind wir durch einen Stellungsfehler in Rückstand geraten.
Obwohl wir am Ende alles gegeben haben, hat es nicht gereicht."
© www.mdr.de
|